?4us Stadt und Kreis Lalw
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Wer zu Hause keine Rot tragen WM, der schäme sich vor den Helden der Schlacht.
E. M. Arndt
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Bücher für die Wehrmacht
usA. Wie das Gauschulungsamt mitteilt, findet die vierte Büchersammlung der NSDAP, für die deutsche Wehrmacht am 26. und 27. September statt. Die gesamte Sammlungsaktiou, deren Leitung verantwortlich bei den Kreisschrifttumsbeauftragten liegt, wird von den Block- und Zellenleitern der NSDAP, mit Unterstützung der Gliederungen und Verbände durchgeführt. Zur Sichtung der gesammelten Bücher werden sich auszer den Mitarbeitern der Staatlichen Volksbüchereistellen noch Angehörige des NS.- Lehrerbundes und NS.-Studentenbundes zur Verfügung stellen. Man hofft, daß dann noch vor Weihnachten die ersten Bücherkisten dieser neuen Sammlung an die Front rollen können.
Brief aus Unterhaugstett
Bürgermeister Keppler si
Vergangenen Dienstag trug man in Unterhaugstett Bürgermeister Keppler zu Grabe. Der einer schweren Lebererkrankung Erlegene gehörte 17 Jahre dem Gemeinderat an und war 16 Jahre lang in treuer Pflichterfüllung als Bürgermeister tätig. In seinem Amt zeichnete er sich durch unermüdlichen Fleiß und eine stets aufrechte Haltung besonders aus. Vom Landratsamt, der Gemeinde, der Kriegerkameradschaft und dem Schulvorstand wurden unter ehrenden Nachrufen Kranze an seinem Grabe niedergelegt. Die Einwohnerschaft gab dem Verstorbenen unter großer Anteilnahme das letzte Geleit. — Von einem überraschenden Todesfall ist die Familie Josef Schuh betroffen worden. Die 75jährige Ehefrau Christine Schulz wurde auf dem Heimweg von der Erntcarbeit Plötzlich von einem Herzschlag ereilt. Ein arbeitsreiches Leben fand damit seinen jähen Abschluß. Die Verstorbene war Inhaberin des Ehrenkreuzes der deutschen Mutter in Gold.
Aufruf von Rentenbankscheinen
Die Deutsche Rcntenbank ruft die noch im Verkehr befindlichen Rentenbankscheine zu 10, 50, 100, 500 und 1000 Rentenmark zur Einziehung auf. Die aufgerufenen Scheine können bei den öffentlichen Kassen noch bis zum 30. September in Zahlung gegeben, bei den Kaffen der Reichsbank aber bis 15. Dezember gegen andere Rentenbankscheine oder gesetzliche Zahlungsmittel umgetauscht werben. Mit Ablauf des 15. Dezember werden die aufgerufenen Rentenbankscheine kraftlos, und es erlischt damit auch die Umtausch- und Einlösungspflicht der Deutschen Rentenbank. An Stelle der aufgerufenen Rentenbankscheine gelangen zur Befriedigung des erhöhten Bedarfs an kleinen Zahlungsmitteln in entsprechendem Umfange Rentenbankscheine zu 1, 2 und 5 Rentenmark, wie sie sich bereits in: Verkehr befinden, zur Ausgabe.
Erholung für Rüstungsarbeiterinnen
Der Generalbevollmächtigte für den Arbeitseinsatz teilt mit, daß außer dem Frauenamt der DAF. auch die NSB. die Erholungs- Verschickung in Rüstungsbetrieben tätiger Mütter übernommen hat. Durch die Zusammenarbeit von NSV. und Frauenamt der DAF. ist sichergestellt, daß eine Ueberschnei-
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sind, sollen auch bei der entsprechenden Ver- schickuna durch die NSV. angewandt werden.
