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AuS dem Führer-Hauptquartie», 26. No» Das Oberkommando der Wehrmacht gibt be­kannt:

Zwischen Wolga und Don und im gro- Don bogen halten die schweren Panzer- und Jnfaiiterieaiigrifse des Feindes an. Sie wurden in erbitterten Kämpfen abgemehrt Der Gegner verlor erneut zahlreiche Panzer­kampswagen. Eigene Luftangriffe fügten dem Gegner starke Verluste an Menschen schweren Waffen und Fahrzeugen aller Art zu In Staliiigrad brachen auch gestern feindliche Angriffsversuche zusammen. Im mittle­ren Frontabschnitt ist der Feind am 25 November im Gebiet südlich Kalinin und im Naum südostwärts und westlich To ropez aus breiter Front zu dem erwarteten Angriff angetreten. In zum Teil harten Kämpfen wurden gestern alle Angriffe^ unter bohen blutigen Verlust abgewiesen, vorübergehende örtliche Einbrüche im Gegenangriff bereinigt >8 Sowjetvanzer wurden vernichtet.

In der Cyrenaika und in Tunesien wurden bei Gefechten vergeschobener beweg­licher Abteilungen feindliche Kraftfahrzeuge erbeutet und Gefangene eingebracht Marsch­kolonnen. Zeltlager und Batteriestellungen in der westlichen Chrenaika wurden bombardiert. Im tunesischen Hochland bekämpften Ver­bände der Luftwaffe feindliche Panzer, moto­risierte Abteilungen und Truppenguartiere.

Im Mittelmeer und an der Küste der besetzten West gebiete verlor die bri­tische Luftwaffe am gestrigen Tage acht Flug­zeuge. Sechs eigene Flugzeuge werden ver­misst.

tigung und Achtung aller alten Grabenkämp- ser erobert.

Wenn der Orkan und Lärm der Abwehr­schlachten stille geworden, dann steigen sie in ihre Wohnbunker, die schlichten, erdbeschmier­ten Infanteristen schreiben ihre Briefe und schauen auf die Bilder lieber Menschen, die sie an den hölzernen Wänden angeklebt haben. In diesen Bunkern, tief unter der Erde, sin­gen sie ihre Lieder und träumen sie von der Heimat. Hier machen sie ihrem Herzen Luft und reden sich ihre Sorgen los. Hier wächst die Kameradschaft, .hier wird eines jeden Stärke, eines jeden Schwäche in schonungsloser Klarheit offenbar. Hier ist der Soldat des Dritten Reiches dem Soldaten des Weltkrie­ges am nächsten. In der Hauptkampf­linie. dem Wall der ehernen Herzen. Schutz­wall des Reiches in schicksalhafter Stunde! Ausgangspunkt zu neuem Vormarsch und Sieg!

Schwere Verluste -er Sowjets

boetsetravz «oa Seite I

lassen. Nach starkem, oft mehrstündigem Ar­tilleriefeuer das von unseren Batterien mit verstärktem Störungs- und Vernichtungs­feuer beantwortet wurde, setzten sich die bol­schewistischen Sturmwellen und Panzerfor­mationen in Bewegung. Sie stießen aus die kampfbereite deutsche Verteidigung.

Bei der zahlenmäßigen Ueberlegenheit des Feindes konnte es nicht ausbleiben. daß seine Borstöhe vereinzelt zu Einbrüchen führ­ten. Diese wurden sämtlich im Gegen­stoß bereinigt und dabei l8 feindliche Panzerkampfwagen abgeschossen. Besonders hartnäckige, teilweise unter heftigen Schnee­stürmen geführte Kämpfe gingen um einige Stützpunkte und Ortschaften, die wiederholt ihren Besitzer wechselten, bis sie fest in unse­rer Hand blieben. Auch unsere Artillerie kam zu wirksamen Einsätzen. Sie schirmte durch Sperrfeuer die im Gegenstoß angegriffenen Räume ab und bekämpfte feindliche Panzer­bereitstellungen sowie den Anmarsch von Ver­stärkungen. die der Feind durch Einnebelung der Beobachtung und dem Feuer zu entziehet, versuchte. Trotz des starken Einsatzes von Infanterie. Panzern und Schlachtfliegern wurden alle feindlichen Angriffe in diesem Abschnitt abgeschlagen.

