?4iis Stadt und Kreis Calw

AlaAen LeLeMcAec

5mndcrttausende deutscher Männer haben das Arbcitskleid mit dem feldgrauen Rock vertauscht. Sie halten Wacht an Deutschlands Grenzen und kämpfen tief in Feindesland um Deutschlands Zukunft und Freiheit. Sollen wir die Männer allein den Sieg erringen lassen? Nein, auch wir in der Heimat wollen unseren Teil beitragen zur Erkämpfung des großen Zieles. Auch uns stehen Waffen zur Verfügung, allerdings Waf­fen friedlicher Art, mit den sich aber auch Er­folge großen Ausmaßes erringen lassen. Ein solcher Erfolg soll die fünfte und letzte Haus­sammlung iin 3. Kriegshilsswcrk für das Deut­sche Rote Kreuz werden. Zeder von uns muß dazu beitragen, daß diese Aktion zu einem ganz großen Sieg der Heimat Wird.

Bei dieser Haussammlung einen großen Er­folg zu erzielen, kann nicht schwer sein; denn was wir geben und spenden, ist ja nur ein klei­ner Dank an unsere Soldaten und Verwunde­ten. Deshalb wollen wir nochmals herzhaft in unseren Geldbeutel greifen. Wir wollen gern und freudig geben, auch wenn die Spende mit dem ^Verzicht eines lang gehegten Wunsches ver­bunden ist. Unsere Soldaten müssen täglich und stündlich verzichten und Opfer bringen; da ist es ganz in der Ordnung, daß auch wir in der Heimat ein Ovfer geben, das dazu beiträgt, das große Ziel uns den Sieg zu erringen.

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Ergebnis der 4. Haussammlung

Für die übrigen Gerichte, wie Gemüsegerichte, 50- oder 100-Grmm-Fleischgerichte, darf nur in Ausnahmefällen mehr als 10 Gramm Fett ge­fordert werden, z. B. wenn Bratkartoffeln ge­geben werden oder Fisch mit Buttersoße. Grund­sätzlich muß aber mit Rücksicht auf diejenigen Volksgenossen, die auf die Gaststättenernährung angewiesen sind, ermöglicht werden, daß norma­lerweise nicht mehr als 10 8 Fett abgefordert werden. Forderungen von 20 8 Fett, wie sie ver­schiedentlich wieder festgestellt wurden, sind nur in den äußerstell Ausnahmefällen statthaft, wenn Gerichte gegeben werden, die ungewöhnlich viel Fett erfordern. Es müssen aber in solchen Fällen entsprechende Ausgleichsgerichte vorhanden sein, für die weniger Fett abzugeben ist. Die Abnahme von Brotmarken hat zu unterbleiben, wenn der Gast kein Brot wünscht. In manchen Fällen wuichen grundsätzlich zu jedem Essen Brotmarken verlangt; dies ist nicht statthaft.

Privateigentum und öffentlicher Weg

Das Reickisverwaltungsgerichr hat gelegent­lich eines Einzelfalls klargestellt, daß die Wegepolizeibehörde einen öffentlichen Weg nicht in der Weise schaffen kann, daß sie das erforderliche Gelände von dem Privateigen- tiimer ohne besonderes Verfahren und ohne Entschädigung im Wege der' Polizeilichen Verfügung in Anspruch nimmt. Das ist auch dann nicht zulässig, wenn der Grundeigen­tümer lange Zeit hindurch einen allgemeinen Verkehr auf dem Wegegelände geduldet hatte. Der Grundeigentümer hatte im vorliegenden Falle den Weg auf seinem Gelände als ..Pri­

vatweg" gekennzeichnet und seine Benutzung als verboten erklärt. Auf andere Weise hatte er aber den auf dem Wege stattfindenden Ver­kehr praktisch nicht gehindert.

Die polizeiliche Verfügung, die das Neichsvcrwaltungsgericht insofern als unzu­lässig abwies, hatte ohne weiteres Verfahren, etwa auf entschädigungspflichtige Enteignung, die Entfernung der Verbotsschilder und die Freigabe des Weges für den gesamten Ver­kehr gefordert. Das Reichsverwaltungsgericht betont noch: Ans dem GrundsatzGemein­nutz geht vor Eigennutz" folgt nicht, daß das für einen öffentlichen Weg erforderliche Ge­lände vom Eigentümer ohne Entschädigung zur Verfügung gestellt werden muß, wenn er einen allgemeinen Verkehr auf diesem Ge­lände, einem Privatwcge, längere Zeit hin­durch geduldet hat.