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Dieses schöne Wort stammt aus einer Unterhaltung eines Volksgenossen mit einem Block- Walter der NSB. Der es gesagt hat, kommt sich sicher „recht" vor. Was kann man ihm vorwerfen? Die Rechnung geht doch auf? Man sieht ordentlich den selbstgerechten Blick, mit dem er jeden Elnwand von vornherein zurückweist. Ist er wirklich so „recht", wie er glaubt? Nimmt er seinerseits wirklich von „nemert nex"? Wie ist das zum Beispiel jetzt im Kriege? Ist nicht etwa jeder einzelne in der Heimat deshalb von Not und Elend verschont geblieben, weil andere Söhne unseres Volkes für ihn Gesundheit und Leben einsetzten? Andere, denen er wirklich „nix" gegeben hat? Und die ihn doch schützen wie alle anderen auch, eben als Mitglied unserer Volksgemeinschaft? Nimmt er da wirklich „nix"?!
„Nimmt sogar sehr viel! Nicht weniger als die ganze Geborgenheit, Sicherheit und Ord- nung seines Daseins! Und da will er dann mit verkniffenen Lippen ein selbstwilliaes „Nein" prechen wenn er aufgefordert Wird, nun auch seinerseits ,n dieser Gemeinschaft einen bescheidenen Beitrag zu leisten im Kampf gegen die Not, wenn sie Volksgenossen bedroht?;
Man sollte doch denken, daß cs auch dem vertrocknet,ten Eigenbrötler aufgehen müsse, daß m einer Volksgemeinschaft überhaupt keiner lebt der „von nemert nix" nimmt, und daß es deshalb auch keinen geben kann, der sich vom ge
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Empcht heraus schon langst Mitglied der NSV >!§ er «ach Kräften unter stütz t.
Diese Erholungskuren für Rüstungsarbeiterinnen sollen grundsätzlich während des zustehenden Urlaubes durchgeführt werden, damit die Produktion in der Kriegswirtschaft keinen Nachteil erleidet. Während des Urlaubs erhält das Gefolgschaftsmitglied die Urlaubsvergütung vom Betriebe. Vielfach wird nun bei den Rüstungsarbeiterinnen der tarifliche Urlaub kürzer als die Zeit der Erholungskur sein. Darum kann der Betrieb den notwendigen zusätzlichen Urlaub unter Fortzahlung der Urlanbsvergütung gewähren.
Der Reichstreuhänder kann auch auf Antrag des Bctriebsführers zulassen, daß der Betriebsführer von einer Anrechnung der Erholungszeit auf den tariflichen Urlaub insoweit absieht, wie der Rüstungsarbeiterin noch sechs Tage Urlaub verbleiben, die sie gemeinsam mit ihrer Familie verbringen kann.
Kriegswichtig« Nahverkehr erleichtert
Die intensive Rüstungsarbeit und der starke Arbeitseinsatz für sonstige kriegswichtige Zwecke im Reich soll auch nicht durch Schwierigkeiten im Nahverkehr, im An- und Abtransport der Arbeitskräfte, beeinträchtigt werden. Deshalb sind Maßnahmen zur E ntl a stu n g der sog. Verkehrsspitzen bei den öffentlichen Nahverkehrsmitteln vorgesehen. Der Neichsminister für Bewaffnung und Munition hat in diesem Zusammenhang die Rüstungsindustrie angewiesen, der Staffelung von Betriebsbeginn und Betriebsende besondere Aufmerksamkeit zuzuwenden, um einen angemessenen Abbau der Verkehrsspitzen im Personennahverkehr zu erzielen.
warum keine Fremdenzimmer mehr?
Bei der Reichsgruppe Fremdenverkehr sind Beschwerden eingegangen, daß manche Gastwirte bzw. Beherbergungsbetriebe, besonders in Dörfern, kleineren Städten usw. überhaupt keine Gäste mehr aufnehmen wollen, obwohl sie vor dem Kriege ständig Gäste beherbergten. Auch Vorwände mancher Art kön
nen aber nicht von der Konzessionspflicht befreien. Die Reichsgruppe bezeichnet es als notwendig, gegen säumige Betriebe dieser Art cinzuschreiten, zunächst belehrend und ermahnend, aber auch mit härtesten Maßnahmen, wenn die Klagen nicht abgestellt werden.
