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zu können, so daß selbst Stilling und der Verfasser -er Seherin von Prevorst nickt umhin können, sie hiss für irrige fixe Ideen ;u erklären, und wir nickt sicher sind, auch noch in jener Welt gerade solche Halbnarren anzutceffcn, wie auf dieser Erde, Dabei treiben diese Geister einen so tolle» Unfug wie unsere Schulbuben, blos um die Leute zu är­gern und zu »ecken. Sie klopfen, scharren, schla­gen die Tbürc auf und ru, nehmen uns die Bett­decken weg, fleckten Zöpfe aus Kuhschwänzen, pla­gen arme Bauernmädchen beinahe zu Tode, sagen Len Leuten Grobheiten und thcilen unsichtbare Ohr­feigen aus. Schön und treffend sagt zwar Eschen- maier: , wo soll nach dem Tode Geist Herkommen, wo im Leben keiner war?" Aber wir glauben an eine Entwicklung undVervollkvmmnung des mensch­lichen Geistes in jenem Leben, wodurch die schlum­mernden Keime sich entfalten, die Thorheiten ver­schwinden, und hoffentlich ein anderes Geschlecht entstehen wird, denn wenn die Menschen bleiben würden, wie sie jetzt, der Mehrzahl nach, sich auf Erden herumtrciben, so könnte man sich freilich die auffallende Vorliebe nickt erklären, die der Schö­pfer für diese Wesen zu haben scheint. Sie müß­ten aber vollends verdummen, wenn so viele von ihnen Jahrhunderte in einer Nebcnwelt i» Scheu­te» und Stallungen oder wie jener Geist in Weins- derg hinter demdritten Weinfaß," in einem Kel­ler zubringcn müßten.

(Schluß folgt.) «

Aus einem Merkbuche.

Der höchste Gipfel einer hohen Berges darf nicht mit Bäumen bewachsen sehn, damit er die unter ihm ruhenden Berge und Thaler frei beherrsche. S)v darf ein Regent sich seine Minister nicht über den Kopf wach­sen lassen, wenn er sein Volk überschauen und väterlich beherrschen soll.

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Das rechte Maaß zwischen der Liebe zum Leben und der Furcht vor dem Tode zu hal­ten ist die schwerste Aufgabe der Weisheit-

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Jüngling, Mann und Greis, gleichen den Sekunden-, Minuten- und Stundenzeiger auf einer Uhr.

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Unsere galanten "Modeschönen gleichen den seinen Weinen. ein Jeder kostet gern davon außer dem Hause, aber man kauft sie nicht für den Keller.

Wenn jeder Fehltritts km Leben einen Beinbruch zur Folge hatte, so wäre die ganze Menschheit lahm.

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Heuchelei ist die Huldigung Her Tugend durch da» Laster.

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Wichtigthuerei ist die Größe der Thoren. Eine Albernheit, die man vernünftigerweise nicht mit Haß, sondern nur mit Verach­tung bestrafen muß. weil sie mehr eine La- cherlichkeit als ein Laster ist. Hauptsächlich brüsteu sich damit Subaltcre, Olfizianten; sie reitzen aber dadurch weniger zum Lachen als zum Mitleid.

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Die Kunst, sich zuweilen einfältig zu stellen, ist nicht zu verachten, sie gehört zu der feineren Lebensart, und selten wird man es bereuen, wenn man sie geübt hat. r>ro- bstum est»

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Sollte denjenigen Schneidern, die sich'S gelüsten lassen, mehr Zeug zu verlangen, als sie brauchen, nicht zu rathcn sepn, um diese Mchrfordcrung einigermaßen zu heile- gen, den König David zu ihrem Schutz­patronzuwählen, von dem es heißt (i Sam. 24 , V. 5.): Und David stund auf, und schnitt leise einen Zipfel vom Rocke Saul'S." Liefert David nicht den ersten Stoff zu ei­nem SchneiderAbschnitt in der Jndustrie- kunst? Freilich fühlte er einige Neue im Gewissen; denn es heißt: (V- 6.)Aber darnach schlug ihm sein Herz, daß er den Zipfel hatte abgeschnitten." Doch seine Nachfolger dürfen ja nur bei dem zten Verse innehalten alsdann weiter schnei­den, aber nicht weiter lesen.

Eine Dame schrieb einen Brief, und war so ungeschickt, mehrere Tintenflecke zu machen. Sie schrieb nun folgendes Post­skript:Entschuldigen Sie nur die vielen Flecke, das Papier sauft wie ein Igel.