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Donnerstag, 19 . November 1942
Nummer 272
USA-Borhuterr an der Grenze Tunesiens
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Berlin, 19. November. Auf beiden nord- afrikanischen Kriegsschauplätzen hat sich die Lage kaum verändert. An der tunesisch-algerischen Grenze find die deutsch-italienischen Truppen auch gestern nicht in Gefrchtsberüh- rung mit dem Feind getreten. Die britisch- amerikanischen Verbände sind noch mit dem Ausbau ihrer rückwärtigen Basen beschäftigt. Mit kleineren Abteilungen stießen sie zur Sicherung und Verschleierung des Aufmarsches gegen die Grenze vor.
Die Gebirgszone, die Tunesien von Südwesten nach Nordosten durchzieht, zwingt den Feind zur Benutzung ganz bestimmter Einfallstore. Nach den bisher vorliegenden Meldungen zeichnen sich daher drei Bewegungen ab: Die erste im Kü st engebiet. die zweite südlich der Medjerda-Berge, die dritte noch weiter südlich am Tunesischen Rük- ken entlang.
Unsere Aufklärer verfolgten alle Aktionen des Feindes, während die Kampfflugzeuge — wie im gestrigen Wehrmachtsbericht bereits kurz gemeldet — marschierende feindliche Abteilungen mit Bomben und Feuer der Bordwaffen angriffen. Weitere Kampfflugzeuggeschwader waren gegen die Hafenanlagen von Bone und La Calle eingesetzt und vernichteten dort Verladeeinrichtungen und Be- triebsstosfdepots. Auch die Flugplätze von Bone und Maison-Blanche wurden erneut angegriffen. Große Brände bewiesen den Erfolg der Bombenwürfe.
Auch in der Marmarica gehen die Briten nur mit aller Vorsicht weiter vor. Die Sprengungen im Gebiet der Küstenstraße und der Klippen bei Derna bilden für den Feind offensichtlich schwer zu nehmende Hindernisse. Hinzu kommt, daß der fetzige Gefechtsranm noch zahlreiche Stellungen aus den Kämpfen im Frühjahr aufweist. Es war den deutsch- italienischen Truppen möglich, diese- Anla^n durch Minenfelder. Sprengungen und sonstige Hindernisse für ihre Verteidigung nutzbar zu mackien. Der Feind war daher gezwungen, mit seinen Vorausabteilungen diese Stellungen nach Durchlässen und schwachen Stellen abzutasten.
Als britische Panzerspähwagen zu diesem Zweck im Gebiet der Ausläufer des Na- heimgebirges vorfühlten, trafen sie auf deutsch-italienische Nachhuten und sichernde Panzer. Die zwischen den Minenfeldern eingeklemmten und durch Sprengung von Brückenstegen aufgehaltenen britischen Späh- wagcn wurden von unseren Panzerkanonieren zum Kampf gestellt, bei dem einige der feindlichen Fahrzeuge vernichtet wurden. Durch die Abwehr der vorgeschobenen feindlichen Abteilungen konnten die deutsch-italienischen Deckungstruppen wiederum die Umfassung der Hanptrräfte verhindern.
Zwischen Derna und Tobruk bemüht sich der Feind, seinen Nachschub in Gang zu bringen. Die Versorgung der Angrisfsver- bände wird für ihn von Tag zu Tag schwieriger, zunial -die deutsch-italienischen Truppen nichts zurückgelassen haben, was für die Briten irgendwie nützlich sein könnte. Auf der Knstenstraße massiert sich daher der feindliche Versorgnngsverkehr, der trotz ungünstiger Wetterlage von deutsch-italienischen Kampfflugzeugen wiederholt wirksam angegriffen wurde.
Die Bomben unserer Ju 88 lagen mitten in den Zielen und zerstörten zahlreiche mit Truppen und Munition beladene Lastkraftwagen. Weitere Fahrzeuge, darunter drei Betriebsstoffwagen, gerieten bei den folgenden Tiefangriffen in Brand. Im Abflug stießen die Kampfflugzeuge auf feindliche Zeltlager und bekämpften auch diese wirksam mit dem Feuer ihrer Bordwaffen.