Oer Rundfunk am Donnerstag
Neichsvrogramm: 18.25 bis 18.58 Ubr: Nrani- Lcbar-Sendung im deutsch-italienischen Austausch- kvnzert: 14 bis 15 Ubr: „Bunte Klänge" unter Gustav Giirlich: 18 bis 17 Ubr: Konzertante Musik des Nbcin-Mainischen Landesorchesters in Bad Nauheim: 17.15 bis 18.80 Mir:. Unterhaltungsmusik: 20.20 bis 21.15 Uhr: ..Abendmusik im Grünen": 21.15 bis 22 Uhr: Borsviel und Siegfrieds Rhein- fahrt aus der „Götterdämmerung" als Ausnahme aus den Baoreuther Bühnenfestspielen. — Deutfch- landseuder: 17.15 bis 18.30 Uhr: Werke von Georg Schumann, Wolf-Ferrari und Liszt: 18 bis 18.30 Ubr: „Musik im Felde siebender Komponisten": 20.15 bis 21 Ubr: Eine „Sommcrmischung" mit Kirsten» Heiberg, Nosita Serrano und anderen.
Neuweiler. Durch eine» Sturz vom Heu- wageu verunglückte vor 8 Wochen die Ehefrau des Zimmermanns Fritz Schaible. Nun ist sie an den Folgen dieses Unfalls gestorben.
Altensteig. Ritterkreuzträger Hauptmann Heuß von Heilbronn weilte letzten Montag im hiesigen Wehrertüchtigungslager der HI., um der dort untergcbrachten Jugend einen Einblick in die Kämpfe im Osten zu geben und einen Tag in ihrer Mitte zu verweilen. Hptm. Heuß wurde mit großer Begeisterung begrüßt und gefeiert.
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Hitlerjugend Standort Calw. Heute, Donnerstag, treten sämtliche Führer des Standorts (Gefolgschaft, Fähnlein und Sonderscharen) uni 20 Uhr in Zivil am Dienstzimmer (Jugendherberge) an. Die Schar- und Jungzugführerbesprechung am Freitag fällt aus.
IM.-Gruppe 1/401. Samstag Antreten sämtlicher Jungmädel und JM.-Führerinnen um 13 Uhr auf der Waldhornbrücke zur Rote- Kreuz-Sammlung. Kleine Körbchen und Vasen für den Blumenverkanf mitbringen.
§ 4
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Setzt neue Erdbeerpflanzungen anlegen!
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Unser Calwer Gartenfreund schreibt:
Schlechter Ertrag der Erdbeerpflanzungen kommt sehr oft daher, daß die Erdbeerpflanzen zu lange auf einem Beete stehen. Man sollte an dem Grundsatz festhalten, Erdbcerkulturen nur 3—4 Jahre alt werden zu lassen. Insbesondere da, wo nicht alljährlich eine reiche Stallmistdüngung erfolgen kann, sind die Erdbeerpflanzen nach dieser Zeit so stark geschwächt, daß mit keinem normalen Ertrag mehr gerechnet werden kann.
Wann und wie werden neue Ekdbeerkulturen angelegt? Am günstigsten ist der Anbau im August, spätestens im September; man kann aber auch erst im nächsten Frühjahr anbauen. Wer jedoch schon für nächstes Jahr mit einem kleinen Ertrag rechnen will, muß jetzt neu Pflanzen, damit sich die Jungpflanzen noch im Herbst gut entwickeln. Da deutsche Erdbeersorten eine größere Winterfcstigkeit besitzen als französische oder englische, wähle man die unserem Klima besser angepaßten deutschen Sorten (Aprikose, Belle Alliance, Deutsch-Evern, König Albert, Sieger u. a.).
