Oer ^ebrmaebl8berLeb1

Aus dem Führer-Hauptquartier, 30. Juli. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt be­kannt: Südlich Rostow verfolgen Verbände des Heeres und der Waffen-tt in teilweise harten Kämpfen mit feindlichen Nachhuten den weichenden Feind. Südlich des Sal-Flus- ses nahmen Schnelle Truppen die Stadt Pro- letarskaja im Sturm und unterbrachen an mehreren Stellen die letzte große Eisenbahn­verbindung zwischen dem Kaukasusgebiet und der übrigen Sowjetunion. Hierbei zeichnete sich eine brandenburgische Panzerdivision be­sonders aus. Bei der Abwehr feindlicher Ent­lastungsangriffe vernichtete eine württem- bergisch-badische Schnelle Divi­sion am gestrigen Tage in erbittertem Kampf 68 zum größten Teil schwere Panzer. Starke Kampffliegerverbände unterstützten nach er­folgreich durchgeführter Luftaufklärung die Angriffe des Heeres. Im großen Donbogen wurde feindlichen Kräften der Rückzugsweg nach Osten abgeschnitten.

Im Raum von Worone sch verlor der Feind gestern wieder 15 Panzer. Im mittle­ren Frontabschnitt und südlich des Jlmensces finden in schwierigem Gelände erfolgreiche örtliche Kämpfe statt. Im hoben Norden wurden bei Luftangriffen die Versorgungs­und Werftanlagen bei Murmansk sowie ein großes Truppenlager westlich der Kolabucht schwer getroffen.

Im Schutzx.starker Bewölkung durchaeführte Tagesstörangriffe einzelner britischer Bomber auf Städte des Rheinlandes hatten nur ge­ringe Wirkung. In der vergangenen Nacht griff ein britischer Bomberverband einige Orte der Saarpfalz, vor allem Wohnviertel der Stadt Saarbrücken an, wobei unter ande­rem das Gautheater völlig zerstört wurde. Die Zivilbevölkerung hatte Verluste. Sieben der angreifendeu Flugzcime wurden abgeschossen, zwei weitere durch Einheiten der deutschen Kriegsmarine über der Deutschen Bucht zum Absturz gebracht.

An der Ostküste Englands erzielte ein Kampfflugzeug am Tage Bombenvolltreffer in den Werkanlagen eines Rüstungsbetriebes. Stärkere Kräfte der Luftwaffe griffen in der Nacht zum 30. Juli erneut Birmingham an. Durch Aufklärer wurden in den heutigen Morgenstunden zahlreiche ausgedehnte Groß­brände festgestellt.

Vor der niederländischen Küste versenkten Vorpostenboote vier von zehn angreifenden britischen Kanonen-Schnellbooten und schossen ein weiteres in Brand. Der Feind brach das Gefecht ab.

Englisches Rüstungswerk angegriffen

Volltreffer auf feindliches Transportschiff

Berlin, 30. Juli. Wie das Oberkommando der Wehrmacht mitteilt, griffen leichte deutsche Kampfflugzeuge im Laufe des Mittwochs den Schiffsverkehr au der englischen Südküste an. In den Vormittagsstunden wurde ein feindliches Transportschiff im See­gebiet südlich Dover durch einen Volltreffer mitschiffs erheblich beschädigt, der Frachter blieb mit starker Schlagseite unter Land lie­gen. Bei einem Tiefangriff auf den Hafen von Brixham im Westteil der englischen Süd­küste schlugen Bomben schweren Kalibers dicht neben dem Heck eines am Kai festgemachten Handelsschiffes von 4000 BNT. ein. Außer­dem bombardierte ein deutsches Kampfflugzeug in überraschendem Tiefangriff die Anlagen eines britischen Rüstungswerkes an der Ostküste. Detonationswolken in Hallen wurden beobachtet.

Stärker als der Westwall

Die deutschen Befestigungen an der Westküste Stockholm, 31. Juli. Die schwedische Presse zeigt sich von den deutschen Befestigungsan­lagen an der Westküste sehr stark beein­druckt und hält sie in technischer Hinsicht so­wohl dem Westwall wie der Maginot-Linie weit überlegen. Deutschland habe alle Vorbereitungen zur Abwehr etwaiger Fn- vasionsversuche getroffen.

