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Wenn das Licht mit der Finsternis zusan,- menprallt, gibt cs kein Paktieren, da gibt es nur Kampf auf Leben und Tod bis zur Vernichtung des einen oder anderen Teiles.
Dietrich Eckart
Als der Führer seine frühen Bekenner zum Kampf um Deutschland aufrief, da wusste er, datz dieser Kampf um Leben und Tod über das Schicksal Deutschlands cutschei- d e n würde. Ans dieser Erkenntnis aber gewann die Partei die Härte und die Kraft zu ihrem kompromisstoscn Kampf, der zum Siege des "ichtes, des Hellen Morgens einer neuen deutschen Zukunft führte.
Als der unversöhnliche Haß unserer Feinde, die uns den Wiederaufstieg und die neue Zukunft nicht gönnten, uns von neuem den Krieg, den Zweiten Weltkrieg, aufzwaug, da Wichte das ganze deutsche Volk, daß es nun die letztcEntscheidung zwischen dem Hellen Licht seiner leuchtenden Zukunft und der tie- fen und finsteren Nacht des Unterganges und daß es die höchste Bewährung gelte. Das deutsche Volk erfuhr das unerbittliche Gesetz des Kampfes um Leben und Tod in seinem eigenen Schicksal, im allgemeinen wie im persönlichen Schicksal. Seine Kräfte aber sind um so stärker, fe klarer es begreift, daß auch der Kampf des Lichtes mit der Finsternis em Gesetz des Lebens ist, denn aus diesem Begreifen im nationalsozialistischen Sinne gewinnt es fene innere Kraft und äußere Starke, die den Sieg und damit Hellen Tag der deutschen Erfüllung ihm unverlierbar sichern:
Oer Feuerschutz der Ernte
Alle beteiligten Dienststellen und Volkskreise sind in diesem Jahr zur erhöhten Beachtung des Feuerschutzes der deutschen Ernte aufgerufen worden. In der „Deutschen Polizei" verweist Ministerialrat Reppert vom .Hauptamt Ordnungspolizei auf die Vorschriften über die Lagerung vonErnte- vorräten und über die Gefährdung der Ernte durch Rauchen, Verwendung offenen Feuers, ungenügende Beaufsichtigung, Wegwerfen brennender oder glimmender Gegenstände. Er betont dabei, daß kein Brand aus- «gebrochen sein müsse, um den Tatbestand der Strafvorschrift zu erfüllen. Auf Grund zahlreicher Bestimmungen, die der Neichsführer ft seit dem Jahre 1937 erlaffen habe, werde in jedem Jahre in den Sommer- und Herbstmo- -naten eine Ernteschutzaktion durchge- ,führt, die zur ständigen Einrichtung geworden sei. Sie beziehe sich auf die Dreschvorgänge, auf die Prüfung der Maschinen, die Lagerung der Erntevorrätc, die Durchführung des Rauchverbotes, auf einwandfreie elektrische Anlagen usw. Ein besonders im Kriege .auftauchendes Problem seien die Kinder- brandstiftungen. Die Jahrgänge vom «vierten bis achten Lebensjahr seien hierbei am meisten beteiligt. Durch Kindergärten, durch .Mithilfe der Schule, der Partei und immer .wiederholte Hinweise soll hier Abhilfe geschaffen werden.
Vitamin-Aktion in öen Betrieben
Das Amt Gesundheit und Volksschutz in der DAF. wird auch im Winter 1912/13 wieder .eine Vitamin-Aktion in den Betrieben durch- ,führen. Das in den Vorjahren bewährte -Vitamultin kommt für die besonders /»schwer arbeitenden Volksgenossen zur AL- -gabe. Untersuchungen haben ergeben daß bei Verabreichung von Vitamultin der Gesundheitszustand der versorgten Betriebe ein sehr ' günstiges Bild aufweist und daß die UeSerbin iudung der Frühjahrsmüdigkeit und das Fehlen der Infektionskrankheiten auf diese vorbeugende Maßnahme zurückzuführen ist.
