-4us Stadl und Kreis caiw
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Von Georg Stammler
Segen über dich, Brot!
Du baust den Leib, du stillst die Not.
Segen über alle, die dich genießen.
Segen über alles Wachsen, alles Sprießen, über jeden Halm, der im Felde nickt, über jedes Haupt, das zum Himmel blickt! Segen über jede lichte Hand, die da Liebe streut ins dunkle Land, über jeden Arm, der schasst,
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Neue Vitamin-Aktion der OAF
Betriebe müssen sofort Bestellscheine ausfüllen N88. Die positiven Ergebnisse der 1 und 2. Vitamin-Aktion der Deutschen Arbeitsfront haben Reichsorganisationslerter Dr Ley veranlaßt, eine 3. Vrtammaktwn (1943) nr die Wege zu leiten. Die Betriebs die.ihre Gefolgschaftsmitglieder an der 3. Vrtamrn-Aktwn teilnehmen lassen wollen, können dre Bestellscheine bei der für sie zuständigen K reiswaltu ng der DAF. anfordern. Die ausgefüllten Bestellscheine muffen bis spätestens 10. September 1942 der zuständigen Kreiswaltung vorgelegt werden. Später eingehende Bestellscheine können nicht mehr berücksichtigt werden. Da die zur Verfügung stehende Roüstoffmenge nicht unbegrenzt ist, muß sich die Deutsche Arbeitsfront wieder eine gewisse Steuerung der Aktion Vorbehalten, damit Gewähr dafür gegeben ist, daß die Rü
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zeichnung ist deshalb unbedingt anzugeben. Bestellscheine ohne Angabe der Betriebskenn- zeichnung werden nicht berücksichtigt.
Verteilt wird wieder das bewährte Vitamin- Präparat Vitamultin. Die Aktion soll am 1. Februar 1943 beginnen und drei Monate dauern. Feder Arbeitskamerad benötigt für die Dauer dieser Aktion 90 Plätzchen Vitamultin bei einer Tagesgabe von einem Plätzchen. Das sind 7V- Rallen, zum Preise von insgesamt 1,98 Mark. Eine Rolle enthält 12 Plätzchen, so daß 50 Rollen oder 00 Vitamultin-Plätzchen den Bedarf von 6 bis 7 Gefolgschaftsmitgliedern in drei Monaten decken. Die in Auftrag gegebene Nollen- zahl muß durch 50 teilbar sein, da nur Originalkartons zu je 50 oder 100 Nolle» abgegeben Werden können.
Ehestandsdarlehen erleichtert
Wird ein Ehestandsdarlehen drei Monate nach der Bewilligung nicht in Anspruch genommen, so sind die Finanzämter verpflichtet, die Bewilligung der Ehestandsdarlehen zu überprüfen und gegebenenfalls zu widerrufen. Infolge der Kriegswirtschaft werden vielfach Schwierigkeiten bestehen, die Bedarfsdeckungsscheine auf Grund der Ehestandsdarlehen zur Beschaffung von Möbeln nsw. zu verwenden. Es ist daher vielfach beantragt worden, die Aushändigung der Bcdarfs- deckungsscheine bis zur Beendigung des Krieges oder bis zur Entlassung des Ehemannes ns dem Wehrdienst zu rückzu stellen. !>e der Reichsfinanzminister in einem Erst bestimmt, ist solchen Anträgen zu ent- > rechen. Sind Bedarfsdeckungsschcine ausgeben worden, so können sie jedoch nicht n rückgenommen werden. Dies ist auch icht erforderlich, da ihre Verwendung an eine Frist und innerhalb des Deutschen Neides an keine örtlichen Grenzen gebunden ist. Wichtig ist jedoch, daß die Ehestandsdarlehen zu tilgen sind, auch wenn die Bedarfsdeckungsscheine zur Zeit noch nicht verwendet Werden können.