Anbestellbare Feldpostpäckchen

Nach einer Mitteilung des Neichspostmini- steriums werden, um dem Verderb von Lebensmitteln vorzubeugen, unzustellbare Feldpostpäckchen aus dem Operationsgebiet nur noch dann an den Absender zurückgeleitet, wenn dies auf dem Päckchen durch den Ver­merk ,^Vei Unzustcllbarkeit zurück an Ab­sender" ausdrücklich verlangt ist. Andern­falls verteilt der Einheitsführer oder Dienststellenleiter den verderblichen Inhalt des Päckchens an die Kameraden der Einheit, während er etwa beiliegende Nachrichten so­wie die rein persönlichen Gegenstände mit einem Vermerk über den verteilten Inhalt an den Absender zurückschickt. Unzustellbare Sen­dungen mit Zeitungen und Zeitschriften wer­den grundsätzlich nicht zurückgesandt, sondern in der Einheit verteilt.

Bei der 4. Haussammlung für daS Kriegshilfswerk des Deutschen Roten Kreuzes wurde im Gau Württemberg- Hohenzollcru das schöne Ergebnis von 1728540 Mark erreicht. Dies sind 6 5 Pro­zent mehr als das Ergebnis der 3. Haus­sammlung. Es ist erfreulich, daß sich die Sam­melergebnisse von einem Mal auf das andere so schon steigern. Trotzdem gehört aber unser Gau mit den Gauergebnisien noch lange nicht zu den führenden im Reich. Wenn die NSB.» Helfer und -Helferinnen nun am kommenden Sonntag in den Haushalten ihre Sammel­listen für die 5. Haussammlung des Kriegs­hilfswerkes vorlegen, denkt selbstverständlich jeder daran, daß seine Spende diesmal doch noch etwas größer ausfallen könnte als bisher.

Morgen Dienstversammlung der Feuerwehrftthrer des Kreises

Der Kreisfeuerwehrführer hat sämtliche Feuerwehrführer des Keises Calw auf morgen zu einer Dienstversammlung in die Kreisstadt berufen. Bei einem Kreisappell der Feuerwehr­führer wird Landrat Dr. Haegele morgen vormittag zu den Männern sprechen, die als Führer Freiw. Feuerwehren auf verantwor­tungsvollem Posten stehen. Anschließend werden in der von Kreisfeuerwehrführer Ri de rer geleiteten Dienstversammlung im Saal des Ge- orgenäums allgemeine Feuerwehrfragen behan­delt und die Wehrführer theoretisch sowie durch praktische Vorführungen mit wichtigen Neuerun­gen vertraut gemacht. Der Dienst der Feuer­wehrführer erstreckt sich bis in die Spätnachmit­tagsstunden.

Kriegsversehrte im alten Beruf

Für den Arbeitseinsatz und die Berufsbe­ratung der Versehrten Wehrdienstbeschädigten gilt als oberster Grundsatz. mit allen Mit­teln die Unterbringung in dem alten oder möglichst einem verwandten Beruf zu er­reichen, wo der Versehrte seine bisherige Be­rufserfahrung verwerten kann. Wie der Neichsarbeitsminister mitteilt, ist dieses Ziel bei den Arbeitern, Angestellten und mithelfen­den Familienangehörigen im Reichsdurch- schnitt zu über 60 Prozent bereits bisher er­reicht worden, bei den Selbständigen sogar beinahe zu 100 Prozent. Die zuständigen Stellen des OKW. und der Arbeitseinsatzver­waltung haben deshalb augeordnet, daß künf­tig die bisherigen Bestrebungen in noch stär­kerem Maße zu verwirklichen sind, um den erreichten Erfolg weiter auszubauen.

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Or. Asegele

llsndrst und Kreisiükrer des Oeutscksn Loten Kreures

ZV urster Kreisleiter

Grashalme nicht kauen!

Eine gefährliche sommerliche Unsitte

Die Unsitte vieler Erwachsener, Gras- oder Strohhalme gedankenlos in den Mund zu neh­men und auf ihnen herumzukauen, hat in vielen Fällen nicht nur schwere Krankheit verursacht, sondern auch schon manch blühendes Menschen­leben gefordert. Hierbei braucht es sich keines­falls um eine Giftpflanze zu handeln. An jedem Halm oder Stengel kann das Gewebe des mi­kroskopisch kleinen Strahlenpilzes haften, des Erregers der so gefährlichen Strahlenpilz­krankheit. Schon winzig kleine Teile dieses Er­regers können im Mundinncrn bösartige Ver­änderungen Hervorrufen. In den meisten Fällen äußert sich die Erkrankung in harten Eiter- geschwulsten am Unter- und Oberkiefer, die nur operativ entfernt werden können. Gefährlicher wird das Leiden, wenn das Pilzgewebe durch den Speichel in den Darm gelangt und sich hier

