so, baß er aufstehen und sich ankleiden konnte.

Das erste, was er that, war, das Dekret noch einmal zu lesen, denn, dachte er, du kannst gestern im Fieber-Anfälle durch das Vergrößerungsglas gesehen ha­ben.

Aber o wehe! er hatte recht gut ge­sehen; denn gerade so, wie sich das De­kret seinem Gedächtnisse eingeprägt hatte, lautete der Inhalt desselben. Ja er fand noch etwas Weiteres am Schlüße dessel­ben, was er gestern in der Angst sei­nes Herzens übersehen hatte. Dem De­kret war nämlich noch ein Postscript an­gehängt, folgenden Inhalts:

Wenn Ihr oder die Eurigen, den Mezger Luz, oder die Seinigen diesen Vor­fall früher oder später, ftp es mit Wor- ten, oder mit der That, entgelten lassen würdet, oder wenn Ihr ihm den gering­sten Abzug machen wolltet, als wovon wir Uns die nöthige Kenntniß zu ver­schaffen wissen werden: so dürft Ihr Euch Unserer schweren Ungnade überzeugt halten.

Herzog zu . .

Auch das noch! seufzte unser Herr Amtmann, denn im Geiste hatte er sich schon geschmeichelt, den alten Hannes mit Wenigem abzufertigen. Sonst war er im Rechnen wohl erfahren, heute aber ftzte er in seine Kunst große Zweifel, weil es ihm eben gar nicht einleuchten wollte, daß ic>o Thaler -> 2 fl. 42 kr. die^ große Summe von 270 fl. betragen. Wären eS wenigstens doch nur ReichSthaler gewesen, dann hätte er doch noch 12O fl. erspart. Doch genug von diesen und andern ähn­lichen Betrachtungen!

Die Frage war jezt nur, woher so schnell das Geld zu nehmen? Der Amt­mann gehörte zwar nicht zu den Armen; allein übrige 270 fl. hat man, wie viele unserer Leser überzeugt ftpn werden, nicht immer nur so da liegen.

Glücklicher Weise hatte er nur acht Tage zuvor einen Schweiß - Fuchsen für 25 Karolin verkauft, welche noch im Hause lagen, und somit hätte man glauben sol­len, die Sache scp leicht ins Reine zu bringen gewesen; allein so verhielt sichS nicht.

Die Frau Amtmännin war unter uns gesagt, ein herzbraves Weib, wenn sie nicht böse war. Zufälliger Weise hatte ihr Gemahl der guten Tage weniger bei ihr als der bösen, daher nichts natürli­cher war, als daß er ihr den ganzen Vor­fall zu verschweigen beabsichtigte. Leider mußte er diesen Plan aufgebcn, weil er des Geldes benöthiget war, das die Frau Gemahlin schon zu Händen und Banden genommen hatte, um den kommenden Tag. auf die St. . . Messe zu fahren, und sowohl für das liebe Töchterle, als auch für deren künftigen Herrn Bräutigam zer» schiedenes einzukaufen.

(Die Fortsetzung folgt).

Charade.

Einen. Ort in der Burg und ein Land verkündet die erste.

Welches in früherer Zeit eigenen Her­ren gehorcht.

Männer edlen Geblüts, im Dienst des Staates ergrauet,

Und in der Kaiser Geleit, zeiget das kommende Paar.

Weitere zwei sind nur ein Ort mit we­nigen Hausern:

Seine Bewohner? du siehst schlichte Bebauer des Lands.

Endlich das Ganze, ein Dorf, verdankt den drei ersten den Namen,

Und an gangbarer Straß' sieht cs der Reisenden viel.