Britenbomber über Schweben
Die Neutralität erneut verletzt
Von unserem Korrespondenten
bv. Stockholm, 19. November. Heber neue Neutralitätsvcrlctzuugen durch englische Luftstreitkräftc berichten die schwedischen Militärbehörden in einer amtlichen Verlautbarung. Darin heißt es unter anderem: „Ju der Nacht zum Mittwoch überflogen ausländische Flugzeuge an mehreren Stellen südschwebi- kches Gebiet. An zahlreichen Plätzen, unter anderem in Hrlstngborg und Trettcborg. eröffnet,: die Luftabwehr das Feuer. In einem Falle konnten Treffer beobachtet werden." Wie „Aftonbladet" erklärt, wurde Trelleborg im Laufe der Nacht zweimal von englischen Flugzeugen überflogen. Eine der Maschinen sei vom Westen gekommen und bis über die zentralen Teile der Stabt vorgebrungen. Die Luftabwehr Hab« das Feuer eröffnet. Auch von See her fei das Flugzeug von schwedischen Marienstreitkrkften beschaffen worben.
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Unser kartenbilö von der uordafrikamschen Küste zeigt den Schauplatz -er bevorstehenden Kämpfe (Archiv)
Moskau meldet ernste AachschubschtvLerigkeiten
Vetter« äeutoeke Lortseiäritte in LtaUngrack - LovjetangriLe am Volosiov Keselreltert
Von linserei» s o r k e s p o » a e a t e ll
tt. Genf, IS. November. Zur Lage an der Südfront lassen die letzten britisch-nordamerikanischen Berichte aus Moskau übereinstimmend durchblickcn, daß die Säuberungsaktionen deutscher Sturmtrupps im Nordost- wiukel Stalingradö weitergingc», da sich die Bolschewisten auf weiter zurückliegende Widerstandsnester zurückziehen «rußte«. Der bolschewistische Nachschub in der Richtung Stalingrads steht vor neuen Schwierigkeiten, da ans der Wolga Eisschollen treiben, welche die Schiffahrt stark behindern.
Auch die Versorgung der ostwärts Stalingrad stehenden Bolschewisten wird immer schwieriger. Deutsche Flieger hören nicht auf, die Trausportbewegungen des Feindes aus Straßen, Bahnen Und Wasserwegen zu überwachen und anzugreifen. Im Zuge dieser Einsätze versenkten deutsche Kampfflugzeuge, wie das Oberkommando der Wehrmacht gestern mitteilte, auf dem Kaspischen Meer wieder einen bolschewistischen Tanker, dessen Treibstoffladnng für Stalingrad bestimmt war. Bei diesem Angriff wurden zwei weitere Tankschiffe durch Volltreffer schwer beschädigt. Andere Kampfflugzeuge richteten ihre Angriffsflüge bei Tag und Nacht gegen Eisenbahnzielc im Raum von Baskunt- schak und Krassnhkut, wobei rollendes Material in großer Menge der Vernichtung an
heim siel. Zusammen mit rumänischen Besatzungen bekämpften unsere Nahkampsfliegcr und Kampfflugzeuge zwischen Don und Wolga feindliche Stellungen und Truppen- ansammlungen mit guter Wirkung.
An der Wolchow-Front hatten die Bolschewisten in den letzten Tagen erneute Angriffe angesetzt, um an dieser Stelle den Einschliestungsring um Leningrad einzu- driickeu. Sie griffen mit acht Bataillonen an und wurden dabei von 22 Panzern unterstützt, die im Dickicht der halbverjchneiten Urwälder bcreitgestcllt worden waren. Unter gleichzeitigem Einsatz von Schlachtfliegern, massierter Artillerie und Salvengeschützen begann der Feind seinen Angriff mit einem nächtlichen Sturm gegen die von Kärntnern. Steiermärkern und Schlesiern verteidigten Stellungen. Wie -das Oberkommando der Wehrmacht mitteilt, brachen nach über a ch t z i g st ü n d i g e m Kamps, der in den durch Schneewasser völlig verschlammten Gra- benstellungen, in dem undurchdringlichen Bnschwald der Wolchowmoore und unter den schlechtesten Wetterbedingungen geführt werden mußte, alle Angriffe der Bolschewisten zusammen. Der Feind verlor dabei bisher acht Panzerkampfwagen. 160 Gefangene und 500 Tote. Weitere 500 gefallene Bolschewisten liegen noch im Vorfeld. Nach Gefangenenaussagen sind bei. diesem Abwehrkamps drei sowjetische Regimenter aufgerieben worden.