Oer Rundfunk am Freitag
Reichs,r-aramm: IS vis 18 Uvr: volkstümliche Musik aus deutschen Gauen: 16 bis 17 Uvr: Kon- »ert- und Ovcrnfenduna: 17.15 bis 18.38 Uvr: „Srober SeterabenS": 28.28 bis 21 ubr: „Die klingende Leinwand". — Deutschlandsender: 17.15 bis 18.88 Uvr: Nachmittaaskonzert: 28.15 bis 21 Uvr: Musik des rbeiniliben Komvonisten Hermann Unser.
Schutz der Ernte
Leider muß immer wieder festgestellt werden, daß durch unsachgemäße Arbeit bei der Ernte und beim Drusch des Getreides sehr erhebliche Verluste entstehen. Oftmals werden sie durch die Ungunst der Witterung noch gesteigert. Witterungsschäden kann man aber durch die Art der Aufstellung des geschnittenen Getreides auf ein Mindestmaß Herabdrücken. Bei gutem Wetter ist das Aufstellen des Getreides in Stiegen
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ausgezeichnet, da Sonne und Wind so eine gute Angriffsfläche haben. Natürlich hat das dann auch der Regen, deshalb sollte man in regenreichen Gegenden die Garben etwas anders aufstellen. Man legt vier Garben auf den Boden und bindet sie unter den Aehren zusammen. Dann richtet man sie auf. Sie bilden jetzt ein festes Fundament, an das man seitlich anschließend weitere 6 Garben stellt, so daß die Form einer Stiege heranskommt.
Regnet es nun längere Zeit und besteht die Gefahr, daß die Körner anfaugen zu keimen und zu quellen, so stellt man die Garben um. Die zur Prrppe zusammenqebundenen vier Garben läßt man stehen. In die Lücken der Puppen stellt man vier Garben. Aus der Stiege wird dann
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ein Kegel, den man an der Spitze mit einem Band zusammenbindet. Bon den noch verbleibenden 2 Garben löst man das Band und bindet sie dicht unter den Aehren neu. Dann knickt man sie an dieser Stelle ab und benützt sie als Deckgarben. Kegel und Deckgarben umschließt man nun im unteren Teil mit einem längeren Strohfeil und dann ist alles, jede Aehre bis auf die letzte Deckgarbe gegen Regen, Sturm und Vogelfraß geschützt. Diese Art der Trocknung ist in regenreicher Zeit sehr zu empfehlen. Durch rechtzeitigen Schnitt des Getreides mit dem Binder, ausgerüstet mit allen modernen Zusatzgeräten, sorgfältige Aufstellung, Vorsicht beim Einfahren und sorgsame Herrichtung der Dreschmaschine lassen sich Verluste weitgehend herabsetzen. Auch sollte man das Getreide in Gruppen entsprechend der Wagenlänge aufstellen, hohe und breite Erntewagen laden und vor allem möglichst vom'Felde weg dreschen.
Unser Erfolg bei der Ernte wird immer erst
dann ein vollständiger sein, wenn wir sie gegen die Unbilden der Witterung Witzen und möglichst ohne Verluste einbringcn.
Kriegerkameradschafts-Schießen in Calmbach.
Im Kampf um die Kreismeisterschast im Schießen standen sich auf dem Schießstand in Calmbach vergangenen Sonntag die besten Mannschaften der Kriegskameradschaften Herrenalb, Wildbad und Birkenfeld gegenüber. Die seitherige Kreismeistcrmannschaft der Kriegerkameradschaft Herrenalb errang auch hierbei zum 2. Mal den Sieg mit 410 Ringen gegenüber Birkenfeld mit 399 Ringen und Wildbad mit 395 Ringen.
