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Dienstag, 18 . August 1942

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LekotZ»^e«/ie Ikämpke in beü-enekee 5om»ne»^rkre

Unaufhaltsamer Vormarsch im Kaukasus

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Voo unserem Korrespondenten

kl. Bern. 18. August. Alle Moskauer Frontberichte zeigen am Montagabend das auffällige Bestreben, die bedrohliche Entwick­lung im Kaukasusgebiet möglichst harmlos darzustellen und die erlittenen oder bevor­stehenden Verluste grundsätzlich zu verklei­nern. Man deutet weiter an, daß außer den bisher verlorenen Orten auch andere wichtige Städte und Häfen kaum zu den Positionen gehören dürften, die das sowjetische Oberkom­mando für wertvoll genug hält, um sieunter allen Umständen zu verteidigen".

Die letzten militärischen Ereignisse im Kau­kasusgebiet, wo nach dem OKW.-Äericht be­kanntlich die deutschen Truppen weiter im er­folgreichen Angriff stehen, werden als ,FZer- zögerungskämPse" beschrieben, in denen zurückgclassene sowjetische Abteilungen angeb­lich den Feind aufhalten, während die im Ge­birge stationierte Kaukasus-Armee neue Stellungen beziehe. Ueber diese Kaukasus- Armee wird mitgeteilt, sie sei im Gebiet der beiden vorhandenen Gebirgsstraßen nach Transkaukasien konzentriert, bestehe ausschließ­lich aus Gebirgstruppen und sei kürzlich von Timoschenko durch Sonderabteilungen ver­stärkt worden, die eine Sonderausbildung zur Bekämpfung von Fallschirmtruppen erhalten hätten. Trotz aller Schönfärbereien muß von Moskau aber eingestanden werden, daß diein beträchtlicher Anzahl von der deutschen Heeresleitung eingesetzten Eliteverbände" an der Kaukasusfront unaufhaltsam vordrän- gen.

Wie das Oberkommando der Wehrmacht zu den Kämpfen an der Ostfront ergänzend nnt- teilt, drangen die deutschen Truppen in brü­tender Sommerhitze und auf grundlosen stau­bigen Straßen im Kaukasusgebiet nach Bre­chen feindlichen Widerstandes in südwestlicher und südöstlicher Richtung weiter vor. Eine württembergisch-badische Jäger­division legte als Begleitung von Panzer­verbänden. obwohl sie durch Gefechte und Mi­nenfelder aufgehalten war, Märsche von iiber 70 Kilometer zurück. Südlich des unteren Ku­ban wurden mehrere feindliche Stützpunkte genommen. Der deutsche Angriff gewann im Kaukasus weiter nach Süden an Raum, wo­bei vereinzelter heftiger Widerstand des Fein­des überwunden werden mußte. Die Luft­waffe unterstützte das Vordringen des Hee­res und bekämpfte erfolgreich die Verschiffun­gen der geschlagenen Bolschewisten an der Küste des westlichen Kaukasus. Auf einem Flugplatz wurden vier feindliche Flugzeuge am Boden zerstört.

In der Kalmückenstcppe nahmen die deut­schen Truppen weitere Gebiete in Besitz. Im Nordostteil des großen Don-Bogens vernichteten die deutschen Truppen die letzten Reste bolschewistischer Kampfgruppen westlich des Don, während die Luftwaffe die zurück­weichenden feindlichen Kolonnen ostwärts des Don wirksam mit Bomben belegte. Durch deutsche Füger und Flakartillerie wurden über den südlichen Kampfabschnitten der Ostfront 26 feindliche Flugzeuge abgeschosten. In einem Waldgebiet südlich des unteren Don vernich­teten die deutschen und Verbündeten Truppen eine abgeschnittene feindliche Kampfgruppe und brachten 500 Bolschewisten als Gefangene ein.

