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Aus dem Führer-Hauptquartier, 10. Nov. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt:
Bei örtlichen Kampfhandlungen.im Gebirge zwischen Noworossijsk und Tuapse wurden einige Höhen genommen und an mehreren Stellen feindliche Angriffe abgewiesen. Am Te r e k - Abschnitt beeinträchtigen besonders schwere Wetter- und Geländeverhältnisse die Angriffskämpfe der deutschen und rumänischen Truppen. Trotz starker Gegenangriffe wurden in harten Kämpfen Fortschritte erzielt. Nordostwärts Mosdor zerschlug ein eigener Angriff, der in heftigem Schneesturm geführt wurde, ein Kavallerieregiment der Sowjet-- und eine weitere feindliche Kräftc- grnppe In Stalin grad Stotztrupptätigkeit. An der Don-Front warfen rumänische Truppen den angreifenden Feind im Gegen- stotz zurück. Stotztrupps vernichteten nordwestlich Woronesch eine Anzahl feindlicher Bunker mit ihren Besatzungen. Im mittleren und nördlichen Frontabschnitt setzten starke Kampfflieger-Kräfte in zusammengefatzten Angriffen die Bekämpfung des feindlichen Nachschubverkehrs fort. Stark belegte Bakmhöfe wurden zerstört, mehrere Züge und Versorgungslager getroffen. Bei Nacht warfen Kampfflieger Anlagen des Bahnhofs Toropez,in Brand.
In Nordafrika haben sich die deutsch- italienischen Truppen weiter nach Westen abgesetzt. Nachdrängender Feind wurde in heftigen Nachhutkämpfen aufgehalten. Deutsche Jagdflugzeuge schossen fünf britische Jagdflugzeuge ab.
Kampffliegeraeschwader und Unterseeboote errangen bei den weitvorgetragenen Tagesund Nachtangriffen gegen die amerikanischbritischen Flottenstreitkräfte und Transportschiffe vor der französisch-nordafrikanischen Küste neue Erfolge. Kampfflieger warfen einen Kreuzer in Brand und beschädigten einen weiteren Kreuzer durch Bombentreffer. Außerdem wurden acht große Handelsschiffe, darunter ein Fahrgastschiff von 19000 BRT. und ein Transporter von 10 000 BNT. mehrfach schwer getroffen. Unterseeboote versenkten einen großen Truppentransporter von 14 000 BRT., beschädigten einen Truppentransporter von 18 000 BNT. durch zwei Torpedotreffer und vernichteten eine Korvette. Im Nachtangriff gegen einen gesicherten Kreuzerverbal,d wurden zwei feindliche Kriegsschiffe torpediert, von denen eines explodierte, während der Untergang des anderen wegen starker Rauchentwicklung nicht beobachtet werden konnte.
Britische Bomber warfen in der'vergangenen Nacht Spreng- und Brandbomben auf einige Orte Nord- und Nordwestdeutschlands. Die Bevölkerung hatte geringe Verluste. Bei diesen Angriffen und bei Tagesanflügen an die Küste der besetzten Westgebiete verlor der Feind zwanzig Flugzeuge, darunter auch mehrere viermotorige Bomber.
Fernkampfbattericn der Kriegsmarine und des Heeres beschossen Dover, Folkestone, scindliche Batteriestellungen an der Kanal- ksifte und Seeziete im Kanal.
Dem feindlichen Druck stvndaehallen
Der italienische Wehrmachtsbericht
Nom, 10. November. Das Hauptquartier der italienischen Wehrmacht gibt bekannt: „In Aegypten wurde der feindliche Druck auf die italienischen und deutschen Einheiten, die im Begriff sind, neue Stellungen zu beziehen, im Verlauf heftiger Kämpfe ausgehalten. In Luftkämpfen wurden fünf englische Flugzeuge von deutschen Jägern abgeschossen. Im westlichen Mittelmeer wurden die Angriffe der Luftwaffe der Achse gegen die englisch-amerikanischen Seestreitkräfte mit Erfolg fortgesetzt. In der vergangenen Nacht warfen feindliche Flugzeuge Spreng- und Brandbomben auf die Umgebung von Cagli- ari, wo einiger Schaden in dem Wohnviertel von Uta entstand. Es werden ein Toter und sechs Verletzte gemeldet."