festsetzt oder gar vom Blut aufgesaugt wird. In diesem Stadium ist die Heilung sehr schwierig, die Krankheit wird bedenklich, wenn sie auch die Lunge erfaßt. Erwachsene! Laßt von dieser ge­fährlichen Unsitte und warnt die Kinder vor den Gefahren, die das Kauen von Grashalmen und Aehren^eitigen kann. UH8.

Rsgsldr-Auf Veranlassung von Bürgermeister Seeger haben die Frauen der Gemeinde Horn - tzLIg 3^ Zentner Heidelbeeren gesammelt und den verwundeten und kranken Soldaten des Re­servelazaretts Nagold gespendet. Diese Spende hat bei den Soldaten großen Anklang gefunden.

Altensteig. Postmeister Georg Carle hk?c wurde ab 1. Juli zum Oberpostmeister ernannt. Ab 1. September ist Pfalzgrafenweiler, das seither zu Freudenstadt gehörte, Zweigpostamt von Altensteig.

Querschnitt durch die NSD.-Arbeit

Markenabgabe in den Gaststätten

Was darf vom Gast gefordert werden?

Auf Grund immer wieder vorgetragener ur gerade in letzter Zeit sich häufender Beschwerde und der gemachten Feststellungen wird nochmcr mit allem Nachdruck darauf hingewiesen, daß b der Ausgabe von Mittag- oder Abendessen i Gaststatten auf keinen Fall überhöhte Marke, sorderungen vorgcnommen werden dürfe, Stammgerichte sind grundsätzlich ohne Marker fordcrung abzugeben. Für Suppen dürfen wede Nahrm.ttelmarken noch Brotmarken verlanc o0- oder 100-Gramm-Fleischgerichte, darf nur i Fleisch,narken und 5 8 Fett gefordert Werder

«st" Ding aus Frankreich her Und dieses Dmg mißfällt uns sehr Es ist e,n wahrer Banernschreck ' Und frißt uns die Kartoffeln weg!

E'.'. mit schwarzen Streifer

Schadl.ng he.ßt es zr, ergreifen. Eh er sich häuslich medcrläßt Wo ihr ihn seht: Gebt ihm den Nest!

Dam, zeigt auch seine Larven an Damit man sie vernichten kann Und angetan sind sie mit einem roten § Zwei Reihen schwarzer Punkte sind auf

Z" ^ankreich gab es zuviel Schläfe^ Doch wir sind wach, Kartoffelkäfer! U

Von äer ^u88teIIunA2e!in Satire I^8V." auf äem kiIIe8berA in Ltuttgart

-.-8. Am Samstag, dem 1. August 1942, wird ^uf dem Killesberg in Stuttgart die Aus­stellungZehn Jahre NSV." eröffnet, die Linen interessanten Einblick in die weitge- fpannte Tätigkeit der NSV. gewährt und des­halb Besucher aus dem ganzen Gau auziehen jwird.

Die Schau ist in drei große Teile gegliedert. Im Neichsraum mit dem Ehrenhof des Füh- erzählen Tabellen und Zahlen von den , ,-N.^Eichtungen im ganzen Reich. Eine selbsttätige Lebensnhr zeigt die Bet reu- u n g s st u fen der NSV. vom Säugling über den Kindergarten zum schulpflichtigen Kind, der Berufserziehung und der Berufsberatung bis zur Familienhilfe. Besonders anschaulich wird geschildert, wie die NSV. beim Wachsen des Großdeutschen Reiches direkt hinter der Front der Bevölkerung der befreiten Gebiete erste Hilfe brachte. Der zweite Teil der Aus­stellung behandelt die besondere Arbeit unseres Gaues. Wir bekommen hier einen Ueberblick über die Zahl der Ausbil- dungsstätten, Seminare usw., die der Aus­bildung des Nachwuchses an Betreuungskräf­ten dienen, über den Großeinsatz der NS.- Reichsbund-Schwestern und das Tuberknlose- hilfswerk im Gau.

