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8tadt und Kreis Laliv

Wochenspruch der NSDAP

Jede schaffende Hand hilft siegen!

Beamte helfen dem Landvolk

Aufruf des Reichsbeamtenführers Neichsbeamtenführer Neef erließ an Ae deutsche Beamtenschaft einen Aufruf zur Mit­hilfe beim Ei,ckrin»-n der Ernte, in dem er darauf hinweist, daß die,für die Ernährung zu leistende landwirtschaftliche Arbeit unter allen Umständen bewältigt werden mutz, trotz des Ausfalls an geschulten Kräften. Der Neichsbeamtenfü.hrer hat die feste Ueber- zeugung. daß seine Berufskameraden sich von niemandem darin übertreffen lassen werden, bei Einbringung der Ernte freiwillige Helfer zu sein. Er ruft alle deutschen Be­amten und Beamtinnen zur Mitarbeit und zur umgehenden Meldung bei dem zustän­digen Hoheitsträger der Partei oder der RDB.-Dienststelle aus.

Die Kriegsaufgabe der alten Soldaten

General-Appell der Kriegerkameradschaft Calw

Vergangenen Samstagabend hielt die Krie- gerkcuneravschaft Calw im Hotel Waldhorn ihren General-Appell, den der sw. Kamerad­schaftsführer W. Müller für den erkrankten KF. Bayer leitete. Nach seinen Begrüßungs- Worten gedachte die Kameradschaft der verstor­benen Kameraden P Graf, K. Fischer, G. Kauf­mann und T. Pfau durch Erheben von den Sit­zen. Schriftwart Günther erstattete Bericht über das ereignis- und tätigkeitsreiche Geschäfts­jahr, Kassenwart Lacher gab die Vermögens­lage der Kameradschaft bekannt. Der stv. Ar eis- kriegersührer Espenhain dankte für die Be- grützungsworte und nahm unter anerkennenden Worten Stellung zu den Berichten der Warte, aus denen zu entnehmen war, daß der Einsatz des Reichskriegerbundes im verflossenen Jahre der engen Bindung zwischen Front und Heimat galt. Kam. Espenhain leitete sodann auf die ge­waltigen Erfolge unserer jungen Wehrmacht über und ehrte die Kameraden, die nun zum Endsieg angetreten sind. Abschließend ging er auf die großen Verpflichtungen, die der Reichs­kriegerbund als stärkste militärische Organisation der Welt übernommen hat, ein und erwähnte die Zusammenarbeit mit Partei, Wehrmacht und Polizei, die zur Festigung der Heimatfront und zum sicheren Endsieg fuhren werde. Kam. Fried­rich Pfrommer sprach in glühenden Worten über unsere Heimat und brachte ein dreifaches Sieg-Heil auf Führer, Volk und Vaterland aus. Nachdem Kamerad Müller die Anwesenden noch­mals an ihren Einsatz erinnert hatte, schloß er den General-Apvell.

Wer will aktiver Offizier werden?

Für die Meldung und Einstellung als Be­werber für die aktive Offizierlaufbahn des Leeres tritt ab iS. Juli folgende Regelung in Kraft: Die Bewerbung kann jederzeit vorgelegt werden, sobald der Bewerber 16 Jahre alt ist und sich in der S.8. Klasse (Schuljahr 1942/43) höherer Lehranstalten be­findet. Die Abgabe des Bewerbungsgesuches erfolgt bei der Annahmestelle für Offiziers­bewerber des Heeres in Stuttgart, Reinsburg­straße 29. oder bei dem nächsten Wehrbezirks­kommando. Ab sofort werden auch zugelaffen Bewerber, die die Begabtenprüfung oder die Sonderreifeprüfung bestanden haben, sowie Absolventen anerkannter Fachschulen, die auf Grund ihres Abschlußzeugnisses ohne Sonder­reifeprüfung zum wissenschaftlichen Studium einer bestimmten Fachrichtung berechtigt sind. Eine Vorauslese wird durch Regimentskom­mandeure des Feldheeres auf Grund der Er­fahrungen des Krieges bei den Annahmestel­len für Offiziersbewerber des Heeres durch- geführt. Die allgemeinen Bedingungen für die Einstellung sind aus demMerkblatt für den aktiven Offiziernachwuchs des Heeres im Kriege" (Ausgabe Juni 1942) ersichtlich, das bei allen Annahmestellen und Wehrbezirks­kommandos erhältlich ist, die auch nähere Aus­künfte erteilen. -