Wichtig ist die Bodenbearbeitung und Düngung vor und nach der Neilpflanzung. Da Erdbeeren Tiefwurzler sind, muß der Boden möglichst tief umgewatet, besser noch rigolt werden. Womöglich grabe man Stalldung mit hinein, gebe aber außerdem eine Vorratsdüngung mit Patentkali und Thomasmehl. Da sich an den bereits bestehenden Pflanzungen jetzt die Blütenanlagen für das nächste Jahr bilden, spare man auch hier nicht an denselben Düngern, wozu noch Jauche oder guter Kompost kommen kann; ebenso ein Volldünger. Diese Sommerdüngung empfiehlt sich besonders bei leichten und geringen Böden. Gibt man die Stickstoffdüngung erst im Frühjahr, dann entwickeln sich
zwar die Blätter sehr stark, aber auf Kosten der Fruchtbildung. Man vermeide aber 40er Kalt, da die meisten Erdbeeren chlorempfindlich sind. Verrotteter Stallmist degegcn empfiehlt sich umso mehr, als er für junge und ältere Pflanzungen einen wertvollen Frostschutz darstcllt.
Die Anordnung der Reihen bei Neupflanzungen kann verschieden erfolgen. Es können Beete in 1,50 m Breite abgesteckt werden; auf jedem derselben werden 2 Reihen mit 60 bis 80 cm Abstand gezogen und in diesen bei 15 bis 25 cm Entfernung die Pflanzen gesetzt. Die Pflanzweite richtet sich nach Sorte und Boden; starkwüchsige Sorten brauchen einen größeren Reihenabstand als die schwachbuschigen; für letztere genügen 15 . cm Entfernung. Enger aber sollte man nie Pflanzen, da sonst Luft und Licht zu sehr abgesperrt und die Ernte erschwert wird.
Wer zum ersten Mal eine Erdbeerpflanzung anlegt, muß die „Setzlinge" kaufen; man sehe auf kräftiges Material, Wohl entwickelte Blätter und gute Bewurzelung. Verlegt man lediglich seine Beete, so muß man sich zur Zeit der Erdbeerreife diejenigen Stauden oezeichnen, welche sich durch besonders reiche Tragbarkeit und andere gute Eigenschaften auszeichnen. Von diesen ausgewählten Mutterstöcken verwendet man Ableger zur Anlage neuer Beete. Wer — aus vorläufigem Platzmangel — solche Ableger schon bälder auf ein besonderes Anzuchtbeet versetzt hat was jetzt noch geschehen kann, kann mit diesen vorgeschulten und gut bewurzelten Pflanzen noch Ende September das eigentliche Erdbeerbeet einsetzen. Man nimmt dann womöglich nach einem Regen die jungen Pflanzen mit Erdbällen aus dem Boden und bringt sie, ohne sie herumlicgen zu lassen, gleich auf die zu bepflanzende Fläche, so ist dadurch em An- und Weiterwachsen gewährleistet.
Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, daß ber der Abgabe von Feinbackwaren neben den Brotmarken Fett- oder Zuckermarren nicht verlangt werden dürfen.
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Verschiedene Gaststätten haben Wein an Gaste nur dann abgegeben, wenn der Gast Kchei Glas Bier oder etwas Äsellt hatte. Eine derartige Hand- W..HM stellt ein sogenanntes Kopplungsgeschäft dar, das verboten ist.
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UÄAe Post Osten hat zum KOOjäh- 15° sr,.„Neben der Stadt Lublin am 15. August vier Rastertrefdruck-Frei- marken mit Ansichten von Alt- unk, Neu- Lublin herausgegeben. Die Marken werden ,^?rsanostelle für Sammlermarken in
Berlin 81V 68 abgegeben.
Am 1. September treten ein deutsch- uo r weg i, ches und ein d eu t sch - sl o w a- kisches Postabrommen m Kraft, die irrten von Bricfsenduügen (Briefe, Postkarten, Geschaftspapiere, Druck- Mjen, Warenproben, Mischsendungen und Päckchen) beträchtliche Gebührenermäßigung vorsehen, und zwar nn allgemeinen die deutschen Jnlandsgebuhren. _ ,,
^ ^ ritz ° Todt - Stiftung, die
Lo'chs>"nu,ter Sveer beim NS.-Bund deut- sther Technik ni München zur Sicherung und Forderung des Nachwuchses wissenschaftlich Und techrilscü Begabter erricbtet bat. verfolat
den Zweck, Männern der Technik bei der Gründung kinderreicher Familien einen Rückhalt zu gewähren.
