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Schläfe und Angesicht, was ihr recht gut tekam. Sie sah »och blaß und ermattet «us, kam jedoch so dem Ritter nur noch reizender vor. In seinem Auge, da» er nicht von ihr abzuwenden vermochte, war da« unwillkürlich schüchterne Flehen um Liebe. Seine Blicke drangen in da» Herz der Jungfrau cm liebliche» Roth über­hauchte schnell ihre Wange, Kurd ergriff ihre Hand und drückte sic an seine Lip­pen. Sie .zog sie samt zurück. Eben kam der Abt hinzu. Er hatte die Frau von Thuru auf ein Gastzimmer bringen lassen, und sic schien die Gegenwart de» Fräuleins zu .wünschen. Irmeifgard war Noch so angegriffen, daß sie sich die Trep­pe hinaus an den jungen Ritter halten mußte.

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Der Abt bemerkte wohl den Eindruck, Welche» die schone Irmengard aut den jungen N-tter machte, und als die Frauen nach einigen Stunden sich wieder wegde- gcben hatten, sagte er zu ihm:

Sprich ausrichtig, Kurd, was meinst zu dem Fräulein ?

Dem Ritter wurde zwar ziemlich warm bei dieser Frage; allein er war nie ge­wohnt gewesen, Winkelzüge zu machen Und antwortete aufrichtig:

Ehrwürdiger Herr Lehm, wenn es auf mich ankäme, so würde sie meine Hau-frau.

Ich würde gern den Segen dazu ge­ben» erwicdcrte der Abt, aber cS ijr noch ei» schwerer Stein aus dem Wege zu raumen.

Kurd wurde unruhig, und der Abt gab ihm folgende Aufklärung:

Du warst noch jung, als dein Daker starb, ich erzog dich, und von uns kamst du an daS Hoflagcr deines Lchcnherrn, des Grasen von Spornheim, deßwegen weißt du auch wenig von dem, was in deinem Hause vorgcgangen. Dein Vater und der alte Fuji von Hoheneck lebten in

langer Zwietracht und befehdeten sich ei» nige Jahre hindurch. Der Streit wurde endlich ausgctragcn, doch mochten sie wohl nie mehr so recht ein Herz zu einander haben, denn es ist nichts brüchiger, al» eine geflickte Freundschaft. Einst, beim Wein, brach der alte Groll wieder hervor, stärker denn ehemals. Dein Vater ver­wundete seinen Gegner mit spitzen Wor­te» sic beschicdcn sich zu einem Zwei­kampf binnen acht Tagen. Am sechsten Tage siarb dein Vater plötzlich, und der Hohenecker kann c» ihm im Grabe nicht vergeben, daß er auS der Welk gegangen, ohne Genuzthuung. Nun fürchi' ich, sein Haß möchte sich aus dich sortpflanzen.

Aber vielleicht besänftigt er sich, wenn ich um die Hand seiner Tochter werbe.

Der Abt schüttelte den Kops. Es gicbt Menschen, sagte er. denen der Haß eine bittere Last ifi, und sie werfen ihn bald ab; cs gicbt aber auch Menschen, die has- sc» müssen, weil sie nicht lieben können.

Der Ritter begriff diese Worte nicht ganz, und da auch der Abt ihm nicht alle Hoffnung benahm, und treuliche Hülfe versprach, so kam ihm diese Schwierigkeit eben nicht so groß vor, und meinte über­haupt Irmengards Neigung sry hier da» Wichtigste und alles klebrige Kinderspiel, sobald er sich nur erst dieser gewiß hal­ten dürfe.

Mit der Sehnsucht der Hoffnung der Liebe in der Brust eilte er auch denselben Nachmittag wieder an das Ufer des Wald­bachs, und nicht lange, so kam auch dir schöne Irmengard den Hügel herab. Sie sah bald über den Strom herüber, bald aus den Nachen, und schien unemschlos- scn, ob sie die gewöhnliche Luftfahrt wie­der beginnen sollte. Den Ritter konnte sie, wegen dcS Gebüsches, nicht bemerken. Nach einer Weile trat sie wirklich in da» Fahrzeug und ruderte eine kleine Strecke aus und ab, doch ohne sich vom Ufer zu entfernen. Kurd stand in ängstlicher Er»

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