Und furchtbar dräuend, wild Zeige sich in grauser Wuth Der Gottheit Ebenbild!

Flieht, wenn im Auge nur

Der Rachsucht Thränen leuchten, Und Wuth und Bosheit dann Des Mensche»'Blick befeuchten.

Doch wen» das Lachen oft Die Augen uns genäßt,

Und Thränen ohne Zahl Daraus hervor gepreßt,

Dan» ist gar gute Zeit,

Wer so »och lachen kann,

Der ist, ich sag' cs frei,

Gewiß kein schlimmer Mann, Und wird man nimmermehr Den böse nennen müssen,

Dem Helle Thränen aus

Dem Aug' vor Lachen stießen.

Doch jede Thräne bleibt,

Fließt sie aus reinem kZuell,

Ein köstlich Kleinod uns!

Sie leuchtet klar und hell In finst'rer Leidensnacht,

Sie lindert Gram und Schmerz, Dem der recht weinen kann,

Hebt leichter sich das Herz.

Drum dankt dem Himmel, daß In unserm Erdenleben,

In Drangsal und in Noth,

Er Thränen uns gegeben!

Der Tod und das Mädchen.

Das Mädchen.

Vorüber! Ach, vorüber!

Geh wilder Knochenmann!

Ich bin noch jung, geh lieber!

Und rühre mich nicht an.

Der Tod.

Gib deine Hand, du schön und zart Gebild!

Zbo

Bin Freund, und komme nicht, zu strafen. Sep gutes Muthe! ich bin nicht wild.

Sollst sanft in meinen Armen schlafen!

Ein Fürst fragte einst seinen Beichtvater, welches wohl die seligsten Leute waren? Die Armen, sagte dieser, denn ihnen ist daS Himmelreich verheißen. DaS freut mich, erwiederte der Fürst, daß ich so vielen Leu­ten in den Himmel geholfen, weil ich viele arme Leute gemacht habe.

Vor einer Schulprüfung, nach vielen Schulversaumniffen.

Auf zu regem Leben!

Seht die Prüfung naht.

Laßt uns eifrig zeigen Früchte guter Saat.

Freilich kann die Erndte Nicht gar reichlich sehn;

Denn der Schüler viele Säten kärglich ein.

Waren auch im Lernen Wir nicht alle trag'.

Traten Erdcnsorgen

Uns oft in den Weg.

Drum mvg' Nachsicht richten Ueber den Erfund;

Zeigen wir nun Eifer

Jetzt zur guten Stund!

Z> F. K . . , « l.