Der französische Widerstand in Nordafrika versteift sich
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G Berlin, 11. November. Nach neuesten Nieldungen ans dem Hauptquartier General Eisenhowers, hat sich der Widerstand der französischen Streitkräfte in Nordafrika im Lauf der letzten 24 Stunden versteift. Zuständige militärische Stellen in Washington bezeichnen die augenblickliche Lage als kompliziert und undurchsichtig.
Verlautbarungen aus Vichy zufolge ist cs den französischen Truppen in Marokko geglückt, den Feind an zahlreichen Landungs- stellen zurückznschlagen oder sogar niedcrzu- ringen. Bezeichnend für den Kampfgeist der marokkanischen Truppen ist die Tatsache, daß es unterlegenen französischen Kräften gelang, die vom Feind besetzte Stadt Mche- dia nördlich von Rabat nach dreimaligen! Sturm innerhalb von 48 Stunden endgültig z u r ü ck z u e ro b e r n und den Gegner an weiteren Landungen zu hindern.
Die Amerikaner bemühen sich um die Erweiterung der ursprünglich gebildeten Brük- tenköpfe bei Safi und Rabat, 150 Kilometer südlich bzw. 50 Kilometer nördlich von Casablanca. An den genannten Punkten sind heftige Kämpfe im Gange, deren endgültiger Ausgang sich erst entscheiden^ wird, wenn französische Verstärkungen ans Fez bzw. aus Marokko eingetroffen sind. Bisher haben die örtlichen Garnisonen die Last der Abwehr allein tragen müssen. Was die Ereignisse bei
MarschaU petain Li
Das Personal cker I78^-Lo<sekskt in Viedy
Vichy, 10. November. Wie offiziell bekannt- gegeben wird, hat Marschall PLtain den Oberbefehl über die Land-, Luft- und Seestreitkräfte übernommen.
Das Büro des Staatschefs teilt dazu mit: Um 12.30 Uhr hat Marschall Pbtain folgenden Entschluß gefaßt: „In Abwesenheit von Admiral Darlan übernehme ich ab heute den Oberbefehl über die Land-, Luft- und Seestreitkräfte. Für den Augenblick gibt es nur eine Losung, d. h. jeder erfüllt seine Pflicht in Ordnung, Ruhe und Disziplin."
Das Personal der USA.-Botschaft in Vichy sowie die bisher dort tätigen amerikanischen Korrespondenten werden, wie von amtlicher Seite mitgeteilt wurde, nach Chatel Guyon geleitet. Von dort aus werden sie wahrscheinlich nach Pan gebracht, wo ihnen ein überwachter Wohnsitz angewiesen wird. Hier warten sie die Ankunft des Personals der französischen Botschaft in Washington sowie der französischen Journalisten in den USÄ. ab und werden dann ausgetauscht.
Wie aus Dakar gemeldet wird, ist die Lage in ganz Französisch-Westafrita als normal zu bezeichnen. Ueberall wurden militärische Vorbeugungsmaßnahmen getroffen und die Bevölkerung erwartet mit Ruhe die Aus-
Casablanca anbelangt, so liegen jetzt neue Einzelheiten über das schwere Seegefecht vor, das sich in den Gewässern vor der Stadt obspielte. Sämtliche im Hafen stationierten Kriegsschiffe hatten sich beim Herannahen des großen anglo-amerikanischen Flottenverban- bcs mitten zwischen die Angreifer gestürzt. Abgesehen von dem Schlachtschiff „Jean Bart", das mit einzelnen schweren Treffern Lavoukiiiu, soll kein einziges der französischen Kriegsschiffe übriggeblieben sein. Fürwahr ein Schlag ins Gesicht der angelsächsischen Lügenagitation, die die Ehre der französischen Wehrmacht durch die Behauptung beleidigt, den nordamerikanischcn Landungstruppen sei überall nur schwacher Widerstand entgegengesetzt worden. Casablanca selbst, dessen Ost- tcil von den französischen Truppen gegen schwere Panzerangriffe des Feindes gehalten wird, liegt zur Stunde unter schwerem Feuer, das von den Küstenbatterien und den Geschützen des Schlachtschiffes „Jean Bart" lebhaft erwidert wird. Auch in nächster Nähe der Stadt kam es gestern zu erbitterten Gefechten, nachdem der Befehlshaber der französi- ichen Truppen ein Waffenstillstaiidsangebot des nordamerikanischen Generalmajors Pat- ton zurückgewiesen hatte.