Oer Rundfunk am Montag

Neichsprogramni: 15 bis IS Ubr: Lieder und Kam­mermusik uutcr Mitwirkung von Trude Eivverle u. a.: 16 bis 17 Ubr: Tänzerische Musik spanischer, nordischer und deutscher Tonscbcr; 20.15 bis 22 Ubr: Für jeden etwas" unter Mitwirkung der Tenöre Gigli und Noswacnge. von Erna Sack und Prof. Kulcnkampff. Dcntschlandsender: 17.15 bis 18.80 Ubr: Werke von Max Neger und Joseph Haas: 20.16 bs 21 Ubr: Liedvorträge von Professor Karl .Erb lRavensburgj. Zum 65. Geburtstag des Künst- Ars. 21 bis 22 Ubr: Sugcndwerke von C. M. von -Weber.

ür Itiirrv

Für die Schüler und Schülerinnen, die -uii langfristigen örtlichen oder im auswär­tigen Einsatz zur Sicherung der Ernäh­rung. des deutschen Volkes gestanden haben, «st die Aufnahme eines entsprechenden Ber- m das Zeugnis am Schluß des Schuljahres angeordnet worden.

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Der Appell dergermanischen Frei- ^-N-ddienst der HI. mit einer Rede des Neichsmgendfuhrers Axmann wird am heutigen Montag imNeichszeitge- schehen" von 18.30 b,s 19 Uhr übertragen. "

Die Infanterie-Division (mot.)

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Großdeutschland" stellt laufend Frei- willige un Alter von 17 bis 2S Jahren, be­ster Gesundheit und einer Mindeitgröße von ^-70 Meter ein. Bewerber erhalten weitere AEunft über Einstellungsbedingungen bei ^r Ersatzbrigade (mot)Großdeutschland" in Cottbus und allen Wehrersatzdicnststellen.

Die Deutsche Arbeitsfront Fachamt Ener­

gie Verkehr Verwaltung ruft alle Be­triebe auf, auch ihrerseits mit allem Ernst und Nachdruck mitzuwirken, daß Be- und Ent­ladungen bereitgestellter Wagen unverzüglich mit allen verfügbaren Kräften vorgenommen werden. Niemand darf sich die­ser Pflicht entziehen. Denn: Räder müssen rollen für den Sieg!

In Zusammenarbeit mit den Heeresbeklei- dnngsamtern hat die NS.-Frauenfchaft es erneut übernommen, in ihren Nahstnben die Wollsachen und Stricksachen aus der Wintersammlung instandzusetzen. Tau­sende von Nähstuben, auch in süddeutschen Gauen, sind in diesen Wochen dabei, uni diesen großen Auftrag auszuführeii.

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Der Reichswirtschaftsminister gibt ein Vertragsmuster für den Abschluß von Anlern Verhältnissen bekannt und macht es den Industrie- und Handelskam­mern zur Pflicht, darauf hinznwirken. daß dieses Vertragsmuster künftig allen Aiilern- verhältnissen zugrunde gelegt wird.

rnsawmsngsstsllt von äer dl8-b'ransnsobatt, Deutsches k'rs.usnvsrk

Roggenvollkornschrot - Pudding: Zutaten: 500 Gramm Roggenvollkornschrot, 50 Gr. Hefe, .1 Teelöffel Zucker, etwa Ltr. Milch, 30 Gr. Fett, 60 Gr. Zucker, 2 Eier oder 1 Ei und 1 Eßl. Ei-Austauschstoff, 1 Päckchen Vanille­zucker, evtl. Schale und Saft einer Zitrone. Aus Hefe, Zucker, etwas Milch und Roggen­vollkornschrot ein Hefestück ansetzen. Nach dem Gehen die anderen Zutaten hinzugeben und den Teig so lange schlagen, bis er Blasen gibt. In eine gefettete Puddingform füllen und nochmals gehen lassen. In der fest verschlossenen Form un Wasserbad kochen, stürzen und mit Kompott oder Obsttunke zu Tisch geben.

