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Bald hörte man die erschütternde Nach, richt von der Schlacht bei Ei lau. Diele Tapfern von beiden Seiten hatten ihr Le­ben dem Daterlande und der Ehre zum Opfer gebracht.

Die Familie des redlichen Apothekers zitterte für das Leben ihres geliebten Haupt, manns. Lange bekamen sic keine Nach» richt, und dieß versezte sie noch in weit größere Verlegenheit. Man fing schon den Gedanken seines Todes als möglich zu denken an, nnd die Geliebte weinte, so oft sie sein Bildniß oder den Ring er. blickte, der ihr seine neue Liebe versichern sollte.

Endlich kam die gehoffte Nachricht. Aber welche!

(Der Beschluß folgt.)

Der neue Rakhsherr.

Ein Schneider in einerLandfiadt wurde zum Nathshcrrn gewählt. Er hielt es nun unter seiner neuen Würde, sich fer­ner mit der Nadel abzugeben, und be­suchte dafür desto fleißiger die Gesellschaf­ten seiner Amtsgenoffen, uni seinen vori­gen Stand in Dcrgcstenheit zu bringen.

Hier wurde er zu einem Spiel ausgc- fordert, und da er die ihm angebotene Karte mit der Bemerkung, daß er kein Spiel verstehe, abgelehnt hatte, sagte Jemand: Das können L>ie sogleich, cs kommt da­bei blos darauf an, wer die meisten Stiche macht."

Liebe.

Harte Eltern wollten ihre Tochter zu einer ihr verhaßten Heirath zwingen. Nein!" rief sie mehrmals aus, ich kann diesen niemals Heurathen! ich liebe ihn ja nicht!Was!" sagte der Vater, wozu noch erst Liebe?" und indem er sich zu seiner dabeistehenden Frau wandte sag' Du! haben wir uns je wohl geliebt? und haben doch geheirathet!"

Reimsprüche.

Ein Trost in drei Nöthen.

Wenn faule Baume anfangen zu brennen. Wenn faule Pferde anfangen zu rennen. Wenn alte Weiber anfangen zu lieben: Gott lob, noch Keines hat's lange getrie­ben.

Brautbett und Sterbebett.

Im Brautbctt und im Sterbebett gibt's keine Langeweile,

Und mit dem Schlafe hier und dort hat'S eben keine Eile.

Guter Rath.

Ein Leben voll von dummen Streichen, Das führst du seit zehn Jahren schon. Der Thoxheit endlich auszuweichcn, Heirathen sollst du lieber Sohn! Hcirathen? Ja, ich folge euch,

Es ftp mein lezter dummer Streich I"

Die besten Gaben de- Munde». Welche sind des Mundes beste Gaben'? Lust zum Singen, Trinken, Küssen haben.

Höllenerweiterung.

Wie die Menschen werden gescheiter, Macht der Teufel die Hölle weiter.

Räth se l.

Ich stürz, mit einem Harnisch ringsum angethan,

Dem Feinde tapfer auf den Leib,

Ich schone weder Mann noch Weib,

Und blut'ge Flecken zeichnen meines Le­bens Bahn.

Gleich einem Dichter der Begeistrung in der Brust,

Sich aufwärts hebt in lpr'schem Schwung,

Also auch ich mit Riesensprung.

Doch fall auch ich, wie er zurück in Flei- scheSlust.