Sehwavzwald-Warht

NalLonaLsoLLaUstLscke 'raSesTeilunS

^rviL-llpreis: Oic eii>ri»Iti«« »iMmeterreil« S 3xk.. TL»tt<-ilmiIUm«I«r 17 Lxk. 6«-°kiikts-t°II« ä«-- 8°kv-r-«-I>I.V--kt- 6-Iv.I.e-I-^,--LeA. k«t--L«-KLo»to-imt StuttL.'t IZ447. l-o-kc-dlielltacll Z«. Li°--Iv--L.°kpr-!» iS Upk. eNü,I»»«-°kt!

2S/ 6-F--. 7S26

Naiver d

LreLsamtsblalt iür äen Xreis Lal^v

kerug^ireiL: Sei 2usl«ttuns 6ured LeituosstrsLer uvö Leruz über unser« Lsock- «Aenturev moosttteti 1^0 k?4. (einsedUeSUcd 2S Lpt. Iriigertokv). Sei kostberus 1.50 «iQselrUeÜÜel» 18 kpf. Lvitunkssebükr eurüglicb Z6 kpt. 8esteNxe1<t.

6alv im 8cl»varrvs1«i

kreitaS. 3- ^»rli 1942

-isiuniner 153

^Vaek» ckem sieZesi«§>en OueLkbeucki bei ^l«Fnein

Rommels Panzev flohen in das Niltal vor

Oer ^luolil^veL äer örile» ist von brennen äenkanLern nnäk'LbiTengen gebennreiebnel

tL i g e v d e r 1 e b t der k-I 8 . k r e « i

C> Berlin. S. Jnli. Auf ihrem flucht­artigen ^Rückzug nach Osten hatten die schwer angeschlagenen Reste der 8. britischen Armee den verzweifelten Versuch gemacht, knapst 199 Kilometer vor Alexandrien eine letzte Vertei­digungsstellung quer durch die Wüste bis zur Kattara-Senke zu legen. Am Kilometerstein 115 bei El Alamein zerbrach ihr Widerstand im Ansturm der deutsch-italienischen Tinst- sten. I» heftigen Kämpfen wurden die eng­lischen Linien nach Norden und Süden auf­gerollt. Dem flüchtenden Feind ans den Fer­sen stützen die Panzer Marschall Rommels unaufhaltsam in Richtung auf Alexandrien und das Niltal vor.

Eine dramatische Schilderung dieser Kämpfe gibt Karl-Heinz Holzhausen in nachfol­gendem ?k-Bcricht:

rcl. ?K. Unter fahlem Mondlicht ziehen unsere Verbände über das Gebiet von El Alamein, das der Tommh fluchtartig räumte. Rechts und links der Küstenstraßc liegen die britischen Flugplätze, auf denen noch vor Tagen Curtitz-Jäger standen, um unsere Kampfflugzeuge und Stukas anzugreifcn.

Jetzt sind bereits deutsche Jagdflugzeuge in den Boxen abgestellt, um uns auf dem Bom­benflug gegen den fliehenden Feind zu be­gleiten. Die Flieger Kcsselrings sind in diesen Wochen Rommels langer Arm geworden.

Kurz vor Mitternacht sind unsere Ju 88 über der Kattara-Sesike. Decknngslos liegen im Mondlicht Straßen und Pisten. Da sind die Kraftfahrzeuge, die wir seit Tobrnk nicht aus den Fängen gelassen haben. Der Fluchtweg der Briten ist gezeichnet mit brennenden und verkohlten LK W.s und Panzerwagen. Als Rom­mels Stoßtrupp der Lust setzten wir den Bri­ten mit unaufhörlichem Äombcngcwitter zu. Nun sind wir schon in Reichweite von Alexandrien. Aus ElDaba leuchtet ein riesiger Brand herüber.

Die ganze Nacht bis zur Morgendämmerung bleiben unsere Kampfflugzeuge über dem Feindgebiet und stören die Briten in allen Bewegungen. Dann lösen uns andere Ver­bände ab, die in neuen Ticfslügcn das Werk fortsetzen. Der Tommy kommt nicht mehr zur Ruhe. Unerbittlich wird er immer weiter nach Osten getrieben."

