Die Eltern faßen unterdessen

Im WirthrhauS noch in guter Ruh', Bekämpften ihren Gram durch Essen,

Und tranken, tief betrübt, dazu.

Der Peter ließ sie gern beim Schmause;

Ihn reizte nur der Heimath Glück; Drum rennt er spornenstrcichs nach Hause, Auf einem Seitenweg, zurück.

Und froh, daß in der Näh' und Ferne Sein Fuß sich nicht verirret hat. Gelangt er vor dem Abendsierne Jncognito noch in die Stadt..

Doch ist er kaum daheim gekommen.

So schallt Gelächter durch das HauS. Da5 hätt' er übel fast genommen.

Allein er machte sich nichts d'rauS.

Man spaßt kDu mußt mit Mellenschuhen Gcwandertsepn! Drum setz' dich auch Nun hinter'« Oien, um zu ruhen,

Und pfleg' am Brodschrank deinen Bauch!"

Er thutS. Dann treten seine Alten bur Stubenthür betrübt herein.

Die Mutter seufzt mit Händefalten t Ach Gott! wo mag mein Peter sepn?"

Da kriecht der Peter vor und schmunzelt:

WaS schreit ihr denn? Hier bin ich ja !" Die Mutter jauchzt; der Vater runzelt Die Stirn, und spricht:Schon wie­der da?

Run, wie rch'S dachte, ists geschehen!

Die Mutter nur war ganz verwirrt; Ich hab'S dem Kerl heut angesehen, Wie weit die Reise gehen wird!"

Die Mutter betete, durchdrungen

Von frommem Dank:'S ist besser so! Nun Hab ich wieder meinen Jungen Gesund daheim, deß bin ich froh!" Doch Peter sagte ganz beklommen:

Hart ich nur nicht geglaubt, eS schneit, Und war der Kreuzweg nicht gekommen: Ich wäre jetzt, wer weiß, wie weit!"

Allerlei.

Ein pfälzischer Pfarrer beklagte sich «inst bitter darüber, daß die Geistlichen oft so wenig geachtet und so schlecht be- lohnt würden, da hingegen ein Lustsprin- ger auf dem Theater oft dreimal m-hr Achtung und Einkommen genieße. Ein Tänzer war zufälligerweise in der Gesell­schaft, den der Pfarrer nicht kannte. Er fand sich beleidigt, und erwiedcrte stolz: dafür erheitern wir Künstler das Pub­likum, und ihr Pfarrer macht ihm Lange­weile." Schon waren die Lachenden auf der Seite des Künstlers, als der Pfarrer still entgegnetc:Sie haben den Grund recht biblisch angegeben; denn Christus wurde nur mit zo Silberlingen erkauft, und nach dem 2- Buch der Könige Kap. 6 galt zu Samaria ein Eselskopf go. Sil­berlinge." Der Künstler empfahl sich.

Ein Armer bettelte des Nachts einen Vorübergehenden an, der sehr böse auS- rief:Es ist eine Schande, die Leute dcS Nachts mit Betteln zu belästigen! Der Bettler sprach entschuldigend;Verzci- hen'S Ihr Gnaden, ich bcttel' auch am Tage."

Kürzlich starb ein Sonderling in Eng­land und vcrordncte, daß ihn g alte Jung- fern zu Grabe tragen sollten, im Noth- fall dürften es auch Wittwen sepn. Der Nothfall trat ein, Jungfern fand man zwar genug) aber nicht eine, die alt sepn wollte.

Ein Mann dachte lange darüber nach, welche Freude er seiner Tochter zu ihrem Geburtsfcste, das binnen z Monaten ein- fiel, machen sollte. Endlich beschloß er, sie bis dahin heimlich Französisch lehren zu lassen.