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OonasrstLZ, 1b. ^suli 1942

I^ummer 1b4

ckem Lrncleurki ckee VeekoIZ«nZss^>karkit rrn Osten

London evkennt den Ernst der Loge

Oie Sowjetunion verliert rnit 6ern I-anä arn Von eine inst unersetrlicke Lornlrarnnrer

Lixeoderiekt 6 er NL-Lre»--

G Berlin, 16. Juli. Der unaufhaltsame Vormarsch der deutschen und Verbündeten Truppen im Südteil der Ostfront hat in den letzten Tagen mehr und mehr die Formen einer gigantischen Vcrfolgungs- und Vernich» tungsschlacht angenommen, deren weiterer Verlauf das kann man mit gutem Ge­wissen schon jetzt sagen Ergebnisse von weittragender, in ihrer Auswirkung noch gar nicht zu übersehender Bedeutung zeitigen wird.

Nicht umsonst sprechen die jüngsten engli­schen Berichte aus der Sowjetunion von einerbisher noch nie erreichten Heftigkeit der Kämpfe" und demwachsenden Ernst der Lage im.Woronesch-Abschnitt". Angesichts der sich jagenden Unglücksbotschaften muß man in Londoner Militärkreisen betrübt feststcllen, dass Timoschenkos pausenloser RückzugWohl kaum aus strategischen Erwägungen heraus" erfolge. Besonders starken Eindruck auf die britische Öffentlichkeit macht dabei die Tat­sache, daß Moskau mit dem Land am Don eine Kornkammer verliert, die für das ohnehin von schweren Ernährungskrisen bedrohte Land beinahe unersetzlich ist.

Eingekessekt und aufgerieben

Einer soeben eingelaufenen Meldung des OKW. zufolge ergibt sich auf der gesamten Angriffsfront immer wieder das für diese Kämpfe charakteristisch gewordene Bild des vernichtenden Zupackens deutscher Truppen gegen aufgestaute feindliche Kolonnen, denen von schnellen Verbänden die Nückzugswege nach Osten abgeschnitten wurden. In heftigen Nachyütgcfechten und verzweifelten Durch- bruchsvorstötzen versuchten die abgeschnittencn feindlichen Kräftegruppen, ihrem Schicksal zu entgehen. Durch schnellen Zugriff wurde je­doch jeder Widerstand gebrochen. Dnbei sind allein von einer Berfolgungsgrnppe 12 Pan­zerkampfwagen außer Gefecht gesetzt, Hunderte von Gefangenen sowie zahlreiche Geschütze als Beute eingebracht worden. '

Eine deutsche Panzerdivision erkämpfte den Ucbergang über einen Flußabschnitt, bildete einen Brückenkopf und setzte nach Zerschlagung feindlicher Gegenangriffe die Verfolgung fort. Stnrzkampf- und Zerstörerflugzeuge bekämpf­ten in rollenden Einsätzen die zurückflutenden bolschewistischen Truppen. Ueb e r 500 Fahr­zeuge wurden auf den verstopften Straßen in dem Gebiet zwischen Nord-Donez und Don zerstört. Die Geschoßgarben der Flugzeuge vergrößerten die Verwirrung in den aufge­stauten feindlichen Kolonnen, die vergeblich versuchten, den Luftangriffen zu entrinnen. Zahlreiche durch Bombentreffer beschädigte Geschütze nnd Panzer mußten von den Bol­schewisten bei ihrer Flucht nach Osten liegen Massen werden. Die deutsche Luftwaffe rich- tete gleichzeitig starke Angriffe gegen den Nachschubverkehr der Bolschewisten im rück­wärtigen Gebiet. Transportkolonnen, die auf Nebenwegen die Kampfstellungen zu erreichen versuchten, wurden zersprengt. Bei Eisenbahn- bekampfung wurden mehrere Züge in Brand geworfen und zur Explosion gebracht.