Die Bolschewisten auf der Flucht nach Süden - ^ ,.ve,b,ü6e,unZs«,r,,i<»»,«

kortsetiuug von Sette I

ihrer Taktik im vorigen Jahr festgehalten. Neue taktische Augriffsmethoden seien zur Anwendung gekommen, so zum Beispiel die höchste Konzentrierung gewaltigsten Offensiv­schwungs auf eine einzige Aufgabe. Außerdem hätten die Deutschen aus der Beweglichkeit ihrer Angriffswaffen die größten Vorteile ge­zogen. Nun stände man vor der leider zur traurigen Wahrheit gewordenen Tatsache, daß der Feind den Don in breitester Front über­schritten habe. Die deutsche Führung habe die freie Wahl der weiteren Angriffsrichtung. Alan dürfe nicht etwa glauben, dass dadurch die deutschen Nachschublinien zu ausgedehnt werden würden.

Hastings schloß:Es handelt sich um wahr­haft monumentale Entwicklungen. Neue Gefahren treten in den Vordergrund, die auch unsere eigenen Stellungen näher in den Kampfbercich rücken. Die Deutschen, diese wissenschaftlich geschulten Barbaren, wissen in der Tat den Krieg zu führen. Wir gehen schwersten Zeiten entgegen."

- Nach eurer schwedischen Meldung bemüht 2 sich der Erzbischof von Canterbury gegen- Mit dieser Behauptung dürfte der Kommen- - wartrg darum, eine Organisation aufzu- tator des britischen Nachrichtenbüros seinem - bauen, dredre Unduldsamkeit bekämpfen Volk ausnahmsweise einmal die W a h r h e i t 2 ----- ---

gesagt haben. ^

Artillerie-Duett bei El Alamein ß

Der italienische Wehrmachtsbericht ^

Rom, 30. Juli. Das Hauptquartier der ita- ^ ber lienischen Wehrmacht gibt bekannt: Die- -

und das gegenseitige Verständnis zwischen Juden und Christen fördern" soll. Diese Verbrüderungsaktion" ist recht bemerkens­wert, und zwar weniger hinsichtlich der Sor­gen, die ein Erzbischof von Canterburh gegenwärtig verspürt, als vielmehr hinsicht­lich der Hintergründe, die zu derNotwen­digkeit" einer solchen Organisation führen. Wie man hört, ist nämlich der Antiseniitis

tigkeit an der ägyptischen Front be-^ , - .>-.-

schränkte sich gestern auf Stoßtruppunterneh- - Eis in England im Wachsen begriffen. Das mungen und gegenseitiges Artilleriefeuer. - äeht soweit, daß man wie aus Schweden Unsere Luftverbände griffen mit Erfolg Flug- ^ gemeldet wird aus iiidii'cki'^

Plätze und Zentren der feindlichen ruckwär- -

emcldet wird auf jüdischer Seiteüber

__ __ , die zunehmende antijüdische Stimmung im

tigen Verbindungen an. Eines unserer Flug- ^ britischen.Volk sehr beunruhigt ist". Der zeuge kehrte nicht zu seinem Stützpunkt zu- ^ ^cht des jüdischen Händlervcrbandes meint rück. Verbände der Luftwaffe der Achsen- ^ seinerseits, diese antijüdische Stimmung Mächte bombardierten die kriegswichtigen An- ? komme daher, daß der Schleichhandel Eng- lagen von Malta. In den Zielgebieten wur- - Eids mit den Juden in Verbindung ge­ben beträchtliche Zerstörungen angerichtet. Im - bracht werde, und er liegt ohne Zweifel

Lnftkamps wurden zwei Spitfire von deut- ^ schen Jägern abgeschossen.

Erfahrungen anderwärts ""bestätigen das richtig mit dieser Meinung. Der Vor­sitzende der Textilabteilung des Rates er­klärte wiederum, daßdie Nationierungs- gesetzc schuld an diesenMißverständnissen" seien, da ihretwegen eine Anzahl moralisch schwacher und dummer jüdischer Kaufleute

I^anZroIirZeseliülLe auk ^ aekl ini ^ eslen ß

Alit einem ol»rendetüuirencken 8edlng tsdrt cker erste Lcdnll aus ciew iiiesen^escvütr ^

... ^ ^ in den Schleichhandel hineingezogeu worden

Vorläufig aber laust der graue Dienst..Alltag - wären". Auch diese Auffassung ist nicht ori- wie immer, Geschütz-Exerzieren, Geschutz-Rei- ^ ginell, denn das ist es ja eben, daß ausge-

mgen und Exerzieren, oder sollte heute-- rechnet die Juden stets an Gesetzen scheitern.