In Oran, dessen Lage gestern vormittag nach dem Eindringen amerikanischer Panzer nnd de«i Fall des die ganze Bucht beherrschenden Forts Santa Cruz bereits hoffnungslos schien, ist insofern eine günstigere Wendung eingetreten, als französische Trup-
ernimmt Oberbefehl
io eroiert - Oie Oa^e io V^estalrilrs rukiZ
Wirkungen der nordafrikanischen Ereignisse. Die Luftverbindungen mit dem Mutterlande sind zwar unterbrochen, aber über den Rundfunk wird die Bevölkerung ständig über alles Wichtige auf dem laufenden gehalten.
Mohammedaner hinter petain
Empörung in der arabischen Presse von Tunis
Paris, 10. November. Der Botschafter des Sultans von Marokko, Sikaddour Benghabrit, äußerte sich gegenüber einem deutschen Pressevertreter dahin, daß die mohammedanische Bevölkerung Nordafrikas restlos hinter Marschall PLtain steht. Im 'Namen der Muselmanen Marokkos erklärte er, Frankreich könne lederzeit mit der unbedingten Treue des Islam rechnen. Tausende und Zehntausende von Atuselmanen hätten ihr Blut für Frankreich vergossen und seien bereit, dieses Opfer angesichts des herausfordernden Angriffs der Amerikaner und Engländer zu wiederholen.
Die arabische Presse von Tunis äußert sich in scharfen Worten über den anglo-amerikanischen Angriff auf Frauzösisch-Nordafrika. Die, Zeiruna „Es Zohra" richtete, eine nachdrückliche Warn ring an die 80 000 Juden in Tunesien, die ihre Freude über das Vorgehen Amerikas nicht verbergen.
Ritterkreuzträger Hauoimann Gerd KorthalS, Gruvveiikvuuiiantieur in einem Kampfgeschwader, ltarb den Kliegertoü.
Die Schnlfüürer der Adolf-Hitlcr-Schu- l e n traten in München zn einer Arbeitsbesprechung snsammcg, bei der sie dem Reichsleiter Baldur aon Schirach über ihre Arbeit berichteten.
Die dänische Regierung mit Staatsminister Bubt ist znrückgctrcten: die Leitung der neuen Regierung bat Aubenminister Erik von Scave- nius unter Beibehaltung des Außenministeriums übernommen.
In Svrien wuvden von den britischen und gaullistischen Behörden führende Rationalisten verhaftet und teils nach Palästina verschleppt, teils ins Konzentrationslager gebracht.
Admiral N o s ch i d wunde Oberbefehlshaber der javanischen Flotte in den chinesischen Gewässern als Nachfolger von Admiral Koga, der zum Kommandanten der Flottenstation Bokosuka ernannt wurde.
In Schanghai wurde gestern die Verwaltung mehrerer feindlicher Geschäftshäuser von japanischen Konzernen übernommen.
Bei Tokio findet zur Zeit ein grobes Manöver japanischer Offiziersanwärter statt: daran nehmen 10 VOli Angehörige der Militärakademie und der Flusakadcmie der Armee teil.
Das NSA.-Aubenministerium gab bekannt, dab der Präsident von Ekuador, Carlos Arrovo dcl Rio, am 28. November als „Gast Nooscvcltsl' in Washington eintreffen wird.