Aimpfraiim nördlich Woronesch, wr s^E^dem Vorstoß deutscher Panzer l feindliche Kraftegruppe emgeschlosscn ^ durch konzentrische Angriffe vernichtet wu zerschlugen Kampfflugzeugverbände vereinz Angriffsversuche der Bolschewisten im en Zusammenwirken mit den Truppen des j res. Außer Len als vernichtet gemeldeten Panzern wurden 10 tveitere Panzer di Luftangriffe schwer beschädigt. Auch in die Kampfraum wurden die rückwärtigen Verl

dungswege der Bolschewisten wiederholt mit Bomben belegt und mehrere abgestellte Züge schwer getroffen.

Eine «-häßliche* Feststellung

England hat seinen guten Ruf verloren

Genf, 15. Juli. Die englische Wochenzeit­schriftSphere" schreibt in einer Betrachtung zur Kriegslage, Großbritannien habe im Laufe dieses Krieges feinen guten Ruf als kämpfende Nation verloren. Das Blatt fragt dann entsetzt, woher das Wohl komme und meint, was die Regierung angehe, so müsse man einehäßliche" Feststellung ma­chen. Seit Kriegsbeginn nämlich sei die Stra­

tegie der verschiedenen Parteiapparate aus­schließlich darauf abgeftcllt worden, ein ge­wisses Gleichgewicht unter den alten politi­schen Parteien Englands hcrauszujtcllen. Nach diesem Gesichtspunkt habe man denn auch die Männer für die Schlüsselstellungen innerhalb der Mgierung ausgesucht. Tiefes formale Vorgehen habe der englischen Politik sehr geschadet. Ein zweites Moment, das einen'nickst gerade mit Genugtuung erfüllen könne, seien die nicht enüenwollenden groß­sprecherischen Ministcrredcu. Beabsichtige man die vielleicht ins Schwanken geratene Moral des englischen Volkes durch solche Manöver wieder ins Gleichgewicht zu brin­gen, daun befinde man sich in Whitehall m einem großen Irrtum.

Nicht schießen, ich bin General Wlassow!"

sXtte cier sovjotisade ^uneetzsnernl iln Woladovc-l^essel Aeiavtzsn genommen vurcke

Berlin, 15. Juli. Wie das Obcrkmumaado der Wehrmacht zu der bereits gemeldeten Ge­fangennahme des Oberbefehlshabers der 2. bol­schewistischen Stoßarmce, Generalleutnant Wlassow, ergänzend mitteilt, hatten sich im Gebiet des eheumligen Wolchow-Kesscls eiu-^ zelne Versprengte in den riesigen Wälder« des Sumpfgcländes verkrochen. Sie wagte» sich nur des Nachts hie und da hervor, um in einzelstehende Zivilhäuser einzubrrchcn in der Hoffnung, etwas zu finden, womit sie ihre« Hunger stillen könnten.

Da bekannt war, daß Generalleutnant Wlas­sow sich unter diesen Versprengten bemud, wurde sein Steckbrief allen Soldmen des Wol- chow-Abschnitts bekauntgegeven. Wenige Tage später wurde gemeldet, daß nach einem kurzen Feuergesecht zwischen deutschen Soldaten und" versprengten Bolschewisten Generalleutnant Willy ow tot aufgcfunden sei. Eine Nachprü­fung durch einen deutschen Offizier crgav je­doch, daß die Meldung, die auf Aussagen des verwundet gefangengenommcncn Fahrers des bolschewistischen Generals beruhte, nicht zu­traf. Auf der Rückfahrt des Offiziers zu seinem

Korps erwartete den Leutnant der Bürger­meister eines kleinen, au seinem Wege liegen­den Dorfes. Dieser erklärte, daß er erneu ver­sprengten Bolschewisten, der sich in Begleitung einer Frau befunden^ hätte, festgenvmmen habe. Der deuljche Ornzicr ging daraufhin mit seiner Maschinenpistole im Anschlag aus das Tor des behelfsmäßigen Gefängnisses zu, öffnete das Tor und forderte die Gefangenen zum Hervortrcten auf. Cs erschien ein bolsche­wistischer Soldat mit der charakteristischen lau­gen Bluse. In dem verwitterten Gesicht war eine große Hornbrille über der gebogenen Nase besonders auffällig. Noch ehe der Ober­leutnant seinen schnell auftcmchcnden Verdacht äußern konnte, begann der Bolschewist zu reden und sagte in gebrochenem Deutsch: Nicht schießen, ich bin General Wlasfo w!" Gleichzeitig zog der sowjetische Armeegcneral ein Lederemi mit seinen Llus- wcispaplercn hervor und übergab es dem deutschen Offizier.