. 3>n Raum von Worone sch wurden schwächere Aufklärungsvorstöße des Feindes abgewehrt. Hierbei schossen deutsche Trnvuen nordöstlich Woronesch 14 bolschewistische Pan­zerkampfwagen ab. In Luftkämpfen wurden über diesem Kampfgebiet sieben feindliche Flugzeuge zum Absturz gebracht.

Ostwärts Wfasma wurden starke Angriffe zahlreicher feindlicher Panzer mit aufgesesse­ner Infanterie in hartnäckigen Kämpfen ab-

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Der Schauplatz der Kämpfe am großen von

geschlagen. Im Raum von Rschew vernichtete eine Panzerdivision 45 feindliche Panzer­kampfwagen, 14 Panzerabwehrkanonen sowie 57 Maschinengewehre und Granatwerfer. Die Luftwaffe belegte Panzerbcreitstellungen, Truppenansammlnngen und den Eisenbahn­verkehr des Feindes wirksam mit Bomben. Deutsche Jäger brachten in diesem Kampf­raum neun feindliche Flugzeuge zum Absturz.

Südostwärts der Jlmensees brachen mehrere Angriffe des Feindes, die von Pan­zern, Flugzeugen und einem Panzerzug un­terstützt wurden, unter hohen Verlusten der Bolschewisten zusammen. Schwere Abweyr- kämpfe entwickelten sich auch am Wolchow - Brückenkopf, wo der Feind im Schutze des Morgennebels die Ostfront des Brücken­kopfes mehrmals, jedoch völlig ergebnislos

angriff. Erneute Bereitstellungen des Feindes , zum Angriff wurden durch Artilleriefeuer zerschlagen.

Englisches Lüstungsweik bombardiert

Kampfflugzeuge abermals über England

Berlin, l7. August. In der vergangenen Nacht richteten sich Angriffe deutscher Kampf­flugzeuge gegen eine Stadt in Mittelengland, in der sich bedeutende Flugrü st ungs- werke befinden. Zahlreiche Bombenein­schläge und Brände wurden im südwestlichen Teil des Stadtgebietes beobachtet. Außerdem belegten Kampfflugzeuge mehrere Flug­plätze in Ostengland mit Bomben aller Ka­liber, die die Hallen und Unterkünfte sowie Startplätze trafen.

Krisenlust bei den Besprechungen im Kreml

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Voo uoseror Lerlioor 8 e k r i t t 1 e j 1 u Q g

bs. Berlin, 18. August. Reuter muß den mehrtägigen Aufenthalt Churchills in Mos­kau bestätigen. Eine andere englische Nach­richtenagentur meidet darüber hinausgehenb, daß Churchill am Montag wieder abgercist sei. Die Besprechungen scheinen nicht befrie- lügend verlaufen zu sein, denn nach Meldun­gen neutraler Korrespondenten lag über dem Kreml während der Verhandlungen ausge­sprochene Krisenluft.

Neben den Engländern haben sich nun auch die Bolscyewinen über die Moskauer Konfe­renz geäußert. Nach ihren Angaben haben sich bei Stalin eingesunken: Churchill, ferner der englische Oberbefehlshaber für Zsudien, .Gene­ral Wavell, der Empire-Generalstabsches Sir Allan Brook und der Uiiterstaatssekretär im Foreign Office, Sir Alexander Caüogar. Von sowjetischer Seite nahmen an den Besprechun­gen Molotow und Marschall Woroschilow teil. Ferner war Roosevelts Sonderbeauftrag­ter Harriman zugegen. Insgesamt wurden nicht weniger als zwanzig englische und ame­rikanische Generale aufgeboten. Die meisten reisten am Sonntag wieder ab.

Die Verabredung zur Fortsetzung des Krie­ges sieht nach einer neueren Mostauer Mit­teilung nicht nur den Kampf gegen Deutsch­land, sondern auchgegen jede ähnliche Ty­rannei" vor. Das deutet darauf hin, daß sich Churchill den Sowjet-Forderungen gebeugt hat, wonach alle den Sowjets verhaßten Ne- gierungsshsteme und Länder in Europa zer­stört werden sollen.