Erbsengulasch: Zutaten: >41 Kg. Erbsen, )4 Kg. Gelbe Rüben, 100200 Gr. würflig ge­schnittenes Fleisch, 20 Gr. Fett, 2 Eßl. Mehl, 1 Zwiebel, Salz, Paprika, Wasser oder Brühe. Das würflig geschnittene Fleisch leicht wür­zen, Zwiebel fein zerkleinert zum Fleisch geben und beides mit dem Mehl gut durchmischen, da­mit sich die Poren schließen. In sehr heißem Fett zusetzen und unter wenig Umrühren an­braten lassen. Ablöschen, die vorbereiteten Gelbe Rüben und Erbsen hinzufügen, Würzen, das Ganze zugedeckt 11)4 Std. langsam auf klei­nem Feuer garwerden lassen.

Blutwurstklöße: Zutaten: 400 Gr. Blutwurst (100 Gr. Marken), 2030 Gr. Speck (kann auch weggclassen werden, wenn in der Wurst

schon Speck enthalten ist), 23 alte Brötchen oder entsprechend Brot, 1 große Zwiebel, Salz, Majoran, gerieb. Weckmehl zum Panieren, Backfctt.

Die Blutwurst vom Darm, befreien, Bröt­chen gut einweichen und dann gut ansdrücken. Die Blutwurst mit den Zutaten zu einer ge­schmeidigen Masse verarbeiten und mit den Ge­würzen abschmecken. Längliche, flache Klöße for­men, in Wcckinehl wenden und bei kl. Flamme in der Pfanne schön knusprig backen.

Blutwurstklöße schmecken zu jedem Gemüse. Evtl, auch mit Senftunke zu Schalkartoffeln oder Kartoffelbrei.

Wirfingeintopf: Zutaten: 150200 Gr. Rind­fleisch, 750 Gr. Kartoffeln, IKg. Wirsing, 1 Zwiebel oder Lauch, Petersilie, Salz, Sup­penwürze.

Das Fleisch in Stücke schneiden und lagen­weise mit in Scheiben geschnittener Zwiebel, ge­hackter Petersilie, Kartoffelwürfeln, gehobeltem Wirsing und etwas Salz in einem gut verschließ­barem Topf einschichten, etwas Würfelbrühe übergießen und ungefähr 2 Stunden langsam aardünsten lassen. Der Eintopf kann auch ohne Fleisch hergestellt werden, dann evtl, zum Schluß etwas würflig geschnittene Wurst beifügen.

/Ir, 5 ckerr /Vac/r-ak^emerrrckerr Deckenpsronn. Zu dem bereits gemeldeten Be­such des Reichsarbeitsführers im RAD.-Lager wird ergänzend mitgeteilt: Am 9. Juli weilte der Reichsarbeitsführer kurze Zeit bei unseren Arbeitsmaiden. Riesengroß war die Freude über den Besuch von den naheliegenden Arbeits­stellen eilten die Arbeitsmaiden zurück ins La­ger, ihren obersten Führer zu sehen. Der Reichs­arbeitsführer erkundigte sich warm nach ihrem Ergehen, ihrem Einsatz, der Arbeit draußen bei der Bauersfrau. Die Arbeitsmaiden dankten dem Reichsarbeitsführer mit einem frohen Schwa- benlicd. Sein Besuch war das schönste Erlebnis ihrer Arbeitsdienstzeit.