Pen, die aus weiter zurückliegenden Gebieten herangezogen wurden, sich im Anmarsch auf die bedrohte Stadt befinden. MarsElKe- b i r wehrt sich nach wie vor hartnäckig gegen die Angriffe des Gegners. Bei den Kämpfen im Raum von Oran konnten bis jetzt zwanzig feindliche Flugzeuge zum Absturz gebracht werden. Der Einbruch in Algerien war, wie 'jetzt feststeht, nur durch den Verlust eines Teiles der französischen Landstreitkrüfte möglich, die sich auf die Seite der Ganllisten geschlagen haben. Als militärischer Erfolg Eisenhowers kann er nicht gewertet werden.
Im Gebiet von Algier bewegt sich eine amerikanische Kolonne in Richtung Bou- Saada. Französische Truppen im Innern bereiten sich jedoch darauf vor, auch hier dem Gegner Kiderstand entgegenzusetzen.
Vor der tunesischen Küste scheint bis letzt nach unbestätigten Meldungen zufolge, ein Seegefecht im Gange zu sein. Eine von ausländischen Rnndfunkstationen verbreitete Nachricht, nach der amerikanische Streitkräste schon in Anmarsch auf Tunis und Bizcrta sein sollen, entbehrt jeder Grundlage. Ungeachtet der Tatsache, daß die Lage in ganz Tunesien absolut ruhig ist und sich das Land fest in der Hand seiner militärischen Befehlshaber befindet, versucht Roose- velt seine separatistische^ Politik auch hier fortzusetzen. In diesem Sinne forderte er von dem Bcy von Tunis das Durchmarsch- . recht für amerikanische Truppen, die die Absicht hätten, tunesisches Gebiet zur Durchführung ihrer Befehle zu benutzen. !
Ganz allgemein kann festgestellt werden, daß sich die nordamerikanischc Erwartung, die mehr oder weniger erfolgreichen Landungs-, versuche an verschiedenen Stellen Marokkos? und Algeriens würden zu einer politischen Er-» Hebung Französisch-Nordafrikas führen, in keiner Weise verwirklicht hat. ?
Der Führer an Bittor Emanuel
Glückwünsche zum Geburtstag Aus dem Führer-Hauptquartier, 10. November. Der Führer hat dem König und Kaiser Viktor Emanuel von Italien zum Geburtstage seine Glückwünsche mit nachstehendem Telegramm übermittelt: „Eure Majestät bitte ich, zu Ihrem heutigen Geburtstag meine herzlichsten Wünsche für Ihr persönliches Glück und Wohlergehen cntgegen- zunehmen. In treuem Gedenken an die mit uns in enger Waffenbrüderschaft kämpfende italienische Wehrmacht verbinde ich aus diesem Anlaß damit meine aufrichtigsten Wünsche sür eine glückliche und ruhmvolle Zukunft Italiens. Adolf Hitler."
Drei neue Kitterkreuzlräger
6ilb. Berlin, 10. November. Der Führer verlieh das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an Oberst Willy Winzer, Kommandeur eines Grenadlerreglments, Oberfeldwebel Hermann Fleischer, Zugführer in einem Grenadier- regimenl, und Oberfeldwebel Wilhelm Schilling, Flugzeugführer in einem Jagdgeschwader.
General Maxwell abgeseht
Neuer USA-Befehlshaber in Aegypten
Von unserem ttollesvoc. üeiileo
V. I. Nom, 11. November. Der bisherige Befehlshaber der nordamerikanischen Truppen im Nahen Osten, General Maxwell, wurde unvermutet seines Postens enthoben. An seine Stelle wurde General Andrews berufen, der dieser Tage in Kairo eintraf.
Auf Befehl Hoosevelts
Mexiko nnd Kanada brechen mit Frankreich Vichy, 10. November. Wie amtlich mitgeteilt wird, haben Kanada und Mexiko in der vergangenen Nacht die diplomatischen Beziehungen zu Frankreich abgebrochen.
Oer deutschen
Zwietracht mit en ins Herz!
