-4us 8ladt und Kreis Calw

Das La Lm: Ltt 5 eecce<ie

Der »weite Opfersonntag des Kriegs-WHW. ist

die Antwort des deutschen Volkes

^evcr Opfersonntag für das Kriegs-WHW. redet seine besondere Sprache. Dieser trägt seine Aufgabe ganz selbstverständlich in sich: er ist e i ne A nt Wort. Die Antwort auf die große Rede des Führers im Berliner Sportpalast unter deren Eindruck wir noch alle siche». Rur ein geringer Bruchteil des deutschen Volkes hat in der historischen Stunde dieser Rede dem Führer zujubeln und damit der Bejahung sei­ner Worte aus dem Herzen heraus Ausdruck geben können. Die Millionen der anderen konn­ten das nicht.

Nun kommt, wenig mehr als eine Woche nach dem großen Erlebnis, die ganz natürliche Gelegenheit: jetzt können alle ihr Ja sagen. Jetzt geben wir Antwort auf das, was der Führer sagte, jetzt bekennen wir uns zu unse­rem Volk und seinem Schicksalskampf, der um Leben oder Tod geht! Es ist der Opfersonntag, ein Opfersonntag, wie wir schon viele erlebten, und doch einer, der seine ganz eigene Sprache spricht. Denn wir wissen es in unserem inner­sten Herzen: das Spendenergebnis dieses Op- sersonntags wird die Antwort des deutschen Volkes auf die Worte des Führers sein, eine Antwort, die ein neues großes Treuegelobnis

'^Denn das ist ja eine der Erkenntnisse, die für unsere Gegner immer wieder einen Schlag ins Gesicht bedeuteten. Jedesmal, wenn sie ver­suchen möchten, die Worte des Führers als et­was hinzustellen, mit dem das deutsche Volk selbst gar nichts zu tun hätte, dann gibt dieses Volk seine Antwort darauf. Es handelt. Es hat der Welt stillschweigend eine gigantische Zahl, das Ergebnis des vergangenen Kriegs- WHW. entgegenzuhalten, und es wird in diesem Winter genau so unbeirrbar handeln, es wird wieder Zahlen sprechen lassen, Zahlen, die der Ausdruck des absoluten Vertrauens, der Si­cherheit und der unumstößlichen Siegesgewiß­heit sind.

Opfersonntag nach der Führerrede. Ein Tag, an dein das ganze deutsche Volk seine Meinung sagt. Und wir werden sie nachdrücklich sagen.

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Ein wackerer Lebensretter

In Hirsau kippte ein Junge, als er sich abends im Paddeln versuchte, mit dem Boot chm und stürzte in die Nagold. Auf seine Hilfe­rufe hin sprang, seines Gesundheitszustandes nicht achtend, ein kaum genesener Soldat aus dein Reserve - Teillazarett Hirsau, ohne einen Augenblick zu zaudern, in den Fluß und brachte den in Lebensgefahr schwebenden Jungen glück­lich an Land. Der unerschrockene Retter trug das E. K. 2. Kl-, das ihm als verdiente Aus­zeichnung während des Winterfeldzugs im Osten verliehen wurde.

Statt Freispruch Strafverschärfung

Air einer Wegkreuzung bei Althengstett fuhr Ende März dieses Jahres ein Lastkraftwagen auf ein Kraftrad auf; der Lenker des Kraftrades, ein praktischer Arzt, wurde schwer verletzt und war sechs Wochen lang arbeitsunfähig. Der Führer des Lastwagens wurde vom Amtsgericht Calw zu der Geldstrafe von 80 RM. verurteilt. Gegen dieses Urteil legte er Berufung bei der StrafkammerTübingen ein. Nach ein­gehender Verhandlung erkannte nun die Straf­kammer auf eine Geldstrafe von 200 RM. bzw. 20 Tage Gefängnis. Außerdem hat der Verur­teilte die Auslagen des verletzten Nebenklägers und die Kosten von zwei Gerichtsverhandlungen zu tragen.