Elfriede Annemarie, T. d. Flaschners Sch., Millingen; Theurer, Manfred Georg, S. d. Hilfssägers Th., Kapfenhardt; Rathfelder, Waltraud Else, T. d. Schreiners R., Effringen; Huber, Erika, T. d. Hausdieners H., Calw; Weber, Maria Lore, T. d. Sägers W., Otten- bronn; Wössner, Manfred Bernd, S. d. Maurers W., Hirsau; Schrcurs, Sybille, T. d. Gold- und Silbcrschmicds Sch., Saarbrücken; Eggc- ling, Waltraud Luise, T. d. Textiltechnikers E., Kenthcim; Scheld, Ilse Annemarie, T. d. Oberfeldwebels Sch., Calw; Hennefarth, Ute Pau- lme Friederike, T. d. Obcrzahlmeisters H., Heil- bronn-Böckingen; Schandel, Erika Helene, T. d. Mechanikers Sch., Calw; Proß, Herbert Ernst, S. d. Hilfsarbeiters P., Stammheim; Nicdhammer, Dorothee Elsa, T. d. Kaufmanns N., Calw.
Heiraten: Pöstingcr, Friedrich Ignaz, Hauptamt!. SA.-ObertruPPführer, Bad Ischl mit Klingel, Luise, Verkäuferin, Calw; Lör- cher, Johann Friedrich, Kaufmann, Alzenberg mit Gackenheimcr, Elisabeth, Heimarbeiterin, Alzenberg; Ricxinger, Johannes, Mechanikermeister, Calw mit Pfrommcr, Anna Marie, Haustochter, Würzbach; Elbe, Willy, Werkzeugmacher, Mitinhaber der Fa. Elbe u. Sohn, Bissingen mit Rentschler, Erna Mina, Haustochter, Calw.
Sterbefälle: Rentschler, Friedr., Schuhmachermeister, Bad Liebcnzell, 40 I.; Hauber, Reinhold, Bankbeamter, Calw, 24 I.; Groß- mann, Gottlieb, Hilfsarbeiter, Bad Teinach, 63 I.; Daiber, Karl, Arbeiter, Schömberg, 61 Jahre; Mönch, Gertrud, geb. Epperlein, Köchin, Schömberg, 44 I.; Schaible, Marie, geb. Kalmbach, Zimermannsehefrau, Neuweiler, 39 I.; Gluth, Nikolaus, Obermeister, Calw, 70 I.; Müller, Katharine, led. Haustochter, Alzenbera, 20 I.; Gutbrod, Carl, Kaufmann, Calw, 80 I.; Stauffer, Sophie, geb. Listig, Kaufmannseh esrau, Worms, 39 I.; Schaufelberger, Katharine Maria, geb. Schmidt, Kaufmannswitwe, Calw, 79 I.; Müller, Anna Maria, geb. Seidt, Fabrikarbeiterschefrau, Alzenberg, 52 I.; Erlenmayer, Paul Gustav, led. Monteur, Calw,. 22 I.; Oerthle, Marie Agnes, geb. Gann, Witwe, Calw, 88 I.; Winkels, Dietrich, Pförtner, Duisburg-Hamborn, 49 I.; Seiz, Karl, Hafnermeister, Calw, 64 Jahre.
Die giftige Herbstzeitlose
In den Wiesen sehen wir jetzt die ersten Vorboten des Herbstes: Herbstzeitlosen stehen dort, wo im Hochsommer Feld- und Wiesenblumen aller Art im saftig hohen Gras grüßten. Vereinzelt fliegen noch schaukelnd Schmetterlinge über sie hinweg; sic werden Wohl die letzten „fahrenden Gesellen" des vergehenden Sommers sein. Die Herbstzeitlose hat ihren Namen „Zeitlose." Wohl daher, daß sie sich nicht an die eigentliche Blütezeit hält. Auch andere Namen trägt sie noch; so nennt sie z. B. der Volksmund im Schwäbischen auch „Lausblume", weil sie die Läuse vertreiben soll, oder „Spinnerin", da sie nach altem Volksglauben die in der herbstlichen Zeit in den Lüften hängenden Fäden, die den sogenannten Altweibersommer kennzeichnen, spinnt. Tie Herbstzeitlose enthält bekanntlich ein starkes Gift. Schon die alten Griechen hatten großen Respekt vor ihr und sie nannten die blaue Herbstblume „Ephimoren", d. h. „die in einem Tag Tötende". Nach bäuerlicher Auffassung ist bei einem frühen Erscheinen der Herbstzeitlosen mit einem sonnigen Herbst zu rechnen.
