?Xus 8tadt und Kreis Calw
Mller-L«Zen«k spaet 8pinnstoNe
Im Bestreben, ihren Kriegscinsatz auch im persönlichen Leben jedes Jungen und Madels praktisch zu verwirklichen, führt die Hitler- Jugend zur Zeit eine Aktion durch unter dem Motto: Schont Kleider und Schuhe — spart Spinnstoffe, Leder und Gummi!
Reichsjugendführer Axmann weist in einem Aufruf an die Hitler-Jugend auf die Erfordernisse der Kriegszelt hm, wonach Spinnstoffe und Leder in erster Linie dem deutschen Soldaten Vorbehalten bleiben müssen. Die Jugend kann aber, durch Einschränkung der eigenen Bedürfnisse, zur Sicherung der kriegswichtigen Rohstoffe beitragen.
Im Hinblick auf die kommende Wmterzeit werden nunmehr die warmen Sommermonate für das Ausbessern und Jnstand- setzen der Kleidung und des Schuhzeugs ausgenutzt. Der BDM. übernimmt zur Unterstützung für berufstätige Mütter in Nahstuben das Flicken und Stopfen, das Aendern und Bearbeiten aller vorhandenen Kleidungsstücke.
Eine Anordnung der BDM.-Reichsreferen- tin, Dr. Jutta Rüdiger, bestimmt den zweckmäßigen Einsatz^des Mädels. Während die jüngeren Mädel unter Anleitung leichte Flick- und Näharbeiten ausführen, übernehmen die bereits Vorgebildeten das Aendern und Umarbeiten von Kleidungsstücken, wobei auch die Arbeitsgemeinschaften des BDM. - Werks „Glaube und Schönheit" überall Mitarbeiten.
Zugleich aber erfolgt die Ausbesserung und Pflege des Schuhzeugs. Jeder Junge und jedes Mädel setzt nunmehr alles daran, um seine Kleidung zu schonen, alte Kleidungsstücke zu überprüfen und auszubessern, seine Lederschuhe für den Winter in Ordnung bringen zu lassen und jede achtlose Vernachlässigung des Gutes, das für den deutschen Soldaten gebraucht wird, zu vermeiden!
Gestellung von Arbeitskräften
Zuständigkeit der Arbeitseinsatzverwaltung
Wie der Generalbevollmächtigte für den Arbeitseinsatz, Gauleiter Sauckel, feststellt, muß Lei der Durchführung des Arbeitseinsatzes immer wieder beobachtet werden, daß Arbeitskräfte Lei Dienststellen außerhalb der Arbeitseinsatzverwaltung oder gleichzeitig bei verschiedenen Stellen angefordert werden. Dadurch entstehen Schwierigkeiten und Verzöge-- rungen in der Bedarfsdeckung, die unbedingt vermieden werden müssen. Auf Grund der ihm vom Führer und vom Reichsmarschall erteilten Vollmacht bestimmt der Generalbevollmächtigte daher, daß der Bedarf an Arbeitskräften nur bei den Dienststellen der Arbeitseinsatzverwaltung, in aller Regel also bei dem für den Betrieb örtlich zuständigen Arbeitsamt anzumelden ist. Meldungen, die von zuständigen Stellen zu statistischen Zwecken gefordert werden, bleiben von der neuen Anordnung des Generalbevollmächtigten unberührt.
Da es den Beherbergungsgebern bei Strafe verboten ist, Gäste ohne Vorlage der dritten Reichskleiderkarte zu beherbergen, ist es unerläßlich, die dritte Reichskleiderkarte mitzuführen, und zwar auch bei ärztlich ver- ordncten Heilkuren. Wird die dritte Reichskleiderkarte nicht vorgelegt, dann muß der Gast zurückgewiesen Werden.
Der Aufenthalt auf den Alp enVereinshäusern ist nur zur Ausführung von Touren und nur für die Dauer von solchen gestattet. Wie in den Talorten ist der Aufenthalt von Mitgliedern nur dann in die Kleiderkarte einzutragen, wenn er länger alS drei Nächte dauert.