Zum Diener an der Volksgesundheit bestellt
Oauleiter Aerebaatatth alter Alurr erällaete cken aeaAelrllcketea OauAesimcllreltsrat
osx. Stuttgart, 18. November. Kriege haben stets Trabanten im Gefolge, die vor allem den inneren Lebensnerv eines Volkes gefährden. Wir denken in erster Linie an Bolkskrankheiten und Hungersnöte, auf die gerade die Feinde des deutschen Volkes stets große, aber im Blick auf das derzeitige Ringe» auch trügerische Hoffnungen setzten. Partei, Staat und Heilberufe haben umfassende Maßnahmen getroffen, die solchen gefährlichen Begleiterscheinungen Einhalt gebieten und hundertfältige Zinsen tragen.
Aber auch jeder einzelne Volksgenosse hat sich die Erkenntnis von der Notwendigkeit sorgfältiger Gesundheitspflege zu eigen gemacht und trägt sein Teil dazu bei, die Lebens- und Schlagkraft des deutschen Volkes ungebrochen zu erhalten. Dienst an der Volksgesundheit ist eine politische Aufgabe des gesamten Volkes. Diese Gedanken stellte in klarer Weise Gauleiter Reichsstatthalter Murr im Sitzungssaal des Wirtschaftsministeriums heraus, als er, in Anwesenheit von Neichsgcsundheitsfnhrer Dr. Conti, zur feierlichen Eröffnung des Gan- gesundhcitsrates und zur Amtseinführung des Gaugesundheitsführers schritt, zu dem er als Neichsverteidigungskommissar im Wehrkreis V den Ganamtsleiter des Amtes für Volksgesundheit der NSDAP., Bereichsleiter Ministerialrat Dr. Stähle, vor einiger Zeit berufen hat.
Der Gauleiter ging nach einem feierlich! Vorspiel m fernen Ausführungen vor zah
reichen Ehrengästen von Partei, Staat, Wehrmacht und anderer hoher Dienststellen davon aus, daß die einheitliche Ueberwachung und Lenkung der Volksgesundheit schon im Frieden eine naturgegebene Aufgabe sei, die nun im Kriege erst recht bis an die Grenze des möglichen erfüllt werden müsse. Diese Aufgabe habe er deshalb im Gau Württemberg- Hohenzollern in Pg. Dr. Stähle einem Alaun übertragen, der sie zu meistern versteht und schon seit 10 Jahren in hervorragender Weise bas Amt für Äolksgesundheit führe, wosür ihm bei diesem Anlaß der Gauleiter seinen besonderen Dank aussprach. Dem Wirken des Gaugesundheitsrates gab Gauleiter Reichsstatthalter Murr die besten Wünsche mit auf den Weg in der Ueberzeugung, oaß sich der Einsatz aller Mitarbeiter unter bewährter Führung in unserem Gau segensreich auswirken und ein hohes Ziel erreichen werde.
Neichsgesundheitsführer Dr. Conti führte än Hand einzelner Beispiele den Nachweis, daß wohl kein anderes Land einen so Hohen Leistungsstand auf dem Gebiet des Gesundheitswesens erreicht habe, wie gerade Deutschland. das deshalb auch stärksten Belastungen gewachsen sei. Der Neoner entwarf ein Bild von den ungeheuerlichen Ausmaßen, die das Gebiet der Gesundhcitsführuna einnehmen. Um nun im Kriege eine noch stärkere Konzentration aller Kräfte zu erreichen, seien die Gaugesundheitsräte geschaffen worden.
Gaugesundheitsführer Dr. StäWe gab einen Ueberblick auf die vorausgegangene
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Es wimmelt von Luden
Roosevelt auch in Algier im Solde Israels
Vov unserem K o r k e s o o o tl e o t e o
t>8. Rom, 19. Novcinber. Ein mit den jüdischen Machenschaften und Umtrieben besonders vertrauter außenpolitischer Berichterstatter der „Tribuna" macht darauf aufmerksam, daß die in Französisch-Nordafrika eingesetzten norda mexikanischen und englischen Gcneralstäbe von hohen jndisckien Offizieren wimmeln. Ihre Ausgabe entspreche den Wün'chen aller nordamerikanischen Inden und diene der Erfüllung des von Roosevelt ii aller Form gegebenen Versprechens zur Schaffung eines unabhängigen jüdischen Staates in Palästina.
