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E Berlin, 18. November. Nach Schilde­rungen von Flüchtlingen herrschen in Fran- zösisch-Nordafrika bereits große Schwierig­keiten in der Lebensmittelversorgung. Sie sind in erster Linie dadurch entstanden, daß die amerikanischen Jgvasionstruppen fast ohne Verpflegung an Land kamen. Man hatte sich in Washington Ser Hoffnung hin­gegeben. im Lande selbst alles Erforderliche oorznfinben und deshalb zur Entlastung des ohnehin knappen Schiffsraumes die Verpfle­gungsfrage völlig vernachlässigt.

Nach dem Ausfall zahlreicher Transport­schiffe beginnt sich dieser Mangel an Voraus­sicht schon jetzt zu rächen.

Algerien mrd Marokko haben seit Beginn ihrer Ernten alle Ueberschüsse an das Mutter­land abgegeben und lediglich die für die ein­heimische Bevölkerung erforderlichen Natio­nen zurückgehalten. Tie amerikanischen Kom- manbostellen sahen sich nun gezwungen, diese Rationen zu requirieren, eine Maßnahme, die schon am zweiten Tag der Besetzung zu einem katastrophalen Lebensmittelmangel und zu H u n g c r d c m o n st r a t i o n e n in den Städten führte. Besonders schwierig ist die Lage in Algie r. dessen Einwohnerschaft sich durch eine große Zahl von Flüchtlingen aus kleineren Kusteriorten fast verdoppelt hat.

In Gibraltar trafen in den letzte« Tagen etiva 50 Kriegs- mid Transportschiffe ans dem Mittelmeer ein, die alle mehr oder weniger schwer beschädigt Ware». Ein Schlachtschiff und ein Flugzeugträger mutz­ten, weil sie schwere Schlagseite hatten, ein­geschleppt werden. Diese beiden Einheiten werden nur notdürftig repariert und dann voraussichtlich zur endgültigen Reparatur nach England gebracht werden, da die Trocken­docks von Gibraltar immer noch von den bei der See- und Luftschlacht vom letzten Juni beschädigten Einheiten belegt sind. Zuverläs­sigen Schätzungen zufolge sollen bereits 50 0 0 Tote und Verwundete in Gibraltar an Land gebracht worden fein. Die Verwun­deten wurden bei Nacht ausgeschifft und so­fort in die Lazarette und Zivilspitäler ern- getiefert. Da diese nicht ansreichen, sind aus England drei Lazarettschiffe angefordert worden.

Eine neue strategische Situation

Die gesamte europäische Presse unterstrcick den durch die Besetzung von Tnnesien vollzog- nen großen Schachzug der Achsenmächte i ausführlichen Betrachtungen. .Das Dxeie Sardinien-Sizilien-Tunis". so erklärt di Madrider ZeitungU a".-bedeutet nicht nn die L-verrnug des Mittclmccres für die Bri ten wildern auch eine Basis von nicht zu un terschatzendem offensivem Wert. Während de Achse nun die Brücke nach Afrika nahezu gc whrtos zur Verfügung steht, stich die alliier teil Versorgungswege von , den USA. un England nach Nordafrika demgegenübe außer,t verwundbar geworden. In dieser Sinne ist auch die Zurücknahme der Rommel scheu Strertkräfte zu bewerten, die Montgc merys Versorgnngslinien immer länger wer

den lassen."

Auch der Pariser ..Matin" sieht in de Anwesenheit der deutsch-italienischen Truppe "'Tunis eine neue strategische Sitnatior .Marschall Rommel." so fuhrt das Blatt i, einzelnen aus. ..ist setzt in seiner westlichem Flanke gedeckt und kann sein Rückzugsmanö ver unter den besten Bedingungen fortsetzer Aiitzerdem werden die Seeverbindungen zwi 'chcn dem europäischen Kontinent und dem Vtreitkrastcn in Afrika bedeutend verkürzt."

