— S9 —
Fleisch-Preiße.
Rindfleisch.i Pfund 6kr.
Hammelfleisch ...» — zkr.
Schweinefleisch mit Speck r — flkr.
_ — ohne — r — 7 kr.
Kalbfleisch.» — 6kr.
Brod-Taxe.
Kernenbrod . . . . s — Lokr»
, Kreuzerweck schwer . 12 Loth.
In Altenstaig, den 11. März 182Y.
Dinkel » Schfl. 5fl.zokr.5fl.2okr. zfl.izkr. Haber 1 Schfl. 4fl-— kr.3fl.54kr. zfl.Mr. Kernen 1 Sri. 1fl.z2kr.1fl.5vkr.— fl.—kr. Roggen 1 — ifl.i2kr. ifl.iokr. ifl. skr. Gersten 1 — ifl.—kri—fl.zükr.—fl-zSkr.
Anekdoten und Erzählungen.
Die Rache.
(Fortsetzung.)
Er konnte den Anbruch der nächsten Morgens kaum erwarten, und als um die neunte Stunde da» erste Zeichen zur Todtcnfeier mit der Glocke gegeben wurde, trat er an ein Fenster, aus welchem die Aussicht auf den Weg gicng, der von der weißen Burg hcrüberführte. — Als jetzt zum zweilenmale geläutet wurde, kam ein Zug da» Thal herauf. Zwcj Frauen in tiefer Trauer ritten voran, und ihnen folgten mehrere Diener. Sie stix. gen im Klosterhofe ab und begaben sich sogleich in die Kirche. Der Ritter von Dachau erkannte auf den ersten Blick die schöne Irmengard, auf deren Schulter sich die Cdelfrau stützte. Er eilte nun ebenfalls nach der Kirche und nahm sei. nen Sitz so, daß er die Jungfrau bequem sehen konnte, ohne von ihr bemerkt zu werden. Nachdem das Hochamt beendigt mid Vas Requiem gesungen war, kam der Abt und ließ die Gruft öffnen, in welcher
der Leichnam de» Ritters von Ächurn ruA te. Die Edrlfrau und Irmengard rrho» den sich von ihren Betstühlen, und fliegen in da» Todtcn-Gewölbe hinab» Voran gieng ein alter Mönch, in Chorhemd und Stol, mit einigen Klosterbrüdern, welche brennende Kerzen, Rauchfaß Und Weih, kesse! trugen. Den jungen Ritter trieb ein ängstlicher Vorgefühl, den Frauen zu folgen. Er blieb jedoch auf der unter» sie» Stufe flehen, während die UebrigeN zu dem Grabe des Ritters, traten, welches am Ende de» Gewölbe» in Stein auSge» hauen war. Der Mönch sprengte geweih* tes Wasser und räucherte und sprach die Worte der ewigen Ruhe — La sank die Edelfrau mit einem Schrei ohnmächtig nieder; Irmengard wankte blaß, wie eine Leiche, auf sie zu und schien sich kaum selbst mehr halten zu können. Kurd be» sann sich keinen Augenblick — mit drei Schritten war er beim Grab, faßte die sinkende Jungfrau in seine Arme und trug sie au» dem Grabgewölbe hinauf in die Kirche, wo sie auch alsbald wieder die Augen aulschlug. Sie schaute den Ritter verwundert an, besann sich einen Augenblick, und gelangte erst jetzt wieder zum vollen Bcwußtscpn.
Wo ist meine Muhme? fragte sie. Ach der häßliche Todlengeruch in der Gruft und die traurigen Erinnerungen haben ihr wohl noch Schlimmeres zugefügt, als mir.
Die Frau von Thurn ist in guten Händen, antwortete der Ritter. Der Pa» ter Bruno und die Brüder haben sie ge» wiß zu sich gebracht. — Erlaubt mir, Fräulein Irmengard, daß ich Euch jetzt hinaus ins Freie führe, damit Ihr Euch schneller erholen mögt.
Irmengard gieng. auf des Jüngling- Arm ^stützt, au» der Kirche in den schö» nen raumi'gen Hof, wo zwei Rdhrdrun» nen frisches Bcrgwaffer auSgoffen. Ir« mengard wusch sich an einem derselben