feierte, soll 1575 die Feier eben falls aus den ersten Januar verlegt warten scpn. Die Engländer, welche den Kalender alten Schls bis 1752 und bis dahin auch die Neujahrs­feier aus den 25. Mürz beibehielken, setzten in einer, das Jahr zuvor abgesaßten Par- lamenlSakte vest, nicht nur den Kalender al­ten StyiS anznnehmen, sondern auch das Neujahr mit dem 1. Januar zu beginnen, welches auch 175z geschah. In Rußland fing das Jahr mit dem 1. September an, aber Peter der Große ließ eS seit 1799 mit dem r. Januar au-angen.

In den srühcrn Zeiten der christlichen Kirche war der 1. Januar für bie Christen ein Fasttag. Ais nämlich seit dem 4. Jahr- Hunderte der 25. Dezember als Wcihnachts- fest allgemein gefeiert wurde, galten die 12 Lage vom 1. WeihnachtSfeicrtage bis zum 6. Januar, welche auch noch jetzt bei uns, unter dem Namen der zwölf Nachte, be­kannt sind, als Festtage. Allein am letzten Dezember, so wie am 1. und Z- Januar fastete man. Durch dieses Fasten wollten sich die Christen von den Heiden unterschei­den, welche sich am 1. Januar, vielleicht dem Janus zu Ehren, bei der Festfreude manche Ausschweifung erlaubten. Mit Fasten feier­ten die Christen den 1. Januar als den zten Tag nach dem Gehurtsfeste Christi, bis zum 6. oder 7. Jahrhunderte, wo einzelne christ­liche Gemeinden anfingen, diesen Tag nach einem jüdischen Gebrauche zu benennen, wel­cher am achten Tage nach der Geburt der Knaben statt fand. Erst auf den Kirchen­versammlungen 1222 und 1244 ward die allgemeine Feier des ersten Januars, als ei­nes Festtages, ungeordnet. Die Neujahrs­wünsche und Neujahrsgeschenke schreiben sich von den Römern her. Die heidnischen Rö­mer schickten sich, seitdem ihr Jahr mit dem Monat Januar begann, an dem ersten Tage dieses Monats trockene Feigen, Honig, Dat­teln, Denkmünzen u. s. w. als Geschenke, mit gegenseitigen Glückwünschen zu. Diese Sitte behielten auch die Chrillen bei. In Frankreich wurden sie zwar im 6ten Jahr­hunderte einmal untersagt, doch aber bald

wieder ausgenommen. Der gelauterte Ge­schmack der neuern Zeit har die sonst übli­chen, lästigen HöflichteitsGrakulaüonen am Neujahrslage ziemlich abgeschafft, und e« ist sehr zu wünschen, daß unsre Zeit, aus Ue- berschätzung auch deS fehlerhaften Alter- thümlichcn, nicht wieder zu dieser lästigen und zwecklosen Sitte dcrVorzeit zurücktehrr.

Ein Spruch der Zerr.

Wenn ein Fürst die Freiheit gibt.

Bringt sie FricdenSkränze,

Wenn ein Volk die Freiheit nimmt.

Ehrt sie keine Grenze.

Wo sie wilden Schaaren folgt,

Buhlt sie mit dem Frechen,

Bis, waS heute sie erbau'n.

Morgen sie zerbrechen.

Darum Fürsten mögt ihr g.rn Aechte Freiheit geben;

Völler werden dann den Thron Treuen Muths erheben.

Darum, Völker mögt ihr gern Fürsten euch verbinden.

Die euch auf Gesetz und Recht Eure Freiheit gründen.

Denn eS kämpfet sich die Zeit Immer mehr in's Klare,

Und nur freie Einigkeit Ist unwandelbar.

Auflösung der Charade in Nro. 102. Neujahr.

Auflösung der Charade in Nro. 50. (BciblH T r a u g 0 t t.