Aus Stadt und Kreis Calw

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Es gibt Menschen, die in den Tag hinein- lebcn und sich um die Zukunft keine Gedanken machen; mag ihnen auch eme Zeitlang das Glück zur Seite stehen, so dauert es doch zu­meist nicht lange, bis ihr sorgloses Dasein durch die harte Wirklichkeit des Lebens zerstört wird. Diese Menschen stehen dann häusig vor dem Nichts. Andere Menschen dagegen überlegen alles so gründlich, schmieden rechtzeitig ihre Pläne und sorgen vor. Sie wollen vorwärts kommen, sie wollen, daß es ihre Kinder einmal leichter haben als sie selbst, sie wollen sich auch für alle Fälle der Not sichern. Diese Menschen schaffen sich durch stetiges Sparen einen festen Rückhalt für das Leben. Sie legen sich einen Notgroschen" zurück, sie machen Ersparnisse, um Ausgaben für größere Anschasfungen be­streiten zu können, sie sparen für die Ausbil­dung und Ausstattung ihrer Kinder, ste schaf­fen sich ein Sparkapital für den Lebensabend, sie sparen auch noch für viele andere lohnende Ziele. Es ist hoher Anerkennung wert, wie weit es manche Volksgenossen durch beharrliches Sparen von Jugend auf gebracht haben.

Manch anderer, dem es an der notwendigen Ausdauer fehlt, wird nachdenklich gestimmt an­gesichts der Erfolge des gewissenhaften Sparers, der an dem einmal gefaßten Entschluß, täglich, wöchentlich oder monatlich einen bestimmten Betrag zurückzulegen, festgehalten hat und da­durch zu Wohlstand gekommen ist. Gerade heute können in Stadt und Land die Hausfrau, der schaffende Mensch in den Betrieben und die deutsche Jugend zumeist mehr denn je sparen. Ein jeder möge deshalb zur Sparwoche daran denken: Sparen lohnt!

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Landwirtschaftlicher Ausbaulehrgang

im Rahmen der Solbatenbriefe Im Rahmen der Soldatenbriefe zur Be- rurssörderung wird ein landwirtschaftlicher Aufvaulehrgang durchgeführt. Für die allge­meinen Grundlagen der Naturwissenschaften wird ein besonderer Lehrgang herausgegeben. Der Aufbaulehrgana wendet sich an lano- w irt sch a ftlich e B eru fsanaeh o rrg e.

die sich als Auswärtige der Abschlußprüfung an einer höheren Landbauschule unterziehen wollen, ferner an solche, die ihre Ausbildung an einer höheren Landbauschule bereits be­gonnen hatten oder die Voraussetzungen er­füllen und mit dem Schulbesuch noch nicht be­ginnen konnten. Weiter kommen Personett in Betracht, die die Voraussetzungen noch nicht ganz erfüllen, auf Grund ihrer Kriegsteil- nähme jedoch unter erleichterten Bedingun­gen zur höheren Landbauschnle zugelassen werden möchten, ferner solche, die später als Lehrer an landwirtschaftlichen Berufs­schulen öder im Beratungsdienst des Reichs­nährstandes tätig sein wollen, die als Land­wirte, Bauern und Angestellte mittlerer und größerer Betriebe oder in einer sonstigen land­wirtschaftlichen Tätigkeit ihr Fachwissen er­weitern wollen, und schließlich solche, die das Studium der Landwirtschaft ergreifen oder fortsetzen wollen. Wehrmachtangehörige, die die Bedingungen für Auswärtige für die Ab­schlußprüfung erfüllen, können sich auf Grund des Aufbaulehrgangs ohne ordentlichen Schul­besuch zur Prüfung an einer höheren Land­bauschule melden. Für sie wird zu gegebener Zeit ein Vorbereitungslehrgang von 10 Wo­chen Dauer eingerichtet. Ebenso sind Vergün­stigungen für Wchrmachtangehörige vorge­sehen, die die Bedingungen für die Aufnahme in eine höhere Landbauschule nur zum Teil erfüllen.