Eine 36 Jahre alte, ledige, nicht vorbestrafte Bäuerin vom Hinteren Wald hatte ihren Bür­germeister schwer beleidigt. Das Amtsgericht Calw Zoerurteilte sie zu einer Geldstrafe von 30 Reichsmark. Im Gefühle ihrer Unschuld legte sie Berufung an die Tübinger Strafkammer ein. Das Gericht erkannte auf 50 RM. Strafe oder 10 Tage Gefängnis und Tragung der Kosten von zwei Verhandlungen.

Eierbezug vom Geflügelhalter

Der Berechtigungsschein für den unmittel­baren Bezug von Eiern beim Erzeuger hat sich gut bewahrt. Aus Gründen der Arbeits- Vereinfachung hat sich der Neichsernährungs- minister jetzt damit einverstanden erklärt, das, künftig auch der Bestellschein der Reichs eierkarte als Berechtigungsschein gilt, wenn er mit dem Dienststempel der Kar- temtelle versehen und auf der Rückseite die Stückzahl der bezugsberechtigten Eier ver- merkt und außerdem die Entwertung der Ein- .Ulabschnitte erfolgt ist. Entsprechende örtliche Regelungen.sind abznwarten.

Das schöne Kleid

BTM.-Wcrk in praktischen Kriegsaufgal.cn

Nach den Richtlinien der - BDM.-Neick,s- refcrcntin Dr. Jutta Rüdiger must der lebensnahe und selbstbewusste Mädeltvp der Heranwachsenden Mädelgeneration auch äutzer- li.ch entsprechenden Ausdruck finden. An die bäuerlichen Traditionen des deutschen Volkes "l^nnpfend. die Madel in Stadt und Land E Schulung rennenlernen müssen, wird das geichmackvolw Kleid der schönen gaueige- nen Tracht, nach neuzeitlichen Erforder- umgewandelt. ein oauerhaftes. keinem Wechsel unterworfenes, dennoch aber vielseitia verwandlunassäbiges Kle^

sstück, das zugleich die Forderung nach höchster Sparsamkeit im Spinn­st offverbrauch erfüllt. Die gute Tradi­tion der heimischen Tracht soll zum Vorbild für eine geschmackvolle, praktische Meldung werden, die die Mädel im BDM.-Werk Glaube und Schönheit" unter entsprechender Anleitung selbst anfertigen lernen.

Hd stellt wieder Spielzeug her

Für das im vorigen Jahr erstmalig reichs- einheitlich durchgeführte Wettrüsten der Hit­ler-Jugend zum Kriegswinterhilfswerk, lie­gen jetzt die abschließenden Berichte, der Ge­biete vor. Das Gesamtergebnis betragt rund zwei Millionen Gegenstände, vor allem Spielzeug. Die Reichsiugendfuhrung hat auf Grund dieses Erfolges die Werk­arbeit der Hitler-Jugend zu einem ganz­jährigen Kriegseinsatz ausgestaltet: die HI. wird den Mangel an gutem Spielzeug, der infolge der Umstellung der Spielzeugfir- men auf Nüstungsbedarf entstanden ist, voll- stäirdig ausgleichen. Die Mädel werden die Näh- und Strickarbeiten für die laufenden Bedürfnisse der kämpfenden Front und die gesteigerten Ansprüche des kommenden Win­ters fortsetzen. Auch die Anfertigung von Kinderkleidungsstücken für kinderreiche Fami­lien und für die Soldatenkinder gehört zu diesem Teil der Werkarbeit.

deht Kartoffeln einkellern!

Die günstige Witterung hat die Kartoffel­ernte beschleunigt. Die Belieferung des würt- tembergischen Speisekartoffelmarktes ist daher zur Zeit sehr reichlich. Die Haushaltungen, die eine Möglichkeit zur sachgemäßen Kartof­fellagerung haben, müssen jetzt die gute Ge­legenheit zum Einkellern auch ausnützen, denn die Kartoffeln müssen trocken in den Lager­raum kommen. Damit hat es aber Lei Ne- genwetter seine Schwierigkeiten. Deshalb jetzt sich beeilen, genügend Winterkartoffeln ein­zukellern und nicht vergesse.» sie mit Brannt­kalk oder den im Handel befindlichen Kalk­präparaten zwecks Konservierung leicht ein­zupudern..