I'unstsn sinä Lranästikter!
eien VeeAe/ie
Wir wissen alle, daß Gummi einer unserer allcrwichtigsten Roh- bzw. Werkstoffe ist, und daß wir sparsamst damit Haushalten müssen. Dazu kommt ferner, daß durch die Einsparung der Kraftwagen manche recht wichtigen dienstlichen und eiligen Wege mi dem Fahrrad zu- rückgclegt werden müssen. Denken wir nur an nächtlichen Luftalarm, wenn Melder oder Helfer die verdunkelten Straßen benutzen.
Auch im privaten Leben: Ta liegt eine Frau in Wehen und wartet schmerzlich auf die Hebamme. Aber die kommt nicht oder zu spät — warum? Unbefugte Hände haben die Straße achtlos mit Glasscherben bedeckt, die ihren Fahrzeugreifen zerschnitten. Wenn auch die Aerzte ihre Kraftwagen behalten haben, so müssen doch Schwestern und Hebammen oft weite Strecken über Land mit dem Fahrrad zurücklegcn. Daher ist der Unfug: Glas- und Porzellanscherbcn, Blech und Email auf öffentliche Wege zu werfen, nicht nur ein öffentliches Aergernis, sondern in manchen Fällen geradezu verhängnisvoll!
Leider häufen sich die Fälle solcher grobfahrlässigen und oft boshaften Bestreuung der Wege mit Scherben und Nägeln in bedenklichem Maße, was Wohl zum Teil darauf zurückzuführen ist, daß sich selbst überlassene Kinder auf solche dummen Gedanken kommen. Eltern und Erzieher müssen hier mit Verständnis und Nachdruck eingreifen und ihre Kinder von solchem Tun abhalten und ihnen die möglichen Folgen vor Augen führen. Aber auch die Erwachsenen selbst müssen hier mit beispielhafter Disziplin vorangehen und Scherben und scharfe Gegenstände nur in die dafür bestimmten Behälter werfen!
RAS.
Für Zigaretten zu 3V» Pfennig das Stück sind auch Packungen zu 24 Stück zugetaffen. Die dazu erforderlichen Steuerzeichen entsprechen denen für Packungen derselben Größe für Zigaretten zu 4'/« Pfennig das Stück.
Die Böhmisch-Mährische Postverwaltung gibt zwei Sondermarken zu 60 und 40 Heller und 1,20 Kronen und 80 Heller zugunsten des Deutschen Rotes Kreuzes heraus. Schriftliche Bestellungen erledigt das Postamt Prag 1 Philatelie.
Oer Rundjunk am Montyg
Nelchsprogramm: IS bis IS Ubr: Gesangs- und Klavicrwcrke von Reinhardt, Richard Straub und anderen: 17.15 bis 18.80 Nhr: „Dies und das für euch zum Späh" (tänzerische Musik unserer Zeit): 20.20 bis 22 Uhr: „Bür jeden etwas" (Overnmelo- dien von Verdi und Leoncavallo, Operettenklänge von Lehar, Heuberger und anderen). — Dentschland- scnder: 15.15 bis 15.55 Uhr: Operettenmelodien: 17.15 bis 18.80 Mir: Gerhard Hüsch singt Lieder von BrahnrS nnd Richard Straub: LI bis §2 ilbr: Opern- und Konzertmustk von Händel.
Wochendienstplan der HÄ.
BDM. JM.-Gruppe 1/401. Monrag: Führcrinnendicust. Führerinncnschar um 20 Uhr in Uniform am Salzkasten. Schreibzeug und Heilkräuterlisten mitbringen! — Dienstag: Alle JM.-Führcrinnen um 19.45 Uhr mit 20 Pfg. am Gcorgeneäum (Film). — Mittwoch: Gruppenappcll. Antreten der JM.-Gruppe in tadelloser Uniform 15 Uhr Salzkasten. Restliche Heilkräuter mitbringen!
Einreise in das Operationsgebiet Ost
Das Oberkommando des Leeres macht darauf aufmerksam, daß Zivilpersonen nur dann In das Operationsgebiet Ost einreisen bzw. die Ostgrenzen der Reichskommissariate ^Ukraine und Ostland überschreiten dürfen, /wenn sie im Besitz eines Dnrchlaßschei- nes Ost sind. Dies gilt auch für Zivilpersonen, die im militärischen Auftrag reisen. Der Durchlaßschein ist über die anftraggebende Dienststelle unter gleichzeitiger Vorlage einer Unbedenklichkeitsbescheinigung des zuständigen Wehrmeldeamtes (für Personen im Alter von 18 bis 45 Jahren) bei den Prüfstellen des OKH. zu beantragen.
