Den 26 . Juki dem Herrn Professor Gmelln, junior, ein Knabe.
Gestorbene:
Den 16. Aug. dem Saifensieder Schuhmacher ein Mädchen, unreif, alt 11 Tag.
Anekdoten und Erzählungen.
Der zweifache Jrrthum.
Bei dem Billard trat ein Spielender aus Versehen einem neben ihm stehenden Offizier auf den Fuß, ohne eS selbst zu merken, und deßhalb konnte er ihn auch nicht um Verzeihung bitten. Den Offizier verdroß dieß aber dergestalt, daß er zu ihm gieng und ihn zornig fragte: „Für wen halten Sie mich?" „Ich halte Sie für einen chrliebenden braven Offizier," antwortete der Gefragte, über eine solche Anrede etwas stutzend. „Und ich, sagte der Offizier, ich halte Sie für einen recht groben ungesitteten Menschen." — „So haben wir uns beide geirrtsagte der Btllardspieler nun in einem derben Tone.
Der Prediger nach der Uhr.
Ein Pfarrer hatte sich gewdhnt, jedesmal nach dem Glvckenschlage der Uhr, die in der Kirche hing, seinen Dortrag zu beschließen. Dieß that er selbst dann, wenn es der Zusammenhang nicht zu gestatten schien, und seine vielgebrauchte Schlußformel war: „Dazu verhilf uns, lieber Herr Gott, Amen." Als er einst von Haman predigte, schilderte er sein Verhalten und dessen Erfolge. „Was war aber sein Lohn?" rief er eben pathetisch aus, — „der Galgen." Eben ertdnte die Uhrglocke. Sogleich faltete der Prediger die Hände und rief: „Dazu verhilf uns, lieber Herr Gott! Amen."
Das süße Wort.
Ein sentimentaler junger Herr heirathete eine Kleinstädterin, die Tochter eines ehrlichen Gewürzkramers, die sehr einsplbig, und nichts weniger als sentimental war. „O meine Theure," sprach ihr Gemahl einst bei einem Spazierganae in einer schdncn Mondnacht zu ihr, „so"lassen Sie mich doch
nur ein einziges süßes Wort von Ihren schönen Lippen hbren!" Mit einem liefen Seufzer blickte sie ihn zärtlich an, und sagte —. „Shrup!"
Verlorner Hund.
Auf einem Anschlagezettel stand oben mit großen Buchstaben: Verlorner Hund. Die Beschreibung aber, welche nachfolgte, fing mit den Worten an: Dieser Hund ist eine Hündin.
Der junge U ebersetz er.
Der vielgerühmte Schüler eines Schulmeisters sollte dem Superintendenten die Worte: revie kaeienclo neminem iiinear (d. i. thue Recht und scheue Niemand) übersetzen. Als eS damit nicht gieng, rief der Schulmeister dem Lieblinge heimlich zu: thue Recht, scheue Niemand. Dieser hatte unrecht verstanden und sprach vernehmlich, jedoch mit weinerlicher Stimme: Kuhdreck sch..ßt Niemand.
Die schwere Fracht.
Ein Mbnch schalt einen Müller, daß er seinen Esel überladen hatte. „O, versezte der Müller, ich wollte noch, ohne daß es ihm schadete, eure und eures ganzen Ordens Frdmmigkeit darauf laden."
Naive Antwort.
In einem Hause wurde ein Bauernjunge als Diener angenommen. Die Herrschaft, welche für die Bildung seines Geistes Sorge trug, ließ ihm Unterricht im Lesen, Schreiben rc. ertheilen. —^ Als man sich einstmals bei ihm erkundigte, was er jetzt treibe? antwortete er: er lese mit seinem Lehrer ein Buch über die Naturgeschichte. Auf Befragen, wer das Buch geschrieben habe? erwiederte er ganz naiv: „Das Buch ist nicht geschrieben, es ist ge- druckt."
Zweifacher Geruch.
Zwei Freunde giengen an dem Laden eines Parfümeriehändlers, der auf dem Punkte stand, Bankcrot zu machen, vorbei. „Hier riecht'« ja ganz herrlich," sagte der Eine. „Das wohl, entgegnete der Ändert/ aber hinten im Comtoir r da stinkt'ö."