Augenblicken des niederbeugcnden Schmerzes, als etwa»:psc Willkommenes erschienen. Sein In­nerstes war gewaltiam verletzt, ein so peinigendes Gefühl der Erniedrigung palte er »och nie em­pfunden. Er schlug sich einmal über das andere vor die Stirn, bist die Lippen so fest zusammen, daß sie zu dlmen anfingc», und warf sich schluch­zend in de» Sessel. Dann sprang er wieder auf und rief:Du bist ja in Schande erzeugt und ge­boren, Unglücklicher! Darfst du dich wundern, wenn Schande auch dein späteres Lebe» umhüllen will l"

(Fortsetzung folgt.)

Was ist das Publikum?

DaS Publikum! cS ist ein Mann. Der Alles weißt, und gar nichts kann.

DaS Publikum! eS ist ein Weib,

Und haschet nur nach Zeitvertreib.

DaS Publikum! e» ist ein Kind,

Heut so und Morgen so gesinnt.

Das Publikum! ist eine Magd,

Die stets ob ihrer Herrschaft klagt.

Da» Publikum! eS ist ein Knecht,

Was sein Herr will find't er nicht recht. Da» Publikum! sind alle Leut,

Bald sind sie dumm, und bald gescheit». Bald find sie narrisch, und bald klug,

Doch jetzt Hab' ich gesagt genug.

Ich hoffe dieß nimmt keiner krumm;

Denn Einer ist kein Publikum.

Ein türkischer Sclave in Marseille war au» seiner Galeere entsprungen. Der So­mit» (Befehlshaber der Galeere) suchte ihn überall in der Stadt; er trat auch in die Kirche de» heiligen Fcrrol ein, und verrich­tete sein Gebet, mit der Bitte an den Hei- ligen, ihm auf die Spur de» Entlaufenen zu verhelfen, und mit dem Versprechen, wenn er ihn erhören walle, ihm eine große Wachs­kerze barzubringen. Der Türke hatte sich in eben diese Kirche geflüchtet/, und erwar­tete. dort versteckt die Nacht und eine günstige Gelegenheit, aus der Stadt zu kommen. Er hörte da» Gelübde» und aus Furcht, daß

ihn der Heilige verrathen möchte, rief er in seinem Kauderwelsch :,,seriot non pnrlov, rni tsn llonon äuot!" (Ferrol schweig ich ver- spreche dir zwei.) Durch diesen Ausruf verrieth er sich selbst. Und wurde wieder auf die Galeere gebracht.

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In Wesiindien ist der, bei uns so theure Schnepfendreck wohlfeil! Dort braucht man nicht lange zu warten bis der Vogel schuß- gerecht kommt nein: man darf unter dem Schnepfenstr'ch nur eine Brodschnittc hinaushalten, und augenblicklich ist sie voll des edlen Mists. So crzalt's ein Reise- beschreibe,:.

Ein General, dessen Fehler die Höflich­keit nicht war, ließ einen berühmten Portrait- malcr zu sich, kommen und fragte ihn ganz barsch:wird Er mich woht auch treffen können? O ja! erwiederte der Künstler: Euer Excellcnz haben grobe Züge."

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Zu Anfangs des röten Jahrhunderts lebte zu Waiblingen der Maler, An­tonius Sixtus, ein Mann von unge­wöhnlicher Körpergröße und großem Appetit. Es war ihm ein Leichtes, 4 Pf. Fleisch und y Maas Wein während Einer Mahl- zeit zu sich zu nehmen.

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Die besondere Aufschrift.

An den noch übrigen Mauern der Klo­sterkirche in Anhausen steht unter anderem auch noch das Wappen der alten Familie, die sich Esel von Esel »bürg, von-ei- nein benachbarten Bergschloß nannte, auch einen Eselskopf im Wappen führte, mit der ausgezeichneten Aufschrift, die je gelesen wor­den ist: Rudolph von Eselsburg, drr Esel.

Auflösung de» Logogrpphs in Nro. iS- L r i b. E i b.