Noch am gleichen Abend wurde General­leutnant Wlassow dem deutschen Oberbefehls- Hader vorgeführt und seine Identität durch Gegenüberstellungen bestätigt.

Leere Erklärungen genügen nicht mehr"

OroÜ« L^veitel Kc^enüder ü^ttleionn Indien - Oer rvve.te IsZ cker Lrvcluütivnsckeiiatte

Stockholm, 16. Juli. Die Rede des englischen Produktionsministers Lhttleton hat in der englischen Öffentlichkeit keinerlei Ge­fühle der Erleichterung hcrvorgerufen. Auch die Presse äußert sich nicht gerade befriedigt.

Die meisten Kommentare sind auf den Te­nor gestimmt: Wir wollen Taten sehen, und zwar schon in der nächsten Woche. Am schärf­sten äußert sich dieDaily Mail". Sie schreibt: Mister Lhttleton sprach uns gegenüber da­von, wie die Produktion von dem einen ver­dreifacht, von dem anderen vervierfacht wor­den sei. Aber diese vagen Erklärungen« genügen uns nicht länger. Wir haben sie allzu oft vorher gehört. Nüster Chamberlain, der im März 1938 über Englands beinahe erschreckende Stärke sprach, gab die gleiche Art von Ziffern 1939 und 1910 zum Besten."

Auch andere Zeitungen sind skeptisch. Der Daily Herald" sagt seufzend:All die schö­nen Waffen, die Lhttleton uns versprochen hat, werden wertlos, wenn wir die Schlacht zur See verlieren."

Der zweite Tag der Produktions-Debatte litt offensichtlich unter den Ausstrahlungen des Beginns, der unbefriedigt liegt. Die amt­liche Berichterstattung war noch kürzer und summarischer als üblich. Anregungen zur Verbesserung und vor allem zur Beschleuni­

gung der Produktion wurden vorgebracht, sowie Proteste wegen Nichtbeachtung des Berichts über das unentschuldigte Fernblei­ben der Arbeiter in der Industrie und For­derungen nach Vorbereitungen einer impro­visierten Massenproduktion im Bedarfsfälle.

Es wechselten also, wie stets bei solchen Ge­legenheiten. in England Selbsttäuschung und diktierte Kritik. Der Versorgungsminifter Sir Andrew Duncan wartete mit der Behauptung auf, daß die Durchschnittserzeu­gung Englands feit 1911 um ein Drittel zu­genommen habe. Zur Tank-Produktion be­hauptete er entschuldigend, England leide hier noch an den Nachwirkungen mangelhafter Forschung vor dem Kriege.

Der Führer empfing Garlarü

Unterredung mit irakischem Minister

Aus dem Führe r-Hnnptßnartier, IS. Jnli. Der Führer empfing am Mittwoch in Gegenwart des ReichsministrrS des Aus- Wärtigen von Ribbentrop de« irakische« Ministerpräsidenten Raschid Ali El Gailani. Die Unterredung fand im Geiste der ver- tranensvollen Freundschaft statt, die das beutsche Volk gegenüber den arabischen Völ­kern empfindet.

R-ue japanische Er folge

Jnnerchina gegen Luftangriffe abgeschirn

Von u kl L H r H m ^orreopooÜPulHo

bi. Ber n, 16. Juli. Die japanische Off< schein Nordostchina verläuftwcitcr erso . D,e japanische« Truppe«, die Po« i Provinz Tschekmng aus nach Süden und Si westen vorgcstoßcn waren, haben in den P- v.nzcn Tfchckiang. Kiangsi und im Grenu bict zwischen Huna« und Hupei weite» Raumgewinn erzielt. Tschungking muß t ,apau,sche Vorrücke« an verschiedenen Stell zugeben. Gemessen an dem chinesischen R senraum ist dieser japanische Gcländcgcwi natürlich nicht entscheidend, aber schon jc kan» als Erfolg der japanischen Operation gelten, daß die gegnerischen Flugplätze in O ch«na, von denen aus Jnnerchina hätte bedro werde« können, weit nach Westen geschob worden sind.

