Beilage zum Intelligenz-Blatt

Nro. 4. Freitag den 12. Januar 1827.

(Danksagung und Aufruf zur Mild- thätigkeit für die Griechen.)

Der WohlthätigkeitSsinn hiesiger Be­wohner ist nicht vergebens angesprochen worden, und die armen Griechen haben wfder Erwarten viele theilnehmende Freun­de gefunden, die durch schöne Gaben der Liebe ihrer dringendsten leiblichen Noth abzuhelfen versuchen.

Ein Hundert Gulden sind bereits zu diesem menschenfreundlichen Zwecke auf Ein Jahr unterzeichnet. Dieß ächt christ­liche Wohlwollen, das auch der verlasse­nen, hülfebedürftigen Brüder in fernem Lande nicht vergißt, trägt seinen Lohn in sich selbst, und es bedarf hier wohl kaum des ein Namen derselben ausgesprochenen

Dankes. Die Unterzeichnung sieht noch immer offen, und die einzelnen Gaben werden zu seiner Zeit im Schwab. Mer­kur bekannt gemacht werden. Wer sich besonders angeregt fühlte, den Griechen in ihrer geistigen Armuth auch geistreiche Hülfe zu bringen, den erlaube ich mir, auf beiliegenden Aufruf von Seiten des Basler Vereins zur si tt li ch -rel i gi ö' sen Einwirkung auf die Griechen auf­merksam zu machen, und erbiete mich mit den hiesigen Herren Apotheker Z e l- ler und Schönfärber Scholder zur Annahme und gewissenhaften Besorgung der milden Beitrage.

Nagold, den 11. Jan. 1327.

Helfer Ellwang er.

Aufruf

zur christlichen M ild thätigkeit

für die Griechen.

Das unglückliche Schicksal der Griechen hat mit Recht unter uns allgemeine Theil- nahme erregt, da wir diesem Volke ei­nen großen Theil unsrer wissenschaftlichen Bildung verdanken und in der Geschichte der christlichen Kirche dasselbe auch eine so ausgezeichnete Nolle spielen sehen. Ei­nem solchen Volke, dem wir so viel schul­dig sind, sollten wir uns durch eine an­gemessene Rückwirkung dankbar beweisen und es so weit möglich mit gleicher Mün­ze bezahlen. Schon sind uns die Englän­

der hierin mit schönem Beispielevorangegan- gen, auf verschiedenem Wege geistig auf die Griechen einzuwirken, und auch wir wpllen hier nicht Zurückbleiben.

Zu dem Ende hat sich in Basel ein Verein zur sittlich religiösen Einwirkung auf die Griechen gebildet. Dieser hat sich die Erweckung des wahren, im Glau- ben und Liebe lebendigen Christenthums, und die Verbreitung der evangelischen Wahrheit mittelst der heiligen Schrift un­ter den Griechen ^zum Zweck gesezt, und