Sehwarzwatö-Wachl

k^ationalsorialistisclie ^aZesAeilunZ

^r°,ec°piei.. 01 « «ill-p-m»« «uu-v-lcr-ril- « Kpl.. 'r-xtleUi-illilart-i l? Lxt.

Ue«dKkti.r-IIc 0«r Scb»-»»»>ä.VV-ckr: l.e-I-r»rr->S« 2Z. ko-t-cli-cickoiito

^llNL-rt IZ »47 k-o^cklicvl-ck z«. ein«-Iv-ri-<»-k<-P-'-i- Iv Npk. LrlüIIuiirsort: L-I«

fem,ll/2S/ -? 6eFr. /S26

^sl^er M l^sgblstt

XreisamtsLIalt lür äe» Xrei8 Oalv

Lerugsprois: Lei üvred 2<ilunZsrrätzer uvtt Lerug über uQLere

«geuturev movstliod 1.5V L-4. (vivseklieLtted 2V Xpt.' I rilzeriodo). Le! ko«tt>er»K 1.50 8-1. eivseklicLIiek 18 8pt. 2eltuoLseet>üdr rrrr^Hcd 36 8pk. Ls§te1lAe!«i.

Lrttvv in» LotiVurrwulZ

kreilLg, 6. November 1942

Niimirier 261

Linrellrerten ru rler» neuen Lss§vIZen unsere? !/ Looke

Zah reiche mit Erz beladene Schiffe verfenkt

-leLen rlen -^alerlatverlusleo verlor äer k^einil eioeo OroÜe» ^eil «ler LesalrunZen

L I L e a v e 11 r v I üe> KS-Siesse

«8. Berlin, 6. November. Zwei Tage nach der Sondermeldung vom 8. November, die die Versenkung von 94 « BRT. durch deutsche Unterseeboote in den ersten Tagen dieses Mo­nats bekanntgab, ertönten schon wieder die Fanfaren einer Sondermeldung. Diesmal ist der feindliche Schiffsverlust noch größer, denn es sind bereits wieder 168 va» BRT. auf Len Meeresgrund befördert worden. Zum Teil handelt es sich um eine Nachlese der Opera­tionen gegen einen englisch-amerikanischen Ge­leitzug bei Neufundland, zum Teil aber um neue Hiebe gegen das feindliche Konvoishstem im Nordatlantik. Gleichzeitig jedoch haben die Unterseeboote auch unter den Einzelfahrern des feindlichen Transportverkehrs besonders reiche Ernte gehalten.

Die Versenkungen haben in dem ungeheu­ren Seeraum von der Insel Jan Mayen im Nördlichen Eismeer hinüber zur nord-

und südamerikanischen Küste und dann bis zu den Randgewässern des Indischen Ozeans stattgefunden. Vom 70. Grad nördlicher Breite bis zum 40. Grad südlicher Breite erstreckt sich der in einer einzigen Sondermeldung ge­nannte Kampfraum der deutschen- Untersee­boote ein riesenhaftes Operationsgebiet, in dem der Feind überall gezwungen ist, für Sicherung zu sorgen. Gerade die Versenkun­gen in so weitem Radius zeigen, daß der Geg­ner Mit Einzelfahrern weit von den norma­len Schissahrtsstraßen ausweicht, uni vielleicht dem Geleitzugsterben zu entgehen. Besonders im Nordmeer ist dies sehr augenfällig, wo sonst nur große und stark gesicherte Geleitzüge für die Sowjets in Marsch gesetzt werden. Aber die Einzelfahrer, die sich ourchzuschleicheu ver­suchen, entgehen den U-Boot-Torpedos nicht.

In Ergänzung des gestrigen Wehrmachts- berichtes werden von amtlicher deutscher Seite noch folgende Einzelheiten zu den neuen deut­schen U-Bootserfolgen bekanntgegeben: Eines von den Schiffen, die bei der Insel Jan

Mayen versenkt wurden, hatte eine Decks­ladung von Flugzeugen und Kriegsmaterial für die Sowjetunion an Bord. Von den bei Neufundland versenkten Schiffen waren drei schwer mit Erz beladen. Andere Schiffe, die im Mittel- und Südatlantik den Untersee­booten zum Opfer fielen, hatten Spczialerzc für die amerikanische Rüstungsindustrie, sowie hochwertige Lebensmittel für England geladen.