Fünf britische Jagdflugzeuge abgefchossen

Deutsche ILampttlie^er au ckei Lnuaileüste eikol^reiest - Onuptlusuo ki illers 75. OultnieZ

Berlin, 15. Juli. Wie bas Oberkom­mando der Wehrmacht mitteilt, flogen im Laufe des Mittwoch mehrfach britische Jagb- verbänd« das Küstengebiet des Kanals an, wo sie von Fockc-Wiilf-Jägern über der Küste «nb über See zum Kampf gestellt wurden.

Kurz nach 9 Uhr überflogen zahlreiche Spit- fire das Gebiet der Somme-Müudung, wobei sich ein etwa 20 Minuten dauernder Luft­kampf entwickelte, bei dessen Verlauf die deut­schen Jagdflieger ohne eigene Verluste zwei britische Jager vom Muster Spitfire ab­schossen. Als die Briten in den Nachmit- tagsstuuden in das Gebiet westlich Boulogne einzndriugen versuchten, wurden sie noch vor Erreichen der Küste von deutschen Jägern abgefangeu. In den sich entwickelnden Luft­gefechten errang der Träger des Eichenlaubes -um Ritterkreuz de» Eisernen Kreuzes.

Hauptmann Priller, durch Abschuß eines Spitfire-Jägers seinen 75. Luftsieg. Ein wei­teres Flugzeug wurde an der Kaualküste von deutschen Infanteristen zum Absturz gebracht.

Ein einzeln fliegendes britisches Flugzeug vom Muster Hudson wurde vor der norwe­gischen Küste bei Drontheim durch Messer- schmitl-Jäger zum Kanipf gestellt und abge­schossen. Die Briten verloren damit im Laufe des Mittwoch am Kanal und an der norwe­gischen Küste insgesamt fünf Flugzeuge.

Lm Glurm gescheitert

Chilenischer Dampfer uutcrgegangen Stockholm, 15. Juli. Wie die Nachrichten- agentur United Preß aus Santiago de Chile

na von 47 Taltal"

. Schiff in

einem heftigen Sturm auf Grund lief.

meldet, ging die gesamte Besatzi Mann des chilenischen Frachters cisan RRT.l verloren, als das

Ser Vorkämpfer

2um stuackertsteu Oekurtttng 8ck»Snercrs Von 6»ugiow>eiter tl s n n 8 8ctiopper, Wien

Der Nationalsozialismus als Weltanschau­ung ist keine Erfindung von heute oder ge­stern. Weltanschauungen sind im Wesen eines Volkes verhaftet und daher in ihren Elemen­ten so alt wie diese selbst. Ein Friedrich der Große, ein Prinz Eugen erscheinen uns zum Beispiel als die Künder und Mehrer der Rcichsidee. Sie schlagen die Brücke zu unserer heutigen Zeit; denn vor jedem Wissen steht das Ahnen, vor jeder Erkenntnis das Ringen um sie. Zu den Wegbereitern und Vorläufern scheint uns in diesem Sinne von der Schau unserer Donaugaue ans vor allem auch G e - org Nittervon Schönerer zn gehören, dessen wir anläßlich der Wiederkehr seines hundertsten Geburtstages am l7. Juli um io achtungscrfülltcr und-dankbarer gedenken.

Wenn es nach diesem Kämpfer, nach seiner lautersten Neberzeuguug gegangen wäre, hätte die Oftmark schon 50 Jahre früher heimgemn- den ins Reich, wäre das von ihm so frühzeitig als Rasse erkannte Judentum um ein halbes Jahrhundert früher unschädlich gemacht wor­den, zu einer Zeit also, da sich die beiden Hauptfeindc des Deutschtums im alteu Oester­reich die volksfremd g->wordene Dynastie mit ihren klerikalen Helfershelfern und jüdi­sches Parasitentum noch im höchsten Flor zeigten. Es gab noch ein Parlament mit all seinen Auswüchsen der Gesinnungslosigkeit und wirtschaftlicher Korruption, es gab noch eine politisierende'Kirche, die die Kanzel zur demagogischen Kampfbühne herabwürdigte, es gab vor allem noch nationale Gleichgültig­keit, ja Indolenz in den Kreisen eines Volkes dessen Vorfahren vor mehr als einem Jahr­tausend die deutsche Grenzmark ihres Landes gegenüber dem Südosten errichtet und gegen Fciudvölker aller Art deutsch erhalten hatten. Der Ätationalitätenstaat der HabsLurgxr- mouarchie, dessen Deutschtum aus seiner Füh­rerstellung gedrängt wurde, obwohl es nach wie vor gebend und kulttirschassend blieb, sollte zum Schmelzticgel werden, in dem alles Volks­tum seine rassischen Merkmale zu verleugnen und sich mit Fremdvölkcrn zu vermischen ge­habt Hätte, wenn cs nach dem Willen der staat­lichen nnd geistlichen Machthaber gegangen wäre.

