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welchen fromme Sehnsucht auf Alles legt, z digteu. Selbst der Stern, berste »ach Beth» was an die irdische Lausbahn des göttlichen f lehem geleitet haben soll, ist durch einen Lehrers erinncrie, halte die Folge, daß auch Z Marmorstern aus dem Boden angedeutet, dcs- keiner der Orte, wo er wandelte und lehrte, z sen Lage gerade dem Punkte entspricht, an geboren ward und starb, ganz und gar ver- r welchem er nach der Meinung des Volks am schwand. Freilich möchte von zehn Anga- r Himmel stand. Um ihn laust ein silberner den, die dem leichtgläubigen Pilger desZ Strahlenkranz mik der Umschrift in lateini- Morgcnlandes mitgetheilt werden, nicht eine ^ scher Sprache: „Hier wurde. JesnS Vollkommen wahr scpn; indessen istChristus von der Jungsrau M er
dolch selbst der Gebildetste und Aufgeklärteste geneigt, mindestens hier und da eine und die andere Spur gelten zu lassen, und thut eS der Phantasie wohl, die Stadt zu sehen. Wo'-Christus starb, wo er begraben? ward,
Wo er, vom Tod' erstehend, selbst den Tod bezwang,
so ist cs ihr wohl nicht minder angenehm, die Statte zu schauen, die ihn als hülfloscs Kind in der Krippe, statt einer Wiege, barg. Versehen wir uns im Geiste also einen Am genblick nach dem kleinen Bethlehem. Eine große Kirche, von der Kaiserin Hele n a erbaut, steht jetzt über dem Stalle, wo einst Maria ihre Zuflucht fand, zu dem man dreizehn Stufen hiuabstcigen muß. Indessen noch jetzt werden im Mvrgealandc häufig die Ställe unter der Oberfläche der Erde angelegt, und so ist deßhalb nicht zu fürchten, daß frommer Aberglaube hier den Pilgern einen falschen Ort angebe. Zur Zeit, als Helena jene Kirche darüber erbauen ließ, möchte die Sache doch wohl den Ort genau bezeichnet haben, und seitdem hat er nicht Verändert werden können, als insofern er jetzt mehr einer Grotte, als einem Stalle gleicht. Ließ Letztere ist indes' leicht erklärlich, weil er aus einem Felsen gehauen ist, und die Franziskaner, zu deren Kloster die genannte Kirche gehört, eine Menge Verzierungen anbrachten, welche die ursprüngliche Gestalt derselben veränderten. Auf dem Punkte, wo der Heiland selbst geboren worden sepn soll, steht ein kostbarer Altar mit immer brennenden Lampen und ihm gegenüber, ein anderer Aitar, angeblich an dein Orte, wo die Weisen aus dem Mor- genlande der Maria und ihrem Kinde hul-
ria geboren."
Das Dorf Bethlehem hat etwa 500 Familien zu Einwohnern, die lauter Christen sind.
Ungefähr eine Viertelstunde von Bcthle- , hem wird im Thale auch noch das Feld ge- ^ zeigt, wo den Hirten durch Enge! das- frohst liche Ercigniß von Christi Geburt soll ver- k kündet worden sepn. Zwei schöne alle Vau- H me stehen in der Mitte der von Blumen bedeckten Ebene und „die Stelle ist so freundlich und aumuthig," sagt I. Earne in seinem Leben und Sitte des Morgenlandes II. S. 99. . „und sie paßt so gut zu jener großen Begebenheit, daß man ungern daran zweifelt."
Jedoch, so viel auch Mancher von uns darum gäbe, wenn er an diesen, durch se lche Erinnerungen geheiligte» Orten einige Stunden weilen könnte, so gleichgültig sind die dort wohnenden Christen, und namentlich die Mönche des Franziskanerklosters selbst dagegen. Ohne alle Theilnahme erzählen und zeigen sie, was hier Merkwürdiges ist, und von Allen: sprechen sie lieber, als von den Orten, die den weit herkommenden Pilgern so lheuer sind. Auch werde» sie dort weniger, wie wir, an alle die Wohithaten denken , die uns durch des Hcilanoes Geburt zu Theil wurden. Doch das ist der Lauf der Welt! Die Phankhasie leiht allen Dingen einen Reiz, welchen die schale Wirklichkeit so leicht abstreist.
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