Besonders aufschlußreich ist die Feststellung, daß einer der versenkten Dampfer die Be­satzung von fünf anderen Schiffen an Bord hatte. Auch darin liegt eine Teilbestätigung der vom Gegner verheimlichten Schiffsverluste. Da ein Handelsschiff nicht genügend Rettungs­boote oder Flöße mit sich führt, um außer der eigenen Besatzung auch noch die von fünf an­deren Schiffen auf ihnen unterzubringen, ist damit zu rechnen, daß ein großer Teil dieser Besatzungen untergegangen ist. Bei der Knappheit an Seeleuten treffen die hohen Personalverluste die britische und amerika­nische Schiffahrt besonders empfindlich.

Mehrstündige erbitterte Panzerschlachten in Aegypten

^»gritte uoä (»egeosugritte lösten sieb ab - MamoLürge XeugestLltung öer völlig inein so Zer verkeilten Fronten

Vov 2v»orvw k o r r « » p o Q «1 e v r e o

tt. Genf, 6. November. Zur Lage in Aegypten erklärt die Londoner Presse, daß die Kämpfe bei El Alamein in den letzten 24 Stunden mit ungeheurer Wucht fortgesetzt wurden. Nach demDaily Telegraph" stehen der 8. Armee noch härtere und schwierigere Aufgaben bevor, als das bisher der Fall war.

Der militärische Mitarbeiter derTimes" warnt vor dem Zeitpunkt, da im britischen Versorgungswesen beinahe unvermeidliche hwierigkeiten eintreten würden. Gerade eWe Marerialschlacht, die seit einigen Tagen Kennzeichen des englischen Großangriffes gewesen sei, erfordere einen ungeheuren Nach­schub. Man dürfe nicht vergessen, .daß lue Vorbereitungen zu der Offensive der 8. briti­schen Armee monatelange Anstrengungen er­fordert habe.

Nach den beim Oberkommando der Wehr­macht vorliegenden Meldungen hatten die Engländer in den letzten Tagen ans dem mitt­leren und südlichen Abschnitt der El-Alamein- Front alle verfügbaren Truppen und Panzer abgezogen und diese im Schutze der Sand­stürme an den Küste nabschnitt gewor­fen. Mit diesen frischen Truppen begannen die Briten in der Frühe des 31. Oktober ihren Angriff mit stärkstem Trommelfeuer. Dann setzten sie massierte Jnfanteriekräfte auf schmalem Raum im Gebiet der Küstenstraße in Richtung auf Sidi Abd El Nah man zum Vorstoß an. Unter schwersten Opfern ge­lang es den Australiern, in die deutschen Stellungen an der Bahn einzudringen. Durch rücksichtslosen Einsatz weiterer Jnfanterie- und Panzerkräfte versuchte der Feind, diesen örtlichen Erfolg auszuweiten, doch hielten die deutschen Grenadiere ihre Gräben rings um die Einbruchslelle so lange, bis um 12 Uhr mittags der deutsch-italienische Ge­genstoß den Feind mit voller Wucht traf. Es kam zu mehrstündigen Panzerschlachten, in denen 18 britische Panzer zerschossen wur­de und zahlreiche weitere schwer beschädigt im Wüstensand liegen blieben.

Am 1. November führte die deutsch-italie­nische Panzerarmee ihren Gegenangriff fort. In den breiten, mit zahllosen Stutzpunkten besetzten Sanddiinen zwischen Eisenbahn und Meer entbrannten erbitterte Kämpfe. Hier schlugen sich die deutschen Truppen gegen bri­tische Stoßkeile, die von zwei Seiten her un­sere Grenadiere abzuschnciden versuchten. Diese Zange wurde im Gegenstoß geöffnet.