Wildberg. Das Standesregister verzeichnet Ende Juni/Anfang Juli die Geburt von Schwei­gert, Hans Karl; Braun, Friedrich Hans; Laus­ter, Anni Katharina und Kugel, Hans Ludwig; die Eheschließung von Goag, August mit Kugel, Berta Klara und das Mieden von Laistner, Kart Friedrich (77 I.).

Herrenberg. Freitag fand hier eine staatliche Pferde - Prämiierung statt. Das vorgeführte Pferdematerial war recht zufriedenstellend. Die Zuchtvieh-Sonderkörung, die nachmittags in der Tierzuchthalle stattfand als Auftakt für die Zucht­viehversteigerung, führte ebenfalls zahlreiche Landwirte aus der näheren und weiteren Um­gebung nach hier. Unter den Interessenten sah man wieder solche vom Protektorat, aus den Al­pengauen und aus Bayern.

Kinöer brauchen Sonne und Sauberkeit

Oie UeirLnipiuvg cker Unobiti» «ins VollrssukFnbe - Vorbeugen vttcbtiAer als Heilen

Die Englische Krankheit ist eine Volkskraukheit, deren Bekämpfung gewissen­haft durchgeführt werden muß. Die schilleren Resterschemungen einer überstandenenRa­chitis" wie die Bezeichnung für den Arzt heißt. insbesondere die starken Verkrüm­mungen der Beine, sind unvergleichlich sel­ten geworden. In diesen schweren Erschei­nungen wurde aber fast ausschließlich vom Laien das Wesen der Englischen Krankheit gesehen, und es entstand die Auffassung, daß

Susannchen nach sein vaöe. liche Auftauchen des Photographen zu sein, diese Erkrankung heutzutage weniger Be­deutung besäße.

Das ist nicht so, denn die Erfahrungen aller Kinderärzte aus den letzten 15 Jahren .üwa zeigen, datz die Schwere der einzelnen Krankheitsformen wohl abgenommen hat, die Bekämpfung aber ständig wettergeführt wer­den muh. Es ist besonders zu beachten, daß die Englische Krankheit auch in ihrer leichten Form für jedes Kind eine ernste Gefahr be­deutet, weil sie seine allgemeine Wider­standskraft herabsetzt und bei Infek­tionen verschiedenster Art der oberen und tieferen Luftwege, die bei Säuglingen häufig erscheinen können, zum Verhängnis werden

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Etwas unwirsch scheint sie über das plöb- (Tcherl-BilderdiensN

kann. Rachitische Kinder erliegen solchen In­fektionen in stärkerem Maße.

Deutsche Forschung hat erreicht, daß mit Hilfe des Vitamins 0 die Englische Krank­heit geheilt werden kann. Wichtiger aber als die Heilung ist das Vorbeugen, um es gar nicht mehr zum Auftreten dieser Krankheit kommen zu lassen. Schon im Jahre 1939 wurde mit derRachitis-Prophy­laxe" wie diese Aktion bezeichnet wurde begonnen, und eine dreijährige Erfahrung hat die besten Erfolge gezeigt. Sinn und Wesen dieser Bekämpfung aber ist die Senkung der all­gemeinen Säuglings­sterblichkeit, die im Kriege von besonderer Bedeu­tung für die Zukunft ist.

Wie kann ich nun selbst helfen und dem Arzt eine treue Stütze sein?, wird die Mutter fragen. Nicht Nur die Verabreichung des Vitamin-V-Präpa- rates beseitigt die Eng­lische Krankheit, sondern in erster Linie die Vor-! beugung in der allge­meinen Lebenshaltung der Sauberkeit und Pfle­ge, kurz, der hygieni­schen Lebensumstände.