Ein freudiger Schreck fährt den Artilleristen - Im übrigen wurde von jüdischer Seite hin­durch und durch, als die Alarmsircite über - . ..

den Platz zwischen den Bunkern gellt. Ver- ^

gessen sind Zeitung, das Buch, der Brief, das ^ . _

Abendbrot. Stahlhelm, Gasmaske und Kara- - einen unverdienten und zunehmenden Hatz biner geschnappt^ und wie der Blitz hinaus, ? gegen das^Jüdische^und begünstige diePiw-

Die Richtkanoniere arbeiten wie die Beses­senen, langsam schwenken die Rohre in die befohlene Richtung. Munitionsmannschaften fahren aus den Bunkern die riesigeil Brocken

an, zwanzig Schuß von diesen zeutnerschwe- ... . .

ren Granaten liegen jetzt schon bereit, neue ^ dings kaum überraschen, wenn, wie in vielen werden auf der Lohrenbahn angefahren. Eine ^ anderen Fällen auch in diesem, die richtig" nach der anderen wandert auf die Geschütz- ^ Erkenntnis erst in einem Augenblick erfolg Plattform. Jetzt endlich kommt der Feuerbe- - wo es zu spät ist. whl. Die Kanoniere oben fassen das Geländer der Plattform.

Von Lriexsbericliter Hans Xestner

kL. Bon der Seescite her kommen wir an die Stellung. Eintönig liegt der hellgelbe Atlantikstrand. Dahinter ein langer dunkel­grüner Waldstreifen. Nichts rührt sich, nichts läßt darauf schließen, daß wir in der Nähe einer der stärksten Verteidigungsanlagen an der Atlantikküste sind.

Doch nein, dort vorn lugt das Rohr eines Zwei-Zentimeter-Flakgeschützes durch die Dü­nen, hinter uns taucht Plötzlich im undurch­dringlichen Dickicht ein Blockhaus auf die Reichskriegsflagge weht und ein Posten grüßt. Wir sind rn der Stellung der schwersten Ar­tillerie, die hier die Wacht am Atlantik halt. Dicht neben einander stehen die hervorragend getarnten Bunker, schon auf hundert Meter Abstand verlieren sie sich vor dem gleichfar­bigen Untergrund. Und doch sind sie da, ge­nau so wie dort drüben der gewaltige Brok- ken. unter den Tarnmatten und Bändern.

Man muß schon dicht heran sein, um das Eisenbahngeschütz erkennen zu können. Eins von mehreren, die hier an diesem Punkt aufgebaut sind. Wuchtig steht der Stahlkoloß auf der Schienenkonstrnktion. Weit ragt das dicke Rohr aus der Tarnung, winzig klein er­scheint der Posten unter Gewehr neben diesem Riesengeschütz. Langsam klettert er die Eisen­treppe zur Plattform empor und hält Aus­schau über die Waldwipfel hinweg.

Alarmübung soll heute abend sein. Alarm- Übung mit übungsmäßigem Scharfschießen. Noch weiß niemand davon. Geschäftig eilen die Landser zwischen den Bunkern hin und her, Artilleristen, die ihr Handwerk verstehen und seit Wochen auf einen Einsatz brennen.

ugcsügt, daß für eine Menge Engländer ie Begriffe Inden und Schleichhandel gleichbedeutend seien. Dies aber bringe

Paganda Hitlers. Es muß für die britische Bevölkerung recht ermutigend sein, wenn ihr die Juden den Vorwurf einer ,H>itler- schen Propaganda" machen. Wie das britische Volk sein Verhältnis zum Judentum ent­richtet, mag seine Sache sein. Es wird aller-

Jetzt Mund auf! Mt einem ohrenbe­täubenden Schlag fährt der erste S ch u ß a u s d e m Ro h r. Ein greller Feuer­schein ein rotgelber, dann brauner und schließlich ein grauer Pilz wächst aus dem Rohr hinter der Granate her, breitet sich über den ganzen Platz und deckt die Wipfel der Bäume. Nach endlos langen Sekunden hören wir weit draußen von See her die Detonation, während das Geschütz hier zwischen den Bun­kern klar ist zum zweiten Schuß.

