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Stall trat. Ganz aufgebracht rief er den Hausknecht und sagte: Ausknecht: was mak sik die kleine Person hier bcp meine kranke Pferde; Ab ick nit befohlen, kanz allein? — Ep, mein Herr, antwortete der Hausknecht, sehn sie denn nicht, daß ihre Stute trächtig gewesen ist, und diese Nacht gefohlct hat? — Eh was! kcfoh- len, kefohlen, schrie der Franzos; meine Pferde aben niks zu befehlen; ik ab su befehlen. — Wer spricht denn von befehlen, erwiederte der Hausknecht; verstehn sie mich doch recht, das kleine Pferd da ist das Fohlen von dem großen. — Der Franzos verstand ihn noch immer nicht. Auck kleine Person aben ier niks fu befehlen, sagte er; ik allein abe su befehlen.
— Der Hausknecht war in Verlegenheit, wie er sich ihm verständlich machen sollte; endlich sagte er: mein Herr, das kleine Thier ist das Kind von dem großen Pferde.
— Auf einmal verstand ihn der Franzos, und sein Zorn ging in ein freudiges Erstaunen über. O! rief er aus, abe ik nit kewust, daß meine Pferde is cne Madam. Da, Ausknecht, aben du akt grosch, trink sik davor die Kesundhcit von die Madame un die kleine Kinde.
Freund und Feind.
Bei einer Schulprüfung fragte der Katechet einen kleinen Jungen, ob man auch seine Feinde lieben müsse? — Der Bube stockte mit der Antwort, da entspann sich folgendes Gespräch:
Katechet. Du weißt doch, was Freund oder Feind ist?
Knabe, (antwortet nicht.)
Katechet. Gieb wohl Acht, ich will dirs erklären. Wenn du bei einem Bache spielst, und es schleicht sich einer hinter dich her, und stößt dich von hinten in den Bach hinein, wer ist der?
Knabe. Der ist mein Feind.
Katechet. Recht, mein Sohn! Wer ist aber dein Freund?
Knabe, (schnell) der mich von vor. nen in den Bach hineinstößt.
Notizen.
ans dem Mantclsack meines Großvaters.
In Spanien bringen die Wirthe das Geschrei und den Lerni, den ihre Gaste machen, auch in die Zeche.
Dieses sage ich aber nur unter vier Augen, denn ich möchte nicht, daß unsere Wirthe etwas davon erfahren, weil in unfern spekulativen Zeiten nichts so sehr zur Nachahmung reizt, als was Geld herbei bringt.
Halte mich auf der Reise frei, sagte ein armer Kapuziner zu einem reichen Jesuiten, wir sind ja Brüder! Ganz richtig ! antwortete dieser, aber unsere Börsen sind keine Schwestern.
Der Deutsche ist nie flinker, als wenn er im Bett liegt, und träumt.
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Seit die Bande des Blutes aus der Mode sind, haben wir an Künstlichkeit und Listigkeit zugenommcn, an Einfachheit und Ehrlichkeit aber abgenommen, v «
Der englische Zuschauer, eine ehemalen viel gelesene Zeitschrift, hat den goldenen Spruch ausgesprochen:
„Wenn du alt werden willst, so mußt „du nicht mehr, als von einer einzi- „gen Schüssel essen."