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Außcramtllche Gegenstände.

Nagold. Ich mache dem ver­ehrten Publikum im Oberamts-Be» zirke Horb die ergebenste Anzeige, daß dieß Intelligenz-Blatt alle Wo­chen 2mal erscheint, und zwat Frei­tags und Dienstags.

Der Betrag des Jahrgangs ist r fl. Zo kr. und muß halbjährig vor- ausbezahlt werden. Da ich mit dem Amtsboten von V.ollmaringe» durch Akkord übereinkam, solches alle Boten- tage bei mir abzuholen und nach Horb zu spediren, so ersuche ich bei demsel­ben die Bestellungen zu machen, und Briefe an mich rc. ihm mitzugeben, F. W. Bischer, Buchdrucker.

Nagold. Der Unterzeichnete empfiehlt sich als Miniatur-Portrait- Maler. Neben den möglichst billigen Preisen haftet er für Ähnlichkeit sei­ner Bilder; der Zeit-Aufwand der Sitzenden beträgt im Ganzen nur 1^/2 Stunde.

Der Unterzeichnete hielt diese An­zeige für nothwendig, da er nur kurze Zeit sich in der Gegend aufzuhalten, gesonnen ist.

Nagold, den 29. Decbr. 1828.

Heinr. Lang, Portraitmaler.

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Recht und nicht recht.

Daß der Gasiwirth A. um einen bil­ligeren Preis Stiefel »erlangt, ist recht;

daß er aber selbst die Maß Wein um r fl. autschänkt, die er mit genug Gewinn um 24 kr. ausschänkrn könnte, ist nicht recht.

Daß der sprachkundig« Monsieur B. alle Tage in fünf Sprachen betet:Gib uns heule unser tägliches Brod!" ist recht ; daß er es aber in keiner einzigen Spra­che verdient, dieß ist nicht recht.

Daß Herr C. über die Trunkenheit schimpfet, ist recht; daß er aber selbst alle Tage besoffen ist, da« ist nicht recht.

Daß der Wirih und HauSinhaber D. die Wein - Lizitationen besucht, ist recht; daß er aber von jeder Lizitation nebst ei. ncm derben Rausche auch noch zehn Maß gestohlenen Wein nach Hause trägt, ist nicht recht.

Daß sich der karge und schmutzige Filz E. ein großes Vermögen angerhrlicht, ist recht; daß man ihm aber auf seinem Grabstein die schöne Lüge griffelte:Hier ruht der tugendhafte Herr E.", das ist nicht recht.

Daß der gerechte Herr F. feinem Eibe getreu, sich nicht bestechen läßt, und seine Protektion an keinen reichen Dummkopf verkauft, ist recht; daß er aber die Prä- fentenmacher an die unbeeidete Küche sei­ner Frau «»weiset, ist nicht recht.

Daß Herr v. G. auf die Verdienste seiner verstorbenen Ahnen stolz sep, ist recht: daß er aber den Kartoffeln gleicht, deren nützliche Frucht unter der Erde be­graben liegt, da» ist nicht recht.

Daß Herr H. für die Wohlthaten, die er im verjüngten Maßstabe zuweilen aus- übet, keinen Dank und kein Lob annch- men will, ist recht; daß er e» aber bleS in der Absicht thut, weil er glaubt, er werde deswegen noch mehr gelobt wer­den, dieß ist nicht recht.

Daß der Journalist I. manch Mal im Jahre etwa» Verdauliche» den Lesern austischet, ist recht; daß er aber am En- de de» Jahre» bei Ankündigung einer neuen Pränumeration für den Beifall