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del geradezu aufsagen würden. Richtig traf die Schreckenspost nach wenigen «stun­den ein. Man verbot ihm in den derb­sten Ausdrücken das Haus, und untersagte ihm, ferner nur den geringsten Anspruch auf die Tochter zu machen.

Niemand blieb bei diesem Querstriche durch die Hochzeit kaltblütiger, als Ni- charöson. Statt Entschuldigungen vorzu­bringen, oder einen Versuch zur Verföh- nung zu wagen, lächelte er vielmehr, und hielt sich ruhig zu Hause. Er wußte gar gut, daß man ihm in kurzer Zeit, was man ihm jetzt versagte, von selbst anbie­ten würde. Seine Schlußfolge war die richtigste von der Welt, denn die Zufälle, welche sich bei der Tochter äußerten, wur­den in wenig Wochen für den Vater ein drin­gender Beruf, die abgebrochenen Unter­handlungen auf's neue anzuknüpfen. Man schickte jetzt eilig nach Richardson. Er kam. Der Vater setzte der versproche­nen Mitgabe hundert ncue PlUnd zu, wenn er die Tochter nehmen wollte. Richard­son machte anfangs Schwierigkeiten, doch willigte er endlich ein, und alles wurde beigclegt. Um fcrnern Einsprüchen zu entgehen, ließ sich das Brautpaar auf ei­nem entlegenen Dorfe ausbieten, wo kein Laut zu den Ohren der erzürnten Neben­buhlerinnen kommen konnte. Die Trau­ung folgte auf dem Fuße nach.

So schien endlich die Liebe das lecke Herz des verfolgten Gemahls ausgebessert, und, trotz aller Stürme in sichern Hafen gebracht zu haben. Dennoch waren die Ungewitter noch nicht ganz vorüber. Kaum Halle Richardson die Heimreise zurückgelegt, als er von den Verwandten der verschmäh­ten sieben Jungfrauen wegen Ernährung ihrer Kinder in Verhaft genommen wur­de. Der Schwiegervater mußte jetzt aber­mals in's Mittel treten, und bis zu ihrer Niederkunft Bürgschaft leisten. Er zahlte zugleich dem Schwiegersöhne daö Vermö­gen seiner Frau aus.

Richardson nahm sogleich Bedacht, das empfangene Geld zu den besten Zinsen anzulcgcn. Er versicherte, daß ihm daS Landleben und das Pflugsühren nicht an- siche. Größere Entwürfe beschäftigten sei­nen Kopf: er wollte ein Schiff kaufen, und Handlung treiben. Zu diesem Ende beurlaubte er sich auf einige Monate nach Boston, und ließ zugleich heimlich sein Waarenlager dahin absühren. Von den Küssen seiner Gattin, und von ihrem Gelde befrachtet, reiste er ab und kehrte nie wieder zurück.

In Boston überließ sich der Verbrecher ganz der natürlichen Wildheit seiner Nei­gungen. Die Lebensart, die er dort trieb, brachte ihn bald um Geld und Vermö­gen. Ohne Kredit und Freunde, sah er sich genöthiget, bei einem Schiffbauherrn Dienste zu nehmen. Dieser war ein Quäker, und hatte unglücklicher Weise eine hübsche Frau. Auch hier wußte sich Richardson einzuschleichen, und die eheliche Treue in Versuchung zu führen. Sein Aufenthalt konnte daher nicht von Dauer sepu. Die Dame liebte Galanterien, und ihr Mann liebte sie nicht. Richardson nahm ein Dienstmädchen, zu Hülfe, die ihm zu manchen nächtlichen Besuchen verhalf. Auf einer dieser schlüpfrigen Wanderungen verirrte er sich in die Kasse des Quäkers. Er nahm alles, was an baarem Gelde darin befindlich war, heraus, und eilte damit nach Philadelphia. Hier miethete er sich in dem Hause einer Wittwe ein, die zwei artige Töchter hatte. Sein freund­schaftliches Betragen erwarb ihm das Vertrauen der Mutter; er knüpfte in kur­zer Zeit mit derselben eine so genaue Be­kanntschaft, daß er sich des Hauses, wie seines eigenen bedienen konnte. Die Ge­fälligkeiten der Wittwe fesselten ihn jedoch nicht lange. Er nahm die älteste Tochter auf's Korn, und paßte eine Zeit ab, wo die Mutter gerade eine Nachbarin besuchte, nm seiner neuen Liebe Luft zu machen.