Oer Rundfunk am Samstag
Reichsprogramm: 18 bis 18 Ubr: Bunte Nachmittagssendung aus Saarbrücken. — 28.15 bis 21 Uhr: Unterhaltsame Sendung mit den Solisten Herbert Ernst Groh und Kirsten Herberg; 21 bis 22 Ubr: Knnkbrettl „Na, nu lächeln Sie schon!": 28 Uhr: Gröblicher Wochenausklana. — Deutschlands«»-«: 17.18 bis 18.86 Uhr: Konzertstück für vier Hörner von Robert Schumann sowie Nowaks sinfonische Dichtung ,L!n der Tatra"; 28.15 bis 22 Uhr: Else Herold spielt Chopin und Liszt: Helge Roswaenge, Karl Schmitt-Walter und andere bringen Szenen aus Verdis „Troubadour".
... und am Sonntag
Relchsprogramm: Käthe Haack. Hannelor« Schrots, Z'il Oiiadfliea sind die Sprecher des „Schahkäst- leins von 8 bis 18 Uhr, das frohe aus
romantischen Dichtungen sendet. Der Grotzdcutsche Rundfunk überträgt ein« Veranstaltung -er Truv- oeribctreuung. „Abcndkonzert" von 21 bis 22 Utzr mit Werken von Weber. Hugo Wolf u. a. — Dentsch- landsender: Die Wiener Philharmoniker, das Kon- zert-Gebouw-Orchester aus Amsterdam, Elisabeth Gritsch in Minneliedern von Wilhelm Jerger sind »i« Ausfübrenden des SvätnächmittagSkonzerts von 17.15 bis 18.88 Ubr.
Weißkraut und Wirsing
Wieein Gang durch die Stadt zeigt, sind augenblicklich die Kohlarten Weißkraut und Wir- ma reichlich zu haben. Welche Rolle spielen -Esy Ar unsere Ernährung? Eiweiß,
Kohlenhydrate, Fett und Kaloriengehalt spielen ver diesem Gemüse eine weniger große Rolle wie andere Faktoren. Zunächst bringen Weißraut und Wirsmg, wie rede Hausfrau weiß, Abwechslung :n de« Küchenzettel. Die in diesem Gemüse enthaltenen Aromastoffe wirken sehr wohltätig auf die Verdauungsorgane und regen die Geruchs- und Geschmacksnervcn an. Die kohlarte,i enthalten einen Stoff, der die Sekre- wn der Magen- und Tarrndrüsen in stärkstem Maße auslost. '
Besonders wertvoll ist das Gemüse durch seinen hohen Vitamin- und Mineralstoffgehalt. Sirs»,g und Weißkraut enthalten nämlich Kali, catron, Kalk und Eisen und besitzen durch die- und ihren Gehalt an me- Mischen Elementen eine stark blutbildende Wir
kung, außerdem sind sie reich an Blattgrün. Durch den Ueberschuß an Basen sind die Gemüse ferner geeignet, die saueren Stoffwechselprodukte zu neutralisieren und den Abtransport der Harnsäure zu erleichtern. Ferner verbürgen uns die Gemüse eine genügende Zufuhr der lebenswichtigen Vitamine und liefern die Ausgangs- stoffe zur Produktion der Sekrete.
Von ganz besonders hohem Gesundheitswert ist das im Herbst eingesäuerte Kraut, das sogenannte Sauerkraut. Weißkraut und Wirsing können so vielseitig zubereitet werden, daß wir jede Woche mindestens 3—4mal Krautgerichte auf den Tisch bringen können und zwar Krautwickel, Krautpudding, Krautsalat, Bayerisch Kraut, Krautstrudel, Krautpastete, Gefülltes Kraut, Weißkraut mit Tomaten, Krauteintopf und viele andere Gerichte. Rezepte und Hinweise sind bei den Beratungsstellen des Deutschen Frauenwerks, Abt. Volkswirtschaft-Hauswirtschaft, zu haben.