Wie ernst man in London die Lage in Aegypten betrachtet, zeigt eine Reutermeldung

aus Kairo, nach der zwischen El Alamein und Alexandrien ,chie heftigste Schlacht" tobt, die bisher in Afrika geführt worden ist". Niemand zweifelt mehr daran, daß Auch ileck mit seinem verzweifelten Versuch, eine Wendung der Lage zu erzwingen, das Schick­sal des Nil-Deltas auf eine einzige Karte gesetzt hat. Im übrigen ist die Räumung der Flottenbasis Alexandrien von der britischen Admiralität setzt wenigstens in­direkt zugegeben worden.

Obwohl Haifa, das zusammen mit Port Said als möglicher Zufluchtsort des Mittel­mcergeschwaders genannt wurde, in den letz­ten 10 Jahren zu einem großen Stützpunkt ansgebant worden ist, nimmt kein vernünfti­ger Mensch in England mehr an, daß es als Ersatz für Alexandrien dienen könne. Größere Flottcnoperatiönen, so erklärt man, seien im östlichen Mittelmeer nun unmöglich. Für den Geleitschutz zwischen dem Suezkanal und Cypcrn aber genügten kleine Einheiten. Die schweren und kostbaren Kriegsschiffe könnten durch den Suezkanal zurückgcnommen wer­den. Wieweit dies bereits geschehen ist, ist unbekannt, aber man vermutet in London, daß Admiral Harwoodnicht warten wird, bis eine unglückliche Luftbombe ein Schiff im Kanal versenkt und diesen blockiert".

So fiel die stärkste See- und Landfestung Sewastopol

Oer erste- Lerielil über «Le letzten Ltiuiäen äes bolsebevistiscben Lollverlrs uui äer Halbinsel Krim

Von Kriegsberichter Heribert VS» Hautb

rck. kx. Nachdem am 29. Juni tiefe Bre­schen in die letzte starke Verteidigungsstellung vor Sewastopol gelegt worden waren und ein SturmLootunteruchmcn in der Nacht deut­sche Truppen bereits in die inneren Linien der Festung geführt hatte, zeichnete sich die Zersplitterung des feindlichen Widerstandes immer deutlicher ab. Im Süden fiel mit Balaklewa eine der stärksten bolschewistischen Stellungen. In den Morgenstunden des 1. Jnli schloß sich der stählerne Ring um die Stadt.

Da an eine Kapitulation der sich erbittert wehrenden Bolschewisten nicht zu denken war, wurde der Sturm mit allen schtvereu Waffen und mit stärkster Unterstützung von Sturz- kampffliegern und Bombern vorbereitet. Granaten aller Kaliber schlagen über unsere Köpfe hinweg in die Stadt, bersten in Straßen und Häusern, wo überall der Geg­ner sich zu verteidigen sucht. Er will es offenbar auf einen Nahkampf ankommcn lassen und opfert die ganze Stadt, die schon nach wenigen Stunden einem einzigen riesigen Trümmerhaufen gleicht. Kaum S00 Meter von uns entfernt scheint die Hölle los zu sein. Flammen, Ranch und Splitterfontanen steigen empor, reißen ganze Häuser fort und zerschlagen überall die feind­lichen Stellungen. An allen Ecken und En­den schlagen Flammen empor. Das orgelt und gurgelt, das explodiert und zittert! Das Getöse der berstenden Granaten, der Ab­schüße und der Explosionen, das Keulen der Stukas und das Jaulen der Bomben all dieser unheimliche Krach der Materialschlacht wird noch erhöht durch das vielfache Echo in den Talern und Schluchten. So geht es um Stunde. Sewastopol, das ln oie Holle!

Der Uhrzeiger rückt vor. Nun kommt der Tag der Infanterie Rund um die Stadt üegt sie in den Ausgangsstellungen. Dicke Staubkrusten liegen auf den Gesichtern der Männer, die in diesem Augenblick wie graue Masken aussehen. In ihren Augen leuchtet die Erregung der Stunde, auf die sie seit Wochen gewartet, für die sie wochenlang im härtesten feindlichen Artillerietrommel- seuer gekämpft hatten. Dann ist es 11.30 Uhr und überall, aus allen Stellungen. Granat-

