zu Verkaufen, das von der OrtSpolizei fest­gesetzte Gewicht nach seinem Gutdünken zu erhöhen sucht. Die Beunhntung eines Arz­tes nach diesen Eigenschaitc» sälll um so weniger zu seiner Ehre aus, at- er nach reelleren Eigenschaften beurtheitt werden soll.

Die Apotheker haben ebenfalls zur Ver­meidung von Stümperep eine Taxe, Con trolle und Oberaufsicht, aber auch eine vor- gezogene Einsprache bei Errichtung neuer Apotheken. Freilich wünscht jeder an sei­nem Wohnorte eine Apotheke und.einen Arzt zu haben, damit er nicht Botenlöhne auszugeben habe, daß er aber in diesem Falle schlimmer daran wäre. als bei den beschwerende» ContiS (?) der entfernten Apotheker, wird vernünftigerweise nicht in Abrede gezogen werden tönncn. Wegen 2 Stunden Entfernung eine Apotheke zu er­richten, wird den Freunden des alten Herrn Arztes um so weniger entsprochen werden, f als mehrere Gemeinden im Oberamt Freu­denstadt weiter entfernt von Arzt und Apo­theker sind und auch gern Botenlöhne er­sparen und wohlseile Conti haben möchten.

X.

Wöchentliche Frucht-, Fleisch- und Brod - Preiße.

In Nagold, den 25. Merz ig5Z.

Dinkel 1 Schfl. hfl. 86kr. hfl.hgkr. hfl. 56kr Verkauft winden: . . '. 65 Scheffel, t

Haber hfl. hgkr. hfl. hokr. hfl. ?6kr. , Verkauft wurden: . 6 er cheffel- !

Gersten gfl. Z2kr. 8fi.kr. 7fl. ZOkr.'

Verkauft wurden: ... 6 Scheffel.

Roggen yfl.kr. gfl. hgkr.fl-kr.

Verkauft wurden: . . . 4 Scheffel.

Fiei sch - Prei ß e.

Schscnfleiscb i Pfund ........ 7kr.

Rindfleisch 1 Pfund ........ 6kr.

Schweinefleisch mit Speck ..... ykr.

ohne 8kr.

Kalbfleisch 1 Pfund ...... 6kr.

Brod-Taxe.

Kernenbrod 8 Pfund , aokr.

i Kmijkrivcck schwer ..... ö/^Loih.

Zn,Altenstaig, den 26. Merz. i65Z.

Dinkel 1 Schfl. 5fl ,5kr. 8fl 8kr. Zfl.kr.

Haber i gfl. i-kr. ftfl.kr. hfl. Zhkr.

Kernen t Sri. rfl. 22 kr.fl.kr.fl.kr.

Roggen ist. >rkr.fl.kr.fl.kr.

Geisten ist. hkr.fl.kr.fl.kr.

Der Page von Brieg.

(Fortsetzung.)

Der Oberrichter belobte de» tückischen Senfried für die gemachte Entdeckung und fragte ihn, ob die Herzogin zmückgekommcn scy t

Man erwartet sic diesen Morgen," berichtete der Page unb cmvflng hierauf von dciy Pfleger der Justiz die Velstchcrung: dass er, im Falle einer glücklichen Aiiömmelung, auf eine gute Belohnung rechnen dürfe

Der Oberrsch,er begab sich sogleich zur Her­zogin, sobald diese angclangt war, und trug ihr die Aussage Seyfrieds vor.Der Bube hat ge­logen nef Äaihanna,denn Franz ist keiner solchen Thai fähig. Schon einmal ruhte ein un­würdiger Veracht aus dem Unschuldigen; zum zweitenmale soll man seine Ehre nicok verunglim­pfen. Mein Schmuck ist jetzt einmal verloren und ich verlange nun keine weiieie Untersuchung mehr. Schon lange glaube sch bemerkt zu haben, daß der finstre veifchloffene Scystied dem redlichen Franz gram ist. Ich vermnibe daher, daß hier weiter nicdrö als eine Vciläumdung"

Der wir auf- den Grund kommen müssen, fiel der Oberlichter sehr sehlan ein. Die Gerechtigkeit erheischt, daß wir entweder den Angeklagten alS eirirn Dieb, oder den Ankläger als einen frechen Lügner und Vcilänmder zu entlarven suchen müs­sen. Ä vllci fle nicht in ihrem Gange hindern, edle Herzogin. Das Wohl des Landes beruh, aus stren­ger Justiz. Darum vergönnet, daß eine neue aber kurze Unlersucouilg beginni.

..Thur, was Euer Amt Euch verschreibt," er-> wicdeilc Katharina.Weiß ict> es doch daß Für-? ste» nicht immer ihrer angebvinen Milde folgen dürfe», sondern nur zu oft, von den äußeren Ver­hältnissen gezwungen, eine Härie zeigen muffen, die ihnen selbst bisweilen weher ,hut, als dcmieiugen, welcher^»»» jyr genossen wiib."

Der Oberrjchler ging, um seine Maaßregeln zu nehmen; doch schon »ach einer halben Stunde kam er zurück Und sein N iumphirendcr Blick ließ die Herzogin etwas ahnen, das nicht mit ihren Wünschen übereinstimmte-

Seyfrieds Verdacht war nicht ungegründet hob der übe, scinrn Fund erfreute GerechugkeilcPfleger an. Ich habe nun kiäfiigc Beweise gegen den heuch­lerischen Franz in Händen. Auf dem wüsten Platze,