„Jenny und der Herr im Frack-
Kriminalkomödie im Volkstheater Calw
Während in der Bar und im Dachgarten eines Kopenhagener Hotels eine bunte Menge eleganter Gäste aus aller Welt dem Lied einer berühmten Budapester Sängerin lauscht, ertönt
plötzlich ein Knall, das Licht erlischt-Für
eine kurze Weile nur, aber als es wieder aufflammt, ist der kostbare Perlenschmuck der Vortragenden Künstlerin verschwunden. Wer hat den Juwelendiebstahl begangen? Diese knifflige Frage lösen Jenny und der Herr im Frack. Jenny — jung, hübsch, gescheit und Tochter des Inhabers einer Versicherungsgesellschaft — ist Kriminalistin aus Passion, Ser geheimnisvolle Herr im Frack indessen ein gewandter Berufs-
detcktiv im Solde von Jennys Barer, dem er nebenbei verkündet, daß er die Tochter auch ohne väterlichen Segen heiraten werde. Jenny scheint hierüber keineswegs im Bilde, ja ihr ansonsten so geweckter Spürsinn versagt der Person des Herrn im Frack gegenüber in bedenklicher Weise. Erst nach vielen spannenden Begebenheiten fällt der erlösende Kuß des jungen Paares — und flugs darauf die Entlarvung des berüchtigten Juwelendiebes. Dieses doppelte „glückliche Ende" läßt man sich in diesem munteren Kriminalfilm gern gefallen. Gusti Huber und Johannes Seesters spielen die Hauptrollen mit Geschick und Laune, Paul Kemp sorgt für einen Schuß guten Humor und Lothar Brüh ne hat dem von Paul Martin flott inszenierten Film eine ansprechende Musik gegeben. — Im Beiprogramm der Kulturfilm „Hochland-HI." und die Deutsche Wochenschau mit neuen interessanten Bildberichten von den Kämpfen ini Osten und in Afrika.
fr. ttrms Sckeele.
Schömberg. Bei einem von Kams. Gustav Bäuerle geleiteten Kameradschafts-Appell der Kriegerkameradschaft konnte stellv. Kreiskriegerführer Espenhain an 27 durch den Krieg geschädigte Kameraden, Kameradenwitwen und Kameradenfrauen, deren Männer im Felde stehen, von der NS.-Reichskriegerführung namhafte Beträge überreichen. Die NS.-Reichskriegerführung will damit die kameradschaftliche Verbundenheit zum Ausdruck bringen, die in der Organisation der alten Frontsoldaten herrscht. Der stellv. Kreiskriegerführer erinnerte an die Pflichten innerhalb der Kameradschaften und gedachte der ruhmreichen Taten unserer Wehrmacht. Kreissozialreferent Kam. Wild gab in einem Vortrag Aufschluß über die sozialen Einrichtungen des NS.-Reichskriegerbundes.
Richtlinien zur Kriegsschädenverordnung
Lvikiikvn statt LntsellääiAunA kür bintrunAsauskali von krnnästüekvn
Der Reichsinnenminister hat ergänzende Richtlinien über den Ausgleich von Nutzungsschäden erlassen, die neben Klarstellungen auch weitere Verbesserungen bringen. Die Entschädigung wegen entgangener Einnahmen und laufender zusätzlicher Ausgaben, die nach der Nutzungsschädenverordnung höchstens 3000 RM. monatlich betragen darf, darf diesen Höchst betrag auch dann nicht übersteigen, wenn eine Sache oder eine Mehrheit von Sachen, die eine wirtschaftliche Einheit bilden, mehrmals von Kriegsschäden oder Besitzstörungen betroffen worden ist. Wenn beispielsweise ein einzelnes Mietwohn- haus bei einem Luftangriff nacheinander an verschiedenen Stellen beschädigt wird, liegt nur ein einziger Schadenfall vor. ebenso wenn mehrere Gebäude auf einem zusammenhängenden Fabrik- oder Geschäftsgrundstück zerstört oder beschädigt werden, selbst wenn sie im Rahmen des Unternehmens verschiedenen Zwecken dienten. Eine Überschreitung der Höchstgrenzen ist auch dann nicht gerechtfertigt, wenn zwar mehrere Schaoenfälle eingetreten sind, aber nur ein einheitlicher Nutzungsschaden erscheint. In diesen Fällen kann jedoch der für einmalige zusätzliche Ausgaben vorgesehene Entschädigungsbetrag bis höchstens 10000 RM. unter Umständen für jeden der zeitlich auseinander folgenden Sachschäden gewährt werden. Werden zwei Mietwohnhäuser des gleichen Eigentümers im Verlaufe einer Kampfhandlung zerstört, so handelt es sich um mehrere Schä- oenfälle an mehreren Sachen. In diesem Falle kann zum Ausgleich der entgangenen Mieteinnahmen jedes Grundstück eine Nutz- ungsentschadigung bis zum Höchstbetrag von 3000 RM. gewährt werden.