Wir können in Ruhe abwarten, was der Phrafenschwall zu bedeuten hat. Die Anwesen­heit General Wavells deutet jedenfalls dar­auf hin, daß Indien und Tschungking bei den Unterredungen eine besondere Rolle spielten. Vielleicht soll den sowjetischen Ar­meen Indien oder Tschungkingchina geöffnet werden, damit sie in Indien die Unter-

drückungsmaßnabmen gegen das indische Volk verstärken und damit sich Stalin hier ein Faustpfand für seine Abrechnung mit den Verbündeten nach dem Kriege sichern kann oder damit sowjetische Kräfte in Tschungking gegen die Japaner eingesetzt werden.

Im Zusammenhang mit den Moskauer Be­sprechungen und unter dem Eindruck der neuesten deutschen Erfolge in Nord-Kankasien beginnt die britische Presse wieder von einer bevorstehenden Unterstützungsaktion für die Sowjetunion zu sprechen. DerObserver" macht sich dabei zum Sprachrohr weiter bri­tischer Kreise, indem er ein Eingreifen ver­bündeter Streitkräfte im Kaukasus für not­wendig erklärt und die Forderung nach einer Zweiten Front im Kaukasus stellt. Niemand kann mehr übersehen", so schreibt er wörtlich,daß es den Deutschen darauf an- kommt, zum blähen Osten vorzustoßen. Der Kampf Deutschlands gegen die Sowjetunion ist im eigentlichen Sinne des Wortes nun auch der Vorläufer des direkten Angriffes auf unsere Truppen im Nahen Osten. Der Zeit­punkt ist gekommen, in dem unter einem e i n- h e i t l i ch e n K o m m a n d o der Kanipf gegen die Achse ausgenommen werden muß." Von den USA.-Blättern wird als Sitz dieses Ober­sten Kricgsratcs bezeichnenderweise Wa­shington und als Vorsitzender Präsident Roosevelt vorgcschlagen.

Truppenführer berichten im Rundfunk

Berlin, 18. August. Am heutigen Dienstag von 19 bis 19.15 Uhr spricht im Großdeutschen Rundfunk Major Go edel, Kommandeur eines württembergischen Infanterie- Bataillons, das die schweren Kämpfe von Rostow bis zum Kuban in vorderster Front mitmachte. Von 19.30 bis 19.45 Uhr berichtet dann der Kommandeur eines Panzer-Artille- rie-Regiments, Oberst Dr. Kühn, über den Panzersturm von Rostow bis Maikop.

Mit MGs zur Todessahrt gezwungen

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Oslo, 17. August. Die britische Admirali­tät verlangt im Verein mit den Negierungen von England und USA. von der norwegischen Emisrnntenregiernng die völlige Uebertra- gung der gesamten norwegischen Handelston­nage. Diese Maßnahme soll zur Folge haben, daß die Emigranten-Regierung" mit den nor­wegischen Schiffen in keiner Weise mehr etwas zu tun haben soll.

- Dem Leiter der Einigranten-Negierung" letzten die Engländer sozusagen Daumen- lchrauben an und duldeten keine Ausflüchte. So erhielt er auf seinen Einwand hin, er müsse vor einer so wichtigen Entscheidung erst mit den anderen Mitgliedern der Emigranten- Rcgierung" konferieren, die Antwort, es gebe keine verschiedenen Meinungen, wenn es um die Front derAlliierten" gehe. Als er auf seinem Einwand bestand und »geltend machte, er könne sonst zum Rücktritt genötigt werden, bedeutete man ihm, daß sein Aufent­halt in England als Privatperson der briti­schen Negierung nicht erwünscht sei.