Bolfchetvtstifcher piralenstreich

Ein schwedisches Handelsschiff torpediert Voll llll»er«m X o r r - » p o » <1 <- n t« ll ^ Stockholm. 3. Juli. Ein bolschewisti­sches U-Boot unternahm einen neue« Anariff auf ein schwedisches Handelsschiff anßerhalb Baestcrvik vor der schwedischen Ostküste" Dies- mal richtete sich der Ueberfall gegen den DampferGaleon", der an der Spitze eines von starken schwedischen Flottcneinheitcn ge­schützten Geleitzuges fuhr. Der Torpedo der- fehlte jedoch sein Ziel. Ein schwedischer Zer- stürer nahm unmittelbar nach dem Torpedie. rungsversuch die Verfolgung des U-Bootes auf und warf dabei zahlreiche Wasserbomben.

nicht bekannt. jund eine überstürzte Beurteilung würde eher

trichtern und hinter schützenden Wällen erhe­ben sie sich. Der Sturm auf Sewa­stopol beginnt. Schon sind die ersten Häuser erreicht. Hier im Osten der Stadt, wo auch Rumänen mit in den Kampf eingrei- feii, sind die ärmlichen Häuser restlos zerstört. Während unsere Soldaten immer tiefer in die Stadt Hineinstoßen, hinabfteiaen in ein Sei- tenbeckcn der S e w e r n a j a b u ch t, verstärkt sich der Widerstand ein wenig. Zn dem Ge­töse der berstenden Granaten, der explodie­renden Bomben tritt das Tacken der Maschi­nengewehre, das Peitschen der Gewehrschüsse. Schwere Infanteriewaffen, Panzerabwchr- und Sturmgeschütze bekämpfen die feindlichen Widerstandsnester. Immer wieder steigen Leuchtkugeln aus dem Qualm, der über der Stadt liegt. Weiße Leuchtkugeln: Hier sind wir! Rote Leuchtkugeln: Artillerie­feuer vorlege n! Von . allen Seiten dringt fetzt die Infanterie in die Stadt, kämpft Straße um Straße frei, räumt Stadt­teil um Stadtteil. Das Schicksal Sewa- stopols ist besiegelt! »

Lunker mn Banker erobert

Zu der Einnahme von Sewastopol durch deutsche und rumänische Truppen teilt das Oberkommando der Wehrmacht noch folgende Einzelheiten mit:

Nachdem die deutsche Luftwaffe die tiefge­gliederten, nach modernsten technischen und taktischen Gesichtspunkten ausgebauten Be­

festigungen mit Bomben aller Kaliber und gleichzeitig die Artillerie des Heeres die Pan- zerwerkc, Artilleriebunker und die mehrere Stockwerk tiefen Felsenkafemattcn mit schwer­ste» Geschützen unter Feuer genommen hatten, traten am 7. Juni Infanterie und Pioniere, unterstützt durch Sturmgeschütze, Flakbatte­rien usw. zum konzentrischen An­griff auf die Festung au.

Die Welle ans Welle angreifenden Kampf- und Sturzkampfflugzeuge, Schlachtflieger- und Zerstörerverbände öffneten im Schutz er­folgreicher Jäger den stürmenden Jnfante- ristemund Pionieren den Weg durch die feind­lichen Verteidigungssysteme, die das von Na­tur ans schon schwierige Kampfgelände mit seinen zahllosen Schluchten, Wäldern und Felswänden uneinnehmbar machen sollten. Bunker um Bunker, Schlucht um Schlucht, Graben um Graben mußten genommen wer­den.

Am nördlichen Angriffsflügel fiel am 13. Juni als erstes das FortStalin", am lD Juni folgten die WerkeMaxim Gorki", ,-Tscheka",GPU.",Sibirien" undWolga". Äks am 20. Juni das WerkLenin" und am 21. Juni das Nordfort fielen, war der Zu­gang zur 800 Meter breiten Sewernaja- Bucht geöffnet, die in der Nacht zum 29. Juni auf Sturmbooten im Schutz von Nebelwän­den nach Süden überschritten wurde. Jeder

bortsotrunz «> u k Seit« 2

Churchill fiegl auf -er Rednertribüne

Kber es ist idn» nicht möglich, einen endgültigen Bericht über ^eg^pteo »brngeben

Berlin, s. Jnli. Auf Leu» einzigen Schlachtfeld", auf dem er immer glanzvoll bestehen wird, der Tribüne des Unterhauses, hat Churchill wieder einmal einen glor­reichen" Sieg erredet. Mit 475 gegen 25 Stim­me» wurde der zur Beschwichtigung des eng­lischen Volkes kunstvoll aufgezogene Miß­trauensantrag abgrlehnt. Dem sterbende» britischen Weltreich bleibt sei« Totengräber erhalten.

