Bücher, Frauen-Klei der, Bett- Gewand, Leinwand, Möß-, Zinn-, Eisen-, Blech- und Hölzer »-Geschirr, Schreinwerk und allerhand Hausrath, wozu die Liebhaber ans obigen Tag, Morgens g Uhr, eingeladen werden.
Den 4. Mai 1327.
K. Gerichts-Notariat.
Laiblin.
Anzeige von Gebornen, Gestorbnen
und Copulirten.
In Nagold sind im Monat April geboren:
Den 9. April dem Goltlicb Sautter, Lö- wenwirlh ein Knabe.
— 12 - — d. Ferdinand Mosapp, Tuch
macher, ein Mädchen.
— 28. — der Carolina Maicrin, ein
unehelicher Knabe.
— — — dem Hrn. Kaufmann Koppler, ein Mädchen.
— zo. — der Maria Dorothea Laiche-
rin, ein unehliches Mädchen. Gestorbene:
Den 6. April dem Martin Niethammer, Schneider, ein Knabe an Gichtern, alt z Jahr.
— 8> — dem Gottlieb Lehre, Becker,
ein Töchlerlein an Gichtern, alt 9 Jahr.
— 25. — dem David Seeger, Strumpf-
Weber, ein Mädchen an der hitzigen Krankheit, alt 6 I. 6 M.
_ 27. — die verwittwete Frau Räthin
Martin an Brusiwassersucht, alt 79 Jahr 2 Mon. 12 Tage. ---
Anekdoten und Erzählungen.
Der pfiffige Amtmann und der dienstfertige Hannes.
(Beschluß.)
Mit zitternder Stimme beauftragte er seine Tochter Louise der Mama zu sa-
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gen, daß er im grünen Zimmer etwa» mit ihr zu reden habe.
Im grünen Zimmer? wiederholte sich die Frau Amtmännin, und—. da grün die Farbe der Hoffnung ist: so sah sie einer angenehmen Nachricht entgegen.
Der Herr Amtmann hatte freilich aus einem ganz andern Grunde das grüne Zimmer gewählt; cs war das Abgelegenste im Hause, und dort hatte also der Herr Amtmann am Wenigsten zu befürchten, daß die gellende Stimme der Frau Gemahlin den übrigen Hausbewohnern, oder gar den Nachbarn verständlich werden möchte. Schweren Herzens vernahm er die Fußtritte der Frau, und als diese ihn endlich mit freundlicher Miene besragte,was er ihr zu sagen habe, wußte er im Vorgefühle des, nun zu beuehenden harten Kampfes bcmahe kein Wort herauszubrin- gen.
Nun, rief sie endlich — das Gesicht schon ein wenig in die Falten gelegt — kommts bald, was du willst ?
Endlich nahm sich der Herr Amtmann zusammen und crzähitenuu dcngan- zen Vorfall.
Das Gcmüth eines Delinquenten, der auf dem Schaffotle jeden Augenblick den Todesstrcich erwartet, kann durch den Zuruf: „Pardon," nicht so sehr in Bewegung gefezt werden, als es durch diese Erzählung bei der Frau Amtmännin der Fall war.
Was? 270 fl. kreischte sie? 270 fl.? ja daraus wird ein für allemal nichts ! Zuerst mußt du den Rekurs ergreiffen und dann —
Ach liebe (?) Frau! unterbrach sie hier der Amtmann, scp mir nur um Got- teswillcn von dem Rekurs stille!
Was? ich stille scxn ? schrie die Amtmännin fort. — O du Hasenherz! Du — O! Ach!!
Weiter konnte sie im Augenblicke nicht mehr hcrausbringen. Nachdem sie sich durch einen Thränenstrom wieder etwas erleichtert hatte, gieng es erst recht an ein