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für die OberamUS-Bezirke

Nagold und F.r L u d e n s t a d t.

Im Verlag der V ische r'sich e n Buchdruckerei.

Nro. 2z. Monrag den 19. Marz 1827.

Verfügungen der Königlichen Bezirks- ?Behörden.

Oberamt Nagold.

Nagold. sAn sammtliche gcist- und weltliche Ortsvorsteher des Obcramts-Be- zirkS.^j Obwohlen die weltlichen Orts- Vorsteher schon früher von dem K. Lber- amte ernstlich angewiesen worden sind, die ihnen zukommendcn Jntelligenzblättcr je- desmalen, und zwar gleich nachdem sie selbst solche gelesen, auch dem K. Psarramte 'nHtzuthcilcn, diese Anordnung glcich- wohlen aber hie und da nicht gehörig be­folgt worden zu sehn scheint, so geht sammtlichcn und weltlichen Ortsvorstehern hicmit der wiederholte Befehl zu, daß sie jener Anordnung von nun an, und um so mehr pünktlicher nachzukommcn haben, als ,ein jeder, hier zurKenntniß kommen­de chlebertretungsfall den betreffenden OrtS- vorsteher rügefällig machen wird.

Zugleich werden sammtliche geistliche Ortsvorstehcr aufgefordert und angewie­sen, denen ihren amtlichen Wirkungs­kreisin Anspruch nehmenden Aufträgen, welche durch das JntelligenMatt von der Unterzeichneten Stelle ihnen zukommen, und welche theils ihre Eigenschaft als Pfarrämter einseitig, theils jene als gemeinschaftliche Unterämter unter Mit­wirkung des weltlichen Vorstehers, berüh­ren, strake und pünktliche Folge zu leisten.

und solche gerade so anzusehcn, als ob sie ihnen in einem besonderen Schreiben zugekommen waren.

Nagold, den 15. Merz 1827.

K. gemeinschaftl. Oberamt.

Engel. Har pp recht.

Oberamt Freudcnstadt.

Fr e u d e n st a d t. sSteckbrief.f Der hienach signalisirte--Johann Adam Günter, ledig, von, Köukenteich, Schulkhefßerci Baiersbrcmn, hat M/zu Anfang dieses Monates, in dem Augenblicke, als er we­gen Diebstahles verhaftet werden wollte, von Hause entfernt und das hienach na­her bezeichnte, sein uneheliches Kind, durch Gewalt mit sich sortgenommcn. Dem Vernehmen nach solle er in der Gegend von Grünthal zu Gunsten einiger, kürz­lich durch Brand verunglückten Familien, Allmosen einfordern wollen. Die Schult­heißenämter des Bezirkes werden angewie­sen und alle sonstige Polizeistellen werden ersucht, auf diesen berüchtigten Dieb fahn­den und ihn im Betretungsfalle wohlvcr-. wahrt hieher einliefern lassen zu wollen.

Den i 7 . März. 1827.

K. Oberamt.

Signalement des Günter: derselbe ist z4 Jahre alt, starker untcrftz- tcr Statur, etwa 5'6" groß, von schwarz­brauner Farbe, hat schwarze Augen, glei-