Diese Methode zeige erneut mit aller Deut­lichkeit, schreibtAstenpostcn", daß die eng­landhörige norwegische Emigrantenregierung lediglich Lakaiendienste für die Plu­to kraten leiste und in Wahrheit noch nicht einmal die Freiheit genieße, zurücktreten zu dürfen. Die erpreßte Uebertragung der nor­wegischen Tonnage Passe ganz in das Bild des Terrors gegen die norwegischen Seeleute. Neuerdings würden die zur To­

desfahrt gezwungenen Norweger an Bord von englischen Wachtposten mit aufgepflanztem Bajonett und'mit Maschinengeweh­ren bewacht. Die übrigen norwegischen Seeleute aber, die noch nicht zur Teilnahme an der Todesfahrt genötigt wurden, sitzen in amerikanischen Konzentrationslagern auf El­fis Island gefangen. Für diesen Terror seien in erster Linie die EmigriMten verantwort­lich, deren Dienstfertigkeit aber England und die USA. nicht daran hinderten, die Uebertra­gung der norwegischen Tonnage zu verlangen.

Das Eichenlaub mit Schwertern

für Kapitänleutnant Topp

Aus dem Führer-Hauptquartier, 17. August. Der Führer verlieh am Montag dem Kapi- tanleutnant Erich Topp, Kommandant eines U-Bootes, als 17. Soldaten der deutschen Wehrmacht das Eichenlaub mit Schwertern und dem Oberstleutnant Walter Gorn, Kommandeur eines Kradschützenbataillons, als 113. Soldaten der deutschen Wehrmacht das Ei chenlaub zum Ritterkreuz des Eiser­nen Kreuzes.

Mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes hat der Führer den Generalmajor Max Fremerey, Kommandeur einer Jnf.- Div., Hauptmann der L. Hans Gib io n, Bataillonsfuhrer in einem Jnf.-Rgt und Leutnant d. R. Konrad Rehnitz, Kompa­nieführer in einer Panzerjäger-Abteilung ausgezeichnet.

Tauziehen in Moskau

Von unserer tzeriinei levriflN-ituiiß

ks. Berlin, 18. August

Was wir schon lauge gewußt Häven, ist nunmehr auch durch eine ausländische Mel­dung bestätigt worden. Churchill weilt seit einigen Tagen mit einem ganzen Schwarm von reisenden Politikern und Militärs in Moskau. Er hat eine Reise unternommen, die für uns aufschlußreich, iür andere alarmie­rend. verdächtig oder vielsagend ist. Obwohl Churchills Anwesenheit in London gerade im jetzigen Augenblick angesichts der Ereignisse in Indien und der Gesamtlage des Empires notwendig gewc,en wäre hat er e - schlossen, alle Bedenken zurückzustellen und auf Umwegen zu Stalin zu gelangen, weil jhm die katastrophale Lage im Osten die größte Sorge bereitet. Stalin und seine Bolschewisten sind dem englischen Lberpluto- kraten an und für sich völlig gleichgültig. Aber England und seine Juden haben seiner­zeit die Sowjets überredet, für die englischen Interessen zu bluten. Churchill fürchtet offen­bar, daß dem Bolschewismus über kurz oder lang die militärische und wirtschaftliche Kraft ausgehen könnte, deshalb ist er im Eiltempo nach Moskau gereist.