Kämpfe an -er Burma-Grenz,

Stoßtruppaktionen der Japaner und Brit

Von uaser-w 8 o r l e § p y g g ^ ^ ^ ^ ^

«t. Stockholm, 6. November. Ans Ne Delhi wird gemeldet, daß die Monsunzeit m gehort hat und es jetzt zu den ersten Str truppunternehmen zwischen britischen und Panischen Abteilungen an der inbisch-burm« scheu Grenze gekommen ist. In welchen tz bieten diese Scharmützel stattgefunden Hab, wird von englischer Seite verschwiegen. D Aufflackern der Stotztruppkämpfe und die l reits kürzlich gemeldeten japanischen Luft« griffe auf die Assam-Flugplätze haben in bi tischen Militärischen Kreisen Indiens die P sorguis ausgclöst, daß man nun jeden Auae müsset **** Ausbruch van Kämpfe» rech»

Mit zäher Verbissenheit wiederholten die Briten am 2. November ihre Angriffe. Nach schwerster Feuervorbcreitung drangen die von zahlreichen Panzern unterstützten Kolonial­truppen vor und konnten, wenn auch unter schwersten Verlusten, erneut Boden gewinnen. Im Gegenangriff wurde dieser Stoß aufge­halten. Wieder verloren die Briten an die SO Panzer und einige hundert Gefangene.

Ebenso erbittert waren die Kämpfe unserer Luftwaffe, deren Geschwader gegen britische Panzer und Fahrzeugansammlungen einge­setzt waren. Als starke Verbände britischer Jagdflieger erschienen, drängten die deutschen Jäger den Feind ans dem Angriffsraum her­aus und schossen in Verfolgungskämpfen elf britische Jagdflugzeuge ab. Vier weitere stürz­ten im Feuer italicmscher Jäger ab. ^

Trotz ihrer ungeheuren Ausfälle an Trup­pen und Waffen setzten die Briten am 3. No­vember unter Zusammenfassung aller verfüg­baren Kräfte den Versuch fort, die deutsch-ita­lienische Front zu durchbrechen. Schon beim Aufmarsch dieser mehrerer hundert Panzer­kampfwagen zerschlugen die Bomben unserer Sturzkampfflugzeuge viele schvr-re Panzer, während gleichzeitig unsere Jäger, die den Angriff der Sturzkampfflugzeuge sicherten, 21 britische Flugzeuge zum Absturz brachten. Als die britischen Kampfwagen nach dem Einbruch in das deutsch-italienische Stellungs­system südlich von Sidi Abd El Rahman ver­suchten, diese schmale Bresche zu erweitern, empfing sie das Abwehrfeuer der panzerbre­chenden Waffen.

Obwohl die erste Welle des britischen Pan­zerkeiles durch die Granaten schwerer Flak­geschütze, durch Bomben der Sturzkampfflug­zeuge und mitten in der tobenden Artillerie­schlacht durch Minen und geballte Ladungen unserer Grenadiere zerfetzt worden war, roll­

ten immer neue britische Panzer, aus allen Rohren feuernd gegen dm deutsch-italienischen Stellungen an. Als der Kampf seinen Höhe­punkt erreicht hatte, traf der deutsch-ita­lienische Gegenstoß die Flanke des Feindes. In härtestem Ringen gelang es, die Briten Meter um Meter zurückzudrängen. Wenn auch unter Verlusten, so behauptete die deutsch-italienische Panzerarmee doch am Abend des elften Tages des britischen Groß­angriffes immer noch das Schlachtfeld.

In der folgenden Nacht Mid am 4. Novem­ber waren die Fronten völlig inern- anberverkeilt. Aus den Stutzpunkten der deutsch-italienischen Panzerarmee und aus den Igelstellungen der Briten kämpfte man nach allen Seiten. Um diese Verkrampfung der Front zu lösen, wurden die eigenen Trup­pen aus einzelnen Abschnitten in die vorberei­tete zweite Stellung zurückgenommen. Die Achsenluftwaffe sicherte den Luftraum, so daß die britischen Bomber in ihrem Kampfeinsatz aegen diese Operationen stark behürdert wur­den. Hierbei und im Verlauf weiterer An­griffe gegen die britische Aufmarschbasis wur­den von deutsch-italienischen Jägern weitere neun britische Flugzeuge Vernichtet und die Gesamtabschußzahl der letzten beiden Tage auf 30 britische Flugzeuge erhöht.

Drei neue Ritterkreuzträger

ckud. Berlin, 5. November. Der Führer ver­lieh das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an Hauptmann Bernhard Flachs, im Stabe eines Artillerie-Kommandeurs, Oberleutnant der Res. Franz Silz ner, Kompaniechef in einem Grenadier-Regiment, und Oberfeld­webel Alfred Franke, Flugzeugführer in einem Jagdgeschwader. Oberfeldwebel Franke, der 59 Luftsiege errungen hat, ist von einem Feindflug nicht zurückgekehrt.