Seine Rede ähnelte den Beschwichtigungs­ergüssen, die er nach Dünkirchen und Singa­pur löslich. Wie damals, begann er mit einem Loblied auf dieunbeschränkte Freiheit" der parlamentarischen Institution, was angesichts der durchsichtigen Regie bei der Behandlung des Mitztraucnsantrages nur wie Hohn wirkte. Er malte dann die Lage schwarz in schwarz an die Wand, um dem Volke noch größere Furcht einzujagen und es davon zu überzeugen, daß in einer solchen Situation jegliche KritikHochverrat" sei.

Innerhalb dieses Schemas erklärte Chur­chill im einzelnen, diemilitärischen Mißge­schicke" der letzten 11 Tage hätten die Lage im ganzen Bereich des Mittelmeeres vollständig verändert. Die Briten hätten mehr als 50000 Mann verloren und eine große Menge von Vorräten seien in die Hände des Feindes gefallen.Es ist mir nicht mög­lich", so erklärte er nach bewährter Methode 'zur Katastrophe in Aegypten,einen endgül-

aufregend sein, als der Wahrheit entspre­chen!"

Nachdem Churchill noch eine Lanze für die von ihm erfundenen verbrecherischen nächtlichen Luftangriffe auf die Wohnviertel deutscher Städte gebrochen hatte, die erals eines der mächtigsten Mittel" be- zeichnete, über die England verfüge,um den Offensivkrieg nach Deutschland hineinzutra­gen", kam er zum Schluß seiner Werberede: ..Sie können nicht verlangen", so rief er voll Pathos aus,daß die Regierung ein Risiko emgem, wenn sie nicht eine loyale und solide Mehrheit hinter sich weiß. Ich lehne die Be­hauptung ab, daß ich das Haus irresühre. lieber die Zukunft kann ich nichts weiter lagen, als daß ich das Haus und die Nation emladen möchte, dem gegenüberzutreten, was die Zukunft in ihrem Schoß bergen mag."

Worauf das Unterhaus dasRisiko" ab- lehnte, den Zerstörer des Empire zu verlieren, und ihm ui Ermangelungeines Besseren das Vertrauen aussprach. Was darüber von unserer Seite zu sagen ist, nahm der Labour- Abgeordnete Bevan in der auch am Donners­tag der Rede Churchills vorausgegangenen Debatte vorweg, der wörtlich erklärte: Churchill gewinnt eine Debatte nach der anderen, aber er verliert eine Schlacht nach der anderen. Die Regierung hat den Krieg von Anfang an falsch aufgefaßt, und niemand hat ihn falscher aufgefaßt als Churchill." Uns aber kann, es nur recht sein, daß dieser.Mann den Krieg, den er gewollt hat, mm b,s zur endgültigen Vernichtung Englands weiternibren wird.

von Napoleon bis Rommel

Von Or. ^oton Heik

Vor 114 Jahren, am 2 Juli 1798 stürmten die Truppen Napoleons die Stadt Alex­andrien. Wie ein Blitz aus heiterem Him­mel schlug die Nachricht in England ein. Eben noch hatte man dort geglaubt, die napoleo- nische Gefahr gebannt zu haben, da das Pro­jekt des Pariser Direktoriums, in England zu landen, aufgegeben wurde. Wohl war die Kunde von dem Auslaufen einer großen fran­zösischen Flotte von 400 Schiffen mit einer Truppenmacht von 35 0M Mann nach London gedrungen, aber vergebens hatte Nelson im Mittclmcer Jagd auf den Gegner gemacht. Napoleon am Nil! Wie ein Schleier fiel es von den Augen der Briten. Jetzt er­kannte man plötzlich die ungeheure Gembr. die Erigland drohte. Der gesamte Handel im Orient, im Noten Meer, im Mittelmccrraum stand auf dem Spiel. Darüber hinaus bildete Aegypten eine Laudbrücke nach Indien.