Marokkaner überfallen LkSA-Transport

klugplätre in Algerien wirksam bombarckiert - Zweite kstiase ckerOuitwakien-IatiUkeil

Von unsere» It » r r e s » o » <1 e u t e o V l- Ro m. 27. November. In Rom unter­scheidet man im Zusammenhang mit dem nordamerikanischen Ueberfall auf Nordafrika zwei Phasen der Luftwaffen-Tätigkeit der Achse.

Die erste bestand hauptsächlich im Schutze der Luft- und Seegeleitzllge der Achse nach Tunis und Bizerta sowie in Angriffen aus die britisch-nordamerikanische Transportflotte nach Algerien. Die zweite Phase begann jetzt niit dem direkten Angrisfauf feind­liche Truppenbewegungen längs der Küstenstratze von Philippeville sowie Angrif­fen aus britisch-nordamerikanische Flug­plätze in Algerien. Feindliche Einflüge im Luftraum von Tunesien wurden wirksam ab- efangen. Die Schlacht der Luftwaffe gegen ie feindliche Versorgungsschiffahrt im west­lichen Mittelmeer dauert an.

Wie das Oberkommando der Wehrmacht er­gänzend mitteilt, sichteten Kampfflugzeuge vom Muster In 88 im tunesischen Raum eine starke Kraftfahrzeugkolonne, darunter zahl­reiche Panzer, und stießen sofort auf ihre Ziele herab. Durch die im Tiefflug ausge- losten Bomben wurden zahlreiche Pan­zer und zehn vollbeladene Last­kraftwagen in Brand geworfen. An anderer Stelle zersprengten schnelle Kampfflugzeuge ebenfalls eine motorisierte feindliche Kolonne. Nach den Bombenwürfen, die zwölf Lastkraftwagen vernichteten, be­schossen unsere Flieger feindliche Infanterie mit Bordwaffen. Bei der Bekämpfung feind­licher Artilleriestellungen wurde eine aus vier Geschützen bestehende Batterie zur Feuerein­stellung gezwungen. In der vergangenen Nacht setzten unsere Kampfflugzeuge ihre Angriffe gegen feindliche Panzer- und Kraft­fahrzeugansammlungen mit Erfolg fort. Zwi­schen deutschen und feindlichen Jagdflugzeu­gen kam es wiederholt zu heftigen Luft­kämpfen, in deren Verlauf unsere Jäger fünf Spitsires bei nur einem eigenen Verlust zum Absturz brachten.

In Vichy laufen ständig neue Meldungen darüber ein, daß sich in Ostalgerien fran­zösische Truppen weigern, mit den Anglo-Amerikanern gegen die Achsen- truppen zu kämpfen. Bekanntlich hat der desertierte französische General Giraud den Oberbefehl über diese französischen Truppen in Algerien erhalten. Nach einer Umgrup­pierung wurden mehrere Regimenter zur tunesischen Grenze geschickt. Hier widersetzten sich geschloffene Truppenteile, dem Befehl Gi- rauds zu gehorchen. Radio Vichy teilt mit. daß trotz der auf Befehl Girauds erfolgten Erschießung einiges Offiziere immer mehr Franzosen zum Ausdruck bringen, daß sie

nicht für England und die USA. kämpfen wollen.

Stach Meldungen aus Tanger wurde eine Abteilung nordamerikanischer Soldaten, die im Lastwagen von Port Lhantey nach Sidi Buhia unterwegs war. von schwer be­waffneten Marokkanern ange­griffen. Fast alle amerikanischen Soldaten wurden getötet. Die Marokkaner konnten mit ihren Toten und Verwundeten ins Landes­innere entkommen, ehe von Port Lyantey Verstärkungen eintrafen.