Es wird ihm in allererster Linie sicherlich darauf ankommen, die Bolschewisten zur Auf­opferung bis zum letzten Tropfen Blut zu­gunsten der britischen Plutolrar-e zu gew n- nen. Vermutlich hat Churchill weder Anstren­gungen noch Umwege gescheut, um auch einen Ueberblick über die wirkliche Kriegslage, über die militärische Gesamtsituation der Sowjets zu gewinnen. Es ist kein Geheimnis, daß er bei den Bolschewisten eine Lage vorgefunden hat, die ihm noch erheblich größeren Kummer als bisher bereiten wird. Das geht auch aus der Tatsache hervor, daß Stalin kurz vor der Ankunft Churchills Mitteilen ließ, daß er Molotow endgültig zu seinem ersten Stellvertreter ernannt habe. Stalin hätte das sicherlich unterlassen, wenn er m>t militärischen und anderen Aufgaben nicht io beschäftigt wäre, daß er einfach nicht mehr in der Lage ist. die Garantie für die Aufrecht­erhaltung des brutalen bolschewistischen Re­gimes allein zu übernehmen. Molotow niuß also einspringen, wenn und wo Stalin nicht anwesend ist. Auch das ist kennzeichnend.

Im übrigen ist es von scher so gewesen, daß Churchill auf dcmHöhepunktvon Krisen seine Koffer packte und zu Verbün­deten eilte, nicht um ihnen Hilfe zu bringen, sondern um sie mit Versprechungen und bil­ligen Trostworten zu füttern und den Ver­such zu machen, ihren Einsatz für England bis zum Letzten zu erhalten. Als Churchill seinerzeit nach Frankreich reiste, folgte Dün­kirchen. Als er das erstemal nach Washington fuhr, fiel Hongkong und damit die Vorherr­schaft Englands in Asien. Als der englische Oberplutokrat das zweitemal Washington be­suchte, fiel Tobruk, das nicht nur aufs neue den Verlust der Vorherrschaft Englands im Mittelmeer, sondern gleichzeitig eine neue Lage für Nordafrika, für Aegypten und den Vorderen Orient einlcitete. Churchills Reisen waren immer Vorboten kommender Katastrophen und man darf annehmen, daß er nicht nach Moskau gereist wäre, wenn nicht die Zeichen auf Sturm stehen würden.

Wir wissen noch nicht, was am Ende die Ver­handlungen in Moskau bringen werden. Aber offensichtlich ist schon heute, daß alle Hebel in Bewegung gesetzt werden, um die Sowjets durch Versprechungen aller Art für den britischen Egoismus womöglich noch gefügiger zu machen, als bisher. Schon seit Tagen kann man in der englischen und neutralen Presse Andeutungen finden, nach denen Churchill den Sowjets nicht nur erneut die ErMlung ihrer gebietsmäßigen Forderungen in Europa versprechen, sondern ihnen darüber hinaus die Abtretung des nordwestlichen Teiles In­diens mit 50 Millionen Bewohnern in Aus­sicht stellen will. Das Thema .^Zweite Front" ist für Churchill unangenehm; deshalb wird es nicht an Versprechungen und Beteuerun­gen fehlen, die die immer lauter nach Hilfe schreienden Sowjets beruhigen sollen.

Es scheint indessen in Moskau nicht alles so glatt zu gehen, wie Churchill vielleicht ge­hofft hatte. Nach einer Meldung unseres Kor­respondenten ans Bern kann man'aus engli­schen und amerikanischen Betrachtungen zu den Moskauer Verhandlungen herauslesen, daß eine ausgesprochene Krisenluft über demKreml liegt. Der LondonerObserver" meldet, die Sowiets hätten die Gelegenheit benutzt, um den Alliierten die Lage unge­schminkt darzulegen. Von sowjetischer Seite sei ausgeführt worden, die ungünstige Lage der Sowjet-Union sei von den Alliierten noch nicht in ihrer ganzen Tragweite erfaßt wor­den. Mit allen Mitteln versuchen die Eng­länder und Amerikaner daher die Bolschewi­sten unter anderem auch mit neuenGroß - lieferungsversprechungen" bei der Stange zu halten. Englische Korrespondenten in Moskau wissen von einemneuen Liefe­rungs-Programm der Alliierten an die So­wjet-Union für 1943" zu berichten. Aach einer anderen Meldung ist der gegenwärtige Licfe- rungsplan überprüft und erweitert worden. Aufschlußreich ist auch der Hinweis, daß man