Warnung vor einem Betrüger
Kürzlich ist vor einem Schwindler gewarnt worden, der von Haus zu Haus geht und vorgibt, er habe für einen „zufällig" nicht anwesenden Hausbewohner Medikamente abzugeben. Er übergibt dann einen Briefumschlag oder ein Paket mit wertlosem Inhalt und läßt sich den Rechnungsbetrag aushändigen. Dieser Schwindler ist setzt erneut im Land aufgetreten, hat aber seine Taktik geändert. In den von ihm abgegebenen Schwindel- paketen sollen sich nunmehr Zigaretten, Armbanduhren usw. befinden. Die Kriminalpolizei warnt erneut vor diesem Betrüger und bittet bei Entgegennahme von Paketen für den angeblich abwesenden Nachbarn vorsichtig zu sein. Der Täter ist etwa 25 Jahre alt, ungefähr 1.65 Meter groß, hager, schmales, bleiches Gesicht, bartlos, dunkelblondes Haar, spricht schwäbische Mundart. Bei Auftauchen wird gebeten, die Festnahme des Betrügers zu veranlassen.
Calwer Stqndesnachrichten
Monat August
Geburten: Böll, Brigitte-Eleonore, Tochter des Kaufmanns B., Apuama-Carrara/Jta- lien (z. Zt. Teinach); Rentschler, Dieter Richard, S. d. Strickers R., Alzcnbcrg; Epp, Hans-Peter, S. d. Schlossers E., Ernstmnhl; Blatz, Karlheinz, S. d. Krankenpflegers B., Calw; Stopper, Gcrlinde Helene, T. d. Res.- ^ok.-Führers St., Calw; Engelhardt, Horst -mil. T- d. Fuhrmanns E.. Calw: Schund,
Jeder sein eigener Gesundheitswiichter
jVIlln kann mekr Krankkeiten verkitten al8 man denkt
, dl80. Nie ist die Forderung „Du hast di Pflicht gesund zu sein" so am Platze gewesci wie heute bei unserem deutschen Volk. Wen immer noch in manchen Köpfen der Gedcmk puckt, daß der Krieg nur an der Front ent chieden wird, und sie alles, was nicht direkt mi ihr in Verbindung steht, als unwichtig ansehen so möchten jene doch einsehen, daß erstens eil ganz enger Zusammenhang auch in gesundheit lichen Dingen zwischen Front und Heimat be steht und zweitens^ daß es auch in der Heima das allcrwichtigste ist, gesund und lei stuugs fähig zu sein. Jeder, keiner ausgc nommen, vom Rüstungsarbeiter über dei Bergarbeiter zum Bauern und Ingenieur ebenso wie der Lokomotivführer und der Arzl sie alle müssen im Vollbesitz ihrer Kräfte dei Forderungen des Krieges gewachsen sein. Jede Arbeitstag, der durch eine Krankheit ausfälli ist ein Verlust, der uns an Arbeitsleistung fehlt und der nicht wieder aufzuholcn ist.
Nun kommen die ganz Klugen und sagen schließlich kann ich ja nichts dafür, daß ich krau werde! Und gerade dieser Einwand, den mai immer wieder hört, ist falsch. Wir können ebei in vielen Fällen etwas dafür, daß wir krau werden. Jeder weiß, daß sein Anzug gut er halten bleibt und länger getragen werden kann wenn er gepflegt wird. Jeder Schulbub reinig und ölt sein Fahrrad, damit es seinen Diens nicht versagt. Wenige wissen, daß es bei ihren Körper ähnlich ist, und die allerwenigsten tm etwas für diesen Körper. Es darf heute nich mehr Privatsache des einzelnen sein, ob er lei stungssähig ist oder nicht, sondern es ist di Pflicht eines jeden, das bestmögliche hervor zubringen. Jeder wird zugcbcn, daß wir mch leisten würden, wenn die Erkältungskrankhei tey eingeschränkt werden könnten. Gerade die seu Erkältungskrankheiten können wir aber seh wirksam entgcgentreteu, indem wir unsere! Körper abhärten und damit von der Witte
rung unabhängig machen, weil er anpassungsfähig ist. Wenn wir nun die 'Sonntage dazu nehmen wollten, unseren Körper einmal mit Luft, Sonne und Wasser in Berührung zu bringen, wenn wir uns dazu aufschwingen würden, uns morgens einmal kalt abzuwascheu und ein Paar Kniebeugen zu machen oder wenn wir unsere Freizeit em wenig vernünftiger gestalten wollten, dann wäre schon viel geholfen. Es ist so geworden, daß wir heute unter Erholung nicht mehr Entspannung, Ausruhen und neues Kraftschöpfen verstehen, sondern die meisten verlangen einen neuen noch stärkeren Nervenreiz, wenn sie sich entspannen sollten.