Oie Jugendlichen im Haushalt

Arbeitsrichtlinien für ihre Betreuung 45 v. H. der weiblichen Jugend sind heute beruflich in der Land- und Hauswirt­schaft tätig. Die Berufserziehung der weib­lichen Jugend in der Hauswirtschaft ist des­halb wichtig. In gleichem Matze ist die Not­wendigkeit einer umfassenden Betreu­ung dieser berufstätigen Mädel gestiegen. Dafür hat daher das Jugendamt der Deut­schen Arbeitsfront und die Fachgruppe Be­rufstätige im Privathaushalt Arbeitsricht­linien herausgegeben. Danach ist die Einset­zung von Jugendwalterin nen inner­halb der Fachgruppe vorgesehen. Das Ziel Ser Betreuungsarbeit ist, die im Familien- haushalt beschäftigten Jugendlichen zu ein­satzbereiten und leistungsfähigen Helferinnen in der Hauswirtschaft zu erziehen, die auf den

volkswirtschaftlichen und kulturellen Wert ihrer Berufsarbeit ausgerichtet sind. Zur Erreichung dieses Zieles dienen die Gemein­schaftserziehung, die sozialpolitische Erziehung am Arbeitsplatz, die beruflichen Förderungs- Maßnahmen. der Rcichsberufswettkamps und die Begabtenförderung. Die Betrcuungsar- beit erstreckt sich auf alle im Privathaushalt tätigen Jugendlichen bis zu 21 Jahren. Ein­mal im Monat sollen die jugendlichen Haus­gehilfinnen in Iugendberussabende n erfaßt werden. Ferner sind regelmäßige Be­ratungsstunden vorgesehen und bei besonderer Veranlassung auch Hausbesuche.

Für alle Kriegereltern

Anträge auf Elterngabe der Buchstaben HL

osg. In der Woche vom 2. bis 7. November werden bei den Kameradschaften der NSKOV. die Anträge der Kricgereltern mit den Anfangsbuchstaben H-L entgegengenom­men. Die Elterngabe soll den Bedürfnissen, die jeder Todesfall mit sich bringt, Rechnung tragen. Sie wird daher an alle Kriegereltern, deren Söhne gefallen oder als Wehrmachts­angehörige verstorben sind, bezahlt, und zwar ohne Rücksicht aus das Einkommen der Eltern und ungeachtet dessen, ob der Sohn ledig oder verheiratet war.

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Auch Sanitätsoffiziere und Sani­tätspersonal können das Sturm abzei« chen erwerben, wenn sie unter gleichen Kampfbedingungen wie die stürmende Infan­terie im Nahkampfraum Verwundete per,ar­gen und bergen. In gleicher Weise kann von ihnen auch dasPanzerkampfwagen- abzeichen erworben werden.

Junge Mädchen, die Nachrichtenhel« serinnen des Heeres werden wollen, richten eine Meldung mit Lebenslauf an den Kommandeur der Nachrichten-Truppe V beim Stellv. Gen.-Kdo. V. A.K. in Stuttgart.

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Der von Reichshandwerkmeister Schramm veranlaßte Fernunterricht des Hand­werk s hat sich neuerdings auch der fachlichen Schulung zugewandt. Am 1. Dezember be­ginnt der erste fachliche Lehrgang für Mau­rer, Betonbauer und Zimmerer.

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In den zur Erleichterung der betrieblichen Ausbildungsarbeit von der Wirtschaftsgruppe Einzelhandel berausaeaebenen Arbeitsbo­

gen weroen wocyenrncy zwei Fragen an den Lehrling gerichtet, die er aus seinen bis­herigen praktischen Arbeiten im Betrieb kennt oder die dem Unterrichtsstoffe der Berufs­schule entnommen sind. Die Antworten soll dann der Lehrherr prüfen und mit dem Lehr­ling besprechen.

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Am 1. November 1842 wird zwischen dem Deutschen Reich (einschl. Protektorat) und dem Bereich des Generalpostkommissars Ostland der allgemeine Postanweisungs- sowie der Postscheckdienst im Rahinen der De­visenbestimmungen ausgenommen.

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Vom Herbst ab wird eine Aktion für die Verbesserung der Gärten der landwirtschaft­lichen Gefolgschaft durchgeführt, die unter dem SchlagwortDer Landarbeiter­garten in der Erzeugungsschlacht" eingeleitet wurde. Es soll erreicht werden, daß die Landarbeitergärten nach einem guten Anbnuplan bebaut und ordnungsmäßig ge­pflegt werden.