Das britisch-nordamerikanische Oberkom­mando in Nordafrika hat eine Bekannt­machung veröffentlicht, wonach jeder Waffen­besitzer in Französisch-Nordafrika seine Waf­fen abzuliefern hat. Da das Waffcntra- gen vor allem in Süd-Marokko zu den heiligsten Traditionen gehört, trifft diese britisch-nord- amerikanische Maßnahme die Bevölkerung an ihrer wundesten Stelle. Es liegen bereits Nachrichten vor. daß sich Marokkaner der Ab­lieferung ihrer meist sehr kunstvoll gearbeite­ten Schußwaffen, sowie ihrer silberbeschlage­nen Säbel und Dolche wider setzt haden. Die Tatsache, daß auch Maschinengewehre und Kriegsmaterial unter die Verordnung fallen, bestätigt Meldungen, wonach die britisch­nordamerikanischen Militärbehörden noch mit dem Vorhandensein kampfbereiter gegnerischer Einheiten unter den Einwohnern rechnen.

In Algier wurden drei neue Konzen­trationslager für politische Gefangene eingerichtet.

irvv Opfer klagen die Verräter an

Verlustliste der französischen Marine

Vichy, 26. November. Die Admiralität ver­öffentlichte eine erste Verlustliste der franzö­sischen Marine in Nordafrika. Hiernach sind bei dem feigen englisch-amerikanischen Ueber- fall hauptsächlich in den Kämpfen um Casa­blanca bisher 49 Offiziere und 450 Mann als gefallen gemeldet. 31 Offiziere und 641 Mann wurden verwundet. Nach den letz­ten vorliegenden Meldungen sind auch die französischen Schiffsverluste gestiegen. In Casablanca allein wurden zwölf Schiffe außer Gefecht gesetzt. Wenn in der Veröffent­lichung abschließend festgestellt wird, daß die französische Marine »lso bisher fast 1200 Opfer in Nordafrika zu beklagen habe, so trifft die Schuld daran nicht zuletzt die französischen Verräter-Generale und -Admirale vom Schlage eines Giraud und Darlan, die in feiger Hinterlist ihr Ehrenwort brachen.

Marineminister Abrial wurde zum Oberbefehlshaber der französischen Seestreit­kräfte und Vizeadmiral Le Luc zum Chef des Admiralstabes ernannt.

NeichSorainrlkatlonSleiter Dr. Lev sprach In der Neicbsfitlirerscbule der Hitler-Jugend in Potsdam vor einem Lehrgang der Gebietsmädelfübrerinncn anS dem gesamten Reich.

Ncichskrieasopferfübrer Oberlindober hatte die Sachgruppe der Hirn verlebten Krieger der NLKOB.,zu einer Dienstbesprechung nach Ber­lin beordert, um die besonderen Fragen der ärzt. lichcn, berufliche» und wirtschaftlichen Betreuung birnvcrlcbter Soldaten zu erörtern.

Ein SlakkorvS der Luftwaffe bat seit Beginn des Ostfeldzugcs 1200 Feindflugzeuge abgeschossen: das entspricht dem Verlust von IS Geschwadern und rund 2000 Mann fliegenden Personals.

Das dritte Jahr der englischen Svarkam- paane bat mit einer ausgesprochenen Enttäuschung geendet: sowohl die kleinen Einzahlungen als auch die Zeichnungen aus die groben Anleihen haben bei weitem nicht das erwartete Ergebnis erreicht.

Sechs Sowietsvione. darunter der Leiter eines sowjetischen Reisebüros, standen in Stock­holm vor Gericht; das Urteil wird am 2. Dezem­ber bekanntgegebeN' werden.

Wie ungemütlich die Lage für die Briten selbst in Noröirland geworden ist, geht daraus her­vor, dab neuerdings sehr scharfe Aufentbaltsbestim- munacn unter gleichzeitiger Verschärfung der Grenz­kontrolle berauSgegeben worden lind.