2um 80. Oeburtstax Oerbart Nauptmano« Von b>r. Herbert Lr-ieb 8 n k I
Wenn je das Wort von denen, die berufen und auserwählt sind, Geltung besessen hat, dann für das Leben eines Mannes, dessen Wachsen, Blühen nnd Reifen sich über achtzig der schicksalsschwersten Jahre deutscher Entwicklung nnd deutscher Volkswerdung erstreckt: Gerhart Hanptmanns. Er kam aus der Grenzmark des Reiches, er suchte und fand machtvolle Worte der Mahnung und darf nun am Abend seines gesegneten Lebens die hohe Erfüllung der Sehnsüchte seines frühen Schaffens schauen: Das einige große Deutsche Reich, das machtvoll sein Schwert Wider die Welt schwingt, dem Volk und den Ungeborenen ferner Zeiten die Grundlagen weiteren Wachsens, Blühens und Gedeihens zn erkämpfen.
Das, was er in seinen frühen Dramen ersehnte,- wofür er zum ersten Male in die Arena der Oeffentlichkeit trat, womit er zu seiner jungen Zeit die Geister erregte, ein Spiegelbild schaffend, an das die Besten immerdar denken mussten und an dem niemand vorüüergehen konnte — die soziale Gerechtigkeit, sie hat ihre Herrschaft angetreten.
Und das, wofür er seinen „Florian Geyer" schuf, wofür er seinen Tellermann in einem unvergänglichen Gleichnis edelster Treue den Tod finden ließ, auch dies ist dem deutschen Volk, das von dem Gleichnis ergriffen, es im Herzen bewahrte und bewegte, inzwischen zuteil geworden.
Niemand, der je dem Ritter von Giebelstadt und seiner Schwarzen Schar auf ihrem abgründigen Wege durch die Unreife der Zeit und das Unverständnis der Menschen folgte, wird je den Eindruck vergessen, den jene Worte des Sartorius hervorbrachten, defi
jenes Wort wachrief, das die deutsche Zwietracht in den Herzen zermalmte und richtete. Es war mehr als ein Bekenntnis: Es war der Ruf des Grcnzlanddxutschtums in die Weiten des^mltcn Reiches, nicht derer zu vergessen, die um Deutschland stritten.
Sie verstanden es damals noch nicht ganz. Sie erstaunten vor dem seherischen Wort, ohne zu ahnen, wie sehr es dennoch aus dem inneren Erleben auch der damaligen Blütezeit gesprochen ward. Erst viel später, als die Abgründe zwischen Front nnd Heimat auf- iprangen, als es keine Brücken mehr zu geben schien, erst dann begriffen sie, welch erschütternde Mahnung an ihre Ohren geklungen ivar. Und mit diesem Begreifen war der Ritter Florian Geyer zu dem geworden, was der Dichter erstrebte: Zum Shmbol der ewigen Sehnsucht des deutschen Menschen, zum Ausdruck eines Jahrhunderte währenden Kampfes, der immer noch der Erfüllung harrte und dem — nun wußten sie es — die Erfüllung werden mußte.
Sie ist ihm geworden. Unendlich viel hat der Dichter seinem Volke in den Jahren darauf noch dargebracht. Aber gerade dieses eine erscheint an dem Tage, an dem der Lauf seines Lebens sich zum achtzigsten Male im Jahresring vollendet, unendlich bedeutungsvoll: Daß eines Dichters Schau lebendiges Leben wurde. Mit dem „Florian Geyer" hat der Dichter aus dem Ungeklärten einer satten Zeit die Sehnsucht nach wahrer Größe, nach echtem Volkstum und nach jenem Heiligen Reich aller Deutschen geweckt, die der Jugend und den Besten des Volkes stets mehr war als nur ein Wort, die ihnen Programm und Verpflichtung werden konnte und werden mußte.
Hoffen und wünschen wir, daß des Gehers Geist und des Tellermann niemals wankende Treue sich stets erneuern, auf daß noch ferne Zeiten, wenn sie unserer Gegenwart und unseres Kampfes gedenken, dem greisen Seher der Schlesiermarr unvergänglichen Dank wissen. Dafür, daß er seinem Volk diese kostbaren
Symbole in die reinen Höhen eines ewigen nnd unvergänglichen Idealismus, einer zeit- nnd selbstlosen Unendlichkeit erhob und verklärte.