Oer Rundfunk am Freitai

NcWövrooramm! 15 bis 16 Uhr: Fröhlich: Volks­musik: 17.15 bi« 18.30 ltbr: Tänzerische Zcituiufik: 26.26 bis 21 Nbr: Senbuna zu Einen bes Text- Sichlers H. S. Beckmann: 21 bis 22 Uür:Bunte Melodicnkettc". Deutschlandsender: 17.15 bis 18.36 Nbr: Konzertmnsik der klassischen Zeit: 26.15 bis 21 Nbr: Brabms-Quartett ^--lur: 21 bis 22 Uhr: Marksteine der Berliner Musikgeschichte".

Die Württ. Landesbühne spielt in Bad Lie­benzell.Fraucnlist und Liebe" heißt das rei­zende Lustspiel, das die Württ. Landesbühne am 2. November in Bad Liebenzell aufführt. Das von A. Pfahl verfaßte Spiel führt zurück in die Zeit von 1817. Im Schloß einer Gräfin verbirgt sich als Diener verkleidet ein ehemali­ger kaiserlicher Offizier. Wie sich dieser durch die List der Gräfin allen Zugriffen der neuen Machthaber entzieht, ist so vorzüglich geschil­dert, daß trotz des ernsten politischen Hinter­grundes der Zuschauer immer wieder zum La­chen gebracht wird. Eine zarte, vom Ernst der Zeit überschattete Liebesgeschichte gibt dem Lustspiel seine besondere Note.

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JM.-Gruppe 1/401. Samstag: Die FA.- Schar tritt mit Wägele um 14 Uhr am Salz­kasten äst. Sonntag: Sämtliche JM.-Füh- rerinnen, die schon einen GD.-Kurs gemacht haben, treten um 9 Uhr mit Sport am Gcor- genäum an.

Kleine Mühen - große Auswirkungen

dkoeb ela paar beachtensverle klinke kür ciie Hanskraa rum 6as uock Ltrowsparea

Ist das keine Freude, wenn der nach einem neuen Rezept probierte Auflauf über Erwar­ten gut gelungen ist und glle Familienmit­glieder des Lobes voll sind über die Zauber­künste der Hausfrau und Mutter? Geben wir es nur ruhig zu, daß es uns mit Stolz er­füllt, wenn unsere täglichen Bemühungen um das leibliche Wohl unserer Lieben soviel An­erkennung finden, doch denken wir auch ein­mal weiter und fragen uns, ob wir uns bei der Zubereitung der Speisen immer richtig Verhalten. Lassen wir beispielsweise das Gemüse nicht doch trotz aller neuzeitlichen Erkenntnisse länger als sie zum Garwerden brauchen, kochen oder dünsten? Und der eben gepriesene Auflauf hätte er nicht, da er ja doch bekanntlich sehr lange die Hitze aus­speichert. die letzte Viertelstunde im Ofen blei­ben können, ohne daß die Gasflamme unter ihm- brannte oder der Strom eingeschaltet war? Die Hausfrau merkt schon, worauf wir hinaus wollen, nämlich auf das Sparen von Gas und Strom, was uns jetzt immer wieder ans Herz gelegt wird.

Wollen wir es ruhig zur Gewohnheit wer­den lassen, zwei oder mehrere Töpfe über­einander zu stellen, so daß nicht nur die Heizkraft des Herdes weniger in Anspruch genommen wird, sondern auch mehrere Ge­richte mühelos gar werden. Es wäre bei­spielsweise ein Gedanke, zuerst den Topf mit Kochfleisch zu nehmen, und darauf in einem möglichst gleichgroßen Topf Gemüse oder Ge­richte. die leicht anbrennen, dämpfen zu las­sen. In einem dritten Topf eine Schüssel tut es auch könnte dann noch über dem Gemüse Wasser für das Spülen des Ge­schirrs heiß werden.