In den letzten anglo-amerikanischen Lage berichten aus der Cyrenaika wird bedauern aen Tones festgestellt, daß sich der Vormarsc der achten britischen Armee infolge der gründ ^ Zerstörungen, hjx von den deutschei Nachhuten durchgeführt wurden, nicht m, weientlich verzögert habe. Wie der Frontbe nchter,kalter einer Londoner Agentur nestel,1 "'bt es entlang der ebenfalls nnbrauchAir ge machten Küsten,traße kaum Answeichmöglich ketten, weil sich zu beiden Seiten immer wie

Erneuter Protest Tokios

lieber- unwürdige Behandlung Internierter Tokio, 17. November. Die japanische Ne­gierung ließ durch Vermittlung der Schweiz in London erneut Protest erheben gegen die unmenschliche Behandlung von japanischen Internierten. Den Anlaß hierzu gaben dies- mal Vorgänge in Britisch-Jndirn. Durch Sweben find außerdem direkt bei der indi- scheu Regierung entsprechen- Vorstellungen erhoben worden.

der große Minenfelder ausdehnen. Einen wichtigen Faktor bildet seiner Meinung nach ferner der Umstand, daß Häfen wie Tobruk vorläufig für einen Nachschub aus dem See­wege nicht in Frage kommen.

Es ist also reine Agitation, wenn der feind­liche Nachrichtendienst den Vormarsch in der Cyrenaika zu einemsensationellen Erfolg" anszubauschen sucht. Gerade die OKW-Be- richte der letzten Tage zeigen deutlich, daß es nach der Zerstörung von Tobruk und Derna jetzt gar nicht mehr darauf ankommt, dem Feind eine große Entscheidungsschlacht in der Wüste zu kiefern. Das möchten die Bri­ten natürlich sehr gern, aber Rommel denkt nicht daran, ihnen diesen Gefallen zu erwei­sen. Er bemüht sich vielmehr mit Erfolg, den überlegenen feindlichen Druck durch eine Wei­terverlagerung der Front nach Westen abzn- schwächen. Die schweren und erbitterten Nach­hutkämpfe haben also nur den Zweck, die Hauptkräfte der Nommel-Armee möglichst sicher vom Feind abzusetzen. Dieses faktische Manöver ist vollkommen gelungen.

An den eigentlichen Abwehrstellungen, die von Rommel für den endgültigen Widerstand der Achsentruppen vor^frhen wurden, dürfte

sich das Bild der jetzigen Rückzugskämpfe sehr rasch ändern. Im Gegensatz zu der Rooscvelt- Strategie bindet die deutsche Nordasrika- Taktik die eigenen Truppen möglich wenig. Sie hält sie beweglich und bereitet den Gegen­stoß im rechten Augenblick vor. Man kann deshalb dem weiteren Verlauf mit Vertrauen entgegensetzen. Das letzte Wort ist noch nicht gesprochen. Es wird, davon sind wir fest überzeugt, nicht von den Engländern, sondern von Rommel gesprochen werden.

Irlands Versorgung gefährdet

Folge -er amerikanische« Nordafrika-Aktion

Stockholm, 17. November. Durch die Kämpfe in Nordafrika werde auch Irlands Armee ge­troffen, erklärte der irische Wirtschaftsminister m emem Ueberblick über die Versorgungslage des Landes. Irland habe aus Nordafrika bis­her 100000 Tonnen Phosphaterde bezo- en die man nun wahrscheinlich nicht mehr ekommen werde. Dies sei aber nur ein wei­terer Schritt ans dem Wege einer wachsenden Verschlechterung der irisHn Versorgung, zu deren Erleichterung von alliierter Seite wenig oder nichts getan werde.

Roch keine Feindberührung in Tunefien

Unser« Onttvntle Krill in» östliche« sickerte« amcrlstuniscb-brilisolle Xolonnc« a«

Berlin, 18. November. Obwohl die Zahl der in den afrikanischen Kästengewässern ope­rierende« feindlichen Schiffsein heilen wesent­lich geringer geworden ist, konnten auch ge­stern zurücksahrendr und nenankommcnde Schiffe von der deutsch-italienischen Kriegs­marine und Luftwaffe zum Kampf gestellt werbe».

