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zum Theil im entfernten Ausland befin­den, eine nachgehends geltend machen wol­lende Forderung mit vielen Schwierigkei­ten verbunden sepn würde.

Altensiaig, den Z. Febr. 1327.

K. Amtsnotariat.

Stroh.

Anekdoten und Erzählungen.

Der kluge Hund.

(Beschluß.)

In demselben Augenblick trat ei» Be­dienter ins Zimimr, und meldete, daß der Mann, welchen der Hund gebissen, Vorgelaffen zu werden verlange. Die böhmische Gräfin befahl, ihn Augenblicks hereinzuführcn, während sie den Knaben in ein Seitengemach chob, und kaum war auch der Bauer inS Zimmer getreten, als sie in ihm die, allenthalben vergeblich gesuchten ihr so furchtbaren Gesichts­züge aus der Stelle wieder erkannte. Ehe er noch ein Wort hcrvorzubringen ver, mochte, hatte sie, ihrer nicht länger mächtig, ihren Schleper vom Haupte gerissen, und trat, indem sic den erschro­ckenen Mann bei den Haaren ergriff, wie die Rachegöttin mit den Worten aus ihn zu:

Wo Hab ich dich also bei den Haaren gefaßt, wo diesen Hund auf dich angehetzt, du Kindes-Räuber? Erkennst du nicht auch mich wieder? Gestehe dein Verbrechen, der Hund hat dich verrathen!Wo Haft du mein Kind?

Bleich und zitternd sank der Mann wie Vom Blitze getroffen vor ihr nieder. Auch er erkannte sie und ihren Hund, der aufs neue ihn ansallen wollte, und gestand, daß jener Knabe das geraubte Kind sep.

Die ahnungsvolle Mutterliebe wußte leicht alle die alten dunkeln Erinnerungen in der Seele des Knaben wieder autzu- wecken, so daß Mutter und Kind sich bald völlig wieder erkannten, und Niemanden

ein Zwe^el mehr übrig blieb. Der Schwede aber berichtete über seine That folgendes:

Als nach der Schlacht von Jankvwiz das österreichische Hauptquartier erstürmt und das gräfliche Schloß geplündert und verbrannt worden war, kam ich mit einigen Nachzüglern durch das »och rauchende Dorf, und verweilte mich in den. Trüm­mern des Schlosses, weil ich hier auch für mich Einiges noch zu erbeuten hoffte. Da aber alles bereits in Zerstörung lag, und ich den Ort in großer Unzufriedenheit verlassen wollte, begegnete ich einem statt­lichen Reiter, der mich fragte, wo ich denn hcrtomme, und ob ich schon wacker viel Beute gemacht habe? Ich versicherte das Gegentheil, und fluchte aus das leere rauchende Nest, worauf mir der Reiter zu erkennen gab, daß ich eine große Summe Geldes verdienen könne, sobald ich einen Auftrag übernehmen und erfüllen wolle. Ich ließ mich willig finden, und er gab Folgendes zu vernehmen.

Jenes zerstörte Schloß," sprach er, gehört einer Gräfin, die das schwedische Heer an die Ocsterreicher hat verrathen wollen, und deshalb das Hauptquartier der letzter« in,ihr Schloß gezogen hat. Ei ist ihr jedoch nicht gelungen, denn Euer Feldmarschall Torstensohn hat, wie Ihr wißt, die Ocsterreicher überfallen und aulS Haupt geschlagen. Die verrätherische Grä­fin aber ist bisher vergeblich gesucht wor­den , um sie bestrafen zu lassen; sie muß sich in der Nähe hier in einem Schlupfwin­kel verborgen haben, denn sie ist sichern Nachrichten zufolge bis zum entscheidenden Augenblick noch gegenwärtig gewesen. Wollt Ihr nun in den Trümmern des Schlosses Euch verborgen halten, dort aufpaffen, bis sie mit ihrem Kinde zum Vorschein kommt, und ihr zusammt dem Kinde den Garaus machen, so bin ich beauftragt, Euch die Summe von 1000 Goldgulden auszuzahlen."

Ich bedachte mich nicht lange, und wil-