ter, schwatzten viel von dem munteren Volke in F. von seiner schönen, von ihren Hellen blauen Augen, und wenn mein Freund im Wciterverfolgen unserer Reise einsplbig zu werden drohte, so brachten ihn immer wie­der die Zauberworte zu seiner früheren hei­teren Laune:vivr etla tua bionlla krelle-

rica!

Die Stadt Altenstaig und ihre Umgebung.

Ein angenehmer Herbsttag veranlaßte mich, dich, durch dein Aller, deine romanti­sche Lage und den Gewerbsflciß deiner Be­wohner wohl bekanntes Altenstaig! mit ei­genen Augen zu sehen. Von Neugierde be­lebt eilte ich hin zu dir; und nicht getauscht ward ich in meiner Erwartung. Denn, nichts zu sagen von der schonen Landstraße, die durch Nadelwälder und üppige Tristen von Osten her zu dir führt, nichts zu sagen Von deiner, mit vielen Dörfern, Weilern und Höfen wie besäeten Nachbarschaft, will ich zuerst von dir reden, du friedliches Thai wo durch Erlengebüsch sich hipschlängelt die silberhelle Nagold. Still bist du. und er­tönst nur von dem Gesänge der Vögel, und dem Hiebe der in den nahen Forsten schaf­fenden Axt der Holzhauer, und >n^ der Heu- Erndte von dem fröhlichen Schachern der auf deinen Wiesen arbeitenden Menschen! Aber je näher man dir kommt, du Gewerb- fame! desto lebhafter wird es ringsum. Da geht beständig der Mühlen Räderwerk; da wird gehört der Sägen zischender Laut, der Stämpfel Gepolter, und der Handwerker regsames Leben.

Nicht gar ferne von der Stadt, da wo sich das Thal Bernech zu hinzieht, an einer frequenten Straße, im Thale, am Fuße ei­nes sanft sich erhebenden, gar sonnigen Hü­gels, dessen Haupt ein kleiner Hain von Fichten und Tannen schmückt, prangt ein stattliches Gebäude in jugendlicher Schön- heit und von allen Reitzen der Natur um­geben. Ein Freund der edlen Tonkunst soll

sein Bewohner werden. Da werden denn oft der Töne lieblicher Weisen von des Thales Echo wiedechallen, und jede fühlende Brust mit neuer Lust erfüllen!

Sehr thätig und schenswerth ist auch in dem obern Thale eine an einem Arme der Nagold erbaute und sehr kunstreich ein­gerichtete Sauerkleesalz-Fabrik und Oel- mühle, und etwa zoo Schritte davon ent­fernt die große und schön gebaute Mahl­mühle eines thätigen Mannes von unter­nehmendem Geiste.

Die Stadt selbst wird in die untere und obere gethcilt; jene ist von Kanälen der Nagold durchschnitten, an deren Nähe von Bäumen umschattet, die ansehnliche Obcr- forstamtS - Wohnung gebaut ist. In der Milte der untern Stadt sieht man auf ei­ner Insel einen hübschen Bau mitten unter lieblichen Gärten. Nicht auf Kähnen ge­langt man zu ihm; sondern auf sicherer Brücke geht hinüber, wer in allerlei Fällen der amtlichen Hülfe bedarf.

Diese, die obere Stadt, ist terrassenför­mig an einen Hügel gebaut, auf dessen ober­sten Gipfel daS Gotteshaus steht, dessen ThurmeS harmonischer Glockcnklang hinab­tont über die Stadt, und ihre Bewohner an das

Himmelan, nur himmelan Soll der Wandel gehn! ffäerlich mahnet.

Nicht weit entfernt von der Kirche ist das Stadt-Pfarrhaus, herrlich gelegen; und auf der westiichen Seite das Kameralamts- Gebäude, ehemalige Oberamtei, noch jetzt, wegen des Besitzes der frühesten Bewohner, das Schloß genannt. Es ist mit dicken Mauern umgeben und Vesten Thoren verse­hen. Innerhalb derselben befindet sich noch ein Burgverließ, unter dem Namen Panzer bekannt. Ein in der Nähe des Schlosses, durch seine Bauart und herrliche Lage aus­gezeichnetes Thürmchen, früher Himmelreich genannt, einst zur Freude bestimmt, ist nun zu einem Gefängnisse für strafbare Bürger umgewandelt.

(Schluß folgt.)