stern" und mehrere Torpedoboote taten das gleiche.

Indessen schwanden die Streitkräfte der Provisorischen Regierung zusehends. Eine Äadettenabteilung nach der anderen erklärte sichneutral" und zog ab. Auch die letzten 200 Kosaken wollten nicht mehr mitmachen. Bon sechs Geschützen blieben nur noch zwei, von vier Panzerspähwagen sogar nur einer übrig. Dennoch atmeten die Minister auf, als ihnen eine unerwartete Verstärkung gemeldet wurde: Ein unweit der Hauptstadt stationier­tes Frauenbataillon hatte sich dem Koinman- dauten ^ Wintcrpalais zur Verfügung ge­stellt. Schon glaubte man, bis zur Ankunft der Fronttruppen ausharren zu können. Ob- Kohl die letzte Fernsprechverbindung der Palaisbesatzuna durch die Bolschewisten un­terbrochen worden war, streute man unter den Verteidigern das Gerücht aus, daß die Front­truppen das Stadtgebiet bereits erreicht hät­ten und nur in kaum einem Kilometer Ent­fernung vom Winterpalais stünden.

Eine unheimliche Ruhe herrschte auf dem Halbrund des Schloßplatzes. Plötzlich öffnete Hw das alte Gittertor; ein großes Auto suhr mit höchster Geschwindigkeit heraus und raste davon. Niemand wagte auf den Wagen zu schießen, an dessen Kühlerverschraubung das Sternenbanner wehte. Jeder kannte das ^ der Wagen des amerikani-

schen Botschafters. Jeder kannte aber auch schmächtigen Mann im Offiziersrock ohne Achselstücke, der sich in die Rückenpolster druckte: K e r e n s k i, der im Botschafterwagen im letzten Augenblick die Weite suchte.

Dem Palaiskommandanten überbrachten Parlamentäre eine ultimative Forderung zur Uebergabe des Schlosses. Das Ultimatum wurde abgelehnt. Nach Verstreichung der ver­einbarten Frist begann der KreuzerAurora" -uniMt mit Kartuschen und dann mit schar- ler Munition zu schießen. Auch die auf den alten Bastionen der inzwischen von den Bol- schewisten besetzten Peter-Pauls-Fcstung auf- gestellten Feldgeschütze griffen ein. Der Ge­schützdonner von der Wasserfeste aus war das DsAml für die Bolschewisten, um auch vom Schloßplatz und von den Querstraßen aus den Angriff auf das Winterpalais zu beginnen. Am 7. November um 11 Uhr abends drangen die ersten Rotgardisten in das Schloß ein, um 1 Uhr oO Minuten besetzten sie den Kernpunkt des Palais, dieGalerie 1812" und kurze Zeit water befand sich das ganze Winterpalais in ihrer Hand. Die Minister wurden gefangen und in die Kasematten der Peter-Pauls- Festuiig abgeführt. Die Kadetten und die Mit­glieder des Frauenbataillons wurden von den Volfchewisten viehisch niedergemetzelt.

Während die Geschütze derAurora" in das meterdicke Mauerwerk des mehr als 150 Jahre alten Schlosses Breschen schlugen, tagte im früheren Smolnh-Jnstitut für die Erziehung adeliger Mädchen der Kongreß der bolschewi­stischen Sowjets, der die Übernahme der Re- gierungsgcwalt durch die Bolschewisten ver­kündete. Präsident wurde Uljanow- Lenin; an letzter Stelle der Regierungs­liste ständ: Sonderbeauftragter für Nationa- litisten-Angelegenheiten I. W. Dschu ga­sch ili (Stalin). Das war die Geburtsstunde des bolschewistischen Regimes in Rußland.

