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In der zzsten Sitzung der Kammer der Abgeordneten wurde der §. 250 de« Re­chenschaftsberichts deS Ständischen AuSschuf. fts beralhen. Am Ende des angeführten j>. stellt der Ausschuß den Antrag:

die Ständcversammlung wolle nach ge- nauer Prüfung die vorliegenden Um- stände in Erwägung ziehen, ob nicht bei der FinanzVerwaltung darauf an- zukragen wäre, daß zu Vermeidung mehreren Schadens durch fortgesetzten Betrieb der Werke zu Ludwigs- thal, Harras und Schram berg dieselben entweder zum Verkauf oder Pacht ausgeseyt werden, oder eine an» dere, minder unvorkhcilhafte Einrich- tung mit denselben getroffen werden.

Während der Debatte über jenen §. wel­cher über den MinderErtrag der Berg- und HüttenAemtcr im Allgemeinen handelt, äu­ßerte ein Abgeordneter aus einer dem wchwarz- wald entfernt liegenden Gegend, der wohl gerade au« diesem Grunde in Betreff der richtigen Würdigung der Verhältniffe der Bewohner des OberamtSbczirkö Freudenstadt leicht in einen Jrrthum verlallen konnte, den Wunsch:

daß nicht nur die keinen sondern auch die einigen Ertrag liefernden Hüt­tenwerke, weil sie der Ruin der Wal­dungen sehen, so lange aufgegeben werden möchten, bis Steinkohlen auf- gefunden sehen."

Der Bericht im Schwäbischen Merkur vom 26- Febr. über die zzste Sitzung vom L7. Febr. legt die letzter» Worte dem Ab­geordneten Stahl in den Mund, ohne näher zu bezeichnen, ob das von dem Oberamts­bezirk Crailsheim oder das von dem Ober­amtsbezirk Freudenstadt gewählte Stände- Mitglied, welche den gleichen Namen haben, gemeint sehe.

Auf diese ungenauen Angaben hin werde ich nun in den GegenErklärungen meine H. Committenten von Baiersbronn (Schwä­bischen Merkur Nro. 6fj. Seite 449 -) von Wittlensweiler und Aach (Schwäbischen

Merkur Nro. 72. Seite 43 Z-) mit Vorwür» fen überhäuft.

Völlige Unkcnntniß der Wünsche und Be» dürfuiffe der Bewohner des ObcramtSbezirkS Freudenstadt und Gleichgültigkeit gegen daS Wohl und das Beste derselben werden mir geradezu aufgcbürdet. Ich kann nicht um­hin offen zu erklären, daß ich mich bisher der Hoffnung gehegt hatte, das Zutrauen der Herrn Committenten gegen mich welches sie durch meine Wahl an den Tag gelegt ha­ben, seh fest und weniger schwankend, als ich nun leider aus den angezogenen Aufsä­tzen ersehen muß.

Auch ist cs mir unmöglich die Aeußerung zu unterdrücken, daß ich geglaubt hätte, dir verehrten Herrn Wahlmänncr des Ober- amlSbezirk« Freudenstadt würden, wenn sie etwa an mir wegen irgend einer Aeußerung oder Handlung, irre werden sollten, vorher sich unmittelbar an mich wenden, und mir auf diese Weise ihr Befremden zu erkennen geben, ehe sie die öffentlichen Blätter mit Klagen über mich anfüllen.

Zur Berichtigung irrthümlicher Gerücht» zur Beruhigung der auch aufgeregten Stim­mung und zu Wiederherstellung dxS früher» Vertrauens gebe ich nun folgende Erklä­rungen :

r) daß der Antrag auf daS Aufgeben der Hüttenwerker nicht von mir, sondern vo» dem Herrn VerwaltungSAktuar Stahl, Abgeordneter des Oberamts Crailsheim auSgieng.

2) daß dieser zunächst die Hüttenwerke im Kocherthal aber nicht die auf dem Schwarz­wald vor Augen hatte, z) daß der angeführte §. deS Rechenschafts­berichts selbst dann, wenn auch feiner Anfechtung in der Kammer nicht geäu­ßert worden wäre, dennoch der Finanz- Commission dem Geschäftsgang gemäß zur Prüfung und Begutachtung zuge­wiesen worden wäre.

4) daß die Ständische Commission erst nach genauer und gewissenhafter Erforschung und Untersuchung einen Bericht über den fraglichen Gegenstand abstattet, wor-