Wie bereits im Bericht des Oberkomman­dos der Wehrmacht mitgcteilt, verlor der Feind durch Angriffe deutscher U-Boote wieder einen wertvollen Transporter von 12 000 VRT. Zwei weitere feindliche Han­delsschiffe wurden, wie der italienische Wehrmachtsbcricht bekanntgibt, vor der alge­rischen Küste von italienischen Torpedoflug­zeugen versenkt. Die im Gleitangrifs abge- worfcnen Torpedos trafen noch ein viertes Handelsschiff mittlerer Tonnage, das in starkem Geleit fuhr, und beschädigten es schwer. Gleichzeitig setzten deutsche Kampf­flugzeuge die Bekämpfung des Hafens B o n- gie fort. Sic erzielten Bombentreffer in Hnfeiianlagen und Vcrladeeinrichtungen. Der Nachschub für das britisch-amerikanische Lan­dungskorps kostete dem Feind Tag für Tag neue Verluste.

Die feindlichen Landoperationen kommen nur langsam in Fluß. Bisher hatten die in Tnnesien gelandeten deutsch - italienischen Hecrcsverbände keine Gcfechtsbcrührnng mit dem Feind. Nur die Luftwaffe nahm den

Kamps ans nnd nahm sich mit starken Kräften cstwärts Bone den feindlichen Kolonncnver- kehr ans der Küstenstraße zum Ziel. Kampf­flugzeuge vom Muster Ju 88 griffen in Sturz- und Tiesflngen amerikanisch- britische Fahrzeugkolonnen, darunter auch motorisierte sckiwere Waffen, mit Boniben an. Die. geringen Tarnungsmöglichkeiten unter Bäumen hatten nicht ansgereichb uni die Marschbewegnngen zn verbergen. Nach Bom­bentreffern gerieten zahleicheLastkraft- wagen in Brand. Den Bombenangriffen folgten im Tiefflug dnrchgeführte Fcnerüber- fälle auf die Deckung suchenden feindlichen Ab­teilungen. Trotz Einsatz von Jägern und trotz heftigem Maschinengewehrfeuer von den Fahrzeugkolvnnen aus konnte der Feind die Angriffe nicht verhindern.

Roch ein ttGA-Admiral gefallen

In der Seeschlacht bei Gnadalcanar Stockholm, 17. November. Nachdem das NSA.-Marincministerium erst gestern bekannt gegeben hatte, daß der Konteradmiral Callag- han im Südpazifik gefallen ist, meldet Reuter heute auch den Tod des Konteradmirals H. Scott und des Kapitäns Doung, des Kommandanten des Flaggschiffs Konteradmi­rals Callaahans. Alle drei seien in der Nacht zum 13. November bei einer Aktion im Ge­biet von Gnadalcanar getötet worden.

Volksstimmung erzwang das Abenteuer

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Vor, unserem 8 o r r e s v o n >! e o t e »

»te. Stockholm, 18. November. Ein so­eben von einer Reise nach den Bereinigten Staaten hrimgekehrter schwedischer Pressever­treter befaßt sich in einem Bericht mit der Volksstimmnng im Lande Roosevelts.

Der Journalist schildert, wie die Stimmung mi USA.-Volk mehr und mehr unter dem Druck der ununterbrochenen Kette nordame- rikanischer und alliierter Niederlagen auf ollen Fronten abbröckclte und sich verschlech­terte, und wie die breiten Massenangesichts der Niederlagen im Stillen Ozeast und dem Ausbleiben der Zweiten Front immer un­geduldiger wurden". Plötzlich kommt dann die erleuchtende Erklärung, warum eigentlich Noosevelt es so dringend mr notwendig hielt, m Nordafrika etwas zu unternehmen, warum er ansgereckmet diesen Punkt des vermutlich geringsten Widerstandes also des billigsten Sieges, sich herausgesucht hat. Noch unter frischem Eindruck dessen, was er kurz vor sei­ner Abreise erlebt hat. schreibt der schwedische Korrespondent:Als aber der Angriff auf Französisch - Nordafrika bekannt wurde, herrschte trotz aller vorherigen Stimmung mit einem Schlage wieder große Begeisterung."

