hohem Grade gefährdet wird, so ist für die möglichst sorgfältige Reinigung der Ställe von Schleim und durchnäßtem Mist für trockene, reichliche Streu, fürdasläg- liche Austreiben des Viehes bei guter Witterung, während die Stallungen gelüftet werden, Sorge zu tragen.
10) Vorzügliche Aufmerksamkeit erfordert das Füttern des naß gewordenen Heu's und Oehmd's, insoferne die Erfahrung lehrt, baß durch den Genuß von verschlammtem Futter bösartige Viehseuchen erzen.t werden kdnncn. Wenn daher ein solches verschlammtes Heu oder Ochmd noch als Nahrung für da» Vieh bcnüzt werden soll, so müßte cs zuvor auf felgende Weise be, handelt werden:
Nachdem dasselbe gehörig ausgebreitet und getrocknet worden ist, wird es auf'einer Diele, (Scheuer-Tenne) bei offenen Thüren und Laden, um möglichst viel Luftzug zu erhalten, geklopft und alsdann wiederholt tüchtig aufgcschüitelt, damit sich die, an den Halmen Hangenden, fremdartigen und ischlammigen Stoffe abfondern, und beim starken Ausschütteln von dem Luftzug weggeführt werden.
Hierauf besprenge man es vor dem Verfüttern mit starkem Salzwasser und vermische es noch mit Stroh. Für daN. Rindvieh kann ein solches gereinigtes Heu oder Lehmd, mit Stroh zu Hakkerling geschnitten, und überdieß noch mit Rüben, Kartoffeln rc. vermischt gefüttert werden. LeftereS Dalzreichen mit Wachholderbeeren vermischt ist noch besonders zu empfehlen.
Die Unfälle sind bekannt, welche die Hoffnung des Güter-Besitzers getrübt haben, und unter diesen sind e» namentlich unsere Mitbürger, dir Weingartner, wel
che hierunter leiden. Wetterschlag und ungünstige Witterung haben ihre schönste Hoffnung, die Hoffnung auf einen reichlichen Herbst beinahe gänzlich zernichtet, und nur der Kummer , die fruchtlose Arbeit und die bange Sorge: was werden wir essen, was werden wir trinken, womit werden wir uns kleiden, ist ihnen geblieben. Diese Nothleidende zu unterstützen, ihren Muth und ihre Hoffnung auf die göttliche Vorsehung zu beleben, sie wo möglich wieder zu frohen Menschen zu machen, und mit Beitragen zu unterstützen wird sich jeder Bemittelte um so mehr gedrungen fühlen, als wir Alle ihnen Dank für ihre so wirksame Hülfe bei den kürzlich entstandenen Feucrsgefahren schuldig sind. Der Unterzeichnete bittet Alle, welche die Leiden ihrer Mitbrüder gerne lindern um gütige Beiträge, zu deren Empfang sich die Herrn Stadtrathe Laupp und Ruoff freiwillig bereit erklärt haben. Jede Gabe wird mit Dank angenommen, und eS wird künftig sowohl über da? ersammelte als über die Verthctlung Rechenschaft abgelegt werden.
Den 12. November 1824-
Stadtschulthciß
Vierer.
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Tübingen. (Erledigung von Stellen.) Durch stadtrathliche Verfügung vom heutigen Tage sind zwei Stadtsvlda- tenstellen erledigt worden, die in Bälde ersezt werden. 'Es wird dieß zu dem Ende bekannt gemacht, damit sich die Bewerber in Jetten an den Stadtrath wenden, wobei bemerkt wird, daß man auf Unverheu- rathete Rücksicht nimmt.
Den 6. Nov. 1824.
Stadtrath.