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Die Beschäftigung ausländischer Hausgehilfinnen ist von der besonderen Genehmigung des Arbeitsamtes abhängig. Als ausländische Hausgehilfinnen gelten alle diejenigen, die nicht die deutsche Reichsangehörigkeit besitzen, also auch Staatenlose und Personen mit ungeklärter Staatsangehö-' rigkcit.
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Der Erziehungsminister hatte bereits an- georduet, daß Schüler mit charakterlichen Mangeln in die Hauptschule nicht aufzunehmen sind. Dieselbe Bestimmung gilt letzt auch bei Aufnahme in die Mittel- und Höheren Schulen sowie in die Lehrerbildungsanstalten.
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Schüler der zweijährigen Handelsschu- l e n (Wirtschaftsschulen), die drei volle Halbjahre die Schule mit Erfolg besucht haben und während des vierten Halbjahres zum Arbeits- oder Wehrdienst eiuberufcn werden, werden zu einer No t ab s ch l u ßp r ü s u n g zugelassen.
Auf die Nummer 26-1341 der Reichslot- terie fielen drei Gewinne von je 100 000 Mark; die Nummer wird in der ersten und dritten Abteilung in Ächtelteilung, in der zweiten Abteilung in Viertclteilung ausge-
„Harder muß nach Afrika fliegen und deg Beweis für Sassos Unschuld erbringen! Er mutz nach diesem Tagebuch suchen! Besitzen wir dieses Beweisstück, dann bricht jede Anklage, die man gegen Sasso erheben könnte, sofort zusammen^ Ich werde Harder aufsuchen und ihn bitten, den Flug nach Audschila recht bald zu beginnen."
Albrecht Ramin gab zu diesem Vorschlag ohne Bedenken seine Zustimmung.
Wenig später stand Ulla dem langen Friesen gegenüber. Sie brauchte nicht allzu viele Worte zu machen. Jeldrick Harder war sogleich bereit, die Suche nach dem Tagebuch des toten Sportfliegers Harald Boysen aufzunehmen. Gewiß, cs war ein kühnes Unterfangen. Darüber waren sich: Ulla wie auch Jeldrick Harder vollkommen irü klaren. Ein kleines Buch, vom Sande verwcot und begraben, oder von einem Eingeborenen gefunden und später achtlos wieder weggeworfen — und das in der ungeheuren Wüste, die zwischen den Sanddünen von Cldeyen und der Stadt Auü- schila lag?
„Wir müssen alles auf eine Karte setzitz!" M- klärte Ulla. „Es gibt keine andere Möglichkeit. Finden wir das Buch, so hoben wir gewonnen. Finden wir es nicht, dann ist — ist Sasso verloren!"
Bewegt beugte sich Harder über die Hand des Mädchens und führte sie an seine Lippen. Er hatte die Tränen in Ullas Augen gesehen und vermied es, ihrem Blick noch einmal zu begegnen.
Ulla schritt, in tiefes Grübeln versunken, nach dem Wohnhaus hinüber. Auf halbem Wege begegnete sie einem Manne, der sie bereits erwartet zu haben schien.
„Hallo — Miß Ramin!" ries er überlaut und schwenkte schon von weitem seinen Strohhut. „Freue mich. Sie endlich wieder einmal zu sehen'"
„Mister Lunday?" entgegnete Ulla kühl und abweisend, dabei die Hand geflissentlich übersehend, die sich ihr entgegenstrcckte. „Die Freude dürfte nur auf Ihrer Seite sein."
„O — Miß Ramin! Immer noch böse auf mich? Und ich meinte. Sie hätten jene kleine Ungeschicklichkeit längst vergessen, die ich damals bc- aina?"
' Ulla Ramin sah an ihm vorbei, der sich ihr breit in den Weg stellte.
„Ungeschicklichkeit nennen Sie das, was eine EhrenkräTikung, eine Beleidigung bedeutet?"