Was aber tat'der feige aus Petersburg ge­flüchtete Kerenski: Unweit Pleskau traf er General Krasnow mit einigen Hundert­schaften Kosaken, die mehrere Stunden später Gattschina, das heutige Krasnogwardejsk, ein- nahmen und auf Zarskoje Selo vorstießen. Für die Erstürmung einer Zweimillionen­stadt war diese Truppe jedoch zu schwach, sie zog sich auf Gattschina zurück, um dort auf Verstärkungen zu warten. Als diese nicht an- kameiu marschierten die Kosaken endgültig ab. Kerenski, als Krankenschwester vermummt, verließ das festungsähnlich gebaute Schloß des Zaren Paul I. durch einen geheimen unter­irdischen Gang. Damit war der Versuch, die Bolschewisten in den ersten Tagen ihrer Herr­schaft zu stürzen, gescheitert. Erst mehrere Wochen später begann am unteren Don ein Aufstand gegen das inzwischen ganz Rußland terrorisierende bolschewistische Regime, das schließlich in einem dreijährigen Kampf um die Macht die Oberhand behielt.

Wie erklärt sich nun die verblüffende Leich­tigkeit, mit der die Bolschewisten ans Ruder kamen? War ihr Erfolg ihrer besonderen zahlenmäßigen Stärke, Hem Anklang, den sie bei den Massen fanden, oder gar der Genia­lität ihrer Führung zuzuschreiben? Nichts dergleichen. Es fehlte einfach jeder Wider­stand! Unter der ganzen, zwei Millionen zählenden Bevölkerung Petersburgs, von der äußerst starken Garnison fanden sich wie wir gesehen haben nur einige hundert Männer und Frauerl, um ein Regime zu ver­teidigen, das durch seine Schwäche und seine schwankende Politik jedes Vertrauen beim Volke eingebüßt hatte.

Wer bezahlt das versenkte LlGA-Material?

Neuer öittgaog Oytlletoos -veliekert" uockangestooiinen", nvvi versctsteckeoe Oinge

Schwere Abwehrkämpfe in Aegypten

Der italienische Wehrmachtsbericht Rom, 5. November. Das Hauptquartier der italienischen Wehrmacht gibt bekannt:Im Wüstenaebiet zwischen El Ala me in und Kuka fanden gestern von den frühen Mor­genstunden bis spät in die Nacht hinein hef­tige und blutige Kämpfe zwischen unseren Panzer- und Jnfanterieeinheiten und den entsprechenden Einheiten des Feindes statt. Nach einem äußerst erbitterten Widerstand gingen die Truppen der deutsch-italienischen Armee gegen Abend auf neue westlich ge­legene Stellungen zurück. Der Feind erlitt starke Verluste an Menschen und Material. Unsere Verluste sind schwer. Die Jäger der Achse kämpften mit äußerstem Einsatz gegen die feindliche, zahlenmäßig stark überlegene Luftwaffe und schossen in den wiederholten Luftkämpfen der beiden letzten Tage 26 Flug­zeuge ab. Unsere Kampfflugzeuge griffen mit Bomben und MG.-Feuer nn Tiefflug feind­liche Panzerstreitkräfte an. Luftangriffe auf Tobruk und Bengali verursachten empfindliche Schäden. Unter der libyschen Bevölkerung gab es einige Tote und zahlreiche Verletzte?

Voo unserem Korrespondenten

tt. Genf, 6. November. Die tiefgehenöen Meinungsverschiedenheiten, die sich in den letzten Monaten zwischen den USA.-Militärs und den Verbündeten der Bereinigten Staa­ten wegen der Verteilung der nordamerika­nischen Kriegsproduktion erhoben haben, scheinen nun in ein recht kritisches Stadium getreten zu sein.

Dies geht daraus hervor, daß der britische Produktionsminister Lyttleton bereits vor zwei Tagen mit einem ganzen Stab von industriellen und wirtschaftlichen Sach­verständigen überraschend England im Flug­zeug verlassen hat und sich nun zu einem neuen Bittgang in Washington befindet, um, wie derDaily Telegraph" öekanntgibt,wich­tige Besprechungen über Produktionsprobleme und vor allem über die Lieferungen nach den verschiedenen Kriegsschauplätzen" zu führen.

Ein wenig Licht kam in diese Angelegenheit vor einiger Zeit, als aus den Vereinigten Staaten bekannt wurde, daß einflußreiche Kreise der nordamerikanischen Armee sich gegen die bisherigen Lieferungen ausgespro­chen hätten, da der Aufbau der USA.- Wehrmacht unbedingt den Vorrang vor der Unterstützung der Verbündeten haben müsse. Seit dieser Zeit reißen die Erörte­rungen über das Ausmaß der USA.-Waffen- hilfe nicht ab.