Ist infolge des. Schadens eine Wohn» n.g
im eigenen Hause unvenützvar geworoen, so ist auch der Mietwert der Wohnung eine entgangene Einnahme im Sinne des Nutzunas- schäoenrechts. Die neue Anordnung stellt klar, daß bei der Wohnung im eigenen Einfamilienhaus als Mietwert 250 Prozent des Grnnd- betrages des steuerlichen Nutzungswertes gelten, wenn es sich um Gebäude handelt, die vor dem 1. Januar 1925 bezugsfertig geworden sind, tznd 200 Prozent bei später errichteten Gebäuden.
Die neue Anordnung bestimmt ferner, daß an Eigentümer von Grundstücken, die zu Wohn- oder Kleinsiedlungszwecken genützt waren und infolge des Schadenfalls ganz oder teilweise unbenutzbar geworden sind, nach ihrer Wahl an Stelle einer Entschädigung Beihilfen zur Deckung der während des Nutzungsausfalls fortlaufenden Grundstückslasten und der zusätzlichen Ausgaben gewährt werden können. Die Gewährung einer Beihilfe setzt voraus, daß die Unbenutzbarkeit des Grundstücks erhebliche wirtschaftliche Auswirkungen zur Folge hat. Die Äeihiljenregelung gilt auch für die Eigentümer von zu Gewerbezwecken genutzten Grundstücken, die an einen anderen vermietet oder verpachtet sind, wenn der Eigentümer die Grundstuckslasten tragt. Die höhere Verwaltungsbehörde kann anch in anderen Fällen die Beihilfe zulassen, bei Krankenhäusern, Heimen, Verkehrs- und Bersorgungsbetrieben, landwirtschaftlichen Betrieben usw.
Die neue Anordnung tritt am 1. August in Kraft. Sie kann auch für schon abgeschlossene Verfahren insosert noch wirksam werden, als der Geschädigte bis Ende 1942 die Gewährung einer weiteren Entschädigung oder Beihilfe beantragen kann, wenn die neuen Vorschriften für ihn günstiger sind
Die Landeshauptstadt meldet
Hauptmann Hans-Joachim Dill, Kompanieführer in einem Schützenregiment, erhielt das Deutsche Krei» in Gold. Hauptmann Dill ist der Sohn des Ministerialdirektors Dr. Dill.
Im Alter von 76 Jahren ist Oberstleutnant a. D. de Greifs gestorben. Er diente u. a. im Jahre 1886 Leim 2. Württ. Dragoner-Regiment Nr. 26 und später im Jahre 1903 beim
l. Dragoner-Regiment Königin Olga Nr. 25 in Ludwigsburg. Den Weltkrieg 1914/18 machte er vom ersten bis zum letzten Tage mit.
Ein Lastkraftwagen, dessen Ladung sich infolge nicht ordnungsmäßiger Befestigung verschoben hatte und seitlich hinausragte, fuhr durch die Mercedesstraße. Als der Lastkraftwagen an einer Abteilung des RAD. vorbeifuhr, wurde der RAD.-Führer von einer herausragenden Latte im Genick getroffen. Mit einem Schädelbruch und einer Gehirnerschütterung wurde er nach dem Stand- vrtlazarett übergeführt.
wettere Amerikadeutsche in der Heimat
Stuttgart. Von einem dichten Menschenspalier freudigst erwartet, traf am gestrigen Freitagmittag wieder ein Transport
m, t annähernd zweihundert, hauptsächlich aus Venezuela und den USA. stammenden Amerikadeutschen auf dem Stuttgarter Hauptbahnhof ein. Aus dem mit oen Fahnen des Reichs festlich geschmückten Bahnsteig wurden sie von Vertretern der Auslandsorganisation der NSDAP., des Auswärtigen Amts, des Oberbürgermeisters der Stadt der Ausländsdeutschen sowie von weiteren Vertretern aus Partei, Staat und Wehrmacht aufs herzlichste begrüßt. Von den Willkommensrufen der Stuttgarter Bevölkerung, von Verwandten, Freunden und Bekannten begleitet, begaben sich die Rückwanderer sodann in ihre Hotel- auartiere. um sich zuerst einmal von ihrer langen Reise zu erholen und sich darauf zur Eingliederung ins deutsche Arbeitsleben zur Verfügung zn stellen.