Ju der Nähe von Gibraltar stieben in der Nacht zum Donnerstag ein bewaffneter englischer Fischdampfer und ein englisches Handelsschiff zu­sammen: die Bombenladung des Fischdampfers kam zur Ervlollon. so dab beide Schiffe in den Fluten versanken.

Die Burmesen werden am 8. Dezember in Rangun den Grundstein sür einen Befrei­ung s t u r m legen, der an Stelle des beim Ein­marsch der javanischen Truppen niedergelegten Denk­mals Eduards Vll. errichtet werden soll.

Die Zahl der Verbrechen, die in Neuyork von Jugendlichen unter 14 Jahren begangen wer- den. ist feit Ausbruch des Krieges um 41 v. H. gestiegen.

In Bolivien Ist ein neues Kabinett gebildet worden, daS sich aus Mitgliedern der liberalen nud der republikanisch-sozialistischen Partei zusammen- scht.

Englands-Schicksal

Ich glaub«, wir müssen bald die Hosenrollen rau­schen, lieber Freund!" cErikl

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Hitlerkieuz für einen Obergetteilen

19 Sowjetpanzer abgeschoffen 6nd. Berlin, 26. November. Der Führer verlieh das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an Obergefreiten Wilhelm Stell mann, der als Richtkanonier in einer Flakabteiluna bei den harten Abwehrkämpfen nördlich Orel, init seinem 8,8-Zentimeter-Geschütz als Flan­kendeckung zur Panzerabwehr eingesetzt, ins­gesamt 19 feindliche Panzerkampfwagen ab- schoß. obwohl das vom Gegner erkannte Ge^ schütz unter schwerstem feindlichem Feuer aller Waffen lag.

Oie Sriten veiloren drei Flugzeuge

an der holländischen Küste und über dem Kanal Berlin, 27. Nov. Gestern nachmittag stürzte an der holländischen Küste ein mehrmotori­ges britisches Bombenflugzeug nach Luftkampf ab. Flakartillerie der Luftwaffe schoß ebenfalls an der holländischen Küste einen Britenbomber vom Muster .Welling­ton" ab; von der fünfköpsigen Besatzung wurde ein Mann getötet und vier wurden gefangengenommeu. Ein weiteres britisches Flugzeug vom MusterSvitfire" wurde durch Flakartillerie über dem Kanal zum Absturz gebracht.

ZapaZis Ll-Soote vor OstafrikaS Küste

Ein Schiff versenkt und ein Dampfer torpediert Berlin, 26. November. In der Straße von M oz am tri gue; zwischen Madagaskar und der portugiesischen Kolonie Ostafrika, versenkte ein japanisches Unterseeboot einen in angelsächsischen Diensten fahrenden, ehe­mals norwegischen Dampfer. In den gleichen Gewässern wurde ferner ein nordamerikani­scher Dampfer torpediert.

Smuts wird kleinlaut

Aussprache mit Eisenhower und Cunningham

Stockholm, 27. November. General Smuts gab gestern auf einer Pressekonferenz bekannt, daß er auf seiner Heimreise in Gibraltar Un­terredungen mit General Eisenhower und Admiral Cunningham gehabt habe. Smuts ist von diesen Besprechungen gerade nicht begeistert, denn er faßte seinen Eindruck dahin zusammen:Ich möchte nicht, daß sich der Eindruck verbreitet, daß wir auf dem ge­raden Weg zum Sieg sind, aber wir sind auf einem Weg, der von der Niederlage weg­führt."

Begegnung mit Spaniern

Oemeiasame 8iclierung cker kyrenaen-Orenre

Von kci-ivgsdericbtec Usns Winkel

. ?L. Gestern übernachteten wir in dem Schloß eines emigrierten deutsch'en Juden. 1926 hatte er das prachtvoll gelegene Grund­stück. das verarmtem französischem Adel ge­hörte. von Jnflationsgewinnen voraus- fchauend gekauft. 1933 war er aus Deutsch­land emigriert, um nun erneut bei alarmie­renden Nachrichten schleunigst das Weite zu suchen.