Lckart des deutschen Geisteserbes
^ckolk Lartelz 80 Jalire alt
Von Lite! li s p
Es liegt eine wunderbare Symbolik darin, daß der Dithmarscher Bauernsohn und Dichter A d o l f Ä a r t e l s sich Weimar zur Heimstatt wählte, um von' hier aus — an^. dem Boden, der durch Goethe und Schiller, durch Bach, Wagner und Nietzsche geweiht war — seine deutsche Sendung zu erfüllen. „Nunm Hart und klar Kimming", ein großes Herz und einen unbestechlich klaren Blick für das Echte, das Dauernde brachte der tapfere Streiter und hochbegabte Dichter aus seiner Marschenheimat Wessclburen, dem Geburtsort Friedrich Hebbels, mit. In ihm war das Erbe der Männer mächtig, die viele hundert Jahre als deutsche Freibauern auf eigener Scholle fremden Königen und Vögten bewiesen haben, wie unbeugsam ein Mann der Väterscholle sein kann. Daß gerade Adolf Bartels ihr Epos in seinem großangclegten Roman „Die Dithmarscher" gesungen hat, wird ihm die Heimat niemals vergessen.
Es ist von vielen als eine große Tragik, ja, als eine Art Verhängnis im Leben von Adolf Bartels bezeichnet worden, daß er sein Amt als Wächter und Hüter des besten deutichen Geisteserbes dem eigenen dichterischen Schaffen vorangestellt habe. Ucber dem „Kritiker" Bartels sei der Dichter zu kurz gekommen. Das Bild ist völlig schief gesehen. Adolf Bartels wurde in eine Zeit gestellt, in der sich neben schwächlichstem Epigonentum freches, jüdisches Unwesen unter dem Titel „Deutsche Literatur" breitmachte. Hier gab es nur eine Entscheidung: Entweder gemächlich mitplätschern oder unter den härtesten Anfeindungen Echtes und Unechtes aufzeigen, warnen, mah
nen und — wo es not tat — auch verdammen. Der Dithmarscher Bartels hat hier nicht einen Augenblick gezögert, im Geiste eines neuen Hutten die Sache dcK deutschen Geisteserbes, der größten nnd noch immer verkannten Geistesgrößen zu seiner Sache zu machen.
Der Mann, der völkisch dachte und handelte, weil er gar nicht anders handeln konnte, der kühnste und tapferste Streiter gegen das jüdische Literatentum seit der Jahrhundertwende, stellt sich 1924 ganz selbstverständlich in die Reihen der Gefolgsleute Adolf Hitlers- Er, der in Streitschriften schon vor dem Weltkriege, gleich Lagarde, die Krankheiten der Zeit warnend aufzeigte, der damals schon immer die Begriffe „Rasse und Volkstum" klarlegte und deutete, ließ 19A die Schrift erscheinen „Der Nationalsozialismus — Deutschlands Rettung".
Zunge Deutsche scharten sich um ihn,' als ältere Generation noch die Köpfe über r „streitbaren Bartels" schüttelte. Der Merbund verband sie beide in ehrfürchti- n Dienst an den größten Deutschen des Gei- Zlebens und die großen Wertungen der eutschen Dichtung der Gegen- i r t", die „Geschichte der deutschen teratur" führten den artbewußtcn jun- i Deutschen zu den lauteren Quellen, wie ihm die gleißenden Fassaden des Fremden,
^ Schlechten entschleierten.
Rute steht der „Eckart des deutschen Gei- ierbes", der die völkische Bewährungskraft, i hohen dichterischen Rang und den wahr- t deutschen Geist des sogenannten „Poetl- :n Realismus" der Stifter. Storni, Hebbel, eytag, Keller und Raaüe zuerst im ganzen nfang erkannte und ihn erst völlig der ltion erschloß, an der Schwelle des neunten bensjahrzehnts. Noch glüht in ihm das uer der Jugend lebendig weiter. Das Wort, z Dithmarschen ein Land der Kampfer und