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Besenseld. An einem unbewachten Uebergang der Albtalbahn in der Nähe von Ettlingen stieß der Lastzug von Finkbeiner L KlumPP mit der Albtalbahn zusammen. Die Maschine des Zugs bohrte sich in das Führerhaus, der Rohöltank entzündete sich, sodaß es sofort eine hohe Stichflamme gab. Der Beifahrer Gustav KlumPP von Schorrental wurde dabei eingeklemmt und erlitt so schwere Brandwunden, daß er im Krankenhaus starb. Der Fahrer Albert Ziefle von Erzgrube, den es bei dem Zusammenstoß aus dem Führerhaus herauswarf, erlitt ebenfalls Brandwunden und sonstige leichtere Verletzungen.
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HJ.-Bann Schwarzwald 401. Der Leiter der Stelle Jugendfilm. Die Einheiten HI-, DI-, BDM.-Werk, IM. nehmen geschlossen an der Vorführung des Knlturtonfilms „Großmacht Japan" teil. Antreten in Dienstkleidung Sonntag, 10 Minuten vor Beginn, vor dem „Volkstheater". Karten entgegen bisherigen Anweisungen im Vorverkauf. Sammelbestellung auch beim Einheitsführer möglich. Vollzählige Beteiligung, vor allem der älteren Jahrgänge, wird erwartet.
Hitler-Jugend Standort Calw. Heute, Freitag, treten sämtliche Angehörigen der Geburtsjahrgänge 1925 und 1926, die sich z. Zt. in Calw befinden, um 20 Ilhr in tadelloser Uniform am Dienstzimmer (Jug,. rberge) an.
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Der Reichserziehungsminister hat angeordnet, daß den Kindern durch die Erzieher wiederholt der Gebrauch von Streichhölzern, Feuerzeugen und Brenngläsern im Hinblick ans die Gewährleistung von Feuerschutz für die deutsche Ernte zu verbieten ist.
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Bei vorzeitiger Ablegung der Facharbcitcr- oder Gehilfeuprüsüng infolge Einberufung zum Arücits- oder Wehrdienst wird der Facharbeiter- oder Gehilfen brief erst ausgehändigt, wenn die Einziehung erfolgt. Bis zur tatsächlichen Einberufung bleibt die Verpflichtung zum Besuch der Berufsschule bestehen.
Im Postverkehr mit Dänemark können vom 1. Sept. 1942 an Versandkostcn durch Nachnahme auf gewöhnlichen Paketen und Wertpaketen und auf eingeschriebenen Päckchen eingezogen werden. Der Nachnahmehöchstbetrag beträgt bei Sendungen aus Deutschland nach Dänemark 15 Mark und bei Sendungen ans Dänemark nach Deutschland 25 Kronen.
Am 1 . September tritt ein deutsch-bul
garisches Postabkommen in Kraft, das für alle Arten von Briefscuduugcn (Päckchen sind im Dienst mit Bulgarien nicht zugelassen) wesentliche Gebührenermäßigungen vorsieht; es gelten im allgemeinen oie deutschen Jnkandsgebühren.
Die Wirtschaftsgruppe Fremdenverkehr weist darauf hin, daß der Gastwirt zur Erfüllung seiner Verpflichtung den Aufenthalt Jugendlicher in Gaststätten kontrollieren muß; in Zweifelsfnllen ist er verpflichtet, sich von den -Jngendlichen Ausweispapiere vorzeigen zu lassen.
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Mit Wirkung vom 1. Oktober 1942 an sind sämtliche Inhaber von Behcrberungsbe- trieben. auch von solchen mit weniger als vi.er,Zimmern und sechs Betten, die gewerbsmäßig Fremde beherbergen, zur Preisauszeichnung verpflichtet.
Der Generalbevollmächtigte für den Arbeitseinsatz hat bestimmt, daß auch verheiratete Hausgehilfinnen bei Erfüllung der Voraussetzungen eine Ausstat- tnngsbeiHilfe für Hausgehilfinnen in kinderreichen Haushaltungen erhalten.
Wie behandelt man nervöse Kinder?
