Anstalt, hat sich der Unterzeichnete ent­schlossen, eine solche zu errichten, und hofft in der Wahl der Bücher, worüber em vollständiges Verzcichniß von 27 Sei­ten bereits im Druck erschienen, und für b kr. bei mir zu haben ist, jedem Lese­lustigen zu genügen, da solches die äl­tere und neueste Werke der beliebtesten Schriftsteller enthält. Es wird einem ver­ehelichen Publikum nicht entgehen, daß mich dieses Unternehmen, welches auch in Zukunft »och sehr bedeutenden Zuwachs erhält, manche Aufopferung kostete, und bin der angenehmen Erwartung, daß es gut ausgenommen und recht viele Theil- nahme finde.

Ehr. Kodweiß, Buchbinder.

Nagold. sLehrstelle - Antrags Ich bin gesonnen, einen jungen Menschen in die Lehre zu nehmen, gegen billiges Kost­geld, derselbe findet Gelegenheit, sowohl in Meuble als Bau-Arbeiten sich bei mir auszubilden.

R a u sch en b e rg e r, Schreinermcister.

Anekdoten und Erzählungen.

Der Weg zum Galgen.

Abentheuer und Schicksale eines Verbrechers.

(Fortsetzung.)

Einen Mann, wie Richard son, kümmerte dieß wenig. Nur auf Verände­rung bedacht, suchte er jetzt einen neuen Gegenstand des Genusses, und das Glück war ihm günstiger, als er selbst erwartete. Auf einer benachbarten Hochzeit, wo er die Stelle eines Brautführers versah, hatte man zu gleichem Zwecke, aus einer Ent­fernung von dreißig Meilen, ein Mäd­chen verschrieben, das für das schönste weibliche Geschöpf in der Gegend galt.

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Ihr feuriger Auge, ihr schlanker Wuchs, ihr mildes sanftes Gespräch, setzten Ri- chardson's Herz in Flammen. Die Eroberung war aber diesmal nicht sogleich im Fluge zu machen. Er mußte seinem Zwecke allmählich näher zu kommen su­chen. Zuvörderst machte er dem Mädchen ansehnliche Geschenke, dann schrieb er ihr die zärtlichsten Briefe, und hatte endlich die Freude, eine nicht ungünstige Antwort zu erhalten. Nunmehr erklärte er dem Vater des Mädchens seine ernsthaften Ab­sichten. Er bat um Erlaubnis, der Toch­ter aufwarten zu dürfen, und erhielt sie. Seine Gegenwart besiegte vollends alle Hindernisse , und man hatte nur noch ei­nen kleinen Schritt bis zu Htzmens Tem­pel; dieser Schritt war aber einer der dornigsten und gefährlichsten.

Nach dasigem Gebrauche mußte daS Verlobte Paar sich drei Sonntage vorher öffentlich in der Kirche aufbieten lassen, ehe die Trauung vollzogen werden konnte. Auch geschah dies jetzt, und das erste Auf­gebot gieng friedlich vorüber. Am zwei­ten Sonntage aber, als der Pfarrer die gewöhnliche Formel über die Neuvcrlob- ten aussprechen wollte, wurde die ganze christliche Gemeinde durch einen der son­derbarsten Auftritte in Bewegung gebracht: Heulend und schreiend stürmten auf ein­mal jene sieben Mädchen, bei welchen* Nichardson die Weihnachten zugebracht hatte, in ziemlich unförmlicher Figur her­ein. Alle betheuerten zugleich, daß ihnen der Treulose die Ehe versprochen habe, und sie das Unterpfand davon unter ih­rem Herzen trügen. Der Pfarrer mußte auf diesen, mit den klarsten Beweisen ver­sehenen, Einspruch, Rücksicht nehmen und dem beschämten GesponS blieb nichts üb­rig, als sich so heimlich als möglich aus der Kirche wegzuschleichen. Er vermu- thete, nunmehr einen Brief Voll der bit­tersten Vorwürfe von seinen künftigen Schwiegereltern, worin sie ihm den Han-