Warum ist die Wirtschaft ein besserer Erholungsort, als der Wald oder ein Wiesenweg? Warum werden die stark beanspruchten Nerven nicht einmal ganz einfach in Ruhe gelassen, indem wir früh zu Bett gehen? Warum empfinden es so wenige Menschen als Erholung, wenn sie etwas für ihren Körper tun? Wir müssen dahin kommen, daß wir eine gute Luft oder ein Bad genießen und nicht in dem Rauch einer Zigarette den einzigen und höchsten Genuß sehen. Denn was nützen uns alle Mütterberatungsstellen, Kindergärten, Kindertagesstätten, die Kinderlandverschickung, die ärztliche Überwachung in der Schule icktd der HI., wenn der Junge mit 18 Jahren zu rauchen anfängt und damit seine Gesundheit schädigt, für die bis jetzt alles getan wurde? Wenn wir fordern, daß heute jeder ein vernünftiges und gesundes Leben führt, dann ist das nicht der Mahnruf antigermanischcr Gesundheitsapostel und Reformer, sondern die Forderung des deutschen Volkes an jeden Volksgenossen. Es kann nicht die Aufgabe des Rcichsgesnndheitsfübrcrs und der Gesundheitsämter allein sein, das deutsche Volk gesund zu erhalten, sondern jeder deutsche Volksgenosse hat in erster Linie sein eigener Gesundbcitswächtcr zu sein.
VON vklvl WlNvk
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„Wenn er dich nun — vergißt?" stieß Erika schließlich hervor.
„Sa'ja —?" antwortete Manja sinnend. „Nein, vergessen wird er mich wohl nicht."
„Ich mcme — wenn er nun nie mehr zu dir zurückkebrt?"
„Damit habe ich längst gerechnet", lautete die Antwort, die Erika Sega! vollends verwirrte. „Ja, Rika, es ist so. Ich habe ihm das Leben in einer entsetzlichen Zeit leichter machen können. Ich habe miktragen dürfen an seiner Last. Er war oft wie ein trotziger, guter Junge. Und ich bin um Jahre älter als er. Für mich genügt es, einem schönen, schönen Traum hingegeben gewesen zu s sein --"
Diese Worte Manjas erschütterten Erika bis ins Innerste.
„So wollen wir hoffen, daß Sasso nicht um- sonst diesen Flug in die Wüste unternimmt", sprach Erika leise. „Wenn aber Sasso und Ulla das ' Tagebuch des Toten nicht finden?"
Ein kleines Lächeln bildete sich um den Mund Manjas.
„Ich glaube, es ist gar nicht so wichtig, daß sie den Beweis seiner Unschuld finden, sondern — daß sie ihr Glück finden!"
Da griff Erika bewegt nach den Händen Manjas und barg ihr heißes Gesicht darein.
„Dein Herz möchte ich haben, Manja! Dein stilles und starkes Herz!"
18.
,Zst Ihnen unter den gestrigen Zeitungsmeldungen nichts ausgefallen, Steinbrecher?" wandte sich der Untersuchungsrichter an den Kriminial» kommissar, als dieser mit einem dicken Aktenbündel unter dem Arm sein Zimmer betrat.
„Ich habe viele Berichte gelesen", antwortete der Gefragte. „Welchen meinen Sie, Doktor?"
Plessow runzelte ärgerlich die Stirn.
„Das müßte Ihnen doch sofort ausgefallen sein! Ich weise Sie darauf hin, daß uns im Augenblick noch immer die Sache mit Folkening ausreichend beschäftigt!"
„Ach so! Folkening — richtig", brummte der Kommissar. „Der Chefpilot der Ramin-Werke arbeitet an einer neuen Erfindung, so lautete die Pressenotiz. Stimmt. Das habe ich gelesen."