Heute braust mit unheimlicher Wucht der Mistral von Norden über die weite und stein­reiche Rhone-Niederung. In Nimes werden wir zu kurzem Aufenthalt gezwungen. Vor dem mächtigen und eindrucksvollen Amphi­theater treffen wir eine aufmarschierte Ein­heit. die noch weiter nach Süden geht. Nimes machte einen absolut ruhigen und entspannten Eindruck. Das normale Leben hat durch den Einmarsch deutscher Truppen keinerlei Unter­brechung erfahren. Wenige Kilometer hinter dieser Stadt sehen wir zum ersten Male das Mittelmeer wieder. Es bietet das unvergleich­lich schöne Bild einmaliger Bläue. Schaum­kronen liegen heute auf der Flut. Weit und breit keine Rauchfahne über der weiten Fläche des Mittelmeeres. Die französische Handelsflotte liegt in sicheren Häfen und in sicherem Schutz deutscher Waffen. In den Dünen stehen deutsche Posten, deutsche Geschütze heben drohend aus der Tarnung ihre Rohre gegen See zu. Pferdegespanne bringen Essen an die Posten an der Küste.

Auf engen Straßen geht es über Argeles und Banyuls nach Cerbere. Von dort in Ser­pentinen hinauf zur spanischen Grenze. Am französischen Grenz Haus stehen neben dem Grenzpolizisten deutsche Soldaten. Wir können Passieren, um 150 Meter weiter den deutsch-spa­nischen Grenzposten einen kurzen Besuch ab­

zustatten. Auf der Felsenhöhe können wir uns kaum halten, der eisige Wind, der hier oben bläht, reißt uns die Mütze vom Kopf, die weit in spanisches Gebiet hinüberfliegt. Ein Offizier taucht hinter einem Felsen auf und wird sofort von dem Wirbel ergriffen, so daß er schnellstens Deckung nehmen muß. Nur mit Mühe bekommen wir die Kopfbe­deckung wieder. Ein kurzer Blick nach Port Bou hinüber, dann wenden wir uns auf einen kleinen Augenblick dem kleinen Grenz­haus zu. Ein spanischer und ein deutscher Soldat sitzen drinnen am Feuer und Wärmen sich. Das kleine Häuschen scheint in allen seinen Fugen zu beben, so stark bläst der Wind. Mit Mühe erreichen wir unseren Wagen wieder, um hinunterzufahren nach Cerbere.

Neugierig schaut die Bevölkerung aus den Fenstern und Türen. Jeder Ankömmling wird genau gemustert. Man merkt, daß man hier gewohnt ist, den Menschen auf seine Geld­börse und seine Geschäfte zu beurteilen. Es ist die typische Grenzatmosphäre. Schmuggler und Schieber sind hier zu Hause. Die teils neuen und modernen Läufer deuten daraus hin, daß hier größere Gelder umgesetzt wur­den. als noch die Transporte für die Rot­spanier die Grenze passierten. Vorher kannte man kaum den Namen dieses unscheinbaren und nicht gerade sehr sauberen Fischer- und Grenzstädtchens. Heute hat es wieder feine Be­deutung bekommen. Wir bemühen uns um eine Unterkunft für die Nacht, überall liegen deutsche Soldaten.

Auf dem Bahnhof treffen wir eine illustre Gesellschaft an: Juden und Emigranten, die glaubten, vor den Deutschen fliehen zu müs­sen, füllen den unfreundlichen Wartesaal. Schmierig hocken sie an ihren Tischen und starren feindselig zu uns herüber. In den wenigen Hotels sind alle Zimmer durch dieses Volk belegt. Endlich bekommen wir bei einer spanischen Familie doch noch das Dach über den Kopf für die Nacht.