Oer Rundfunk am Donnerstag

Ncichsvroaramm: 16 bis IS Uhr: Bunte Palette: 18 bis 17 Uhr: Bo» Over zu Overette: 17.18 bis 18.30 Uhr: Abwechslungsreiche Unterhaltung aus Luxemburg: 30.20 bis 21 Uhr: Werke von Eimarosa. Bach und Mozarts Haffner-Svmvbonie: 31 bis 22 Uhr: Vierter Akt der Mozart-OverFigaros Hoch­zeit". Deutschlanbsender: 17.16 bis 18.30 Uhr: Werke von Haydn, Mozart, Beethoven: 18 bis 18.30 Uhr: Bläserauintett von Beethoven: 21 bis 22 Uhr: Beliebt« Weisen der Gegemvart.

Reichshauptstellenleiter Dr. Th. Steimke ft.

In Ulm ist Reichshauptstellenleiter Dr. rer. et jur. Theodor Steimle, der dort bei der Wehr­macht stand, im Alter von 39 Jahren einem Schlaganfall erlegen. Seine kommunalpoli­tische Laufbahn begann er 1925 bei der Stutt­garter Stadtverwaltung, dann war er von 1931 bis 1932 Bürgermeister in Kornwestheim und von 1931 bis 1936 in gleicher Eigenschaft in Birkenfeld. Im Jahr 1938 wurde er in das Hauptamt für Kommunalpolitik der NS-- DAV. nach München berufen.

Herrenalb. Am Dienstag feierte Dr. med. R. Breidenbach mit seiner Gattin das Fest des Goldenen Ehejubiläums. Dr. Breidenbach, der bereits das 79. Lebensjahr überschritten hat, amtiert nunmehr 51 Jahre als Kurarzt in Her­renalb.

Nagold. Seit einigen Tagen haben wir hier eineGlücksfrau". Sie stammt aus Essen und verfügt bereits über daheim gemachte Erfah­rungen im Verkauf der Glücksbriefe. Ein Lehr­ling kaufte dieser Tage bei ihr einen Glücks­brief. Die Losgöttin war ihm hold, denn er gewann gleich 50 RM., eine Summe, die er vernünftigerweise zur Sparkasse brachte.

Lusawmsngostsllt von äer L 18 - brauonsebakt Oeutsokss brauenwerü

Weitzkrauteintops: Zutaten: 200 Gramm Rind­fleisch, 750 Gr. Kartoffeln, 1 Kg. Weißkraut, 250 Gr; Gelbe Rüben, 1 Zwiebel, Petersilie, 1 Selleriewurzel, 1 Lauch, Salz, Majoran, Basilikum, 20 Gr. Fett, Flüssigkeit nach Be­darf.

Fleisch würfelig schneiden, Kartoffeln und Gemüse in Scheiben. Die Zutaten lagenweise in einen gutschließenden Topf schichten, etwas Wässer dazugeben und langsam auf kleiner Flamme gardünsten lassen.

Paprika-Gemüse: ^

Zutaten: 68 Paprikaschoten, 50 Gr. To­maten, Petersilie, 20 Gr. Fett, Ziviebel od. Lauch, Salz, evtl. Knoblauch.

In heißem Fett Zwiebel und evtl. Knob­lauch andünsten, die vorbereiteten nudelig ge­schnittenen Paprikaschoten und die in Schei­ben geschnittenen Tomaten hinzugeben und alles gardünsten. Zum Schluß mit Salz ab­schmecken, nach Belieben etwas Mehl überstäu- ben, kurz durchkochen lassen und mit fein­gehackter Petersilie anrichten.