Andererseits verlautete aus Moskau heute wieder erneut, daß man die versprochene Hilfe­leistung der USA. nur als höchst mangel­haft bezeichnen könne, ja, daß noch niemals

so wenig Material aus den Vereinigten Staaten m der Sowjetunion angekommen sei wie gerade in diesem Sommer. Diese Aeutze- rung ist einmal kennzeichnend für die Unzu- sriedenheit Stalins, zum anderen stellt sie ein unfreiwilliges Eingeständnis jtber basAusmaß der deutschen U-Boot-Erfolge dar, denn in Moskau wird ausdrücklich betont, daßgeliefert" und ,aiigekommen" zwei ganz verschiedene Dinge seien.

Ein weiteres Licht in die ganze Angelegen­heit bringt ein Artikel der USA.-Zeitschrift News Week", die feststellt: Washington habe lich verpflichtet, bis zum 30. Juni 1912 Kriegs­material im Werte von einer Milliarde Dollar au die Sowjetunion zu liefern, allerdings seien gleich Meinungsverschiedenheiten über das Problem der Zustellung entstanden.

" Weiter führt dieNews Week" die inter­essante Tatsache an, daß von den Geleit- ziigen, die die Fahrt durch das Eismeer ge­wagt hatten,mindestens" 50 v. H. verloren­gegangen seien. Die Weltöffentlichkeit ist durch die deutschen Sondermeldungen darüber un­terrichtet, daß mehrere dieser Geleitzüge To- tal-Verluste waren, so daß die zugegebenen 50 v. H. nur ein schwaches Teilgeständnis dar­stellen. Es erhob sich jetzt die Frage, wer die durch Feindwirkung verloren gegange­nen Transporte bezahlen soll, da sich ja auch bereits bei einem zugestandenen Verlust von 50 v. H. erhebliche Differenzen zwischen der Soll- und der Ist-Lieferung er­gaben.

Oie Front zur See kennt keine Pause

Dag uock dtaovk aut cksr Onuei - ll-Lool-^bläsuog unter cker akrivsoiseven Lüste

Von Lriegsberickter Werner Ülartmann

. kL. Seit Wochen lagen wir in dem uns zugewiesenen Quadrat auf der Lauer. Ver­schiedentlich waren wir zum Schuß gekommen, so hatten wir aus einem Geleitzng einen Transporter herausgeholt und im nächtlichen Ueberwafferangriff ein Torpedoboot aus einer U-Jagdgruppe, die uns zu orten suchte, in die Luft gejagt. Nun sollten noch unsere bei­den letztenAale" nutzbringend angebracht werden.

Ständig sucht die Brückeuwache die weite See bis zur fernen Kimm und den hier im Süden ewig blauen Himmel nach dem Feinde ab, achteraus liegt un bläulichen Dunst die afrikanische Küste. Nicht einmal dort ist etwas auszumachen, nein, sogar der all- morgendlicheFlieger" vom Dienst meldet sich nicht.

Welcher Kurs liegt an?" fragt der Wach­offizier, ein junger Leutnant, dem trotz Wochentanger Feindfahrt zu seinem größten Leidwesen noch kein U-Boot-Fahrerbart ge­wachsen ist.340 Grad, Herr Leutnant!" ant­wortete der Rudergänger aus dem Turin. Um zehn Uhr aus null Grad gehen!" befiehlt der WO. Plötzlich schreit ein Mann der Brük- kenwache:Zehn Grad backbord tritt ein Punkt über die Kimm!"Kaum auszu­machen", meint der Leutnant.Keine Auf­bauten, kein Schornstein, kann nur ein U-Boot sein." Meldung an den Kom? Mandanten:Ein U-Boot läuft auf uns zu." Hart backbord! AK. (äußerste Kraft) voraus!"