Gemeinschastsappell der Reichsbahn
v-ig. Stuttgart. Bei dem von Gauhauptstel- lenleiter Spiegel geleiteten Gemeinschasts- appell der Beamten, Angestellten und Arbeiter der Reichsbahndirektion Stuttgart, dem auch der neuernannte Präsident Strübe beiwohnte, sprach Gauamtsleiter Schümm. Schon bisher habe der Staatsorganismus in seiner Gesamtheit durch seine Leistungen im Kriege alle Erwartungen übertroffcu. Vor allem aber die Deutsche Reichsbahn ist im Verlauf dieses Krieges im wahrsten Sinne des Wortes über sich selbst hinausgewachsen. Waren wir schon früher gewohnt, daß der deutsche Eisenbahner in jeder Lage seine Pflicht erfüllt, so hat namentlich der letzte Winter mit seinen außergewöhnlichen Witterungsverhältnissen gezeigt, daß der Beamte, Angestellte und Arbeiter der Reichsbahn, wenn es notwendig ist, auch noch mehr als Pflichterfüllung kennt. Der Eisenbahner hat auch die schwierigsten Hemmnisse gemeistert. Heute leistet die Reichsbahn unmittelbare Kriegsdienste, denn ihre Räder rol- I' n wirklich für den Sieg.
.Lebensfroh und kampfbereit'
N5g. Eßlingen (Neckar). Wie tief der Gedanke der Leibesübungen im deutschen Volke schon verwurzelt ist und wie er breiteste Kreise der schaffenden deutschen Menschen erfaßt hat, haben die in den verschiedenen Kreisen unseres Gaues durch das Sportamt der NS.- Gemeinschaft „Kraft durch Freude" bereits durchgeführten Kreisentscheide in eindrucksvollster Weise gezeigt. Der Gauentscheid der Sportgruppen» dieser „Stoßtrupps für die Leibesübungen" in den Betriebeil, der «u» 26. Juli im Freizeitheim in Eßlingen stattfindet, ist der diesjährige Höhe- und Schlußpunkt dieser Arbeit im Gau Württcm- berg-Hohenzollern. 37 Männer- und Frauen- sportaruppen aus dem ganzen Gau werden an diesen beiden Tagen um die be>re Ans-' »cichullnn kämpfen._ _
Ver/o bami/ie zkikxtieck ckee i>5V.
VOKVkKIEVk A
Wie ein Dürstender lag Foltening an ihrem Munde. Er wühlte seine Hände in ihr lockige, Haar und preßte ihren Kopf seinem Munde ent gegen.
Einmal gab er sie jäh frei.
„Manja!" keuchte er. „Was — was denkst dr — von mir?"
„Daß du es tun mußtest, Sasso", lautete di« Antwort, die ihn vollends verwirrte. „Dein dummes Herz trieb dich dazu."
„Mein Herz? Ach, es ist voll Bitternis. Voll Haß. Und voll Enttäuschung."
„Nein, Sasso, es ist nur verschüttet von diesen Empfindungen. Ganz tief lebt in deinem Herzen noch das Große."
„Was meinst du damit?"
„Zwei Begriffe sind es, die alle Enttäuschung wesenlos werden lassen können. Die zwei Begriffe: Pflicht und Kameradschaft!"
Folkening sprang auf.
„Nein, nein!" schrie er wütend. „Das ist e? nicht! Ich will nichts hören —"
Manja lag zu seinen Füßen und lächelte zu ihm hinauf.
„Du wirst es dennoch tun, Sasso! Der Weg der Pflicht ist dir vorgezeichnet. Du wirst ihn gehen, bald schon!"
'.Du kannst dich nicht selbst verleugnen, nicht selbst vernichten und entwerten, Sasso! Du schreist mich ja nur an. um die Stimme, die mahnende Stimme deines Inneren zu übertönen."
Er packte ihre Schultern tznd riß sie hoch. Seim Augen glühten. Das Haar hing ihm wirr in dis Stirn. Manja lächelte unentwegt unter seinem brutalen Grisf. Zerfetzt glitt das seidene Tuch von ihrer Brust.
„Schweig du! Hör aus!" stieß er stöhnend hervor. „Ich will es nicht mehr hören!"
Und ich werde es dir immer wieder sagen müssen. Sasso", sprach Manja mit ihrer weichen dunklen Stimme. „Willst du dich sehenden Auge» in den Abgrund stürzen, den du selbst vor dir aufgerissen hast?"
„Was kümmert es dich?
,Zch — ich will nicht, daß du zugrunde gehst, Sasso! Wenn man sich selbst hinwirst, dann mutz man es für eine grotze Sache tun."