Einen sehr wichtigen Schlitz gegen die Rachitis bildet das Stillen des Kindes durch die Mutter. Schwere Rachi­tisfälle sind bei Kindern, die an der Brust genährt wurden, überhaupt nicht zu verzeichnen. So müs­sen unsere Mütter dar­auf bedacht sein, ihre Kinder selbst zu nähren. Bei künstlicher Ernäh­rung ist auch im Kriege auf eine zweckmäßige Einteilung zu sehen und airf eine frühzeitige Ver­wendung sogenannter Veikoss (Obst. Gemäkel ^ ^ 7777 . Die Säuglings- und Kleinkinder- lürsorgcsicllen stehen dabei beratend zur Seite.

Wichtig ist auch die Zuführung von frischer Luft. Zu jeder Jahreszeit sollen unsere Säuglinge ausreichend an die Luft kommen, um deni freien Tageslicht ausgesetzt zu wer­den. Dieses zerstreute Tageslicht enthält die von der Sonne herkommenden Ultra-Viö- lett-Strahlen, die für die Selbstbild ung des Vitamins v im Körper des Kindes von großer Bedeutung sind. So spielt also die richtige Lebensführung unserer Säuglinge eine große Rolle und bedeutet den ersten wichtigen Schritt für eine erfolgreiche Bekämpfung der Englischen Krankheit.

Und imim Legt das Her?

Roman von Elf« Jung-Lindemann. l5Ü. Fortsetzung

' Als er sein Arbeitszimmer betrat, erhob flchj aus einem Sessel tkn großer, breitschultrige« Mann. Eisenlohr erkannte ihn sofort. Alle­in ihm war Abwehr und Widerstand.

Richard Dittmar sah es und lächelte.Wenn Mohammed nicht zum Berge kommt, muß der, Berg zu Mohammed kommen nicht wahr, s« heißt es doch?" sagte er und versuchte mit diesen scherzhaft klingenden Worten eine Brücke zu schlagen. Da Eisenlohr ihn nicht ausfor­derte, Platz zu nehmen, blieb er stehen.Ich habe immer erwartet, daß Sie eines Tages nach Milaban kommen würden, um Ihre Frau heimzuholen", sagte er jetzt ernst.Warum kamen Sie nicht?"

Da sich meine Frau ohne mein Wilsen und meine Einwilligung in Ihr Haus begeben hat, fühlte ich keine Veranlassung dazu", antwortete Eisenlohr schroff.

Nun wurde auch Dittmar heftig.So? ohne Ihr Wissen und Ihre Einwilligung hat sie das getan! Sollte sie etwa Ihre Erlaubnis einholen?" schrie er zornig.Hatte sie nicht alles versucht, Sie von ihrer Unschuld zu über­zeugen? Hatte sie sich nicht lange genug ge- demütigt? Aber der eigene Mann behandelte sie wie eine Ehebrecherin! Da war es kein Wunder, daß sie keine Stunde länger in Ihrem Hause bleiben wollte. Ich hatte sie einmal gebeten, sich in einer Not an mich zu wenden, und wahrhaftig, die Not war groß genug und so unerträglich, daß die Frau, die Sie nicht schützten, dort Schutz und Zuflucht suchte, wo sie sicher war, Leides zu finden. Und das wol­len Sie ihr jetzt zum Vorwurf machen? An­statt dem Manne, der es wagte, ihre Frauen- ehrr anzutasten, die Knochen kaputtzuschlagen, svielen Sie den Beleidigten und Gekränkten! Was denken Sie sich eigentlich? Aber wie Sie wollen, Herr Doktor!" Dittmar wurde mit einem Male sehr ruhig.Da ich Ihren Wor­ten entnehmen Muß. daß Sie nich's mehr an Ihre Frau bindet, fordere ich Sie jetzt auf, sie freizugeben. Ich bin von ganzem Herzen dazu bereit, Frau Marlene Eisenlohr meine Hand anzutragen."

Eisenlohr zuckte zusammen. Das hatte er nicht erwartet. Mühsam beherrschte er sich, ehe er fragen konnte:Lieben Sie denn meine Frau?"

Ja, ich liebe sie."

Und - Marlene?"