Um Antwort auf die vielen Fragen nach der Ausgestaltung der NSV.-Heime zu geben, wurden verschiedene Zimmer genau so einge- richtet, wie sie in der Praxis überall zu fin- den sind. Mancher Bub und manches kleine Madel wird sich von dem Kindergarten, oer h,er zu sehen ist, nicht mehr trennen wol- w" 'T Erwachsene und Kinder werden ,bre Freude an den niedlichen Einrichtnngs-

gegenständen haben wie z. B. dem Waschraum mit den vielen kleinen Waschbecken. Weiterhin kann man auch ein Beratungszimmer der HilfsstelleMutter und Kind" und einen Wohnraum der Betreuungskräfte bewundern. Wer die NS.-Gemeindestation sieht und sich dann noch eine tüchtige Schwester hineindenkt, der wird sich in Zukunft gerne mit kleineren Anliegen dorthin wenden, um den Hausarzt zu entlasten. We» n man hört, daß Ausfälle bei der Wehrtanglichkeit und manchmal sogar bösartige Krankheiten oft nur auf Zahnschä­den zurückzuführen sind, die im Änfangssta- dium leicht und schnell hätten behoben wer­den können, so wird man sich nicht weiter wundern, daß die NSV. auch hier helfend und vorbeugend eingrcift. In der Dorfschule erscheint regelmäßig von Zeit zu Zeit die fahrbare Schulzahnklinik und bleibt so lange dort, bis die kleinen und großen Zahnschmer­zen gestillt und die Löcher plombiert sind. Auch solch eine Schulzahnklinik ist auf dem Killesberg zu betrachten.

Der dritte Teil der Ausstellung ist dem WHW. gewidmet. Da finden wir Bilder und Tabellen über die Kartoffel- und Kahlenver- sorgung, die Wäschebetreuung und die Klei­dungshilfe, über den Tag der Wehrmacht und der Polizei und die Spenden an Lohn und Gehalt. Besonderem Interesse wird ein Dia- skop begegnen, das in laufender Folge sechzig Bilder aus der Arbeit des Winterhilfwerkes im Gau Württemberg-Hohenzollern bringt. Man darf mit Recht anuchmen, daß ,eder. der die wohlgclungene Ausstellung besucht, ein klares und eindrucksvolles Bild von der Arbeit und den Leistungen der NSV. erhält.

VON f /i Evk:

1». konserzune

Mit leisem Klirren entfiel Manjas Hand dal Messer. Sie stützte sich schwer auf den Tisch.

Boysen ist verunglückt, verschollen", fuhr Sassa Folkening mit heiserer Stimme fort.Ich muh ihn suchen!"

Manja wandte sich ihm zu. Er war erstaun^ daß in ihrem Antlitz ein kleines Lächeln stand.

So ist alles gut geworden!" sagte sie, und ihr« dunklen Augen strahlten ihn freudig an. Sie er­schienen ihm wie zwei Sterne, an die man sich für ein ganzes Leben hätte verlieren können, wenn das dumme Herz nicht noch immer für das blond« Mädel da draußen schlüge.

Den Mann drängte die Zeit, ihn ries die be­vorstehende Aufgabe.

Ich habe wenig zu packen", erklärte er eifrig. Die Koffer stehen seit damals bereit. Du fährst in meinem Wagen zurück. Morgen oder wann du willst."

Und du?"

Der Wagen Ullas steht vor dem Gartentor. Ich fahre mit ihr. Leb wohl, Manja!"

Während er sie küßte, strich ihre Hand kosend über sein Haar.

Glück ab, Sasso!"

Er stürmte wie ein übermütiger Junge aus der Halle hinaus.

Kurze Zeit später fiel eine Tür ins Schloß.

Manja trat vor das Haus. Aus der Dunkel­heit drangen die Stimmen zweier davonschreiten- der Menschen an ihr Ohr. Bald darauf glühte der Scheinwerfer des Wagens auf.

Und dann verloren sich die Schlußlichter des Gefährtes in weiter, weiter Ferne.

Das einsame Mädchen an der Tür strich sich ein paarmal über die Augen.

Ein Seufzer war es, den der Wind aufnahm und jenem nachtrug, dem er galt.

Ach-Sasso -I"

7.

Willst du noch einen Steinhäger?"

Ieldrick Harder nickte schmunzelnd und bewun­derte insgeheim das flinke Spiel der schlanken Mädchenhände, die sich ihm immer wieder mit irgendeiner wohlschmeckenden Kleinigkeit entgegen­streckten. Da gab es Pralinen, Zigaretten und Steinhäger. Alles Dinge, die Ieldrick Harder liebte. Ganz abgesehen davon, daß er einem hüb­schen blonden Mädel gegenübersitzen durfte, wenn er auch dem lieblichen Mundwerk seiner jungen Gastgeberin keinesfalls gewachsen war.