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Die Lehrsucht eitler Mütter, welche ihren Kindern bereits vor dem Schulbeginn Unterricht erteilen, ist für die Kinder durchaus nicht vorteilhaft, wie alle Erzieher bezeugen. Außerdem verkümmert sie den Kleinen noch die freie, sorglose Zeit bis zum Schulbeginn. Aus überlegter Sorgfalt hat der Staat die Kinder ^cst von ihrem sechsten Jahre an für die schule gefordert. Deshalb sollen sehr zarte oder schwächliche und nervöse Kinder noch länger dem Schulbesuch fern bleiben. Wenn diese Kinder erst kräftiger und gesünder geworden sind, werden sie das Versäumte bald nachholen.
Wodurch kann man die Nerven direkt kräftigen und stählen? Auch hier ist Vorbeugen entschieden wichtiger als Heilen. Eine Mutter muß sehr genau überlegen, was sie ihren Kindern gestatten darf und was nicht. Und vor allem hangt es von ihr ab, daß die Kinder wirklich tun, was sie befiehlt und nicht etwa heimlicherweise ihre Verbote umgehen.
Es , sind mehrere Ursachen, die die Kinder nervös machen können. Da ist es die UeLer- reirung Ler,E i n b i l d u n g s k r aft. wodurch leicht eine nervöse Schwärmerei her- oorgerufen wird. Vor allem hat die Mutter darüber streng zu wachen, daß die Einbildungskraft der Kinder nur angeregt, nicht aber überhitzt wird und ihre Phantasie nicht auf ungesunden Bahnen einherschreitct. Das ist für Knaben und Mädchen namentlich im Entwicklungsalter von überaus hoher Bedeutung, weil sonst das ganze Nervensystem nicht nur zeitweise, sondern für das ganze übrige Leben'geschädigt wird.
Ucbertriebdnes Lesen bringt auch eine Art nervöser Abspannung. Die sogenannte Lesewut, die alles Lesbare verschlingt und dabei das Nichtberstandcne durch phantastische Ergänzungen ansmalt oder zu wirklichen Gebilden mid Vorstellungen führt, ist eine cywere Schädigung der Nerven. Wie der ,so verlangt auch der sich -n ^eist kräftige und gesunde Kost. Man Nahrung bieten und nicht kraftlose Naschereien. Was aber das Brot unter den Nahrungsmitteln bedeutet, bedeu
tet die richtige Auswahl der Bücher für den Geist. Es ist heilige Pflicht der Eltern, zu überwachen, was ihre Kinder lesen. Bestimmt aber darf auch,das beste Buch weder spät abends oder etwa gar im Bett gelesen werden, auch nicht während des Mittag- oder Abendessens, oder etwa während des Fahrens im Omnibus oder aus der Eisenbahn, weil dies die Augennerven überanstrengen kann.
Etwas anderes wird oftmals fälschlich als Erholung aufgefaßt, nämlich der zu frühzeitig begonnene Musikunterricht. Das Lernen von Klavier- oder Geigenspiel stellt nicht nur bedeutende Anforderungen an den Geist und das Gedächtnis, es verlangt auch die gespannteste Aufmerksamkeit der Sinne und der Hände. Fachleute bezeichnen das zwölfte Lebensjahr als dasjenige, wo man mit dergleichen ansangen soll. Es ist ein irriges Vorurteil, das besagt, nur im eigentlichen Kmdesalter sei die richtige Fingerfertigkeit zu erwerben. Bei schwächlichen Kindern sollte man sogar bis zum vierzehnten Lebensjahr warten, denn.gerade hohe musikalische Be- aabung vereinigt sich sehr oft mit nervöser Anlag«.
Auch ist cs in mancher Familie üblich, die Mädchen nach der Schule zu allerlei Handarbeiten anzuhaltcn. Kinder, die in der Schulstube stille sitzen mußten, bedürfen außerhalb dieser Zeit durchwegs der Bewegung, und Handarbeiten lassen sich wiederum nur im Sitzen erledigen.