Wieder wird eine der riesigen Granaten ein­geführt, wieder kommt der Feuerbefehl, wie­der erschüttert der Abschuß die ganze Umge­bung. Schuß auf Schuß jagt aus den Rohren: Artillerie schwersten Kalibers wacht an der Atlantikküste.

Tragikomödie an der LtSA-Grenze

Zollbeamte verweigern Truppendurchmarsch

Riesenfchiebungen in den ttGA

Juden stecken enorme Gewinne ein

Ein Llimer als Ritterkreuzträger

Berlin, 30. Juli. Der Führer verlieh das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an Gene­ralmajor Knrt Oppenländer, Komman­deur einer Infanterie-Division, Hauptmann Siegfried Heller, Kompaniechef in einem Pionier-Bataillon; Oberarzt Dr. Horst Wilcke, Bataillonsarzt in einem Infanterie- Regiment. ,

Generalmajor Oppenländer, am I. Februar 1692 als Sohn des Oberstleutnants Albert O. zu Ulm geboren, errang mit seiner Divi­sion im südlichen Abschnitt der Ostfront Kampfersolge, die für die Gesamtführung von ausschlaggebender Bedeutung waren. Gegen stärkste Feindkräfte verteidigte er eine wich­tige Stadt, durchbrach Mitte Juni die zäh Verteidigten Stellungen der Bolschewisten am Donez und stieß mit seiner Division Ende Juni in zwei Kampftagen nahezu 100 Kilo­meter in den Feind.

Stockholm, 30. Juli.New York Times" veröffentlicht einen bezeichnenden Zwischen­fall von der Grenze zwischen Kanada und Alaska. Als die Japaner auf den Alöuten lan­deten und Utch Harbour bombardierten, woll­ten, wie von den Generalstäben vorher ver­abredet, kanadische Truppen schnellstens nach Alaska marschieren, um den bedrängten ame­rikanischen Bundesgenossen zu Hilfe zu kom­men. An der Grenze wurden sie jedoch von amerikanischen Zollbeamten auf­gehalten mit der Aufforderung, daß erst die kanadischen Waffen und sonstigen Aus­rüstungen verzollt werden müßten. Der Vor­fall wurde nach Washington telegraphiert, wo er im Finanz- und Außenministerium ver­zweifeltes Händeringen verursachte.

Stockholm, 30. Juli. Ein Untersuchungs­ausschuß des Abgeordnetenhauses in Washing­ton ist den Niesenschiebungen von vier jüdi­schen Großfirmen auf die Spur gekommen, die im Aufträge der Rubber Reserve Com­pany Altgummi im ganzen. Lande aufkauften. Die Firmen tragen die Namen Löwenthal, Schulmann, Mühlstein und Berzen. In der Anklage heißt es, baß diese im Aufträge der Negierung arbeitenden Firmen enorme Profite einheimsten. Sie hätten auch ihre eigenen Angestellten in Positionen des Kriegsproduktionsamtes hineingeschmnggelt, von tpo aus sie die Sammlung von Alt­gummi überwachen konnten. Ob sich Wohl jemand in den USA. über diese Tatsache wundern wird?

R'olitilL ii» ItiikLe

SA. Obrrarnvpcnsiihrer Dr. Hermann Brauneck, HauotamtsKef in ber obersten SA.-Führuna, starb im kämpferischen Einsatz den Soldatentod.

ss-Obergrnvpensiibrer General der Wallen kk Paul Scharfe, Chef des Hauptamtes ll-Gericht in Starn­berg bei München, ist im Alter von 6« Jahren ge­storben.

Ritterkreuzträger Major Gerhard Florin, Kom­mandeur eines Panrergrenadicrbataillons, ist seiner schiveren im Kamps gegen den Bolschewismus er­littenen Verwundung erlege».

USA.-A«be«mlnister Hüll kündigt einHandels­abkommen" mit der iranischen Schattenregierung an, was reiner Hohn ist, denn in weiten Gebieten herrscht dort bereits Hungersnot, hcrvorgerufen durch das brutale Vorgeben der Briten und Bolschewisten.