Verhandlungen vor ^Toulon

vaterreünog iler dolgerseitigea kekeklslisber Von Hclegskcrickter vir ick b. i n k

. UL. An der Spitze der deutschen Trup­pen war der General in Marseille einge­rollt und hatte sogleich mit dem Generalprä­fekten des Departements nach der verbind­lichen Order des Aufrufes des Führers alle Maßnahmen besprochen, die für die Ruhe und Ordnung, Leben und Wandel der von so kräftiger Lebendigkeit sprühenden Hafenstadt angebracht erschienen. Zugleich war ohne jeden Verzug der gründliche Ausbau der Abwehr und der aktiven Verteidigung der bedrohten Küste an allen wesentlichen Punkten eingelei­tet und in Gang gesetzt worden.

Als wir in der Kolonne des Generals von Marseille Richtung Toulon hinüberfuhren, trafen wir immer wieder am Saum der weit­geschwungenen Buchten der Küste die Menge der Soldaten, nach dem harten Ohnchalt- marsch von jenseits der Demarkationslinie, bei der Arbeit am System der ersten Abwehr­stellung. Das Bild gewann den ganzen Atem des Ernstes dieser Tage, als sich die Silhouet­ten der unter Dampf liegenden französischen Flotte gegen den wie plötzlich von blandunk- len Wolken verdunkelten Himmel stellten. Vor der Stadt fuhren wir an französischen Trup­pen vorüber, die dort in eifrige-r Arbeit -Stel­lungen aller Art gegen die See zn ausbau- ten. In den karstigen Felshängen über der Stadt und beiderseits drohen an allen wich­tigen Punkten die schweren Batterien. Hoch über den Dächern und den Hafenbecken mit den französischen Kriegsschiffen weht auf der Zitadelle die Trikolore im warmen November­wind. ^ ^ ^

Die Unterredung des deutschen GeneralsmitdemMarinebefehls- haber und Kommandierenden Admiral von Toulon währte lange. Denn sie führte aus der militärischen Förmlichkeit und Reserve alsbald über den gebreiteten Karten zu den

gemeinsamen und von beiden Seiten in voller Aufrichtigkeit als gemeinsame Sache zu be­trachtenden Fragen. Der General und der Admiral stimmten mit der Präzision, tue sich eiirstellt, wenn man sich gegen einen gemein­samen Feind zusammengeführt sieht, die Ver­teidigung des von dem deutschen und des von den französischen Truppen zu haltenden Ab­schnitts aufeinander ab. Die Unterredung war frei von jeden Ressentiments. Sie war sach­lich genau, sorgfältig, umfassend und ni der gelassenen, fraglosen Aufrichtigkeit von beiden Seiten, zugleich im höchsten Grade politisch in dem Sinne, wie jeder Kampftag der in der Front im Osten stehenden Verbündeten und freiwilligen Kontingente im europäischen Sinne politisch ist.

Der Kommandierende Admiral begleitete den deutschen General an die Tür des ein­fachen Unterhandlungsraumes. Die Wache stand unterm Gewehr. Aus den flachen Tel­lermützen der Matrosen leuchtete der rote Pompon. Im nächsten Ort - ein kleiner Um­weg war nötia. dem wir neue köstliche Schön­heiten der Nivierakttste verdanken hielten wir an. Der General wies den Kommandeur der in diesem Raum eingesetzten Einheit an, eine Reihe von Maßnahmen zu treffen die sich bei dem Gespräch von Toulon als not­wendig erwiesen hatten.

Es geschieht alles ohne Verzug. Die gegebe- ien Befehle ergänzten die deutsche Verteidl- lung in diesem Abschnitt und löschten zugleich tliche Sorgen des französischen Admirals, «m unmittelbaren Verteidigungsgebiet sind sie Tatsachen wichtiger als Gesten. Hier m ler Nähe Toulons, das. wie gemeldet, alteim- les Verteidigungsgebiet der Franzosen ist, vie drüben im Marseiller Abschnitt, »Bin mch dort hat der General der in diesem Be­reich liegenden französischen Divisionen^ nur soldatischer Sachlichkeit und Würde das seine ihne jegliches Zögern getan, damit die ge« ineinsame Verteidigung sich ohne Aufenthalt »m tNnnren süat.