Man muß nur aufpassen, daß die Böden der Töpfe ganz sauber sind, und daß der

Dampf nicht unnötig nach außen entweicht. Paffen die Töpfe nicht genau übereinander, so findet sich sicher ein Ring,, der sich dazwi­schen legen läßt, oder ein alter Blechdeckel, aus dem man sich solch einen Ring mit dem Büchsenöffner schneidet.

, Das Abwaschen wollen wir nach Mög­lichkeit auf ein- oder zweimal am Tage be­schränken. Daran braucht man natürlich nur zu denken, wenn nicht durch den Kohlenherd ständig heißes Wasser zur Verfügung steht.

lieber das Klein st eilen der Flam­men brauchen wir sicher kein Wort zu ver­lieren, daran sind wir gewöhnt, weil uns die Erfahrung gelehrt hat, daß der Kochvorgang durchaus nicht immer beschleunigt wird, wenn die volle Heizstärke eingestellt ist. Diese be­nötigt man nur so lange, bis das Essen kocht. Bei einem kleinen Topf schalten wir von vornherein klein, damit die Flamme nicht uberschlägt. Danach wird ebenklein ge­dreht", und zwar beim Gas nicht etwa am Haupthahn, weil dadurch der Druck Nachlas­sen würbe und von einer Ersparnis keine Rede mehr sein kann.

Die Brenner, wie alle sonstigen Teile des Herdes sind im Interesse der Sparaktion für eine tägliche gründliche Reinigung sehr empfänglich. Denn schon übergekochtes Kartoffelwasser vermag die Brennkrast zu mindern. Die so sehr bequeme Einrichtung der Zundflamme über dem Heißwasserspeicher fassen wir nicht ständig leuchten, sondern stecken sie jedesmal bei Gebrauch wieder an, es ,st für uns nur eine kleine Mühe. Aber diese kleinen Mühen und Ueberlegungen in jedem deutschen Haushalt angewenoet. helfen unübersehbare Mengen Gas und Strom zu sparen, die an anderer Stelle notwendig ge­braucht werden. A.

Verhütet Frostschäden?

Mit Beginn des Winters muß rechtzeit Vorsorge getroffen werden, daß Frostschädl in den Gebäuden unter allen Umstäi den verhütet tverden. Hauseigentüm und namentlich die Mieter müssen für au reichende entsprechende Schutzmaßnahmen so gen. daß Fenster und Türen stets geschlosst sind: zum Lüften genügen bei Kalte schi einige Knuten. Die in den Wohnunge namentlich an den Umfassungswänden ofsi liegenden Wasserleitungen, Klosel spüler, Abflußhähne usw. müssen durch Ur Wicklungen geschützt werden, soweit die Räuu nicht dauernd geheizt sind oder durch zei welliges Offenhalten von Verbindungsturi zu geheizten Räumen erwärmt werden köi nen. Auch durch gelegentliches Eingießc warmen Spul- und Abwaschwassers kann dc Einfrieren der Abflüsse verhindert werde Bei Anlagen, die auf diese Weise nicht au> reichend gegen Frost geschützt werden könne, st zeitweilig eine Abstellung der Wasserzr fuhr unter Ablassen des Wassers - auch an Len Badeöfen geboten. Es bedarf heute di at'geil Mithilfe der Mieter. um rech leitlg für entsprechenden Schutz zu sorgen.

t/e/r /Vac/iSafFe/Trer'ni/en

Nagold. In diesen Tagen konnte Postinspek­tor Kurt Könekamp sein 25jähriges Dienstjubi­läum begehen. Aus diesem Anlaß überreichte ihm der Vorstand des Postamtes Nagold, Ober- Postmeister Schweitzer, eme Auszeichnung des Führers und übermittelte ihm die besten Glück­wünsche des Postamtes und der Kameraden des Postamtes. Im Kampf der NSDAP, hat sich Parteigenosse Könekamp u. a. als Kreis­propagandaleiter besondere Verdienste erwor­ben.

Nagold. Ein Schüler von Haiterbach, der Be­sorgungen zu machen hatte, kaufte bei unserer Losverkäuferin ein Los und gewann gleich 50 Mark. Die Freude des Jungen, der zum ersten Male in feinem Leben ein Los gekauft hatte, war natürlich groß.