Im 6ügel der verborgenen Seelen

Lralnitätle ^lexsnckers ck. 6r. als I^uktseliutrste ller

Vor einigen Tagen konnte man in einer italienischen Zeitung lesen, daß infolge der zahlreichen Luftangriffe der Achsenmächte auf die militärischen Werke von Alexandrien auch ein Teil derGrabkeller Alexanders" als Schutzkeller für den nicht evakuierten Teil der Bevölkerung der großen ägyptischen Hafen­stadt eingerichtet worden ist. Nun erstrecken sich in der Tat unter einem der östlichen Stadtteile von Alexandrien eine Art von Ka­takomben, die im Volksmundedie Grabkeller Alexanders" heißen. Ob sie das aber wirklich sind, ob sie tatsächlich das Grab des großen Mazedonierkönigs beherbergen, ist eine andere Sache. Daß sich das Grab in Alexandrien be­finden muß, ist sicher, jedoch wie auch vie­les andere um den großen Herrscher ist auch seine letzte Ruhestätte in Dunkel gehüllt und von Sagen umsponnen. Der Volksmund aber stellt zumeist als sichere Tatsache hin. was die archäologische Wissenschaft nicht wagen darf.

Alexander war im Jahr 323 vor unserer Zeitrechnung in Babylon gestorben und mußte nach seinem letzten Willen in der Oase des Jupiter Ammon, die setzt Siwah heißt und auf der ägyptischen Seite der libyschen Grenze liegt, beiaesetzt werden, denn dort war er einst nach seinem abenteuerlichen Zuge durch die libhsche Wüste als Sohn des Gottes von den Priestern begrüßt worden. Seine Leiche wurde einbalsamiert, in einen goldenen Sarg gelegt und auf einem mit märchenhaftem Pomp geschmückten Leichen­wagen, der mit sechzehn Reihen von je vier Maultieren bespannt war, in monatelang dauerndem Trauerzng nach Aegypten ge­bracht. Hier aber fand er ein vorzeitiges Ende. Die Mumie wurde durch Alexanders Statthalter Ptolemäus. der nun selbständiger König von Aegypten geworden war, nach mazedonischer Sitte feierlich in Memphis bei­

gesetzt. Die Propheten hatten nämlich geweis- sagt, daß das Land, wo des Königs Leiche beigesetzt werde, von feindlichen Einfällen verschont bleiben würde. Die Leiche Alexan­ders war also für Ptolemäus eiir unschätz­bares Kleinod, das ihm seine Herrschaft garantierte.

Die Ruhe, die Alexander in Memphis ge­funden hatte, dauerte nicht lange. Bereits der folgende Herrscher, Ptolemäus Philadelphos, brachte die kostbare Relique als Bürgin für eine langdauernde göttliche Beschirmung nach der neuen Hauptstadt Aegyptens, nach dem dank seiner unvergleichlich günstigen Lage in wenigen Jahrzehnten zur Weltstadt gewor­denen Alexandrien einer Gründung des verstorbenen Königs. Hier wurde die Leiche in der Gruft eines der Größe und des Ruhms Alexanders würdigen tempelartigen Bauwerks heigesetzt und durch eine mit besonderen Pri­vilegien ausgestattete Priesterkaste bewacht. Aber erst im Jahre 215 vor der Zeitenwende fand sie durch Ptolemäus Philopator in einem neuen großen Mausoleum ihre endgültige Ruhestätte inmitten der Gräber der königli­chen Familie. Im Laufe der stachsten Jahr­hunderte reihte sich hier Mausoleum an Mau­soleum, so daß die königlichen Grabstatten schließlich ein eigenes Stadtviertel bildeten. Darunter befand sich ein riesiger Komplex von unterirdischen Sälen, Kammern und Gängen.

Das Grab Alexanders war jahrhundertelang der religiöse Mittelpunkt von Alexandrien. Sein Sterbetag wurde noch im vierten Jahr­hundert mit großer Feierlichkeit begangen, nachdem jeder Totenkult für die Könige der Ptolemäer längst vergessen war. Auch die neuen Landesherren, die Römer, respektierten das Grab und verehrten es. Jeder römische Kaiser, der nach Aegypten kam, besuchte nach Cäsars Beispiel die Gruft. Augustus setzte der Mumie einen goldenen Kranz auf und um­hüllte sie mit Blumen. Kaiser Caligula ließ ihr allerdings den goldenen Panzer ausziehen