Ueber die Frühgeschichte Altburgs

Vorläufige 2u83mmenfä88urig 3U8 bunäergebm88en

von ^v. IVsiollsI, ?kor2llsiva

Ausgrabung zwischen Würzbacherstraße und - Weltenschwannerstraße

Wir wollten Näheres von den vorgeschichtli­chen Altburgern wissen, so war beschlossen worden, eines der schon längst umgewühlten Gräber noch einmal zu durchforschen. Die Gier der Goldsucher hatte sicherlich alles, was nicht gelb glänzte, übrig gelassen, so schlossen wir und hatten recht.

Von den vielen Gräbern rechts und links der Würzbacherstraße wählten wir ein einzeln liegendes südlich der Straße und westlich des Weltenschwanner Sträßchens. Es war noch ein wirrer Steinhaufen von etwa 1)4 m Durch­messer und etwa )4 m Höhe. Moos und Heidel- beergesträuch rundeten ihn und gaben ihm die alte, Weiche Form wieder. Der Wald duldet eben keine harten Linien.

Von Süden nach Norden begann Oberlehrer Schnaitmann vorsichtig mit dem Häule zu gra­ben, und mit den Händen wurde schließlich ein Mauerstein nach dem andern herausgezogen. Vom Gang oder vom Urnenranm war außer den durcheinander liegenden Sandsteinbrocken icnd Platten nichts mehr vorhanden. Da, ein Sandei, wie es zur Zeit des Buntsandsteins am Strand von den Wellen zusammcngerollt wurde, in einem Plättchen eingebettet. Viel­leicht war es ein Amulett? Wenn nicht, so ist es wenigstens geologisch interessant. Eine flache Pfeilspitze kommt zum Vorschein. Sandstein. Es mußten arme Leute gewesen sein, weil sie dafür keinen Feuerstein einhandeln konnten. Da, eine dreikantige Spitze, da kann der übliche Steindolch nicht weit liegen, und schon haben wir ihn. Schade, in zwei Teilen!

Jetzt wird die alte Welt immer lebendiger in uns, wo wir ihre Waffen und Werkzeuge finden. Drei Faustkeile stellen sich ein, zwei verschiedene, starke Handbeile, ein Steinkeil, um Stämme auseinander zu treiben, zwei Scha­ber, ein größeres und ein kleineres Messer uvd am andern Tag noch eine Körnerquetsche. Zwischen: allem noch zwei Brocken wie roter Kontaktkalk mit zusammengcbackenen Aschen­teilchen und weißen, kleinen Kalkbröckelchen, die an verbrannte Knochen erinnern. Leider sah man von Urncnscherben keine Spur, und ge­rade sie hätten durch Form und Verzierung den meisten Aufschluß geben können.

Alle Geräte waren aus einheimischem Sand­stein, selbst die schön gearbeitete Speerspitze für eine starke Speerstange, etwa zur Bären­hatz oder um den Ur zu jagen. Das Fehlen von Feuerstein, Bronze oder gar Nephrit enttäuschte beinahe. Bei dieser Sachlage ist es fraglich, ob schon Bronze vorhanden war. Ob man aber noch in der reinen jüngeren Steinzeit lebte, kann erst entschieden werden, wenn noch mehr durchforscht ist.

So ein wenig kam man sich doch vor wie ein

Dieb und, wie um wieder gut zu machen, wurde der Hügel wieder rasch errichtet, die Moospolster wieder aufgelegt und die Herdel- beersträucher darüber gestreut. Das Denkmal soll bleiben; die Funde aber kommen in die Sammlung. Ueber eines aber waren wir uns klar: Es darf hier, auf diesem unter Denkmal- und Heimatschntz stehenden Gebiet, nie ein wildes Graben angehen, die Landschaft wäre zerstört.

Nachlese und Ueberblick

Auf unserem Rnndgaiig haben wir bereits einen X-Kreis um Altburg beschrieben. Es bleiben nur noch die Waldungen gegen Speß- hardt, Oberriedt und der Calwer Wald mit dem Schlußstück östlich von Spindlershof. Auch hier sind überall die Grabhügel und gegen das Rötelbachtal mehr oder weniger gut erhaltene Anlagen von Hochäckern zu finden.