Und wie ging die Geschichte weiter?" drängte Erika Segal ungeduldig.

,Ze nun ich war nicht dabei. Weiß nicht, was sich im Blockhaus in der Heide abspielte. Ich denke mir nur, daß es ein unbehagliches Gesicht sein muß, wenn zwei Frauen unerwartet ini Hause eines jungen Mannes zusammenstoßen"

Erika Segal übersah mit vornehmer Miene das Augenzwinkern des Besuchers.

Bitte, keine abschweifenden Phantastereien! Du bist Flieger und hast das Spinnen von See­mannsgarn berufenen Männern zu überlassen."

Wenn du meinst? Jedenfalls kehrte Sasso mit Fräulein Ramin noch am gleichen Abend zu­rück, von dem anderen Mädchen weiß die .Sage' nichts mehr zu berichten."

Kümmert uns auch gar nicht", wandte Erika Segal ein.Was geschah weiterhin?"

Sasso trieb seine Helfer zur Eile an. Kurz nach Mitternacht war seine Kiste, die auf den schönen Namen Hornochse' hört, startfertig."

Donnerwetterl" jubelte Erika Segal begei­stert.Und dann ist er losgedonnert?"

Nee", entgegnete Ieldrick bedächtig und schielte nach der Zigarettendose. Eines deutlicheren Hin­weises bedurfte es nicht; denn Erika Segal ent­ging keine Geste. Sie zündete eine Zigarette an, genoß zuvor selbst ein paar Züge und steckte sie bann ihrem Besucher zwischen die Lippen.Also", fuhr Ieldrick Harder fort,es gab zunächst noch eine kleine Meinungsverschiedenheit. Fräulein Ra­min wollte absolut mitfliegen. Sasso wies darauf hin, daß der zweite Sitz der Sportkiste mit Karten. Proviant, Fernglas und sonstigen wichtigen Din- "aen belegt sei. Außerdem ist so eine Kiste an sich chon überlastet durch die zahlreichen Benzintanks, >ie Funkanlage und all dem übrigen Kram."

Die beiden haben sich kräftig gezankt?"

Ein bißchen bloß", erwiderte der sommer­sprossige Friese lächelnd.Fräulein Ramin mußte einsehen, daß sie ihren Kopf nicht durchsetzen konnte. Schließlich ist Sasso abgehauen. Es däm­merte gerade im Osten, als sich seine Kiste vom Boden löste."

Ausgezeichnet!" entfuhr es Erika Scgast' Endlich ist Sasso zur Vernunft gekommen. Und von Ulla dürfte man das gleiche annehmen kön-

Nachdem sie ihren Besucher gründlich ausge- rcht hatte, war Ieldrick Harder für sie ohne Be- utung geworden. Auffallend eilig, wenn auch !t aller Höflichkeit, verabschiedete sie ihn und gleitete ihn ungeduldig zur Tür. obwohl man ihm ansah. daß er gar zu gern noch eine Weile blieben wäre. Die Enttäuschung über das rasche ride der traulichen Unterredung malte sich deut- h auf seinen offenen Zügen. .

Kaum daß sich die Tür hinter dem Besucher schlossen hatte, eilte Erika Segal an das Fenster ch lugte vorsichtig zwischen den Vorhängen auf e Straße hinab. Richtig! Sie fand ihre Ver- utung bestätigt, als sie kurz zuvor glaubte, in nem von der Straße heraufdrmgenden Hupen- ;nal das Boschhorn von Ullas Wagen heraus- chört zu haben. - ,

Tllla kam zu ihr? Da begann Erika Segals erz etwas heftiger zu klopfen. Was führte die reundin zu ihr, die sie vor achtundvierzig Stun- n erst des Hauses verwiesen hatte?

Erika Segal hielt unwillkürlich die Hände vor r Brust verkrampft, als Ulla Ramin in ihr Zim- er trat. Mit freundlichem Gruß schritt sie zu cika Segal und tat, als sei nichts zwischen ihnen wesen. Da atmete Erika erfreut aus. Ein wenig fangen noch bot sie der Freundin einen Sessel >, um gleich daraus einen iüßen Likör ans dem iandschränkchen zu kramen.

Mit heimlichem Vergnügen stellte Ulla Ramm st, daß auf ihrer sonst so quicklebendigen Freun- n in diesem Augenblick doch der Alpdruck eine» flechten Gewissens lastete. Sie hatte ihrer Be» lckerin nicht einmal richtig in die Augen sehe»