Dittmar lächelte.Liebt Sie! Ich be- daure. Ihnen keine andere Auskunft geben zu können, weil ich glauben muß, daß Sie kaum, noch Wert darauf legen." In seiner Stimme schwang leiser Spott, als er fortfuhr:Viel­leicht gelingt es mir aber trotzdem, sie ganz allmählich für mich zu gewinnen, wenn sie er­fährt, daß ihr Mann sie so leichten Herzens aufgibt. Da sie mir voll vertraut und sich von mir besser beschützt fühlt als vgn Ihnen, halte ich eine solche Wandlung durchaus für mög­lich."

Einen Augenblick lang sah es so aus, als wollte sich Cisenlohr mit beiden Händen auf den Mann stürzen, der breit und sicher und mit einem überlegenen Lächeln vor ihm stand. Plötzlich knickte er zusammen. Sein Gesicht war aschgrau, als er sich in den Sessel neben dem Schreibtisch fallen ließ.

Bitte, lassen Sie mir Zeit, das das kann ich nicht so schnell entscheiden", sagte er ge­quält. ,

Da trat Dittmar zu ihm. legte ihm die Hand auf die Schulter und rüttelte ihn kräftig. Mann! Haben Sie mich denn nicht verstan­den? Marlene liebt Sie! Konnten Sie im Ernst glauben, daß ich einem Menschen die Frau stehle, wenn ich sehe, daß er sie noch liebt?"

Ueberrascht schaute Eisenlohr zu ihm auf. Das gütige, ehrliche Gesicht Dkttmars beschämte ihn. Rasch griff er nach der Hand, die sich ihm freundschaftlich bot.

..Für dieses Wort danke ich Ihnen, lieber Dittmar!"

Schon recht. Doch nun lasse ich Sie allein. Besinnen Sie sich Doktor, h-v"ngz ««tk Ich hoffe, daß Ihnen I"- --Di«

tun müssen."

Als Dittmar gelangen wir. bMp« : lehr

das Gefühl, als wäre er lange lange in'einem krausen, verschlungenen Dickicht umhergeirrt, als hätte sich seine krankgewordene Seele in einem Geschling von Zweifeln und Mißtrauen ver­fangen, das nun ein aufrechter, klardenkender Mann mit einem Schlage entwirrt hatte, als er ihn bat, Marlene freizugeben.

Wie ein schmerzhafter, aber heilsamer Schnitt Aar bas gewesen. Hell und scharf hatte er ge- suhtt. wie sehr er mit der Frau zufammenge/ wachsen war, die der andere von ihm begehrte. Aber dieses Gefühl allein hätte wohl noch nicht genügt, ihn aus der Wirrnis herauszuführen,' in die er geraten war. Es gab Wort«, die Macht hatten, zu binden und' zu lösen. Es gab Menschen, Sie solche Worte in der rechte» Stund« finden und auszusprechn wußten. Ein solches lösendes, erlösendes Wort hatte Dittmav gesprochen, als er sagte: Konnten Sie im Ernst! glauben, daß ich einem Manne die Frau stehle, wenn ich sehe, daß er sie noch liebt?

Noch liübt! Da hatte auch er es gewußt.

Dittmar hatte ihn herausgerettet aus einer Not, die er sich selbst geschaffen hatte. Es war so viel Qual gewesen um nichts um ein klei­nes Wort, das er nicht aus Marlenes Mund gehört hatte. Jetzt sah er alles anders. So viel Qual war es auch gewesen, die er in sei­ner fühllosen Blindheit einem Menschen auf­gebürdet hatte, der doch ohne Schuld war.

Marlene liebe, geliebte Frau!

dieser Nacht löste sich z.im ersten Mal die lahmende Spannung in Körper und Geist, und wenn Elsenlohr auch lange keinen Schlaf fand, jo lag er doch still und beruhigt auf seinem Lager, und es waren viele und ernste Fragen, dre er sich in diesen Stunden vorlegte, und die er alle streng und gewissenhaft zu beantworten versuchte.

Hatte er nicht immer nur an sich selbst ge­dacht? Hatte er nicht verlangt, daß alles, wa».