Nach beendigtem Geschäft wird sogleich bas Präclusiv. Erkenntniß gegen die bis jetzt sich noch nicht gemeldete Gläubiger ausgesprochen, und im Fall eines noch zu Stande kommenden Vergleichs, die nicht- erscheinende Gläubiger, welche früher schon liquidirt haben, oder deren Forderungen liquid, und aus den Gerichts-Akten ersicht­lich sind, den Gläubigern beigezahlt wer­den, mit welchen sie die gleiche Rechte theilen.

Den rO- Dezember iö27.

K. Oberamtsgericht.

Hoffacker.

Außeramtliche Gegenstände.

Nagold. sLehrstelle-Antrag.sj Ein junger Mensch, der die Handlung zu er­lernen wünscht, und die nöthigen Vor­kenntnisse besitzt, findet in einer OberamtS- Stadt in der Gegend in einem frequenten Handlungs-Hause, gegen ganz billiges Lehrgeld, eine Stelle, Nähere Bedingun­gen sind in srankirten Briefen zu erfra­gen bei Fr. M. Bischer, Buchdrucker.

Nagold. Bei mir sind beständig sehr billig zu haben:

Verschiedene Druckschriften zum Ge­brauche für die K. Lbcramter, Ober- amtsgcrichte, Rathschrcibcreicn und Schult- heißenämter, als:

Heimath-Scheine,

Ausweise,

Geburts-Briefe,

Bürgerrecht -Verzichts-Urkun­den zur Auswanderung, Bürgerrecht-Verzichts- Urkun­den beim Umzug im Königreich, Rekurs-Belehrungen, Transport-Scheine der Gefan- g e ne n,

S c o rt a ti o n s - S t r af - Urkunden, Pfand-Scheine für Eheleute, ditto für Witt men.

403

ditto für Ledige und Witt wer.

Gleichfalls sind auch alle Gattungen von Schreibpapier bei mir zu haben.

Fr. W. Vische r, Buchdrucker.

Anekdoten und Erzählungen.

Das wunderbare Schlachtschwerdt.

Zu Naumburg an der Saale lebte um die Mitte des siebenzehenten Jahr­hunderts ein Drechsler, Namens Daniel Vating, der wegen der kunstreichen Ar­beiten berühmt wurde, die er verfertigte. Da seine Arbeit in der kleinen Stadt Naum­burg weder den nöthigen Absatz, noch die Verdiente Belohnung fand, so wünschte er in die Dienste des großen Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg zu kommen. In dieser Absicht schrieb er, un­term neun und zwanzigsten August 1663 an den Kurstfürsicn:Er habe cS in der Drechslerkunst so weit gebracht, daß er des Kurfürsten Bild, oder wozu man sonst Belieben tragen möchte, in Elfenbein zu verfertigen sich getraue, wie auch viele andere fast unmögliche, und der Kunst würdigste Sachen. Was ein Bildhauer schneide, das wolle er drehen auf der Drech­selbank, so noch kein Potentat, der nicht seine Arbeit bekommen, je gesehen habe." Ein beiliegendes Zcugniß des Magistrats von Naumburg beglaubigte die Versi­cherung des Künstlers, welcher noch bat, ihm ein in Holz geschnittenes Bild zu schicken, und ihn die Probe machen zu lassen.

Der Kürfürst, ein wohlwollender Freund und Beförderer jedes Talents, nahm das Schreiben des Kunsidrechslers gnädig auf, und da dessen Probarbeit Beifall fand, so ward er eingeladen, sich in Berlin nie­derzulassen. Man bewilligte ihm freie Wohnung, jährlich zwei Mispel Roggen und zwei Mispel Gersten, ferner das Recht, im ganzen Lande einen Kram von Nürn-