Der Griff seiner Fäuste lockerte sich. Man,» glitt zurück in den Sand. ^ . ,
Mit müder Geste strich sich Falken,ng über dst Stirn. „Du verstehst mich nicht", flüsterte er. „Auch
Dmm sprang er auf und stürzte davon, dev Hang der Düne in weiten Sprüngen hmabjagend.
Manja blieb reglos liegen. Ihr Gesicht war unbewegt. Nur um den Mund lag ein seines, wissendes Lächeln.
Leise Harste der Wind durch die dürren, schwankenden Halme des Dünengrases.
Bald schon wurde das heftige^ Atmen eines sich nähernden Menschen wieder hörbar.
Sasso Folkening kam zurück.
Still und mit behutsamen Bewegungen glitt er neben Manja zu Boden. Das flackernde ^euer seiner Augen war erloschen. Eine Weile blieb sein Blick an Manjas unbedeckter Brust hasten, die wie Bronze unter dem Glanz der Sonne schimmerte.
Lang ausgestreckt tag er neben Manja, als er erneut zu sprechen begann. Seine Hand hatte zuvor nach der ihren getastet und sie umschlossen wie die eines guten Freundes.
„Du weißt das Wichtigste nicht", sagte er.
„D§s Wichtigste soll man nicht aussprechen, Sasso."
,Dennoch will ich dir alles sagen. Zu dir kann man sprechen, wie — wie. ja, fast wie zu einer Mutter."
Manja versuchte durch einen Scherz seine gedrückte Stimmung zu bessern:
„Schließlich bin ich ja auch um gut sieben, acht Jahre älter als du, Sasso! Dummer Junge, du!"
„Deshalb bist du mir auch um so viel über an Weisheit und Verstand!" ging Folkening für den Augenblick willig darauf ein. Dann wurde ec aber wieder nachdenklich und ernst. „Sieh, Manja, es geht hier nicht nur um meine Liebe zu einem Mädchen. Nein, über einer Enttäuschung des Herzens hätte ich meine Pflicht nicht vergessen. Niemals! Es geht um eine Kameradschaft, Manja. Eine Kameradschaft, die bisher durch Himmel und Hölle unverbrüchlich geblieben war."
„Sie wurde zerstört — durch den anderen?" fragte Manja leise.
,Za. Ich habe ihm einmal in einer Stunde seelischen Ueberfchwanges von meiner stillen, heimlichen Liebe erzählt. Er wußte nun davon. Und kurze Zeit später ging er hin und —" Seine Stimme brach unvermittelt ab.
.Harald Boysen — und Ulla Ramin also —", flüsterte Manja.
Das Schweigen des Mannes an ihrer Seite war letzte Bestätigung.
„Diese Enttäuschung war die größere", fuhr Folkening nach kurzer Pause fort. „Der Begriff der Kameradschaft war mir stets als ein Hohes erschienen. Ich würde mich selbst vernichten, wenn ich jemals dagegen verstoßen hätte."
„Trotz allem hätte ich den Wüstenflug an der Seite des anderen durchgeführt", erklärte plötzlich Manja mit fester, klarer Stimme. ^
,/Öas war doch unmöglich, Manja!
„Warum sollte ich mir nachsagen lassen, daß ich eine Unkameradschaftlichkeit mit gleichem ver- gölten habe?"
„Es gibt für den Mann eine Grenze, das
"^?,Stölz*und Ehre, meinst du? Gewiß, Sasso —"
„Lassen wir das doch", unterbrach sie Folke- ning. „Die Enttäuschung hat mich jedenfalls zu sehr getroffen. Für die Bewältigung der gef« r- sichen, uns bevorstehenden Aufgabe hätte ich in diesen Tagen nicht die notwendige Ruhe und Kaltblütigkeit auszubringen vermocht. Und — was verstehst du von solchen Enttäuschungen? Fließt dein Leben nicht gleichmäßig dahin, Man?
„Gleichmäßig?" antwortete sie sofort. , „a, das wohl. Aber früher einmal war das anders. Einmal war ich so im Trotz wie du. Verb ' en in ein vermeintliches Recht. Bon Anbeginn ait einem hohen, leuchtenden Ziel vor Augen 'etzt ist das alles — vorbei. Vorbei für imme' Und glaube mir: Kein Ziel mehr zu haben, las ist das Schmerzlichste!" (Fortsetzung solgi.)