2lus einer dieser Ursachen kann die Nervenschwache eines Kindes entspringen. Man kräftigt und stählt die Nerven hauptsächlich durch harmonische Abwechslung von Arbeit und Ruhe, von geistiger nnd körperlicher Tätigkeit durch Sport und Spiel, natürlich in wohlbegrenztem Ausmaß. Die beste Erholung aber von geistiger Anstrengung und sitzender Arbeitsweise bildet stets körperliche Bewegung in frischer Luft. Bei offenem Fenster oder au) der Veranda sollen die Kinder lernen. Auch Sonnenbäder sind hoch einzuschätzen. Aus diese Weise kann man sich nervenstarke Müder erziehen. 1,. Uieb^ck
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„Die Aussage der Manja Hansen bedeutet in diesem Prozeß zweifellos eine gewisse starke Ent- lastung für Folkening. Fräulein Ramin — hätt, es sich andererseits nicht vermeiden lassen, di» Wahrheit über das Bild zu sagen?"
Ulla schaute betrübt zu Boden.
„Ich weiß es, daß ich damit Lasso geschadet habe", antwortete sie. „Schon war ich nahe daran, den Namen Haralds zu nennen, da traf mich sein Blick. Vor dem Blick Lassos konnte ich nicht lügen."
„Aber — schweigen dursten Sie, Fräulein Ramin!"
Sie schüttelte den Kopf.
„Nein, ich vermochte auch nicht zu schweigen vor seinen Augen", sprach sie leise, und ein Schluchzen schüttelte ihren Körper. „Glauben Sie, daß meine Aussage — verhängnisvoll für ihn werden könnte?" fragte sie dann bang hinzu.
„Ich will es nicht hoffen", wich Woldsen aus. „Man wird dieser Sache sicherlich nicht allzuviel Gewicht beimessen."
Ein Klopfen an der Tür unterbrach ihn.
„Es war Jeldrick Harder, der — noch im Fliegerdreß — in das Zimmer trat.
Mit einem Aufschrei stürzte ihm Ulla entgegen.
„Haben Sie das Buch?" schrie sie ihm erregt entgegen.
Der lange Friese machte eine erschütternd boff- nungslose Geste.
„Nichts!" stieß er hervor.
Ulla preßte die Fäuste vor den Mund. Mit angstgeweiteten Augen starrte sie zu ihm aus.
„Nicht gefunden — das Buch — der Beweis seiner Unschuld?" stammelte sie. Schwankend schritt sie zurück und sank stöhnend in den Stuhl. „Alles umsonst! All das Worten und sehnsüchtige hoffen der vielen, vielen Tage und Nächte — umsonst."
Das sommersprossige Gesicht Jedrick Harders zeigte einen tiesbekümmerten Ausdruck. Man sah es ihm an, wie schwer es ihm geworden war, dem jungen Mädchen die bittere Wahrheit sagen zu müssen.
„Ich habe in Audschila Leutnant Gadoni gesprochen. Er gab mir den Sergeanten Maezzo mit. Von Gatrun aus sind wir mit Streifenwagen in das Gebiet der Dünen von Eldeyen eingedrun-, gen. Es war eine Höllenfahrt!"
Nun lauschte Ulla mit wiedererwachtem Interesse der Schilderung Jedrick Harders.
„Es gelang uns", fuhr er fort, „die Düne zu finden, auf der noch immer das Rumpfende eines deutschen Flugzeuges zum Himmel ragt. Wir haben alles abgesucht — vergebens. Das Tagebuch des Toten war nirgends zu finden."
Sekunden verstrichen in bedrücktem Schweigen.
„Immer wieder spornte ich die Araber an, zu suchen und zu graben", fuhr Harder dann weiter. ,Zch versprach ihnen Hohe Belohnungen für den Fall, daß sie das Buch fänden. Vier Tage haben wir an der Unsallstelle verbracht — dann mußten wir die Sache abbrechen. Nicht allein zwang uns Wassermangel hierzu, nein, es war auch keine Aussicht mehr auf einen Erfolg unseres Unternehmens vorhanden."