Oie Republikaner gewannen S2 Sitze

Lucker^ebais ckerV^atrlea in flau - Lrste ^oreioben inverpolittsoüar Ornvülrvngeo

Von umeiew kolkSkpolläHateii

tt. Genf, 6. November. Der peinliche Ein­druck, den der Vormarsch der Republikanischen Partei in Londoner Kreisen Kreits am Mitt­woch ausgelöst hatte, hat noch eine wesentliche Verschärfung erfahren.

DieTimes" stellt in einem ausführlichen Kommentar zu den Kongreßwahlen bedauernd fe>t, daß die nordamerikanische Volksvertre­tung gegenüber der Staatsführung Rooie- Veits künftig wohl noch kritischer sin­ge st e l l t sein werde als bisher. Die Tatsache, daß die Demokraten zwar noch die Mehrheit im Senat und Repräsentantenhaus besäßen, verliere praktisch an Bedeutung angesichts des Umstandes, daß einige der lästigen Kritiker Roosevelts seiner eigenen Partei angehören.

Nach den jüngsten Meldungen aus Wa­shington ijber das Endergebnis der S e n a t s- Wahlen, haben von 34 zur Neuwahl stehen­den Senatoren die Republikaner 18, die Demokraten 16 Sitze gewonnen. Das bedeutet für die Republikaner einen Gewinn von neun Sitzen. Immerhin behalten die Demo­kraten mit 57 von 96 Stimmen noch die Mehrheit im Senat.

..3m Repräsentantenhaus verfügen die Demokraten nun über 220 Sitze, die Re- pubftkaner über 208. nachdem diese die opti- «tstifchen Schatzungen übersteigende Zahl von

43 neuen Mandaten errungen haben. Die Besetzung von drei Sitzen ist noch nicht bekannt.

Auch bei den Gouverneurs Wahlen, die jetzt ebenfalls feststehen, haben die Repu­blikaner einen entscheidenden Erfolg davon­getragen. Sie waren in 17 Wahlkämpfen er­folgreich, während die Demokraten nur 13 neue Gouverneursposten gewinnen konnten.

In spanischen Kreisen sieht man in dem Ausgang der Wahlen zugunsten der Repu­blikanern den Keim zu langsam sich nähern­den innerpolitischen Umwälzun­gen, die unter Umständen zuungunsten Roofevelts bei kommenden Präsidentenwahlen auslaufen könnten.

Kanadischer Gesandter für Moskau

Verstärkung der kommunistischen Agitation

Vo» uiiierew li k> k r e s p o » s e » l e »

«ob. Bern, 6. November. Der kanadische Mi­nisterpräsident Mackenzie King gab dre Er­nennung des ersten kanadischen Gesandten in der Sowjetunion bekannt. Der bisherige stell­vertretende Handelsminister Wilgrefs wird diesen Posten übernehmen. Die Wiederauf­nahme offizieller diplomatischer Beziehungen dürfte Wohl in Kanada zu einer Verstärkung der kommunistische» Agitation führen, die schon seit einigen Wochen bemerkbar ist.

vor 25 Jahren

Von Lnrt v. kdilippokk

In den ersten Tagen des März 1917 brachen in Petersburg Unruhen aus. Die Brot­rationen waren erneut gekürzt worden. Eine aufgehetztc Menge stürmte daraufhin meh­rere Geschäfte. Die gegen die Demonstranten anfgebotcnen Ersatzbataillone weigerten sich, gegen die Menge mit Gewalt vorzugehen. Diese an sich belanglosen Tatsachen gaben der Dnmaopposition deu willkommenen Anlaß,, die Abdankung des Zaren zu fordern und eine Provisorische Regierung zu bilden.

Die von einem schwachen Herrscher unter­schriebene Thronentsagung und die Auffor­derung an das Volk. Ruhe zu bewahren uird seinen Nachfolgern Gehorsam zu leisten, raubte den konservativen Elementen des Heeres und des Verwaltungsapparates die Möglichkeit, der Provisorischen Regierung Widerstand zu leisten. Aber auch diese Regie-, rung war unfähig, die Entwicklung zu mei­stern. Ihre Unsicherheit äußerte sich in stän-. digen Kursänderungen und häufigen Mini-, sterwechseln. Vom März bis zum Ok­tober 1917 wurden die verschiedenen Mi­nisterposten von nicht weniger als« 144 Personen besetzt. Sie mußte schließlich sogar die Bildung einer Neben- rcgierung dulden, des sogenannten Rates der Arbeiter und Soldatenräte, der fast ausschließ­lich aus Bolschewisten bestand und von vornherein den Kampf gegen die offizielle Regierung proklamiert hatte. Allerdings ge­lang es noch, einen von den Bolschewisten im Juli in der Hauptstadt organisierten Aufstand niederzuringen und gegen die Hanpträdels- führer Haftbefehle zu erlassen. Lenin er­griff die Flucht.

