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len möglichen Respekt. Es seh eine Freu» de zu sehen, mit welcher väterlichen Sor­ge die Sünden-Waage ihre Pflicht erfül­le. Er habe zu Hause eine Goldwage die nicht schärfer ziehe. Aber als Ma­thematiker habe er die Lehre der Größe und der Schwere der Körper studirt, und da wisse er auch, daß ein großer Körper mehr wage, als ein kleiner, und doch seh öfters ein kleines Körpcrlein eine Herberge für eine Menge Sünden.

Die übrige sinnreiche Erfindung sch also für korpulente Männer und Frauen viel zu kostspielig. Das ganze verehrli- che Publikum würde o^enbar dadurch lei­den.

Aus wahrem Patriosmus gebe er deß- halb zu bedenken, wie ungeheuer Butter und Schmalz und alle übrigen Lebens-Be­dürfnisse im Preise steigen müßten, wenn nicht in Balde eine Aenderung zu machen gefällig wäre, denn alles, was vorher auf den Wochenmarkt zum Verkauf getragen worden sch, müsse jezt zum christlichen Sühnopfer auf die Sündenwaagc gebracht werden.

Die Eleriker schrieen, es sehen profa­ne Bemerkungen, die der Satan dem Ma­thematiker angegeben habe.

Die Wilsneker Chronik schreibt auch: Erst mit der eingetretenen Reformation sehen Butter und Schmalz rc. wieder wohlfeil worden.

In einer Gesellschaft fiel das Gespräch auf berühmte Echo'S. Jeder erzählte von einem. Ein Gascogner, der dabei saß, er­hob plötzlich die Stimme. Meine Herrn! sagte er, ich kenne eins in meinem Vater­lande. Wenn man dem zuruft, Echo, wie geht's? So antwortet es: Ich danke für die gütige Nachfrage, so ziemlich.

Lieber trauter Mond! der du schon seit Jahrtausenden das närrische Zeug mit an- sichst, das die Menschen unter deinen Au­gen treiben, wie sie Kartenhäuser bauen, die durch einen Hauch zusammen fallen, wie sie Berge zwischen sich werfen, statt daß sie friedlich und freundlich auf ebe­nem Pfade wandeln könnten.

Sage mir, trauter Mond! wie ist eS möglich, daß du nicht lachst?

Auflösung der Charade in Nro. 41. Cal l rc.

Charade.

Intellektuell betrachtet.

Werde ich von dir verachtet;

Aufklärung, hasse ich so sehr.

Weil sie mich drängt je mehr und mehr. Doch kann ich neben ihr bestehen.

Wenn du moralisch mich betrachtest;

Das Beiwort heilig kannst du vor mir

sehen.

Auch kindlich stellet man mich dar.

Dies ist das erste Shlbenpaar.

Endlich werden dir die Shlbcn zweh Noch zeigen, was das Ganze sch.

Ich werde nur von Einer Hand geleitet. Doch meistens führen Männer mich.

Licht und Schatten wird von mir verbrei­tet.

Und eine Kunst war nicht da ohne mich. Doch strebe, daß mein Name nicht. Bezeichnend für dich selber werde.

Sonst heißt man dich ins Angesicht,

Ein Kind der Thorheit dieser Erde.