Der Kommandant stürzt auf die Brücke, reißt das Glas an die Augen. Donnerwetter.

ein U-Boot, fragt sich nur, was für eines, ein italienisches, englisches oder sind es gar Ka­meraden aus dem Stützpunkt.Das Boot wird so angesteuert, daß das auf uns zulau­fende Boot rechts voraus liegt und wir ihm die schmale Front zeigen. Signalgast auf die Brücke!" Zusehends kommt das U-Boot auf uns zu. Jetzt muß es sich entscheiden, ob Freund oder Feind. Da blinkt drüben ein Scheinwerfer auf. Sie geben unser Erken­nungszeichen. Es sind Kameraden.

K an K (Kommandant an Kommandant) wünsche einen schönen, guten Morgen. Habe Befehl: Ihr Boot abzulösen. Uebernehme ihr Quadrat." Da das Boot schon nahe heran ist, läßt unser Kommandant mit Blinkzei­chen hinübergeben:K an K":Danke, gleich­falls. Kreut mich, Sie hier zu treffen."

Nach wochenlanger Feindfahrt endlich ein­mal wieder Kameraden, neue Gesichter, da kann man verstehen, daß wir nicht ans noch ein wußten vor Freude. Eifrig wird mit den Südwestern gewunken. Der Kommandant teilt die von ihm gemachten Erfahrungen mit. Die Kameraden danken und wünschen'uns eine gute Heimkehr.Mast- und Schottbruch und viel Erfolg!" Dann sind wir uns vorbei- gelanfen.Kurs Richtung Heimat!" ergeht das Kommando an den Rudergänger. Die schneidigste Wendung während der ganzen Fahrt machte das Boot. Urlaubspläne wer­den geschmiedet. Die Kameraden aber laufen auf die afrikanische Küste zu.

Keinen Tag bleiben die feindlichen Schiff­fahrtswege ohne Ueberwachung, ständig liegen unsere U-Boote auf der Lauer, ständig sind wiram Feind, wir, die Afrikafront zur See.

Im Kamp/ am tk/s keett/ka^ea

Zwischen dem Elbrus mit seinen 5630 Metern und dem Kasbek mit seinen 5013 Metern zieht sich der Zentralkaukasus mit so gewaltigen Gletschermauern und Steil­bergen hin, daß sogar zur Sommerszeit jede Uebergueruna des Sattels eine alfstne Meisterleistung ist; im Herbst und im Winter ist der Uebergang völlig unmög­lich. Während die flacheren Abdachungen des Gebirges in den Schwarzmeerdistrikten und in den östlichen Gebieten von Dag- hestan vielfach von Pässen und Saum­pfaden durchzogen werden, hat oer zentrale Hochkauka­sus nur zwei brauch­bare Straßen als Verbindungsweg zwischen Nord und Süd: die Grusi­nische Heer­straße und die O s- setische Heer­straße. Wenn man sich nur überlegt, daß die im Nord­teil des Zentralge­birges stehenden Sowjettruppen nur über diese beiden

Straßen mit Nachschub versorgt werden können, dann wird auch sofort die strate­gische Bedeutung der Absperrung der Straßenzugänge klar. Mit der Erstür­mung von Alagir sind die Sowjets, die in dem tiefen Raum zwischen dem Elbrus- Massiv und der vor dem Gebirge liegen­den 120 Kilometer breiten Linie von Bak- san über Naltschik bis Alagir stehen, so­wohl von der Ossetischen Nachschubstraße als auch von der einzigen Ruckzugsmög­lichkeit abgeschnitten. Hinter sich haben sie das unüberwindliche Hochgebirge; vor ihnen liegen die deutschen Stellungen. Die 50 Kilometer östlich von Alagir liegende Stadt Ordschonikidse ist das Ein-

Herilolc

7 :

