drüben diesen Sommer so ganz unbebaut liegen bleibe», und was an Gewachsen etwa darin über­wintert hat, nun im ausgehenden Unkraut ersti­cken und verwildern soll. Um von so kurzer Dauer zu sevn, hat die Einrichtung denn doch wirklich zu viele Mühe gekostet!"

,.Freilich wohl!" versetzte der Alte mit ge­lassenem Ernst;indessen wüßte ich eben nicht, wer cs dir verwehren sollte, dich in müßigen Stunden des Gärtchens wieder einigermaßen an- zunehmcn, und cs soviel als möglich im Stande zu erkalten. Allerdings muß der Verfall einer so hübschen Anlage gerade für denjenigen, der sie im «Schweiß seines Angesichts hervorgcbracht hat, noch weit schmerzhafter ftyn, als für jeden andern! Nein, wie gesagt, ich wüßte nicht, wer etwas dagegen einzuwenden haben sollte."

Der Amtmann!" erwicderte jener.kleinlaut und furchtsam.

, Nun, diese Bedenklichkeit soll bald aus dem Wege geräumt seyn!" war die Antwort.Noch heut will ich i» eigner Person dem Amtmann die Sache vorstellen, und ich bin gewiß, daß er dir seine Zustimmung nicht einen Augenblick lang, verweigern wird.

Diesem Versprechen gemäß, machte der Alte sich auf den Weg nach dem Ämthause, und kam denn auch bald darauf mit der angenehmen, sei­ner Dorherverkündigung völlig entsprechenden Nachricht zurück, daß die verlangte Einwilligung, ohne alle Umstgnde erfolgt sey. Innig erfreut über die aus so unvermuthetc Weise ihm zu Theil gewordene Erfüllung eines längst im Geheimen gehegten Wunsches, begab sich Anton ohne Zeit­verlust au da» Wiederherstellungsgeschäst, und schon nach Verlaus einiger Tage gemährte das ncuangebaute Gärtchen wieder den »ämlicben freundlichen Anblick, den cs an Karolincns vor­jährigem Geburtsseste dem Auge zum erstenmale dargeboten hatte.

Nur sie selbst wollte sich noch immer nicht cinfindcn, um das abermals für sie. eingerichtete Paradies in Augenschein zu nehmet!, und dem Schöpfer desselben neuwiedcrholte Proben ihrer dis zum Winterfrvst hinan,rdanernden Dankbar­keit zu Theil werden zu lassen- Das Herz wollte ihm oft zerspringen, wenn er in einsamen Stun­den dsp Traumbilder der vergangene» Zeit sich in das Gedächrniß zurückrief, und die Begierde, Karolinens Aufenthaltsort zu erfahren, ungestüm LUssodernd, mit der lieblichen Erinnerung sich verknüpfte; taktgcmäß schleichenden Wandels aber verstrich abermals ein Monat »ach dem an­der» , ohne daß beim täglich wiederholten Hin- überspähen nach der blühenden Pflanzung irgend ei» dasesvst heimlich ausgestelltes Merkzeichen ihm von der Heimkehr der Ersehnten Kunde gc- tzcben hätte. Der Amtmann selbst, den seine Spatzicrgange zuweilen nach dem Schleßzartcn

führten, beobachtete, so freundlich und theilneb- mend er auch mit Anton sich oft stundenlang über anderweitige Angelegenheiten »»terkiclt, in Hinsicht dieses Punktes stets ein so absichtlich verschlossenes und hartnäckiges Stillschweigen, daß Letzterer sich durchaus nicht zu überwinden vermochte, im Lause des Gesprächs gerade den­jenigen Gegenstand, der ihm am meisten am Her­ze» lag, und worüber jener ikm freilich die be­ste. Auskunft hätte geben können, auch nur ans das Leiseste zu berühren. Die innigste Neigung seines Herzens gewaltsam zu unterdrücken und der freundlichsten Hoffnung seines Lebens streng zu entsagen, war'dic Forderung, welche das über seinem Haupte verhängte Loos mit anmahncndem Ruf an ihn zu machen schien, indem es fort und fort seinem stillglühendcn Verlangen den Schmerz getäuschter Erwartung deizugescilen bccisert war.

(Fortsetzung folgt).

Daß die längste Bratwurst (sie war 65g Eilen lang) im Jahr 1650 in Nürn­berg als ein rares und sehenswürdiges Stück von den Mezgern herumgetragen worden sep, haben wir einstens in einem öffentlichen Blatte gelesen. Wie die Nürn­berger Mezgcr aus diese kolossale Idee gekommen scpcn, davon schreibt die Chro­nik nichts.

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Wer aber unter den Sterblichen die meisten Bratwürste gespeist habe, wenig­stens eben so wiffenswürdig. Der Stadt­richter Stromer in Nürnberg war es, der im Jahr 1554 einen Edelmann erstach, und deshalb in lebenslänglichen Verhaft kam. Ihm mußten täglich 1 auch 2 Brat­würste gebracht werden. Er saß zg Jahre im Gefängnisse, und in dieser Zeit ver­zehrte er, wie ein glaubwürdiger Histori­ker sehr gewissenhaft bemerkte 20,44a Bratwürste.

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In Leipzig kommt ein fremder Mann in einen Laden, nimmt s->n5 b'ooon cüier darin stehenden Frau den Beutel mit 400 Thaler aus der Hand und sagte:Habe ich dir nicht gesagt, du sollst nichts kau­fen ?" Hiebep schlägt er sie in'ö Gesicht und saust fort.