Eine neue Gefahr für das schwankende Re­gime entstand jedoch der aus gemäßigten So­zialisten gebildeten Kerenski-Regierung durch einen Putsch des Generals Kornilow. Die­ser erklärte die Provisorische Regierung kur­zerhand für abgesetzt und schickte den General Krasnow an der Spitze der 3. Kosaken-Di- vision gegen Petersburg. Allerdings kam Krasnow infolge eines Eisendahnerstrciks nicht bis zur Hauptstadt, und Kornilow selbst wurde von Kerenski, der sich zum Dikta­tor ausrufen ließ, verhaftet. Me ^Regierung verlor damit aber jede Unterstützung seitens des Offizierskorps.

Die Bolschewisten nützten diese erneute Schwächung der Regierung zur Organisation eines neuen Aufstandes. Während Kerenski, der frühere Rechtsanwalt, der vom Justiz- und Kriegsminister bis zum Ministerpräsiden­ten und Diktator emporgestiegen war, von einer Stadt zur anderen fuhr und Propa- gandarcden hielt, trafen Lenin und seine Spießgesellen insgeheim alle Vorbereitungen. Die Regierung hatte nicht mehr die Kraft, sich der bolschewistischen Flut entgegenznstem» men. In einem am 7. Oktober zusammenge­tretenenVorparlament" begeisterte man sich zwar an schönen Reden, sprach über Völkcr- versöhnung und sozialen Frieden aber . . . man handelte nicht!

Vorsitzender des Generalstabes der bolsche­wistischen Revolution, des sogenannten kriegsrevolutionären Komitees", war Le» n i n, der damals um unerkannt zu bleiben glattrasiert und mit einer seine Glatze ver­deckenden Perücke auftrat. Dieser rote Gene­ralstab legte fest, zu welcher Stunde dieses oder jenes öffentliche Gebäude, ein wichtiger Betrieb oder eine Verkehrseinrichtung von be­waffneten bolschewistischen Patrouillen besetzt werben sollten. Die Stoßtrupps des Bolsche­wismus stellten damals die Matrosen und Werftarbeiter von Kronstadt, nachdem diese wichtige Festung bereits einige Monate ' vorher sich zu einem fast selbständigen Staats- Wesen mit bolschewistischer Regierung erklärt hatte.

Die Kerenski-Regierung bekam allerdings rechtzeitig Wind von diesen Vorbereitungen Lenins. Sie wußte, daß die Kasernen der Pe­tersburger Garnison von bolschewistischen Hetzern verseucht waren, daß alle Regimenter ihreNeutralität" erklärt hatten - soweit sie nicht offen an die Seite des Arbeiter- und Soldatcnrates übergegangen waren. Kerenski forderte treue Truppen vom Nordabschmtt der Front an. Diese wurden jedoch unterwegs durch die Sabotage der bolschewistischen Eisen­bahner aufgehalten. Kerenski konnte also nur auf die Zöglinge der Petersburger Kriegs­schule rechnen und ließ daher diese die wich­tigsten Betriebe der Hauptstadt besetzen in der Hoffnung, daß die versprochenen Front­truppen Petersburg noch vor dem Losschla­gen der Bolschewisten erreichen würden.

Am 6. November schlugen die Bolschewisten los. Das Haupttelegraphenamt. die Bahnhöfe, die Kraft- und Wasserwerke sowie andere wich­tige Gebäude wurden besetzt, die schwachen Wachabteilunaen überwältigt. Immer enger umschnürten ne das Wintervalais, in dem die Regierung tagte. Der KreuzerAurora" lief in die Newa ein und nahm neben der Peter-Pauls-Feftnna Aufstellung. Drohend richteten sich oie Geschützrohre gegen das Schloß Die frühere ZarenjachtPolar»