*54

auf sodann nach weiterer Bcrathung ein definitiver Beschluß der hohen Kammer gefaßt werden wird, bei welcher Gele­genheit der Abgeordnete des OberamIS- bezirk» Freudcnstadt durch seinen sich vorbchaltcnen Dortrag bewahren wird, daß er sich zwar der Vorschrift der Ver­fassung wornach jeder Abgeordnete sich als Vertreter des ganzen Lander betrach­ten muß, wohl bewußt ist, aber dennoch auch die Bedürfnisse und gegründete An- forderuugen der wackern Bewohner deß- jcnigen OberamtSbezirks, von dem er in die StändeDersammlung abgesandt wur­de, offen freimüthig und ohne alle NebenRücksichten geltend zu machen weiß.

Stuttgart den 14- Merz igzz.

Abgeordneter des OberamtSbezirks Freudenstadt, Stahl.

Bemerkung eines Landmannes

i» der in Nro. 21. dieses Blatts berichteten

auffallenden Erscheinung.

Der Berichterstatter spricht von Besorg­nissen, die im Publikum wegen der sich meh­renden Zahl der Aerzte rege werden, und die in der Wirderauflebung eine» alten Arz­tes und in Ansuchen mehrerer Gemeinden (?) Apotheken errichten zu dürfen die stärkste Be­gründung erhalten sollen. Da man indes­sen auf dem Lande nichts von dergleichen Besorgnissen hörte, so ist zu vermuthen, eS seien Besorgnisse anderer Art, als die im Be­richte angedeuteken und zwar solche, die in dem Eigennutze einiger Städtebewvhner in der Nähe der berichteten Erscheinung ihren Grund haben mögen. Dürfte nicht auch die witzig sein sollende beleidigende Charakteri­stik deS alten Arztes hieraus zu erklären sein ? Auf dem Lande hält man die berichteten Er- scheinungen für Zeichen von guter Vorbe­deutung, auf die man die Hoffnung gründen dürfe, daß auch der Landmann, wenn Krank- hrtten ihn nöthigen, zum Arzte und zur Apo­

theke seine Zuflucht zu nehmen, bei der grö­ßer« Concurrenz wohlfeiler wegkommen werde als bisher. Möchten nur die billigen Anrech­nungen de« erwähnten alten ArzteS recht bald »achgcahmt werden!

Etwas über den anonymen Aufsatz Auffallende Erscheinung

in Nro. 21. dieses Blatts.

Ware jener alte Arzt wirklich von de» Tobten auferstanden, welch größerer Schre­cken würde einzelne seiner Herrn College» befallen haben. Gut ists indessen für unsere Umgebung, daß jener alte gute Arzt in unsre Mitte gekommen ist, denn wir würden sonst unter den schweren Krankheiten die uns die Vorsehung zusendet, und unter den star­ken Contis die uns früher einzelne entfernte Herrn Aerzte machten, vollends zu Grunde gegangen sepn. Wenn wir jetzt nur auch von den starke» ApothekerContis erlößt würden, die den 2 bis z Stunden von der Apo­theke entfernt wohnenden Patienten ohnehin durch Bottenlöhne u. s. w. höher zu stehen kommen. Möge doch die Hochpreißliche Ne­gierung unserer Bitte um eine Apotheke entsprechen, um daß auch jenem Uebel abgeholfen würde.

Einige Freunde des alten Herrn Arzte».

Wöchentliche Frucht-, Fleisch- und Brod - Preiße.

In Nagold, den 16. Merz igZZ.

Dinkel 1 Scbfl. Sfl.kr. 4st.48kr. 4fl- 36kr. Verkauft wurden: ... 7a Scheffel.

Haber 8fl.kr. 4fl. 4akr. 4fi. 3okr.

Verkauft wurden: . 10 Scheffel.

Gersten Lfl. 3rkr. gfl. tükr. Üfl-kr«

Verkauft wurden: . . . 6 Scheffel.

Roggen Yfl. Z6kr. 9st.kr.fl.kr.

Verkauft wurden: . . . 3 Scheffel.

Fleisch.Prei ße.

Ochsenfltlsch t Pfund.- . 7kr.

Äindfieilch 1 Pfund ? . . . . . . skr.