„Und Sie haben sich dabei keine Gedanken gemacht?"
„Offen- gestanden — nein, Doktor! Sie wissen, daß ich von der ganzen Geschichte keine sensationellen Wendungen mehr erwarte. Wir fuchsen uns hier wie die Wilden in den Fall hinein, der am Ende gar keiner ist."
„Ihre Skepsis ist mir bekannt", entgegnete Plessow unmutig. „Von einem Kriminalbeamten sollte man eine ganz andere Einstellung erwarten dürfen!"
„Ich weiß — ich weiß!" gab Steinbrecher ungerührt zurück. „Sie sind mit mir — was die Verfolgung der Angelegenheit Boysen—Folkening anbetrifft — höchst unzufrieden. Ich meine: Was soll man denn noch tun, um den Herrn Staatsanwalt zufrieden zu stellen? Wir haben glücklicherweise die Genehmigung der italienischen Regierung erhalten, in den Sanddünen von Eldeyen die Exhumierung der Leiche des Harald Boysen vorzunehmen. Wir sind dabei, eine Gruppe aus Aerzten und Wissenschaftlern zusammenzustellen, ein Aufwand, der uns eine hübsche Kleinigkeit kosten dürfte. Die Vorbereitungen für die Expedition sind in vollem Gange. Zwei, drei Wochen dürften vergehen, ehe die Herren von der Kommission abreisen können. Ist das nicht genug getan?"
„Man mühte meinen, es wäre eine für Sie dankenswerte Aufgabe, die Expedition begleiten zu dürfen?" entgegnete Plessow.
Der Kommissar machte eine ablehnende Handbewegung.
,Zch mache mir absolut nichts daraus", erwiderte er. „Weil ich eben nach wie vor überzeugt bin, daß es schade um die Zeit ist, die man für eine zwecklose Sache aufwendet. Sehen Sie, Doktor, da habe ich hier den Fall Mätthies", und er klopfte dabei auf das Aktenstück. „Das ist eine Aufgabe für mich! Ein Dutzend Kollegen haben sich daran die Zähne ausgebissen. Immer wieder ist der gerissene Schurke durch die Maschen des Gesetzes geschlüpft. Diesen Banditen endlich zur Strecke zu bringen — das ist eine lohnende Aufgabe!"
„Mein Gott — Hochstapelei, Betrug, Heirats- schwindet!" bemerkte der Untersuchungsrichter geringschätzig. „Was bedeutet das gegenüber einem Fall Boysen—Folkening? In dem es um einen Mord geht?"
„Einen Mord, der in Wirklichkeit nur ein Selbstmord ist", fiel Steinbrecher ein. ,/Ich habe mir diesen Folkening genau angesehen, ich habe seinen Lebensweg verfolgt und seine Kameraden verhört. Da ist kein schwacher Punkt zu finden."
»Zugegeben! Aber der Ausbruch des Hasses ist unberechenbar. Dafür haben wir in unserer Praxis tausend Beweise."
„Richtig. Ich verlasse mich -in verzwickten Fallen aber aus meinen Instinkt. Nicht zuletzt verfüge ich über eine gute Menschenkenntnis, die mir sagt, daß Folkening — auch im Affekt! — eine solche Tat nie begehen könnte."
„Da gehen unsere Ansichten beträchtlich aus- einander, mein Lieber", erklärte Plessow, auf sei» nem Standpunkt beharrend. „Um keine unlieb- samen Ueberraschungen erleben zu müssen, habe ich auf alle Fälle veranlaßt, daß Gelting einen Besuch bei Folkening macht." , ^
Der Kriminalkommissar schwieg auf diese Er-
Ich hörte vor wenigen Sekunden das Motor- rad' unseres guten Gell'ing km Hof knattern. Er wird uns berichten, wie die Sache mit der Erfindung steht."
Auf dem Flur wurden bereits die sich nähernden schweren Schritte eines Mannes vernehmbar.
Mit etwas gerötetem Gesicht trat Wachtmeister Gelting ein. Cr legte flüchtig grüßend die Hand an den Helm.
„Herr Doktor — er ist fortl" stieß er dann erregt hervor.
Plessow sprang auf.
„Folkening? Geflüchtet?" , ^ -
„Ja! Er war jedenfalls nicht im Hause. Seine Wutschasterin beteuerte mir, nicht zu wissen, wo- i-i" (Bon olat.I