^8 SWiSKÄWM»

so Im 100

gangstor zur Grusinischen Heerstraße, der letzten transkaukasischen Hochgebirgsstratze. Die nördlichen Ansätze beider Heerstraßen liegen also ziemlich dicht beieinander,'- nach der Sperrung der Ossetischen Straße wird im Gebiet der Grusinischen Straße bereits gekämpft. Die Ossetische Straße überquert das Gebirge in südöstlicher Richtung, die Grusinische Straße dagegen verläuft ist mehrfachen Windungen nach Süden. Die beiden Straßen stre­ben nach der Ueber- Windung der Hoch- gebirgskämme so­weit auseinander, daß zwischen Ku- taisk, dem ossetischen Endpunkt und Tif­lis, dem grusini­schen Endpunkt, etwa 200 Kilometer liegen. Die Grusi­nische Heerstraße, die ihren Namen aus der altertüm­lichen Bezeichnung für Georgien her­leitet, zieht sich von Ordschonikidse durch die Daria l - Schlucht bergauf, führt in einer Höhe von 2500 Metern an dem doppelt so hoch aufsteigenden Kasbek-Berg vorbei, wech­selt aus dem Terek- in das Aragwa-Tal hinüber und senkt sich dann in Anlehnung an den Knrafluß über die alte grusinische Hauptstadt Mzech nach Tiflis herab- Die Ossetische Heerstraße beginnt bei Alagir im Tal des Ardonflusses, steigt über den Mamisson-Paß bis zur Hohe von 2825 Metern aufwärts und Mangelt sich dann am Südhang des Gebirges im Tal des Rionflusses bis nach Kutaisk herab; von dort bestehen Straßenverbindungen zu dem etwa 125 Kilometer westlich liegen­den Schwarzmeerhafen Poti und zu dem weiter südlich liegenden Hafen Datum.

Oer ^ekrmaeLilsderielil

Aus dem Führkr-Hauptquartier, 5. Novem- ber^Das Oberkommando der Wehrmacht gibt

Im we st licken Kaukasus erstürmte Infanterie nach Abivehr starker Gegenangriffe feindliche Stellungen. Kampfflieger vernich- teten uii Hafengebiet vonTuapse drei Han­delsschiffe mit zusammen 5800 BRT. Nah- kampfslieger griffen den feindlichen Nach- Ichiib an Im Raum von Alagi r sind er­bitterte Angriffskämpfe gegen den sich hart­näckig verteidigenden Feind im Gange. Trup- penaiisammlungen und Versorgungslager dev Sowiets im Raume zwischen den Flüssen und Terek sowie Eisenbahnzuge südlich von Astracha n wurden von der Lustwaffe bombardiert. In Stalingrad, wurden Stoßtruppunternehmen erfolgreich durchgefuhrt. Ein feindlicher Stützpunkt wurde' ausgehoben, Vorstöße des Gegners abgewehrt. Sicherungen des Heeres an der Wolga ver­senkten einen größeren Flußdaistpfer. Schwere Lustangriffe richteten sich gegen Stützpunkte des Feindes Westlich des Wolgaknies und Bat- terlestcllungen ostwärts des Stromes. An der Don-Front wiesen italienische Truppen Uebersctzvcrsuchc ab. Im mittleren und nörd­lichen Frontabschnitt vernichteten eigene Stoßtrupps eine größere Anzahl feindlicher Kampfstände mit ihren Besatzungen. Oertliche Angriffe des Feindes scheiterten. Kampfflieger bombardierten trotz sehr schlechter Wetterlage einen wichtigen Nachschub- und Verkehrs­knotenpunkt der Sowjets.

In der Zeit vom 10. bis 31. Oktober wurden an der O st f r o n t 615 feindliche Flug­zeuge vernichtet, hiervon 535 in Luft­kämpfen und 61 durch Flakartillerie der Luft­waffe. Der Rest wurde am Boden zerstört. Während der gleichen Zeit gingen 56 eigene Flugzeuge verloren.

Die Schlacht in Aegypten ist an der ganzen Front weiter im Gange. Die deutsch­italienische Panzerarmee setzt den massierten feindlichen Angriffen äußersten Widerstand entgegen. In einzelnen Abschnitten wurde die eigene Truppe planmäßig in vorbereitete zweite Stellungen zurückgenommen. Kampf- sliegcrkräftc führten laufend Bombenangriffe gegen die britischen Panzerverbände und Ar­tilleriestellungen. Am 3. und 1. November schossen deutsche und italienische Jagdflieger in erbitterten Üuftkämpfen gegen zahlenmäßig überlegenen Feind 30 Flugzeuge ab. Vier eigene Flugzeuge werden vermißt.