Im Calwer Wald überschneiden sich die ur­alten Anlagen der Stein-Bronzezeit mit denen des Pfälzer Raubkrieges. Melac, von Pforz­heim kommend, und durch den Reichtum Hir­saus und Calws angelockt, plünderte zuerst das Kloster und die beiden Orte, dann umstellte er Calw und zündete es an allen vier Ecken an. Die Fliehenden wurden, soweit man sie er­wischte, niedergemacht. Die Ueberlebenden, Männer, Frauen und Kinder, verbrachten den ganzen Winter im Wald zwischen Oberriedt und Wimberg. Erst im kommenden Frühling zog der Franzose ab. Die ausgehobenen Schanz­gräben, die planierten Flächen, auf denen die Laubhütten der Unglücklichen standen, sind heute noch dort. -Und die alten Grabhügel, die alles miterlebten, schauen verstehend und wis­send über die Stätten. ^

Der Kreis ist geschlossen und in der Mitte liegt mit seinen fruchtbaren Feldern unser schönes Altburg. Um auf seinen Aeckern etwas zu finden, müßte der Pflug doppelt so-tief gra­ben; denn das Oberflächliche mußte, um ar­beiten zu können, eingeebnet werden.

Im Ort selbst aber kann bei Abbruch oder Neubauten manches zutage kommen, was heute noch unter den kleinen Hausaärten oder Hof­räumen steckt, denn die Hauptsiedlung war am Brunnen, und die schönen Aecker um das Dorf dienten auch sicherlich früher demselben Zweck, wenn auch nicht in diesem Ausmaße.

Allen, der vorkeltischen, alpinen Bevölkerung, den Kelten, Römern und den siegreichen Ale- mannen-Schwaben gefiel die schöne Landschaft. Geblieben und verschmolzen zu fleißigen, Hei­mattreuen Schwarzwäldern sind die Reste der Ersten und die Letzten. Ihre Söhne haben nun schon in zwei Weltkriegen ihre Heimat vertei­digt und ihr Blutopfer gegeben, so tapfer denn je.

Schluß

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Lsnirumlr Zergüoff

Roman von Gustel Medenbach.

<8. Fortsetzung»

Eine alte Dienerin führte ihn durch einen stillen, hallenden Flur in ein noch stilleres Zimmer. Einen Augenblick blieb er verwun­dert stehen und sah sich in dem Raum um. Alles war umgewohnt. Sauber. Und frisch.

Er riß sich Kragen und Rock vom Körper, die Schuhe von den Füßen und sank schwer und taumelnd auf das weiße Bett.

Maria.-

Maria Paulowna.

Zwei Frauen standen an seinem Bett. Di« eine war blond und innig. Die andere ganz dunkel und voll heißer Wünsche.

Wenn Maria Paulowna lächelte, dann war das ganze Gesinde froh. Manchmal konnte sie aber auch sehr grausam sein. Dann zitterten die Mädchen, wenn sie ihr begegneten. Selbst die Burschen gingen ihr dann scheu aus dem Wege. *

Nur gegen Berghoff war sie immer gut. Wenn er in aller Frühe auf die Felder ritt, dann stand Maria Paulowna am Fenster und lächelte ihm zu.

Oder sie kam herunter. Dann hob er sie in den Sattel. Sie ritten in den taufrischen Mor­gen hinaus. Auf den Feldern arbeiteten die Frauen und die Burschen, ihre bunten Kopf­tücher leuchteten durch das Grün, ihr Lachen schwang sich in die Weite, wo es zerflatterte.

Maria Paulowna ritt neben ihm her und hörte auf seine Vorschläge. Dann warf sie plötzlich zu ihm herüber, daß sein schwerer Wallach auf ein paar Sprünge scheute. Ihr Gesicht war dicht vor dem seinen.

..KM« micki. Borodin Sarnoff!"

seinmein" erreicyre pe mm meyr. sa>on hatte sie ihrem Pferd die Sporen gegeben, daß es wiehernd davonschoß.

Denkst du noch an sie? An die andere? Die Blonde?"

Heiß strömte ihr Atem über sein Gefickt, als sie nach einer wilden Jagd doch endlich von ihm eingeholt wurde und an seiner Seite ritt. Du sollst nicht mehr an die andere Maria denken. Du sollst nur an mich denken."