Der englische Kommandant von Jerusalem hat infolge mehrerer Vorkommnisse, bei denen Juden in Palästina getötet wurden, bekannt- gegeben, daß zukünftig für jeden um ge-' brachten Juden zehn Araber erschossen würden. Wie weiter bekannt wird, haben zahlreiche arabische Shndikats- mitg lieber und Verwaltungsbeamte in Palästina gegen die Rede von Smuts und die Botschaft Willkies Protest erhoben, die die Gründung eines jüdischen Staates im Nahen Osten befürworteten.
Oer Seesieg bei Guaaalcanar
Die USA. - Einheiten größtenteils vernichtet
Tokio, 18. November. Aus einein weiteren Bericht des japanischen Hauptquartiers ergibt sich, daß die Niederlage der USA.-Flotte in den Kämpfen bei der Insel Guadalcanar immer größer wird.
In dem am Mittwochnachmittag ausgegebenen Bericht heißt es, daß die Fortsetzung der am 12. Novemocr begonnenen Kampf- Handlung am 13. November feindliche Luftstützpunkte angegriffen und die militärischen Einrichtungen auf das stärkste beschädigt wurden. Ein Angriff des Feindes am 1^. November auf einen von japanischen Kriegsschiffen beschützten Geleitzng wurde zurückgewiesen. In der Nacht des gleichen Tages griff die japanische Flotte nordwestlich von Guadal- cauar eine ver st ä rkte Fetndslotte an, der n. a. zwei Schlachtschiffe und vier Kreuzer aiigehvrten. Nach heftigen Kämpfen wurde' der größte Teil der feindlichen Schiffe vernichtet und zwei Schlachtschiffe schwer beschä- digl. Das Gcsaimergcbnis der Kampfhandlungen bei Guadalcanar vom 12 . bis tt. No- o^.^er >n fvigenocs:
Versenkt: 8 Kreuzer. -1 oder 5 Zerstörer und ein Transportschiff; schwer beschädigt: Drei Kreuzer, 3 oder vier Zerstörer und 3 Transportschiffe. Mittclschwer bcschä-, digt: 2 feindliche Schlachtschiffe. Außerdem verlor der Feind 73 Flugzeuge.
Die japanischen Verluste betragen: Gesunken: Ein Schlachtschiff, ein Kreuzer und drei Zerstörer. Schwer beschädigt: Ein Schlachtschiff, sieben Transporter. Außerdem gingen 41 Flugzeuge verloren.
Siebter Jahrestag der Sanktionen
Italien im Zeichen höchster Einsatzbereitschaft
Nom, 18. November. Der siebte Jahrestag der ans Betreiben Englands am 18. Novem,- ber 1935 vom Genfer Verein gegen das faschistische Italien verhängten Sanktionen Hürde in ganz Italien im Zeichen des vollen Einsatzes der Nation für den Endsieg begangen. Die öffentlichen Gebäude trugen Flaggenschmuck. In allen Betrieben ging die Arbeit ununterbrochen weiter, denn der Tag sollte das unermüdliche Schaffen der Heimat bekräftigen. In allen Städten sind hje Jugendorganisationen an oen zur Erinnerung an die Sanktionen errichteten Gedenktafeln vorbcimarschiert, während das faschistische Kulturinstitut im ganzen Land Vorträge veranstaltete, in denen die Bedeutung dieses Tages dem Volk erklärt wurde. Faichistische Frauen haben den Verwundeten in den Lazaretten Geschenke überreicht und den Familien der Gefallenen die tiefe Verbundenheit aller Frauen Italiens zum Ausdruck gebracht. Die Leitartikel der italienischen Blatter sind jenem historischen Ereignis gewidmet, das trotz der Koalition von 52 Staaten Italien einen glänzenden' Sieg und England eine schwere Niederlage, einbrachte.
Lob des deutschen Arbeiters
Feldmarschall Milch auf der Tagung der DAF
Berlin, 18. November. Am Mittwoch wid-' mete auf der Arbeitstagung der Deutschen Arbeitsfront der Staatssekretär Generalseld- marschall Milch in einem fesselnden Vortrag dem deutschen Arbeiter ehrende Worte der Anerkennung und des Dankes. Er verglich die gesteigerten Leistungen der Rüstungs- Wirtschaft, die durch außerordentlichen Einsatz der schaffenden Menschen ermöglicht wurden, mit den Heldentaten unserer kämpfenden Truppe. Die Leistungen des deutschen Arbeiters seien so hervorragend, daß z. ^B- die schon bisher gewaltige Rüstung für die Luftwaffe in der letzten Zeit verdös pelt werden konnte.