und stolzierte damit selbst umher. Kaiser Ca- racalla aber legte alle Kostbarkeiten, die er bei sich trug, und seinen kaiserlichen Mantel als Opfergabe auf den Sarg. Aber das war schon nicht mehr der goldene Sarkophag. Im Jahre 89 vor der Zeitenwende hatte diesen König Ptolemäus XI., als er in Finanz- schwierigkeitcu war, zu Geld machen lassen und die Leiche in einen Glassarg gelegt. Da­rin sahen sie auch alle späteren Besucher. Kai­ser Septimus Severus der erste Afrikaner auf Roms Kaiserthron ließ allerlei Geheim­schriften und Zauöerbücher, der er in Tempel­archiven und Bibliotheken aufgetrieben hatte, in Alexanders Gruft aufstapeln,damit nie­mand mehr nach ihm des Königs Mumie sehen und diese Geheimschriften lesen könne".

Als sich gegen Ende des dritten Jahrhun- wts Alexanorien zu einem hoffnungslosen ampfe gegen die römische Herrschaft erhob, eleu alle diese prächtigen Grabstätten der iniglichen Totenstadt den neu angelegten erteidigungswerken zum Opfer. Me Zu- änge wurden verschüttet und gerieten in Vergessenheit. Im Volk aber blieb die Er­uierung an die Bedeutung des Ortes leben- ig. Bei Beginn des fünften Jahrhunderts urde hier eine Kirche gebaut, die die Ge- :ine der Propheten Elia, Elisa und Johan- es enthalten sollte. Der Islam verehrte dann och im 16. Jahrhundert hier das Grab des Propheten und Königs I s k a n d e r'!(Alex- nder) und richtete eine gewaltige Moschee :rf, worunter die Grabgewölbe der vizekonig- chen Familie liegen.

Man weiß also, daß das Grab Alexanders d die der Ptolemäer sich im Innern des egenwärtigenKom-ed-Demas das heißt: Hügel der verhorgenen Seelen befinden, »ahrscheinlich unter der Nebi-Daniel-Müschee, em heiligsten Kultorte Alexandriens. Alle Zersuche, hier fachmännische Ausgrabungen orzunehmen, find aber an dem Widerstand er Geistlichkeit aescheitert. ^ k-

Oas Meer der toten Vliese

kiselie nur »n cker Okerklücde

Lange war es selbst in den Kreisen der Zoo­logen ein Geheimnis, warum sie in das Schwarze Meer mündenden Ströme und Flüsse einschließlich der Donau im Ge­gensatz zu allen übrigen europäischen fließen­den Gewässern von den Aalen gemieden wur­den, die zu den wichtigsten deutschen Nutz­fischen gehören.

ver Däne I. Schmidt stellte jetzt fest, daß Aalweibchen, nachdem sie als Stcigaal in ; Süßwasser eingedrungcn und dort sieben hre lang herangewachsen sind, zum Laichen )ße Meeresticfen aufsuchen. Nun sinkt zwar : Boden des Schwarzen Meeres in einer ilwandigen Mulde bis zu 2400 Meter ab. n 200 Meter Tiefe an aber steht das Was- völlig still, ist sauerstofflos und enthalt erdies große Mengen Schwefelwasserstoff, rr einige Bakterienarten finden dort noch bensmöglichkeiten, sonst ist die dunkle Tiefe solut tot; auch die Aale wurden hier er- ken Die Schwarzmeersischerei kennt daher r an der Oberfläche vegetierende Fische, vor em den Stör. Selbst die Gezeiten fehlen diesem Meer, obwohl es infolge von Nord- rmen und Fallwinden einen starken Wcl- igang aufweist, den die Schiffahrt fürchtet. ;r Salzgehalt ist gering; im Mittel 18 und der Donaumündung gar nur 9 pro Mille, is erklärt die gewaltige Süßwayerzufuhr rch Donau und südrussische Ströme, wah- lid das doppelt so salzhaltige Mittelmeer, isser nur bei Südwcststürmeu über die in Meter Tiefe liegende Bosporusschwelle in s Schwarze Meer eiudringt. Und flösse cht dauernd ein starker Süßwasserstrom des zsporus und der Dardanellen nach der auen Aegäis ab, würde der Salzgehalt sich imählich ganz verlieren. Das dunkle Aus« ien desungastlichen Meeres« aber rührt n dem durch Eisensulfid dunkelblauen Rs

... <.^»4 ko*» npnptkl.