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Jlltelltgc«z-Blatt

für die Oberamts-Bezirke

Nagold und Freudensradt.

Im Verlag der Vischer'schen Buchdruckerei.

Nro. i8. Freitag den 2. Marz 1827.

Verfügungen der Königlichen Bezirks- Behörden.

Nagold. fVerakkordirung von Bau- Arbeiten.^ Ueber die unverzügliche Er­bauung eines neuen Gcfangmßes — Re- parirung des Armenhauses und der Kirch­hof-Mauer und die Errichtung einer höl­zernen Brücke über die Waldach bei dem obern Waschhause, wird die Unterzeichnete Stelle mit höherer Erlaubniß, am Don­nerstag den iZten dieß Monats eine Ab- sireichs-Berhandlung Morgens z Uhr auf dem hiesigen Rathhause vornehmen; wo­bei sich die Handwerksleute (Auswärtige mit legalisirten Vermögens- und Prädi­kat-Zeugnissen versehen) einfinden — und sodann die nähere Bedingungen verneh­men können.

Die Ortsvorsteher werden ersucht. Vor- stehendes zur Kenntniß ihrer Untergebenen zu bringen.

Len 2. Marz 1L27.

Stadtrath.

Vt. Rathschreiber B e l l i n g.

Außeramtliche Gegenstände.

Freudenstadt. fEtablissements-Em- pfehlung.Z Einem verehrten Publikum

gebe ich die Nachricht, daß ich mein Ge­schäft von Reutlingen hieher verlegt ha­be. Ich fertige alle Sorten seidene, baum­wollene und wollene Borten, Schnüre und Franzcn, und sichere Jedermann die bil­ligste Bedienung zu.

Auch suche ich zwei Gehülfen die so­gleich einlreten könnten,

Freudenstadt, d. 27. Febr. 1527.

Bortenwirker K 0 ch.

Epistel

des Herausgebers an seine Leser.

Mein Großvater — Gott habe ihn se­lig ! hatte die Bücher herzlich lieb. Er sagte, sie seyen ein größerer Schatz für die Menschen, als die Goldgruben in Po- tosi, denn ein Kopf ohne Kenntnisse, scy wie eine Festung ohne Besatzung.

Er las die Bücher nicht, wie manche sie lesen, im Galopp; sondern jede Stelle, die ihm an's Herz griff, oder sein Zwerch­fell wohlthätig erschütterte, jeder Gedanke, der nicht zu den Alletags-Gedanken ge­hörte, wurde flugs! von ihm auf ein Blättchen geschrieben.

Auch bekam er öfters selbst dichterische Anwandlungen, bei denen ihm das Blut so lange gegen Kopf und Herz drang, bis