„Miß Ramin!" beteuerte der Brite mit allzu theaterhafter Geste. „Sie wissen, daß ich Sie liebe! Ich habe es Ihnen an jenem Abend gebeichtet. Wie konnte ich auch ahnen, daß Ihr Herz schon einem anderen gehörte? Ihre Antwort, daß Sie mit Mister Folkening so gut wie verlobt seien, genügte mir ja schließlich auch. Aber ein Verbrechen ist es gewiß nicht, wenn mich damals die Gefühle übermannten."
„Bitte — ich will nichts mehr davon hören, Mister Lunday! Die Angelegenheit ist für mich abgetan."
„Für Sie—? Bielleie t; nicht aber für mich!" erklärte er. „Die Lage ist unterdessen eine ganz andere geworden. Sie verlobten sich nicht mit Folkening, sondern mit Boysen. Dieser wiederum — verunglückte auf seinem Wüstenflug, während man Mister Folkening verhaftete —"
„Sie — wissen es?" fragte Ulla fast flüsternd, und ihre eng zusammengekniffenen Äugen forschten in dem glatten Gesicht des Mannes.
„Ms."
„Wer hat es Ihnen verraten?
,D — es stand zu erwarten, Miß Ulla, es stand ganz zu erwarten!"
„Wie meinen Sie das? Ich muß bekennen, daß uns allen die Berhastung Sasso Folkening» mebr als unerwartet kam'"
„Verständlich, durchaus verständlich, Miß Ulla!" antwortete Lunday. ,Jm Werk getraut sich natürlich in einem solchen Fall niemand auch nur ein Wort gegen den einstigen Chefpiloten zu sagen. Ich Fachkreisen jedoch — Sie verstehen? — in Fachkreisen war man sich seit langem darüber im klaren, daß die Sache mit dem Tode des bekannten und erfolgreichen Sportfliegers Harald Boysen nicht mit rechten Dingen zugegangen sei. Be- reits in Zürich trat dies klar zutage —"
„In Zürich? Was war in Zürich?"
„Das wissen Sie nicht? Es gab doch einen Zwischenfall im 'lughotel! Man bezichtigte in Fachkreisen Mister Folkening ganz offen des Mordes an seinem Gegner Boysen! Aus diesem Grunde brach Folkening den Kunstflugwettbewerb vorzei- tag ab. Seine Maschine war vollkommen in Ord»
"""/Das alles ist Unsinn", sprach sie. „Sasso ist unschuldig. Oder glauben etwa Sie an seine Schuld?"
— no. Miß Mal Im Gegenteil! Ich kam zu Ihnen, um mit Ihnen gemeinsam einen Weg zu suchen, wie wir Mister Folkening helfen könnten! Wenn es Ihnen recht ist. stelle ich mich Ihnen gern zur Verfügung. Ich weiß von Zürich her vieles, was vielleicht von Nutzen sein könnte,
„Gut. Ich erwarte Sie morgen zum Tee, Mister Lunday." . ..
Mit diesen Worten schritt Ulla Ramm an ihm vorüber und strebte dem Wohnhaus zu.
Lunday schaute ihr mit triumphierendemBlick nach.
„Es hat sie schwer getroffen, die Sache mit Zürich!" murmelte er. „Für mich aber ist der Weg endlich frei geworden — der Weg zu Ulla Ramin I"
- 13.
Der Untersuchungsrichter legte eine Handfeuer, wafse auf den Tisch dicht vor Sasso Folkening hin. Erkennen Sie diesen Revolver wieder?"
Der Gefragte warf einen flüchtigen Blick dar-
""f„Ia". antwortete er, „es ist der Browning meines Kameraden Harald Boysen." ^
Man fand bekann.lich die Wafse neben dem Toten", fuhr Dr. Plessow in seinem Verhör fort. „Das Magazin enthält nur noch zwei Patronen. Nach der Aussage des italienischen Sergeanten Maezzo wies der Tote eine Kopfwunde auf. Da es sich hier u a eine siebenschüssige Selbstladepistole handelt, müssen, ehe die Kugel Harald Boysen tötete, vier Schüsse abgegeben worden sein. Können Sie sich erklären, aus welchem Grunde diele vier Schüsse abgegeben worden sind.