An einer anderen Stelle berichtet der Ver­fasser. welche eigentümlichen Vorstellungen sich die breiten Massen in Amerika von Schweden wie liberhaupt von Europa machen, und daß die allnerte Agitation fruchtbaren Boden ge­funden hat, weil das geographische, historische und wirtschaftliche Wissen dieser Massen offen­bar alles unterbietet, was man selbst von eng­lischer Seite bisher erlebt hat. Wörtlich

schreibt der Korrespondent:Es gibt sicherlich Millionen Amerikaner, die glauben, daß Schweden von den Deutschen be­setzt ist. Lieft man solche Feststellungen, an deren Nichtigkeit nicht gezweifelt werden kann, dann versteht man überhaupt erst, wie es möglich war, daß es einem Mann wie Roose- velt und seinen Trabanten gelungen ist, mit den lächerlichsten Mätzchen und mit Hilfe bil­ligster Schlagworte ein Volk wie das ameri­kanische in diesen Krieg Hineinzuziehen. Mil­lionen und aber Millionen von Amerikanern wissen nicht einmal die Namen der Länder, die in Europa bisher in den Krieg verwickelt wurden."

Drei neue Eichenlaubträger

cknd. Berlin, 17. November. Der Führer verlieh dem Kcipitänlcutnant Wolfgang L ü t h, Kommandant eines Unterseebootes, dem Ka­pitänleutnant Werner Töniges, Komman­dant eines Schnellbootes, und dem Oberstleut­nant Hyazinth Graf Strachwitz, Äbtci- lungskommandeur in einem Panzerrcgiment. als 112., 143. nnd 144. Soldaten der deutschen Wehrmacht das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes.

Mit dem Ritterkreuz deS Eisernen Kreuzes wurden ausgezeichnet Oberst Erich Abraham. Kommandeur eines Grenadier- Regiments. Major Rudolf Wulf, Führer eines Grenadier-Regiments, Oberleutnant Kurt Bahns, Kompaniechef in einem Gre- nadierregimeut, und Oberleutnant Ernst Reu sch, Staffelkapitän in einem Sturz- kamvfgeschwader.

Von Oberst Oaprir »

Zu Beginn dieses Krieges stand Deutsch­land nach der Niederwerfung Polens England und Frankreich allein gegenüber. Der glanz­volle Feldzug vom Mai und Juni 1940 ver­jagte die Briten vom Festland nnd bereitete durch den Waffenstillstand von Eompiägne de« Zusammenschluß Europas vor. Ter zweite große Abschnitt des Krieges begann am 22. Juni 1941 mit dem deutschen Angriff ge­gen den Bolschewismus. Diese ungeheure, den ganzen Kontinent bedrohende Gefahr ist ans der ganzen Breite um 1500 bis 2000 Kilome- ter und stellenweise noch weiter znrnckgedrückt worden. Verbände fast aller europäischen Völker stehen vereint mit den deutschen Trup­pen bereit, um die Sowjets vollends niedcr- zuringen.

In diesen Tagen begann die dritte Phase des Krieges, der nordamerikanische Sprung über den Atlantischen Ozean. Noch bei dem mißglückten Angriff auf Dieppe am 19. August dieses Jahres war neben Kanadiern und eini­gen Engländern nur ein einziges amerikani­sches Bataillon eingesetzt worden. Erst beim jetzigen Raubzug gegen Französisch-Nord- afrika verfuhr man anders. Hier sind zwar britische Kriegs- und Transportschiffe betei- ^ ligt, die Landungsarmee aber unter dem Be­fehl deS amerikanischen Generals Eisenhower scheint wesentlich aus amerikanische« Truppen zu bestehen, unter Beimischung eini­ger britischer und gaullistischer Soldaten. Die USA.-Presse sowohl als auch Churchill beeil­ten sich denn auch mit der Feststellung, daß als Vater des Unternehmens niemand anders als Noosevelt selbst anzusprechen sei.

