der Krankheitsstoff mittelst seiner Schrcib- feder sich losmachte, und die Buchstaben in Reihe und Glieder geordnet, aus dem Papiere standen.

Nach und nach sammelten sich diese Blättchen, und wie der Haufen groß war, schnürte sie mein Großvater in einen al­ten Mantelsack zusammen.

Kroch etwas ihm über die Seele, das seine Haiterkeit trübe machte, so holte er seinen Mantelsack herbei, packle aus, und es fehlte selten, daß nicht unter sei­nen Blättchen sich eines fand, welches die finstere Wolken zerstreute.

Nach seinem Tode verlor der Mantel­sack seinen Schutzpatron.

Mein Vater der den Mantelsack für unnütz hielt, warf ihn in einen Winkel der Bodenkammer, aus der ich ihn in der Folge wieder auf freien Fuß stellte. Ich könnte sagen, aus Achtung für meinen Großvater.

Aber eine ehrliche Haut spricht die Wahrheit. Die Menschen von allen Far­ben spekuliren für ihr Leben gerne, denn Eigennutz und Egoismus, und nebenher noch allerlei Dinge die nicht sepn sollten, sind von jeher Erb-Ucbel in der Familie Adams. Von mir als Buchdrucker ist es also wenigstens eine dankbare Erklärung, wenn ich offen gestehe, daß ich diesen Man­telsack als eine Christtags-Bescheerung an­sehe, womit mein Großvater mir eine Freude habe machen wollen.

Sie, meine geneigten Leser! werden künftig manches aus diesem Mantelsack zu lesen bekommen, und zwar mit der Aufschrift:

Notizen aus dem Mantelsack mei­nes Großvaters.'

Für ein paar Groschen verlangt das Publikum eine gut besezte Tafel. Die Speisen sollen lieblich, geschmackvoll, kern­haft und gewürzreich sepn, der Koch in der Küche hat, was er braucht im Uebcr- fluß.

Aber die Würze des Geistes laßt sich nickt, wie der Pfeffer, in Ballen herbei» führen.

Lieber Mantelsack! Erbarme dich meiner!

R e i m s p r ü ch e.

Zu Wenig und zu Viel. Zu Wenig und zu Viel,

Ist nur ein Narrenspiel.

Und sind wir, wie wir sollen,

Wir haben, was wir wollen.

Mir, wie dir.

Wer sich nicht selbst verspotten kann. Der fang' cs nicht mit Andern an. Narr, hudle nur den eignen Herrn, So haben dich die Gäste gern.

Notizen.

ans dem Mantclsack meines Großvaters. Ein Schreiber spielt in der Welt eine wichtige Rolle. Wie viele tausend Buch­staben laufen nicht jährlich durch seine Finger! die Erfahrung lehrt, wie viel in der Welt auf ein einziges Wort, ja öf­ters auf einen einzigen Buchstaben an­kömmt.

Ein Schreiber ist ein gebietender Herr über sic alle. Er stellt sie in die Reihe und Glieder, wie cs ihm gefallt. Er stößt sie wieder hinaus durch eiricu einzi­gen Federstrich. Kurz, den Hut ab! Ein Schreiber spielt in der Welt eine wichtige Rolle. (??)

Des Herrn Baccalaureus Rat­tenschwanz philosophische Be­trachtungen über die Nase.

Die Nase ist eine wichtige Erbschaft, die wir unserem Altvater Adam und unserer Altmutter Eva zu danken haben, denn hatten diese keinen reichen Vorrath von Nasen gehabt, so hätten 'wir auch keine von ihnen erben können.

Manche sind unzufrieden über ihre Na-