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Das Spiel am Sabbath»

Als Christus noch ein Knabe war,

Gieng er mit einer Kindcrschaar An einem Sabbath hinaus vors Thor» Sie nahmen allerhand Kurzwelle vor.

Und schweiften umher in des Feldes Räu­men ,

Bis endlich bei einer Grube Voll Leimen, Die muntre Gesellschaft nieüersaß.

Und Christus ein Stück desLeimens erlas, Um kleine Vögel daraus zu bilden;

Und sie gelangen und glänzten wie gülden» Sofort vcrsuchten's auch seine Gesellen, Dergleichen Geschöpfchen auszustcllen! Jetzc kann des Weges ein, alter Jüd,

Ein Mann von grämlichem Gcmüth,

Der sah der Knaben Bildnerei,

Und machte darob ein großes Geschrei: ,,Was treibt ihr Narrenthcidung hier? Den Sabbath Gottes entheiliget ihr!" Besonders fuhr er auf Christum zu:

Der Rädelsführer des Unfugs bist Du!, Du lehrst die Andern den, Sabbath.

schänden,

Und übel wird's mit euch allen enden!" Nimm doch," sprach Christus,an un- serm, Heil

Nicht unberufen und hadernd Theil! Am besten weiß der Herr der Welt, Wer seinen Tag am heiligsten hält. Drum, alter Vater, kann zwischen uns Beiden

Nur Gott, nur Gott allein entscheiden." Der Jude, darüber von Zorn entbrannt. Kam wild, mit funkelnden Augen, gerannt. Um seiner Rachgier ein Opfer zu bringen. Und auf die Leimengebilde zu springen. Doch Christus klaschte geschwind mit den Händen,

Als wollt er daß die Vögel, verschwän­den ;

Und sieh', er hatte das kaum gethan, So flogen sie lebend himmelan. Versteinert sah Jener das schwebende Chor, Und Christus sprach:Sie fliegen empor,,

,,Um Gott über unfern Streit zn befra­gen;

Und der gerechte Richter wird sagen: Der Sabbath und fcde heilige Zeit Wird nicht durch schuldlose Freusen ent­weiht."

Charade.

Mein Mädchen trug die ersten auf den Wangen,

Gieng in den Garten, um sie dort zu finden.

Sie nahm, was sic schon hatte, voll Ver­langen ,

Die ersten ln die Dritte schnell zu win­den

Und als das Ganze sie in das Haar ge­schlungen

Da fühlt' ich mich von süßer Lust durch­drungen ,

Die ersten lockten mich auf ihren Wange», Aus ihren Locken, rasch sie zu umfan­gen.

Ein and'res Mal sab ich in ihren Händen Die erst und zweite mit der dritten, schweben.

Die ersten schienen keinen Duft zu spenden Wiewohl nicht todt, sah ich sie doch nicht leben,

Und ob sie. wohl noch auf den Wangen waren,

Trug sich doch'S Ganze nicht mehr in den Haaren,

Da faßte mich der Andacht frommes Leben, Nicht könnt' ich mehr sie zu umarmen streben.

Giebt es einen bessern Magen als den meinen? sagte der Storch, indem er in seinem Neste begierig eckclhafte Frösche und Schlangen verschluckte- Schier wird der unseres Hausherrn besser sepn, ant­wortete die Schwalbe: seine Frau liebt ein anderer, er weißt es, und zuckt die Achseln.