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dankt, den er gar nicht erhielt, ist nicht recht, aber pfiffig.

' Daß Gott dem armen Narren K. ein Amt gegeben hat, ist recht, denn die ar­men Narren wollen auch leben; daß er aberdenkt, Gott habe ihm mit dem Amte auch Verstand gegeben, daS ist nicht recht.

Daß der Rezensent L. schlechte Schrif- ten tadelt, ist recht; daß er aber selbst keine besseren zu verfassen vermag, ist nicht recht. ^ ^

Daß der Haushofmeister M.^tbohlfeil die Maaren einkaufet, ist recht; daß er sie aber seiner Herrschaft thcuer änrech- net, ist nicht recht. *

Daß Herr v. N. mit seinem Aufwan- dc Geld unter die Lerne kommen läßt, ist recht; daß der aber nächstens mit einer Krida seine Gläubiger prellen wird, das ist nicht recht:

Daß der adoptirte Ausländer O- sein Vaterland, welches er hungrig verließ, bis über die Sterne lobet und preiset, ist recht; daß er aber gegen Würtemberg, wo er sich vornehm »ichiet, mit undant- darcr Frechheit loSzicht, ist nicht recht.

Daß der schnurbärrige P. eine Narbe im Gesicht hat und sagt, er habe sie im Felde erhalten, ist recht; daß er aber ver­schweigt, zu sagen, er habe sie auf dem Lande in einem Wirthshaus erwischt, das ist nicht recht.

Daß Herr Q. ökonomisch zu Werke geht, ist recht; daß er aber dem Arbei­ter seinen verdienten Lohn abzwackt, ist nicht recht.

Daß Herr R. einzelne Verordnungen, Mandate und-Ncscripte gesammelt, und durch gedungene Schreibcrsknechte in ein Ganzes, zusammcnschreibcn ließ, ist recht; daß 'er, sich aber deßwegen für einen gro­ßen'und wichtigen Schriftsteller ansieht, das ist gar nicht recht.

Daß. Herr S. sehr sparsam ist, daS ist recht, daß aber derselbe seine Schweine selbst schlachtet- das ist nicht recht..

Daß Herr T. durch fein ganzes Leben bemühet war, etwas Nützliches zu erfin­den, ist recht; daß er aber darüber vor Hunger starb, und ein Anderer, der da» Erfundene bearbeitete, reich und geehrt wurde, ist nicht recht.

Daß der Stolz des dankbaren Vater­landes dem gelehrten U. nach seinem To- de ein Monument errichtete, ist recht, daß es ihn aber bei seinen Lebzeiten hungern ließ, ist nicht recht.

Daß Herr V. sagt, seine alte Geniah- lin scy nicht mehr jung, ist recht; daß er ihr aber neulich aus Versehen statt de» Salzes, Arsenik in die Suppe gab, ist nicht recht. . . / .

Daß Herr W. auf dem Hackbrcte dkR Grenadicnnarsch schlage» kannj ist recht; daß cr aber deswegen Capellmcistcr wer­de» will, ist nicht rocht. - '

^Daß Herr T. alle Jahre einem Ver­walter vom Lande Schuhnägel und.Stir- sclwichs znsendet, ist recht; daß er sich aber deswegen einen herrschaftlichen Agen­ten titiiliren läßt, ist nicht recht-

Daß Herr P. das Kraut ciutreken und Schweine füttern kann, ist recht; Haß er aber deswegen ein Concipist werden will, ist nicht recht.

Daß Herr Z. mit einem prächtigen englischen Frack Parade macht, ist recht; daß cr aber ein zerrissenes, schmutzige» Hem? am Leibe tragt, ist nicht recht.

Wenn recht viele neue Abnehmer zu diesem Blakte gürigst eintretcn wollen. Das ist recht, wenn aber welche austretcn wollten, das wäre gar nicht recht.

Mir ist in dieser Welt Manches nicht recht und es muß mir dennoch recht scpn; ich habe es bereits auch schon dahin ge­bracht, daß ich manch Mal sage, es sev recht.

Auflösung des Räthselr in Nro. ivz.

Erb^ Ebe». Rrb§.