Nach zwei Stunden verlangte sie dann mei­stens umzukehren. Ihr schien alles auf den Weiden und den Feldern in Lester Ordnung. Auf dem Hof, dessen Steine die Sonne glühend­heiß erhitzte, hob er sie aus dem Sattel.

Trage mich ins Haus, Borodin". bat Ma­ria Paulowna.

Verghoff trug sie einige Schritt«.Nein", sagte er dann hart und stellte si« unvermittelt auf den Boden.

Weinend stürmte dann Maria Paulowna die Treppe hinauf und verweilte stundenlang in ihrem verschlossenen Zimmer.

Weine nicht, mein Täubchen", tröstete di- altr Dienerin, ,.e- Wird schon alles gvt wer- den, mein Engelchen."

Es ist alles so schwer, gute, alte Tanja", schluchzte Marra Paulowna wild und schlang ihre weißen Arme um den Hals der Alten. Manchmal wünschte ich, ich hätte ihn nie ge- sehen."

Sie vergrub ihr« schlanken Finger in dem grapen Haar der alten Frau.Hast du auch

früher einmal geliebt, Tanja?" Das alt«, treue Gesicht lächelte verloren.Das ist schon lange her, und dann ist doch nichts daraus ge­worden, weil

Weil -?"

Ja, siehst du, mein Täubchen, das ist eine gar lange Geschichte. Eine andere stand dazwi­schen, und darum wurde es nichts."

Sprich nicht weiter, Tanja", flüsterte Maria Paulowna, und ihre Finger rissen und wühl­ten in dem alten, grauen Haar.

Di« alte Tanja lächelte.Nein, du tust mir nicht weh, mein Täubchen. Nur, daß du lei­dest, das macht mich traurig."

Am ALend war Maria Paulowna lieb und nachgiebig, und nur ihre dunklen Augen ver­rieten, daß sie geweint hatte.

Tag für Tag lag der Gluthauch der Sonn« auf der weiten Steppe. Di« Vögel verloren ihr Lied, und die Erde barst vor Hitze in wei­ten Sprüngen. Darüber zitterte und kochte di« Luft.

Nachdenklich ging Berghoff in den Stall und sattelte den Wallach. Vor einer Stunde waren von der Weide beunruhigende Nachrichten ge­kommen, die auf eine Seuchengefahr hinzudeu­ten schienen.

Marig Paulowna erinnerte sich an das Vor­handensein einiger Medikamente. Nach langem Suchen fand man schließlich einige Flaschen mit einer unleserlichen Aufschrift.

Diese Flaschen verstaute Verghoff jetzt in den Satteltaschen. Das Zeug war sicher alt. Eine große Heilwirkung versprach er sich auf keinen Fall davon. ,

Dann führte er den Wallach aus dem Stall, schwang sich in den Sattel. Än einem Fenster des Herrenhauses stand Maria Paulowna und winkte ihn heran.Wollen Sie tatsächlich bei dieser Hitze hinausreiten?"

Natürlich. Ich möchte wissen, was eigent­lich los ist. Sicher kommt die Seuche von infi­ziertem Wasser." . ^ ^ ^

Sie werden wohl wenig Erfolg haben. Die^ Hirten sind verläßlich und verstehen etwas von Vieh. Wenn die mit ihren Hausmitteln schon nicht weiter kommen."

Man müßte Schutzimpfungen machen", schlug er vor.Das wäre wohl auf alle Fälle das sicherste und auch das zweckmäßigste."

Wo soll ich jetzt so schnell Impfstoffe Her­nehmen. Ich weiß es nicht."

Berghoff schwang sich wieder in den Sattel. Ich möchte mich erst selbst überzeugen. Viel­leicht bleibe ich eine ganze Nacht draußen.

Dann ritt er grüßend davon.

Maria Paulowna sah ihm ein klein wenig mißtrauisch nach. Dann ging sie in ihr.Z'W mer zurück und blätterte in einer ZeitsckriM