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folgendes unter Vorbehalt des letzten «Streichs rm Aufsireich zu verkaufen, als:
Ein Schimmel-Pferd, ö Jahr alt;
Ein Schimmel-Pferd, 5 Jahr alt. Beide Pferde sind dauerhaft, und für jedes Fuhrwerk, auch an eine Chaise tauglich, besonders da sie einander.an Große und Farbe ähnlich sind.
Ein Stutten - Fohlen, ^ Jahr alt-
Ein ausgerüsteter, ganz guter Wagen.
Ein guter Pflug und Egge.
Aller Gattung Ketten, worunter eine ungefähr Zo Pfund schwere Sperr-Kette sich befindet.
Die Versteigerung fangt
Morgens 9 Uhr an.
Die Herrn Ortsvorsteher werden ersucht, solches gefälligst bekannt machen zu lasten.
Den 1. Juli iZ2g.
Johann Georg, G ä n ß l e.
Gestorbene:
— 16. — die verw. Frau Pfarrer Hai- ler, alt 7g Jahr, an Altersschwäche.
C 0 p » l irte:
Den Z. Juni Johann Michael Schmidt, Bauer von Engstlatt, mit Margaretha Barbara Huber von hier. '
— — — Jakob Bischofs, Taglöhner Von hier, mit Elisabetha Bechtold, von Oberschwandorf.
— — — Johann Baltaser Nietham
mer, Schuster Von Unterjettingen, mit Catharina Magdal. Tafel von hier.
— 10. — Christian Lutz, Schuster von hier, mit Maria Cathar. Schuohn.
— 24- — Johann Jakob Fischer, Ku- pferschmid von hier, mit Chrisiiana Nau von Kalmbach.
Anzeige von Gebornen,. Gestorbnen und Copulirten.
In Nagold sind im Monat Juni geboren:
Dell 1. Juni dem Joh. Friedr. Schweikle, Badwirth, ein Knabe.
— z. — dem Christian Walz, Taglöhner, ein Mädchen.
— 9. — dem weil. Herrn Gottlob Friedrich Sautter, Kaufmann, ein Knabe.
— 11. — dem Gottlieb Freithaler, Fär
ber, ein Knabe.
— 12. — dem Joh. Christ. Widmaier,
Schmid, ein Knabe.
— —. — dem Jakob Friedrich Raf, Schneider, ein Mädchen.
— iz. — dem Gottlieb Lutz. Sailer,
ein Knabe.
_ 26. — dem Johann Georg Blum,
Schreiner, ein Knabe.
Den 10. Juni dem Jung Christoph Hafner, Tücher, ein todtgebornes Kind.
Anekdoten und Erzählungen.
Der Retter weiblicher Tugend.
Eine Scene aus dem Leben des Kardinals Farnese.
Der ganze Neichthum einer Wittwe, die zu Rom in stiller Eingezogenheit lebte, war eine schöne, fünfzehnjährige Tochter. Sie bewachte diesen Schatz mit aller der mütterlichen Sorgfalt, die er verdiente. Ihr war es wohl bewußt, wie der Satan der Verführung in Nom auf allen Wegen und unter allen Larven Hause. Mit cin- dringender Beredsamkeit schilderte sic ihr die daher drohenden Gefahren, und beschwor sie, nie zu vergessen, daß ihre ganze Ausstattung nur in dem ersten aller Güter in der Tugend bestehe; daß Unschuld, einmal verloren, nie wiederkehrt; daß der Verführer mit Verachtung davon geht, wenn es ihm endlich gelungen ist, ein armes schwaches Weib zu überlisten.
Die Tochter hörte die Lehren der Mutter mit einem feinen, andächtigen Herzen, und trug mit Freuden die Entbehrungkn, denen sie hätte entgehen können, wenn sie minder fest gegen die Lockungen und