Neuenbürg. Am 31. Oktober besteht das Be- zirkskrankcnhaus Neuenbürg 75 Jahre. 1867 wurde es an der Alten Pforzheimer Straße der heutigen Wilhelm-Murr-Straße errich­tet. Es hatte eine schöne sonnige Lage, doch war es nur wenig erweiterungsfähig. Mit sechs Krankenzimmern wurde es eröffnet. Nach 40- jäyrigem Bestehen hatte cs 20 Betten, aber es

war keine Erweiterung mehr möglich. 1908/09 wurde oben auf dem Berge ein neuer Bau er­richtet, der 60 bis 70 Betten aufnehmen konnte, mit der Zeit aber auch zu eng wurde und 1925/27 einen Anbau erhielt, der die Aufstel­lung von insgesamt 140 Betten ermöglichte. Das auf stolzer Höhe thronende Gebäude, das sehr geschmackvoll ausgeführt ist und dessen reine Baukosten sich auf 700000 RM. stellten, bildet ein Wahrzeichen Neuenbürgs.

Dätzingen. Der Männergesangverein hielt am Sonntag in Verbindung mit den Schülern der -Deutschen Volksschule ein offenes Liedersingen. Der Gefreite Friedrich Heinkele, Sohn des Amtsdicners Bernhard Heinkele, wurde im Kampf gegen den Bolschewismus mit dem Ei­sernen Kreuz 2. Klasse ausgezeichnet.

Freudenstadt. In einer Sitzung des Bürger­meisters mit den Ratsherren am letzten Diens­tag wurde der Haushaltsplan der Stadt Freu­denstadt für das Rechnungsjahr 1942 und die Haushaltssatzung ausgestellt. Der ordentliche Haushalt 1942 schließt in Einnahmen und Ausgaben mit 2 410 749 RM. ab und ist aus­geglichen. Ein außerordentlicher Haushaltsplan wurde nicht aufgestellt.

Ass Opfer ües Leutnsnk Zergkofj

Roman von Eustel Medenbach.

<27. Fortsetzung!

An einer etwas zweifelhaften Stelle läßt ei das Mädchen zurück und steigt allein abwärts; ui" das Gelände zu erkunden.

Maria Paulowna steht auf dem Felsen. Weit über Wipfel-und Höhen sieht sie in das weite Land hinein, lieber ihr wölbt sich eins weite Himmelsglockkr

Einige Meter unter ihr klettert Bcrghoff. Er ruft ihr zu. daß der Abstieg unter ihm ganz gut gangbar ist, und daß sie Tanja mit den Pferden holen soll.

Maria Paulowna nickt und lächelt zu ihm nieder.

Eben will er die paar Meter zu ihr hinauf- *steigen er will es. Irgendwo ganz in ihrer Nähe muß es sein, in dem dunklen Berg­wald fällt ein Schuß. Dumpf bricht sich der Knall an den Felsen und Stämmen.

Berghoff fährt herum. Beunruhigt späht er die nächste Umgebung ab. Er kann nichts ent­decken. Da schaut er zu Maria Paulowna em­por. Sie lächelt zu ihm herunter. Nur, daß ihr Lächeln ein ganz klein wenig mühsam ist

Er ruft ihr zu, hinter dem Siein Schutz zu suchen, und glaubt doch wieder nicht. Saß der Schuß ihnen gegolten hat.

Plötzlich ist Maria Paulowna nicht mehr da. Der Platz, wo sie gegen den Himmel stand, üt leer. Alles ist wieder klare, unbewegte Luft.

Die Angst hetzt Berghoff die wenigen Meter zu ihr hinauf. Wie eine fremde Sommerblume liegt Maria Paulowna vor ihm auf dem kal­ten Gestein.Maria Paulowna". schreit er

wild auf und stürzt zu ihr hin.Maria Pau­lowna."

Mit dem Schrei steht sie sofort wieder auf. Aber ihr Gesicht ist weiß, so sonderbar. Berg­hoff hat sie noch nie so gesehen.

Maria Paulowna lächelt ihr süßestes Lä­cheln.Es ist nichts", Borodin , sagte ste ganz klar.Du brauchst keine Angst iu haben. Si­cher hat es einem Tier gegolten."