In dieser Zeit des nationalen und sittlichen Verfalles sie war ganz offensichtlich die Frucht der Judeiiemauzipation infolge einer falschen Toleranzidce war cs vor allem ein einzelner starker Mann, ein Ritter ohne Furcht und Tadel, der gegen den viclkövngeu Lindwurm der nationalen Verderbnis zu Felde zog, der kompromißlos aus seiner heißen Liebe zum deutschen Volke und aus der Erkenntnis seiner Leiden in Oesterreich die Pflicht zu heroischem Kämpfer- tum ableitete und gegen die Setbslentman- nnng auftrat, wo immer er ihr begegnete. Der von Versammlung zu Versammlung zog, um das Volk aus seinem nationalen Sckilaj zu reißen, der in die Schriftleitmig jüdischer Blätter eindrang, um korrupte Zeitungs- schmicrer für ihre Gemeinheiten zu züchtigen, der im Hexenkessel des Parlamentes furcht­los seine Stimme gegen ein undeutsches Kai­serhaus erhob, und der selbst Rom und seiner entarteten Kirche die Maske vom Gesicht riß.

Es war Georg Ritter von Schönerer, das Charakterfettauge auf der politischen Bettel­suppe". wie ihn einst Hamerling genannt hatte. Er war in die Politik gekommen, weil es von ihm seine Zwettler Bauern im heu­tigen Niederdonau verlangt hatten, jene Bauern, deren selbstloser Anwalt er war und denen er nicht nur durch das Beispiel seines Mustergutes Schloß Rosenau, sondern auch als Förderer genossenschaftlicher Gründungen und sonstiger Einrichtungen bäuerlicher Selbsthilfe den Weg gezeigt hatte, ihrem wirtschaftlichen Untergange zu entgehen, bis mit der Beseitigung aller Volksfeinde wett größere Aufstiegsmöglichkeiten gekommen, wären. Im Reichsrat und später auch im niederösterreichischen Landtag stellte Schöne­rer in Politischen Kampfpausen seine weit­blickenden wirtschaftlichen Anträge, ohne freilich auch.nur mit einem einzigen durch­zudringen. So war er zum Beispiel der erste Verfechter des Erbhofgedankens und einer wirksamen Sozialgesetzgebung.

Für ihn war Politik kein Geschäft, sondern höchste Berufung. Ihm konnte sie nicht das Gehirn vernebeln, nichts von seinen Grundsätzen abhandeln. Gemeinnutz stand ihm über Eigennutz, Ueberzengungstreue über Strebertum. Nur so wird es begreiflich, daß dieser Einzelgänger, der freilich dann folgerichtig doch der Führer einer Partei, des Dcntschnationalen Vereins" und später der alldeutschen Bewegung. werden mußte, unangckränkclt blieb von den Eng­herzigkeiten nnd Fehlwertnngen seines Jahr- yrindertA Er war seiner Zeit in jedem und allem voraus: weil er sich den Kopf frei und das Herz heiß erhalten hatte, weil er die Stimme des Blutes hörte, wo andere ihr Ohr nur den verführerischen Einflüsterungen der Selbstsucht liehen, und weil Schönerer volksnah blieb, ward es.ihm auch gegeben, die Sehnsüchte seines Volkes auszusprccheu

Die Lauterkeit seines Kampfes verlieh ihm Riesenkräfte; ungebrochen kam er aus dem