Gleich nach dem Uebersall begann die Achse, sich aus die neue Lage einzustellen. Starke und überaus erfolgreiche Angriffe zur Lust und zur See gegen die feindlichen Stachschnb- lmien zeigten Herrn Noosevelt, daß er seinen Raubzug hier nicht so mühelos und unblutig durchführen kann, wie vordem in Grönland und Island. Völlig anders aber sind die Grundbedingungen dieser amerikanischen Lan­dung, wenn man sie mit dem einzigen ent­sprechenden Vorgang im ersten Weltkrieg ver­gleicht.

Damals wie heute griffen die USA. erst im vierten Kriegsjahr aktiv in den Kamps ein, in dem die Völker Europas auf beiden Seiten bereits erhebliche Opfer gebracht, aber auch reiche Erfahrungen gesammelt hatten. Hiermit aber hört die Aehnlichkeit bereits ans. 1917 und 1918 kamen die Truppentrans­porte der USA. ohne jede Bedrohung über ein völlig gesichertes Meer an die Westküste Frankreichs. Dort wurden sie in aller Ruhe ausgeladen, geordnet und in große, immer noch weit hinter der Front liegende Truppen­lager geschoben. Hier konnten sie an Klima, Land und Leute gewöhnt und durch kriegs­erfahrene Offiziere ihrer Verbündeten mit allen Einzelheiten der damaligen Kriegsform (Stellungskrieg) eingehend vertraut gemacht werden. Nach wochenianger systematischer Aus­bildung und Vorbereitung wurde eine solche amerikanische Division vorsichtig an einen ausgesucht ruhigen und sicheren Frontabschnitt geschoben. Rechts wie links an kriegserfahrene französische oder englische Verbände geleynt, sollten sie sich nun langsam mit Feuer und den Besonderheiten des Krieges vertraut machen. Meist blieb die von ihnen abgelöste Truppe zur Sicherheit noch hinter den Ame­rikanern stehen, um bei etwaigem Unfall so­fort eingreifen zu können.

Erst im September 1918, etwa zwei Monate vor dem deutschen Zusammenbruch, griff die nunmehr zusammengezogene amerikanische Armee unter General Pershing znm ersten­mal in großem Verbände an. Man hatte da­für eine vorspringende Ecke der deutschen Front, den sogenannten St.-Mihiel-Bogen in Lothringen, ausgesucht. Die deutsche Führung beschloß, in eine Sehnenstellung hinter diesem Bogen auszuweicheü. In die Vorbereitungen dieses Ausweichens der zahlenmäßig schwachen, körperlich erschöpften und übermüdeten deut­schen Truppen stieß der amerikanische Angriff nun allerdings mit gutem Erfolg hinein. Dies blieb die größte amerikanische Wajfcn- tat. wenn auch in den letzten Kriegswochen gegen das in die Antwerpcn-Maas-Stellung zurückweichende Westhecr im Nachdrängen noch kleinere Erfolge erzielt worden sind Im Kopfe des Durchschnittsamerikaiiers freilich mag dieser Verlauf des amerikanischen Einsatzes im ersten Weltkrieg folgendes 'Bild ergeben: Nachdem die Völker Europas drei Jahre nutz­los Krieg geführt und viele Opfer gebracht hatten, kam die junge, unverbrauchte ameri­kanische Armee über den Atlantik, und schon nach wenigen Wochen war der Krieg ent­schieden.

Wenn die heutige amerikanische Landungs­armee. angefeuert durch eine überhebliche Propaganda, mit solchen Träumen gekommen sein sollte, so haben ihnen schon die bisherigen schweren Verluste ihrer Transport- und Be­gleitflotte sowie die Angriffe auf ihre eben übernommenen Flugplätze gezeigt, dag es sich diesmal um wen schwerere und recht opfer­volle Aufgaben handelt.