Im Nordmeer versenkte die Luftwaffe ein Handelsschiff von 7000 BRT. und beschä­digte zwei große Frachtschiffe.

Wie durch Sondermeldung bekanntgegeben, haben deutsche Unterseeboote iu weit ver­zweigten Operationen, die vom Nördlichen Eismeer bis in die Gewässer südlich von Madagaskar reichten, nach den großen Erfol­gen der letzten Tage in unermüdlichem An­griffsgeist den feindlichen Transportflotten, neu-, schwerste Verluste zugefügt. Im Nord­atlantik erhielten sie in hartnäckiger Ver­folgung erneut Fühlmig an die Reste des mit Kriegsmaterial und Lebensmitteln nach Eng­land bestimmten Geleitzuges, aus dem bereits 16 Schiffe mit 91000 BRT. herausgeschossen waren versenkten aus ihm weitere sechs Schiffe Mit 37 000 BRT. und beschädigten zwei Dampfer durch Torpedotreffer. Andere Unter­seeboote versenkten in Einzeljagd im Nördli­chen Eismeer bei der Insel Jan Mayen, im Nordatlantik, bei St. Johns, im Aequa- torgebiet bei der Insel Fernando No- rouba, im Südatlantik, vornehmlich im See­gebiet um Kapstadt und in den Randge­bieten des Indischen Ozeans südlich von Madagaskar 20 Schiffe mit 131000 BRT. Eines von diesen ist mit fünf Dampferbesat- zungen untergegangen, die von versenkten Schissen an Bord genommen waren und in den verfügbaren Rettungsbooten keinen Platz, fanden. Dainit hat der Feind wiederum 26 Handelsschiffe mit insgesamt 166 000 BRT. verloren. Ein Teil dieser Schiffe war mit Kriegsmaterial für die Nordafrikafront be­stimmt.

MUMIMMMIIMIlUIMMIMMlIIMMMMMUMIIllMIMMMMi'MMMIMIIMMIMIlMI«

Die USA ohne Flugzeuqlräger

Umgebaute Handelsschiffe kein Ersatz

Von unserem ii o r i e s p o v <i e o l e n

. Madrid, 6. November. Der bekannte spa­nische Marinefachmann Salazar erklärte in der ZeitungPueblos", das Erscheinen deutscher U-Boote im Indischen Ozean und, japanischer im Atlantik enthülle einen Ueber- schuß von verfügbaren Unterwasserstreitkräf­ten und eine Fülle von Kraft und Mitteln, die den Strategen derVereinigten Nationen schwere Sorgen bereiten müßten. Die Ver­einigten Staaten begannen den Kieg mit fünf Flugzeugträgern, zu denen später zwei neue ;Wasp" undHörnet") hinzukamen. Diese sieben seien von der Oberfläche des Meeresverschwunden. Darüber bestehe kein Zweifel. Salazar führt dann weiter aus, daß umgebaute Handelsschiffe als Flugzeug­träger auch nicht annähernd die Kampfkraft und das Tragvermögen einesberuflichen Flugzeugträgers besäßen.

in Knrre

Die sterbliche Hülle des bayerischen Ministerpräsi­denten Ludwig Siebert wurde gestern abend aus dem Münchener Nordfriedbof in das Maximilianen», übergeführt und dort am Sitze der von ihm SN machtvoller Bedeutung gebrachten Deutschen Aka­demie feierlich aufgebabrt.

Als Nachfolger des Gesandten von Renthc-Sink hat Ministerialdirektor Dr. B est vom Auswärtigen Amt gestern die Dienstgeschäste des Bevollmächtigten des Reiches in Dänemark übernommen.

Der diesjährige Kriegseinsatz des de nt- schen S t u d e n t e n t u m s, bei dem 2S M0 Stu­denten und Studentinnen erholungsbedürftige Ar­beiter und Arbeiterinnen ablösten, wurde jetzt be­endet: Reichsmarschall Göring und Reichsleiter Bor- mann sowie die Reichsminister Rust und Sveer svrachen dem Reichsstndentenführer ihren Dank aus.

Die japanische Regierung hielt eine Sitzung ab, in der über die Lage in den von den japanischen Streitkräften besetzten Gebieten berichtet