Weit und sehnsüchtig breitet ste die Arm« aus. Noch immer bleibt das Lächeln in ihrem schönen Gesicht.

Sie schwankt.

Er kommt gerade recht, um sie in seinen Ar­men aufzufangen.

Die ganze Welt fliegt in Fetzen um ihn her­um. Er weiß nicht, wo es Maria Paulowna getroffen hat. Er weiß nicht, welche Hand den Schuß gelöst, und wo sich der Räuber verborgen hält. Er knöpft mit fliegenden Fingern den schweren Pelz auf, die Jacke. Darunter ist es klebrig und rot.

Einen Augenblick kniet er fassungslos und betrachtet verwundert' ihr erloschenes Gesicht.

Ein Schrei bricht aus seinem Mund.

Er reißt Maria Paulowna vom Boden in seine Arme und flieht mit ihr den Steilhang hinab. Sie ist so schwer, so weiß.

Er rust Tanja, die auch den Schuß gehört, sich aber nichts Arges dabei gedacht hat, und bettet Maria Paulowna auf alle Decken unter windgeschutzten Tannen. Berghoff weiß, daß die Wunde sehr schwer ist. Wie ein schönes, lebloses Bild liegt Maria Paulowna vor ihm. Seine Hände sind kraftlos. Er sucht vergeb­lich seine Gedanken zu sammeln, und sich dar­aus zu besinnen, was man in solchen Fällen tut.

Die alle Tanja weiß es auch nicht. Sie denkt, daß es Berghoff wissen muß. Da kommt er zu sich. Er besinnt sich auf alles. Sie sam­meln Schnee, um die starke Nlniiiva ,» ktNEn.

Er zündet ein kleines Feuer an und macht heißes Wasser. Er lauscht an ihrem Herzen und hört es ganz schwach und leise den roten Strom durch die Ädern treiben. Sie verbinden die Wunde, nachdem sie diese notdürftig ge­säubert haben.

Damit ist alles getan, was sie vorläufig tun können. Hier kann Maria Paulowna nicht bleiben. Berghofs reißt den Karabiner an sich und stürmt in di« Wildnis hinein. Stunden­lang sucht er nach dem Mörder. Er findet ihn nicht. Vielleicht ist er schon weitergeslohen. Alles ist wieder weiß und still.

Berghoff gibt es auf. Das Glück ist ihm hold und läßt ihn wieder eine kleine Felsen­höhle finden. Auf einer aus Achten gefertig­ten Bahre tragen sie Maria Paulowna dort­hin.

Die alte Tanja weicht nicht von dem Schmer­zenslager ihres Lieblings. Mit toten, erlosche­nen Augen sitzt sie da. und ihr alter Mund findet immer süßere Namen. Berghoff starrt regungslos in die Flammen. Nach einer Weile setzt sich Tanja neben ihn. Er versteht ihre stumme Frage.

Er antwortet mit einer ganz fremden Stim­me, die er noch nie an sich gehört hat.Wir müssen abwarten", sagte er,aber die Wunde ist schwer. Ich habe kaum noch Hoffnung."

Tanja schweigt. Sie scheint es ebenfalls zu ahnen, daß Maria Paulowna dieses Tal nicht mehr verlassen wird. Klein und bedrückt schleicht ste zu dem Lager zurück.

Wir müssen abwarten", sagt er noch einmal hinter ihr her, uin ihr doch noch etwas Hoff­nung zu lassen.Du mußt nicht so verzweifelt sein, Tanja", spricht er weiter,das Schicksal kann nicht so grausam sein, um dieses junge Leben durch die Kugel eines Räubers auszulö- sch'n." Er sagt noch mehr. Tanja gibt keine Antwort, und er selbst glaubt auch nicht an seine Worte.

und her. ^hre Schreie fordern Berghoff an i Läger Sie flüstert seinen Namen, ohne il iu erkennen Er hält ihre schmalen Hani und spricht beruhigend auf sie ein. Das Wun

LiKZZ"'""

Zwei Tage ist ihr Zustand unveränder Manchmal hofft Berghofs, daß es doch geling« könne, Maria Paulowna zu retten. Dann wi der ist er ganz ohne Hoffnung.

Am dritten Tage kommt Tanja zu ihm ^