Während die Truppen Napoleons gegen die Mamclukenheere Sieg um Sieg errangen, erhielt Nelson den Befehl, die französische Flotte aufzuspüren. Die englische Diplomatie aber schaltete sich sofort mit Hochdruck ein, intrigierte in der Türkei und in Rußland, um Bundesgenossen zu finden.. Inzwischen konnte Nelson ain 2. August 1796 die fran­zösische Flotte bei Abukir stellen und unter glücklichen Umständen vernichten. Diese Schlacht wurde zur Geburtsstunde der eng­lischen Vorherrschaft im Mittelmeer und da­mit zur Grundlage der gesamten englischer Raubpolitik im 19. Jahrhundert.

Englands Sorge war nur allzu berechtigt. Napoleon hatte nach der siegreichen Beendi­gung des italienischen Feldzuges erkannt, daß eine Besetzung Maltas und Aegyptens den englischen Handel und damit die englische Vormachtstellung tödlich treffen würde. Daß dieser große Plan jedoch scheiterte, ver­dankt England ausschließlich der Ucberlegen- heit seiner Flotte. Napoleon hat zwar die Be sctzuug Aegyptens restlos durchführen können Die Vernichtung seiner Flotte aber verhin­derte jeden Nachschub und traf damit den Lebensnerv der Armee. Damals sprach der Korse den schicksalsschweren Satz, daß es iu Zukunft unmöglich sein werde, England im Mittelmeerranm zu schlagen, solange cs die Vorherrschaft zur See besitze eine Tatsache, die erst in diesem Kriege wieder durch den dramatischen Kampf der Achsenmächte gegen die englische Mittelmeerflotte bestätigt worden ist. Die Ausschaltung des Flottenstützpunktes Malta, die Besetzung Kretas, wie die systema­tische Vernichtung englischer Flottenbasen und die schweren Niederlagen der englischen Kriegsmarine waren die Voraussetzungen für den heutigen Siegeszug zu Lande.

Die Ueberlegenheit der Flotte allein hat aber schon damals nicht genügt, um einen endgülti­gen Sieg gegen dgs französische Expeditions­heer in Aegypten zu erreichen. Genau wie heute suchte England nach Hilfsvötkern. Es schloß einen Bündnisvertrag mit Rußland, dessen Tendenz dahin ging,die Vereitelung der verderblichen Äbsichten Frankreichs auf Aegypten und die Vernichtung seines Handels in der Levante und im Mittelmeer durchzu­führen". Gleichzeitig hatte der britische Sieg von Abnkir das Osma irische Reich den englischen Einflüsterungen soweit zugänglich gemacht, daß es ein türkisches Heer gegen Na­poleon mobil machte. Diese Hilfsvölker teil­ten das Schicksal der heutigen. Sie wur­den von dem Nachfolger Napoleons, der inzwi­schen nach Frankreich zurückgekehrt war, schwer aufs Haupt geschlagen, ohne daß die von Lau­don versprochene Unterstützung eingetroffen wäre. Da versuchte England das Schicksal durch einen niederträchtigen Vertragsbruch zu wenden. Trotz der militärischen Siege war die Lage der Franzosen auf die Dauer unhaltbar geworden. So kam mit dem englischen Admi­ral Sidney Smith ein Kapitulationsver­trag zustande, demzufolge das Land geräumt und die französischen Truppen auf englischen Schiffen in die Heimat avtransportiert wer­den sollten. Nachdem die Franzosen aber die wichtigsten Positionen geräumt hatten, erklärte England den Vertrag für ungültig! Durch die Räumung war die militärische Position der Türken außerordentlich gestärkt worden. Von einem neuen Kampf mit den Franzosen erhoffte London zunächst eine Schwächung der türkischen Stellung, die den englischen Besat- zungsbestrebungen hinderlich zu werden drohte. Zudem gewann man Zeit, um von Minorka aus ein britisches Expeditionsheer von 20 OM Mann und aus Indien 8000 Mann Hilfstruppen heranzuholen. Nun konnte Eng­land das Kapitulationsangebot annehmen und diesmal auch einhalten. Jetzt genügte das britische Heer, um die Besetzung Aegyptens auch gegen die türkischen Interessen durchzu- führeu. Wohl hat sich England im Frieden von Annens feierlich verpflichtet, das Land zu raumen. Es hat diesen Beschluß nie ernstlich durchgeführt, bis die neuerliche Besetzung im Jahre 1882 aus Aegypten jenen englischen Brückenkopf machte, gegen den heute Rom­mels Truppen anstürmen.

Diese Parallelen zum Geschehen unserer Tage ließen sich noch beliebst, vermebren. Be-