„Die lxtzte Möglichkeit einer Rettung Sassos ist damit geschwunden!" klagte Ulla verzweifelt.
„Nein", erwiderte Jeldrick Harder, „es gäbe schon noch eine letzte Möglichkeit —"
„Was meinen Sie damit?"
„Sasso Folkening müßte selbst nachforschen dürfen dort unten! Cr allein könnte noch wissen, ob irgendwo unter dem wandernden Sande etwas begraben liegt."
„Das ist unmöglich", wandte Ulla, von keiner Hoffnung mehr erfüllt, ein. Sie dankte dem Friesen herzlich für seine ausopferungsbereite Tat.
Als Jeldrick Härder das Zimmer verlassen hatte, wandte sich Ulla an Woldsen.
„Was wird der weitere Verlauf der Verhandlung vor dem Urteilsspruch noch bringen?"
„Ich nehme an, daß die Zeugenaussagen restlos beendet sind", antwortete der Rechtsbeistand. „Der Staatsanwalt hält seine Anklagerede, Folkening wird das letzte Wort dazu gestattet — und dann zieht sich das Gericht zur Beratung zurück."
„Welchen Eindruck haben Sie von den Geschworenen?"
„Das ist schwer zu beurteilen. Das Auftreten Fräulein Hansens hat zweifellos einen nachhalti- gen Eindruck hinterlassen, dagegen scheint Lunday keine sympathischen Gefühle erweckt zu haben. Folkening hat mich zwar gebeten, mich mit meinem Plädoyer kurz zu fassen, doch werde ich den Antrag stellen, Lunday als Zeugen abzulehnen, da er als befangen erklärt werden muß."
Ein Glockenzeichen schrillte durch das Gerichtsgebäude. Die Verhandlung nahm ihren Fortgang.
Der Vorsitzende des Gerichts erklärte die Zeugenvernehmung als abgeschlossen.
Der Staatsanwalt nahm das Wort. Der Aufbau seiner Rede war bestechend. Klar arbeitete er die einzelnen Punkte der Anklage heraus.
— — ich will es dabei dem Angeklagten, der sich bisher tadelfrei geführt hat, zugute rechnen, die Tat nicht mit Vorsatz begangen zu haben. Wäre dem Angeklagten daran gelegen gewesen, während des WUstensluges den Nebenbuhler zu beseitigen, so hätte er sich an dem vorbereiteten fliegerischen Unternehmen beteiligt und einen günstigen Augenblick für sein Vorhaben abgewartet. Nein, der Gedanke, Harald Baissen zu beseitigen, damit der Weg für Ulla Ramin frei werde, ist dem Angeklagten erst in der Wüste gekommen. Der ausbrechende Streit mag den Ausschlag gegeben haben. Zum erstenmal vielleicht in all den Tagen des Harrens aus eine Rettung mag der Name des Mädchens gefallen sein, das zwischen den beiden Männern stand. Glauben mir es dem Angeklagten, daß es Harald Boysen war, der mit gezücktem Messer auf ihn eindrang — glauben nm es ihm, daß er den Fiebernden mit einem Fan' lag zu Voden streckte. Als er jedoch den Wid- .her wehrlos und ohnmächtig zu seinen Füße, --wn sah, erwachte in ihm der Gedanke, diesen cn- blick zu nützen. Der Angeklagte ergriff die Waffe des anderen und streckte ihn durch einen oobl- gezielten Schuß in die Stirn nieder. Di- ard- wasfe legte er in den Sand, dicht neben .chte Hand des Toten. Daraus erklären stch d- !ger- abdrücke des Angeklagten auf dem bla". all der Waffe. Das Motiv der Eifersuck" h. .rw^stn